RevoQuax hat geschrieben: ↑So 5. Jan 2020, 21:47
...Die Freilaufdiode hat die Aufgabe, die Induktionsspannung auf die Durchlassspannung der Diode, üblicherweise 0,7 V, zu begrenzen. Diese Spannung subtrahiert sich kurzzeitig von der Versorgungsspannung des Relais.
Salu,
Quax
Ich habe beruflich ständig mit Spulen, Schalter und Schütze zu tun. Da fließen auch viel höhere Ströme und es wird mit höheren Spannungen gearbeitet, als beim Exit Cross und meinem kleinen Relais. Bei diesen Schützen ist der magnetische Leitwert hervorragend, und die Abschaltzeit der Stromversorgung der Spule liegt bei Millisekunden. Jedenfalls sind da mit dem Oszi keine Spannungsspitzen zu entdecken. Da gibt es auch keine Freilaufdioden.
Zum Zitat oben muss ich leider den ersten Satz korrigieren. Die Freilaufdiode begrenzt nicht die Spannung. Die 0,7 Volt müssen in Durchlassrichtung erreicht werden, da bei kleinerer Spannung die Diode selbst in Durchlassrichtung nichts durch lässt (sperrt). Ist die Schwelle überschritten (> ca. 0,7V), hat die Diode einen so geringen Widerstand, dass es wie ein Kurzschluss ist. Die induzierte Spannung bricht zusammen und hat keinen Einfluss auf die Versorgungsspannung.
RevoQuax hat geschrieben: ↑So 5. Jan 2020, 21:47
... Aber selbst wenn nur wenig Strom fließt, muss man nur schnell genug abschalten, um trotzdem hohe Induktionsspannungen zu erreichen.
...
Wie soll man schneller abschalten? Ich drücke den Taster, und wenn ich ihn los lasse, ist im Taster irgendwann auf dem mechanischen Weg der Punkt erreicht, an dem der Kontakt unterbricht. In einem Moment ist noch Kontakt, und im Nächsten nicht mehr. Klar könnte man mit Hochgeschwindigkeitskamera feststellen, dass selbst bei 7,5 oder 10 mA in diesem Vorgang ein ultra-kleiner Lichtbogen entsteht, bis der Stromfluss tatsächlich unterbrochen ist, aber das sind nano-Sekunden.
Natürlich braucht es in gewissen Schaltungen diese Freilaufdiode, um weitere Elektronik zu schützen, aber nicht bei diesem 10 mA-Relais mit einem Eigenwiderstand von über 5 kOhm.
Ich habe mir aber trotzdem mal die Kontaktflächen des Hupen-Tasters nach jetzt gut 250 km im Betriebsgelände genau angesehen. Da ist gar nichts von Überschlägen, Einbrennen, Brandmarken oder sonstigem Verschleiß zu sehen, den ich ja auch von meinen sonstigen Schaltern und Schützen gut kenne.
Ich kann also guten Gewissens sagen, dass ich keine Freilaufdiode brauche.
Trotzdem Danke für die Skepsis. Wäre ja nicht das erste mal auf der Welt, dass man etwas übersehen hat.
Freundliche Grüße an alle Leser.