Nein, von dieser unsachgemäßen Veränderung rate ich dringend ab.
Es gibt schwimmend gelagerte Bremsscheiben
https://www.motorrad-ersatzteile24.de/b ... emsscheibe. Aber auch hier ist die Aufnahme der Scheibe an der Radnabe fix und ohne Spiel. Das muss auch so sein, damit sich der erhebliche Anpressdruck über die ganze plane Fläche der Nabe verteilt. Andernfalls passiert Folgendes: Die im Zubehör angebotenen Schrauben sitzen mit vollem Anpressdruck lediglich mit ihrem dünnen Schaft auf dem recht weichen Nabenmaterial auf. Gleichzeitig wandert die schwere Scheibe unter der Einwirkung erheblicher Bremskräfte auf den kleinen Bolzen herum. Das Ganze bildet womöglich sogar ein unkalkulierbares Schwingungssystem mit dem ja ebenfalls schwimmend gelagerten Bremssattel. Die mögliche Folge: Die Schaftschrauben arbeiten sich in das Nabenmaterial ein, sie lösen sich oder die Gewinde reißen gleich aus.
Originale schwimmende Scheiben dienen nicht dazu, die Fehler einer zum Motorradbau weitgehend unfähigen Firma (Z.B. Lenkkopf-, Rad und Schwingenlager) auszugleichen, sondern der Wärmedehnung entgegen zu wirken. Dabei sitzt der Innenring immer fest auf der Nabe. Der äußere Ring, also die eigentliche Bremsscheibe, ist über spezielle Floater verbunden, die deutlich voluminöser sind als die hier angebotenen Bolzen!
Also: Bremse ausbauen, alles zerlegen und reinigen, die Führungen der schwimmenden Lagerung (unter den Dichtgummis) fetten, alle anderen beweglichen Teile mit etwas Keramikpaste einsetzen. Glasige Beläge gerne mit Schmirgelpapier abziehen und anschließend sauber blassen. Ich nehme eher eine feinere Körnung ab 120.
Die Bremsscheibe gründlich und rundum mit Bremsenreiniger fettfrei machen. Nach dem Zusammenbau kann man durch behutsames und gleichmäßiges Bremsen dazu beitragen, mögliche Unwuchten "wegzubremsen".
Wenn das nicht hilft: Bremsscheibe ausbauen und auf einer Glasplatte prüfen, ob sie plan ist. Ansonsten eine neue Scheibe einbauen. Schrauben mit mittelfester Schraubensicherung einsetzen.
Alles andere ist gefährlicher Murks!
Schöne Grüße, Bertolt