Markus Sch. hat geschrieben: ↑Sa 9. Sep 2023, 16:14
... Ich denke man sollte so etwas auch nicht als Wegwerfprodukt ansehen was man beliebig austauscht. Dann wird es auch in Sachen Umweltschutz etwas bringen.
Das ist aber das Problem der heutigen Gesellschaft: viele Dinge werden als Wegwerfprodukte behandelt, sind nicht reparierbar, oder durch die Rahmenbedingungen (Lohnnebenkosten) ist eine Reparatur nicht wirtschaftlich. Hier klagen ja auch schon mal Rollerfahrer, dass sie für ihre 3 Jahre alten Kisten keine Verschleißteile mehr beim Importeur bekommen. Tja, mein Mitleid hält sich in Grenzen, wenn man vom Kistenschieber im Internet kauft. Da hoffe ich, dass sowohl Horwin und RGNT besser wirtschaften.
Die Bekleidungsindustrie entsorgt jedes Jahr unzählige Tonnen an neuer unverkaufter Kleidung, die erst per Drecksdieselcontainerschiff aus einem Entwicklungsland rangekarrt wird und danach wiederum in ein Entwicklungsland zur Entsorgung verschifft wird (wer will sucht mal, was diese Schiffe in die Luft blasen und rechnet dagegen, was alle Autos in Deutschland pro Jahr in die Luft blasen). Das Problem verursacht aber nicht unsere Generation. Heute wird billig gekauft, und wenn es verschlissen ist weggeschmissen. Im Gegensatz zu meisten jüngeren Leuten in meiner Umgebung weiß ich, wo ein Schneider ist, der auch komplizierte Reparaturen ausführen kann.
Gute HiFi-Geräte bis Anfang der 80er sind meist sehr gut reparierbar, da man die elektronischen Bauteile noch gut bekommt. Dann kam irgendwann nur noch die Möglichkeit des Platinentausches, und wenn es diese nicht mehr gibt, ist das 5 Jahre alte Gerät Totalschaden. Oder die Platine ist teurer als das nächste billige Plastikteil. Den klassischen Radio- und Fernsehtechniker gibt es nur noch bei Youtube in der Rubrik "ausgestorbene Berufe", ebenso wie der KFz-Mechaniker durch den Mechatroniker ersetzt wird, der nur noch nach Computervorgabe Baugruppen wechseln, aber nicht mehr reparieren kann.
Handys halten bei den meisten nur solange wie die Vertragslaufzeit ist, also zwei Jahre. Gut, dass die dann preiswert verkauft werden, bei mir halten die dann noch 5 - 7 Jahre.
Unser Nachbar kauft alle 2 - 3 Jahre eine Waschmaschine für 200-250€. Nach 20 Jahren und zwei Reparaturen in dieser Zeit in ähnlicher Größenordnung wollte der Werkstechniker unsere nicht mehr reparieren und erklärte uns, welche Teile als nächstes kaputt gehen würden, die aber nicht mehr als Ersatztell verfügbar sind, und hat uns noch einen Einkaufsgutschein dargelassen. Der Spaß hat mich nur die Hälfte dessen gekostet, was der Nachbar ausgibt, und der Umwelt 8 Waschmaschinen in Produktion und Entsorgung erspart.
Während früher Möbel eine Anschaffung fürs Leben und tw. die nächste Generation waren, dominieren heute die Spanplattenlösungen den Markt, die dann nach spätestens 10 Jahren auf dem Sperrmüll zu sehen sind.
Usw. usf.. Ressourcenverschwendung ist nichts, mit dem unsere Generation angefangen hat, das ist erst danach gekommen.
Die Dreckluftschwaden im Ruhrpott (boah, widerlich), die die vorletzte Generation noch notgedrungen ertragen hat, wurden bereits von meiner Elterngeneration erfolgreich bekämpft (wann war das bei den Leunawerken ?), obwohl die Industrie da noch auf Hochtouren produzierte.
Selbiges gilt für Autos und Roller - die Dinger werden auf Pump geleast, gemietet, und wo die dann nach 4 Jahren landen interessiert nicht, ist ja kein persönliches Eigentum. Dementsprechend ist dann auch der Pflegezustand.
Die nächsten kleben sich erst auf die Straße und fliegen dann nach Bali oder machen drei Monate Südamerika, ntürlich auch nicht per Segelschiff. Die Anzahl meiner Flugreisen in meinem Leben kann ich immer noch an einer Hand abzählen, die maximalen Entfernungskilometer pro Reise in tausender Einheiten ebenso an einer Hand.
Da verhalte ich mich in vielen Dingen anders. Und ehrlicherweise nicht aufgrund des Umweltschutzes, sondern weil ich rechnen und planen kann, dass teurere langlebige Produkte und deren Reparierbarkeit auf Dauer preiswerter kommen als ständig Billigkrams zu kaufen.
@Niederrheiner: man kann aber auch noch weiter zurückgehen als 14hundertquetsch. Erstaunlicherweise wird man feststellen, dass es immer wieder Klimawandel gab, in alle Richtungen, da gab es noch nicht einmal Menschen nach den gängigen Annahmen der Wissenschaftler. Aber anstatt sich in alle Richtungen eines Klimawandels vorzubereiten (in den 70ern wurde noch die kommende Eiszeit heraufbeschworen ..., und das Eis in Sibirien zeigt, wie schnell sowas kommen kannn) wird hier ein Heizungsgesetz beschlossen, das dazu führt dass wir innerhalb von 10 Jahren soviel CO2 einsparen wie China an einem Tag erzeugt, und durch das Gesetz werden irrsinnig viele Ressourcen gefressen. Dämme bauen wären eine Idee, Frühwarnsysteme die ohne Handynetz funktionieren würden, langfristiges Sicherstellen von Wasserversorgungen für die Landwirtschaft auch notwendig, ebenso wie eine Energieversorgung, die auch über mehrere strengere Winter hintereinander funktionieren würde. Wir sind weder auf Klimaerwärmung noch auf eine kleine Eiszeit vorbereitet, haben dafür aber ein ganz ruhiges CO2-Gewissen ... - auch ohne dass die persönliche Lebensweise der Ressourcenverschwendung einen Anlass für ein schweigsames Gewissen bietet.
Mittlerweile sollte es sich auch herumgesprochen haben, dass Windräder mitsamt ihres Fundamentes eine negative CO2-Bilanz haben, mal abgesehen von der Entsorgungsproblematik oder dem Weghauen von Baumbeständen. Und der nächste größere Vulkanausbruch schmeißt dann die fehlerhaften Klimamodelle über den Haufen, die so genial in Software abgebildet worden sind, dass die mit negativen Wolkenhöhen rechnen mußten, um auf die erwünschten Ergebnisse zu kommen.
Die derzeitige einseitige Ausrichtung auf das Thema CO2 und Kuhfürze wird sich nochmal fürchterlich rächen, aber mit Glück werde ich das nicht mehr erleben. Aber wenn doch, kommt mein Lieblingsspruch ... Das MESA-Prinzip wende ich aber heute schon an, soweit es möglich ist.
Und damit kommen wir mal wieder auf den Eröffnungspost und den BMW-Mann zurück: Motorradfahrer können auch rechnen, und nicht ohne Grund wird ein Großteil aller neuen Motorräder von Männern ab 50 Jahren gekauft und zugelassen (und nicht geleast, gemietet, ...) und danach jahrelang gefahren.