Elektroroller-Forum.de

Hallo @Gerhard1007 und herzlich willkommen im Forum. Ein Glück, dass anscheinend nichts weiter passiert ist. Deine Vermutung wird wohl richtig sein, dass bei einbrechender Spannung das BMS oder der Controller abschalten. Ganz ungefährlich sind diese Frontantriebe nicht.
Schöne Grüße, Bertolt

Da würde ich auch die Kombination aus Akkuladestand und Temperaturen sowie ein unterirdissch konzipiertes BMS als Ursache ansehen. Bei den Tretrollern sind die Konstruktionen i.d.R. noch mieser als bei größeren Rollern: die regeln bei nachlassendem Akkustand die Antriebskraft herunter, und man bekommt mit mehr oder minder zeitllichem Vorlauf mit, dass gleich Ende vom Vortrieb ist. Aber selbst wenn abgeschaltet wird blockiert das Rad nicht, was aber sicherlich auch dem größeren Raddurchmesser geschuldet ist.

Plötzlich sehr schwer laufende Radnabenmotoren haben in ihrer Ursache grundsätzlich einen Phasenschluss, sprich mindestens zwei der drei Phasen haben einen Kurzschluss. Und bei Radnabenmotoren als Vorderrad, am Besten noch mit Controller und Batterie unterm Trittbrett, ist das leider ein Fehler, der irgendwann auftritt! Denn die Phasenkabel werden ja bei JEDER Lenkbewegung stärker oder gerader gebogen. Jeder Lenkeinschlag erzeugt Reibung zwischen den Isolierungen der 3 Phasenkabel, und irgendwann sind die Isolierungen zwischen zwei Kabeln durch, und die Phasenkabel berühren sich

Damit wird der Motor schlagartig zum Generator, der auf einmal einen GIGANTISCHEN Strom durch wenige Milliohm Leitungswiderstand jagen muss, viele 100, und auch bis zu mehrere 1000A fließen da plötzlich! Dieser extrem hohe Gegenstrom bremst den Motor dann brachial runter, so dass der Fahrer übern Lenker fliegt
Zum Blockieren an sich reicht es nicht, da bei Stillstand kein Strom mehr fließt und damit auch nicht mehr bremst.
Mit einem Lenkeinschlag kann dann wieder etwas Isolierter Kabelbereich dazwischen kommen, und eine Weiterfahrt möglich sein, aber zu empfehlen ist das absolut nicht!

Weiterer Grund für Phasenschluss, bei allen E-Motoren mit Permanentmagneten, können verschmorte MOSFEts im Controller sein, die somit zwei Phasenausgänge kurzschließen. Aber das ist so lange ein Phasenschluss, bis eine der betroffenen Motorphasen vom Controller getrennt wird.

Einzige Gegenmaßnahmen Kabelseitig sind somit:
1. Generelles Verbot von Motoren im Vorderrad
2. WENN Motor vorn, dann NUR mit Batterie und Controller mitlenkend vorn am Lenkrohr

Vielen Dank für die Infos, Einschätzungen und Empfehlungen!

Ich sag mal so: Neben mechanischen Defekten wie beschrieben, muss man bei Controllern und BMS, die hochkomplexe Software beeinhalten, grundsätzlich mit allem rechnen. Fehlerfreie Software gibt es nicht und prüfen kann man auch nichts.
Ich hatte schon mal was ähnliches bei einem Revoluzzer. Wollte vor der Ampel bremsen und statt dessen beschleunigt die Karre erst mal. Bei 1kw Leistung ging das glimpflich aus, bei einem Motorrad oder Auto mag ich mir das nicht ausmalen.
Die Ursache konnte nie geklärt werden. Der Scooter lief danach bis heute wieder tadellos. Ein unsicheres Gefühl bleibt. Man weiß letztlich nie, was "intelligenter" Elektronik im nächsten Moment einfällt, auch wenn so etwas sehr selten passiert.

Wenn das Vorderrad des kleinen Tretrollers blockiert hat bzw. kurz davor war, ist es definitiv ein Phasenschluss! Würde sowas vom Controller kommen, steigen die MOS-Fets in Rauch auf und der Controller wäre Schrott. Wie MEroller sagte, müssen sich bei so einem Fehlerbild zwei Leitungen des Motors kurzgeschlossen haben.
Genau das ist mir beim E-Bike Nabenmotor schon passiert, als ich zum Testen die drei Phasen offen verdrillt habe und den Motor im Schraubstock eingespannt laufen ließ. Zwei Phasen haben sich berührt und der Effekt war wie vom TE beschrieben.