Elektroroller-Sharing

Motorroller mit E-Antrieb
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wiewennzefliechs
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Elektroroller-Sharing

Beitrag von wiewennzefliechs »

Interessante Geschäftsidee:
http://www.emio-sharing.de/

Nach dem Vorbild Carsharing kann man für 19 Cent pro Minute bzw. 45 Cent pro Kilometer einen E-Roller mieten. Geplant ist eine E-Roller-Flotte mit 200 Fahrzeugen. Die Roller sind knallrot, sollten also auffallen ;)

Es würde mich interessieren, was für ein Roller-Typ zum Einsatz kommt (auf https://www.facebook.com/emio.sharing/p ... =1&theater ist etwas Emco Nova-artiges zu sehen). Der Roller muss ja auch noch mit der fürs Roller-Sharing nötigen "Intelligenz" (GPS, Verriegelungssystem etc.) nachgerüstet werden.

Gruß

Michael
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herby87
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Re: Elektroroller-Sharing

Beitrag von herby87 »

Da bin ich ja mal gespannt. Vor zwei Jahren war ich in ein ähnliches Projekt als technischer Berater integriert. Da das Ganze immer chaotischer wurde bin ich nach einigen Monaten ausgestiegen. Ich glaube die anderen haben dann auch aufgehört. U. a. konnten wir keine zahlbare Lösung finden, bezüglich der Bereitstellung von Sturzhelmen in allen Größen bei jedem Roller und dass die Akkus bei Fahrtantritt immer voll geladen sind.
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STW
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Re: Elektroroller-Sharing

Beitrag von STW »

Gestern hatte ich noch gebrütet, ob ich was dazu schreibe. Ich denke, ich mache es mal.

Meine Arbeitsstelle liegt mitten im Testgebiet - nur einen der Roller habe ich noch nicht gesehen. Auch habe ich leider keine Info gefunden, wieviele Roller im Testgebiet eingesetzt werden. 150 sollen es werden - gilt das für das Testgebiet oder den S-Bahnring? Die Ausstattungsdichte ist aber ein wichtiges Kriterium um abschätzen zu können, wie weit denn i.d.R. mein Fußweg zum nächsten Roller wäre. Zur nächsten S-Bahn kenne ich die Entfernung, ebenso ist die Busdichte recht hoch. Nun habe ich auch ein BVG-Monatsticket, und das will ja auch genutzt werden.

Marketing: wieso erfahre ich erst jetzt durch dieses Forum davon? Fratzenbook nutze ich nicht, wie die meisten meiner Bekannten. Oder gehöre ich nicht zur Zielgruppe?

Preisliste: die 45 Cent / Kilometer finde ich nicht auf der Webseite. Dafür die Kosten bei Verstoß gegen die Mietbedingungen, wobei ich allerdings die Mietbedingungen nicht auf der Webseite finde. Oder sollen die sich in den AGBs verstecken?

Wenn ich als Mieter behaupte, nur einen oder keinen Helm vorgefunden zu haben - ist dann automatisch der Vormieter dran?

Skype habe ich nicht, ebenso keinen neuen Führerschein (mal wieder die Frage der Zielgruppe). In deren Büro rausfahren fehlt mir die Zeit und Lust - ich würde da ja gerne hinrollern :twisted: . Warum nicht sowas wie Post-Identverfahren, insbesondere in den größeren Bahnhöfen? Dann kännte man wenigstens noch die spontan entschlossenen Urlauber "abgreifen".

Einer meiner seltenen, aber regelmäßig genutzten Wege für vom Hauptbahnhof nach Alt-Moabit, Aufenthalt dort ca. 2 Stunden. Da das nicht im Testgebiet enthalten ist, zahle ich rund 120 mal 19 Cent - mehr als 20€ für ca. 3km Strecke insgesamt. Warum ich allerdings die Strecke HBf-Zoo fahren sollte, obwohl dort eine gute (und sicherlich schnellere) S-Bahntaktung existiert, weiß ich auch nicht so recht.

Was nutzen mir die Hinweise zur Lizenz der App in den AGBs - die gehören doch in den Playstore? Was ist der Basisvertrag, der den "AGBs unterliegt"?
Wie soll ich als Laie die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges vor Fahrtbeginn beurteilen können?

Fragen über Fragen ...
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wiewennzefliechs
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Re: Elektroroller-Sharing

Beitrag von wiewennzefliechs »

Das mit den 19 bzw. 45 Cent und den 200 Rollern habe ich aus diesem Bericht:
http://www.berliner-zeitung.de/wirtscha ... 95692.html

Wie ich jetzt erst gelesen habe, steht da auch drin, dass die Roller von Emco kommen, meine Vermutung war also richtig (inzwischen weiß ich, dass die Fahrzeugflotte außer aus Novas auch aus Novis besteht). Im Prinzip ist Emco keine schlechte Wahl, insbesondere wenn es auf guten Service ankommt. Ich hoffe aber, dass es sich um Roller aus neuester Produktion handelt, bei denen die Kinderkrankheiten der ersten Modelle wie beispielsweise die unterdimensionierten Akku-Anschlussstecker oder die bruchgefährdeten Gepäckträger-Halterungen ausgemerzt sind (Windschilde haben Novi und Nova ja nicht, also sind wenigstens fehlkonstruierte Windschild-Halterungen wie beim Novantic kein Thema). Weiterhin hoffe ich, dass sich Emio für die (teureren) neuen Akkus mit Samsung-Zellen entschieden hat. Die schätze ich zuverlässiger ein als die bisher gelieferten, grünen Akkus. Und gerade bei einem Roller-Sharing-Service ist Zuverlässigkeit sehr wichtig. Außerdem ist die Kapazität der neuen Akkus größer.

Übrigens will Emio dafür sorgen, dass die Roller immer mit ausreichend geladenen Akkus bestückt sind. Der Ladezustand wird fernüberwacht. Wenn der Saft zur Neige geht, werden die Akkus durch ein mobiles Serviceteam ausgetauscht. Da hoffe ich aber mal, dass das mobile Serviceteam dann auch mit einem Elektrofahrzeug unterwegs ist, sonst würde die ganze Idee ad absurdum geführt. Eine Alternative wäre auch ein internes Ladegerät gewesen, mittels dessen man die Akkus u. a. an Vattenfall-Ladesäulen aufladen könnte. Fast alle Vattenfall-Ladesäulen haben auch einen Schuko-Anschluss. Sie sind allerdings nicht so zahlreich vorhanden wie RWE-Säulen. Leider können die aber zum Laden der Emio-Roller nicht genutzt werden, weil ihnen der Schuko-Anschluss fehlt.

Im Mai soll die Testphase enden und der Service in den Regelbetrieb gehen. Ich gehe aber nicht davon aus, dass Emio gleich mit der vollen Fahrzeuganzahl startet. Wenn es der Anbieter aber ernst meint (wovon ich ausgehe), dann dürften bald die ersten roten Emio-Roller auf Berlins Straßen auftauchen. Und sei es auch nur am Straßenrand auf Kunden wartend ;)

Gruß

Michael
Zuletzt geändert von wiewennzefliechs am Do 21. Mai 2015, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elektroroller-Sharing

Beitrag von herby87 »

Das Laden an öffentlichen Ladesäulen ist beim Rollersharing nur dann eine Lösung, wenn die Ladestationen eine gewisse Dichte aufweisen. Der Kunde will nicht kilometerweit marschieren, um einen Roller zu übernehmen bzw. am Ziel oder in der Nähe seines Zieles den Roller abstellen können.
Die Kaltgerätestecker sind bei emco zwischenzeitlich Vergangenheit, neue Fahrzeuge bekommen nur noch Weipu-Stecker. Der Gepäcktäger war beim Novi noch nie ein Problem und beim Nova sollte es inzwischen bessere geben.
Ich bin ja gespannt, wie die Sturzhelmfrage gelöst wird.
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Re: Elektroroller-Sharing

Beitrag von STW »

Da sollen ja zwei Helme im Sitzfach sein sowie entsprechende Hygieneüberstülper. Das wäre ein recht großes Helmfach. Die Helme und den Schlüssel hätte ich mit NFC oder ähnlichen Tags ausgestattet, wenn sowieso schon eine Menge Elektronik verbaut ist, hätte man damit auch eine Vollzähligkeitsprüfung durchführen können.
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Re: Elektroroller-Sharing

Beitrag von wiewennzefliechs »

Die Weipu-Stecker sind auf jeden Fall tauglich. Ich habe damit keine Probleme. Auch mein neuer Gepäckträger hält bisher, obwohl er sich konstruktiv in nichts von dem unterscheidet, der vorher montiert war und dessen Halterungen gebrochen sind. Beim neuen Gepäckträger fluchten die Halter aber besser mit den Gewindebuchsen am Roller, d. h. sie werden nicht verdreht und stehen somit nicht permanent unter mechanischer Spannung.

@STW: die Helme und Hygiene-Hauben befinden sich nicht im Sitzbank-Fach (bei meinem Novantic passt da nicht einmal ein Helm hinein, geschweige denn zwei), sondern in einem extra großen Topcase, das bei Anmietung des Rollers ferngesteuert entriegelt wird. Das Sitzbank-Fach darf der Nutzer lt. Mietbedingungen gar nicht öffnen, auch darf er die Akkus nicht selbst laden. D. h. der Nutzer bekommt es auch nicht mit den etwas schwergängigen Weipu-Steckern zu tun. Allerdings kann er mit dem Leihroller auch so gut wie nichts transportieren. Er muss einen Rucksack mitbringen oder eine Tasche, die er am Taschenhaken einhängen kann. Außerdem kann er natürlich den Platz im Topcase nutzen, der frei wird, wenn er einen Helm herausnimmt.

Gruß

Michael
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Re: Elektroroller-Sharing

Beitrag von wiewennzefliechs »

Ich war gestern beim Formula E E-Prix in Berlin-Tempelhof und habe dort auch am Weltrekordversuch teilgenommen. Unter den Teilnehmern waren auch die Macher von Emio, und ich habe ein bisschen mit denen unterhalten. Dabei habe ich folgendes erfahren:
  • Die Testphase dauert noch an, im Juni soll damit begonnen werden, die ersten Flottenfahrzeuge in Betrieb zu nehmen. Bisher gibt es nur 5 Emio-Roller. Daher ist es kein Wunder, dass man kaum welche auf den Straßen sieht.
  • Bei den Rollern handelt sich um Emco Novis und Novas.
  • Die Roller sind mit den neuen Akkus und dem neuen Controller ausgerüstet.
  • Es sind tatsächlich 2 (Jet-)helme in einem großen Topcase untergebracht. Dieses wird ferngesteuert entriegelt, sobald der Roller angemietet wird, so dass man einen Helm und eine Hygiene-Haube entnehmen kann.
Gruß

Michael
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erollerfan58

Re: Elektroroller-Sharing

Beitrag von erollerfan58 »

Hallo,
ich habe diesen Beitrag mit großem Intresse gelesen. Die Idee ist sicher verführerisch aber ich denke nicht, dass die Betreiber hier jemals viele Kunden finden oder gar einen Gewinn erzielen werden.

Dies hat nach meiner Meinung mehrere Gründe.
1. E-Roller sind recht teuer in der Anschaffung, weshalb die Mietpreise sehr hoch sind. Auch das ständige betreuen verschlingt Unsummen.
2. Die Betriebskosten werden sehr hoch sein, da dauernd etwas kaputt sein wird. Hier fahren nicht die Eigentümer sondern irgendwer.
3.Helme sind ein weiterer Punkt. Möchte jemand einen, durch die Sommerhitze verschwitzten, übel richenden Helm eines anderen überziehen? Ich denke nein. Schon der Geruch beim öffnen des TopCase wird auf Hygiene achtende Menschen abschrecken. Wird hier mit chemischen Mitteln der Geruch vertrieben, fallen wiederum Kunden aus, die Chemie nicht wollen oder vertragen.
4. Ein Helm wird bei Verlust mit 80€ berechnet. Ich würde meinen Kopf nicht mit so einem billigen Chinahut schützen wollen.

Mein Fazit: Ich würde dieses Angebot nicht nutzen.

Lieben Gruß Hans

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