Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

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wiewennzefliechs
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von wiewennzefliechs »

So, jetzt geht's hier weiter.

Es hat sich herausgestellt, dass tatsächlich das blaue EVPS-Ladegerät eine Macke hat. Mal wieder typisch chinesisch: vermutlich sind bei einem Lastrelais die Kontakte verschlissen, und das nach wesentlich kürzerer Zeit als das bei einem Relais "made in Germany" passiert wäre. Weil das Ladegerät nur schwer zu reparieren ist und ich schnell Ersatz brauchte, habe ich in den sauren Apfel gebissen und ein neues bestellt. Bei Gelegenheit werde ich versuchen, das alte Ladegerät zu reparieren. Dann habe ich eine Reserve.

Da ich in der Vergangenheit schon häufiger auf kurze Ladezeiten angewiesen war, habe ich mich für das teurere 15-Ampere-Modell entschieden. Eine Komplettladung (0...100%) meines 37-Ah-Akkus dauert damit 3 Stunden. Nach reiflicher Überlegung habe ich auch Abstand vom Kauf eines Fremd-Ladegeräts genommen, obwohl das möglicherweise etwas billiger gewesen wäre. Das IEB-Ladegerät ist optimal auf meinen Akku abgestimmt und auch gleich mit dem passenden Stecker bestückt. Das macht die Handhabung einfacher.

Heute habe ich das neue Ladegerät bekommen. So sieht es aus (draufklicken zum Vergrößern):
ieb_ladegeraet_2.jpg
Emco IEB Ladegerät 15 A
ieb_ladegeraet_1.jpg
Emco IEB Ladegerät Bedienfeld
Das neue Ladegerät von Industrie-Elektronik Brilon (IEB) "Made in Germany" macht einen sehr robusten Eindruck. Es ist etwas größer (die Grundfläche ist fast so groß wie ein DIN-A4-Blatt) und schwerer als das EVPS-Ladegerät. Ebenso wie das alte Ladegerät verfügt auch das neue über eine aktive Kühlung mittels Lüfter. Im Gegensatz zum alten Ladegerät läuft der Lüfter dauernd, ist aber viel leiser. Das neue Ladegerät hat Lüftungsschlitze an den Seiten. Daher ist es leider nicht so gut gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt wie das alte.

Die sehr knappe Bedienungsanleitung passt auf eine einzige DIN-A4-Seite. Viel falsch machen kann man nicht: erst soll man das Ladegerät an den Akku anschließen, dann kommt der Stecker in die Steckdose. Der Ladevorgang startet und endet automatisch. Positiv: es ist nicht mehr nötig, zum Starten des Ladevorgangs einen Knopf am Ladegerät oder am Akku zu drücken. D. h. ich kann wieder mit Schaltuhr laden.

Bei Ladebeginn wird nicht sofort der volle Ladestrom zum Akku geschickt, sondern es wird die Ladeleistung über einen Zeitraum von ca. 20 Sekunden langsam gesteigert (das alte Ladegerät hat sofort mit der vollen Leistung drauflosgeladen). Ich vermute, das Ladegerät prüft zunächst, wieviel Strom es gefahrlos zum Akku schicken kann. Überhaupt scheint mir ziemlich viel Intelligenz in dem Ding drinzustecken, wie man hier nachlesen kann.

Der Lade-Wirkungsgrad scheint sich gegenüber dem alten Ladegerät kaum verändert zu haben. Meine Faustformel, mit der ich aus der Akku-Leerlaufspannung vor Ladebeginn die voraussichtliche Lade-Energiemenge (ab Steckdose) berechnet habe, gilt auch für das neue Ladegerät.

Die Ladeschlussspannung des neuen Ladegeräts ist mit 58,1 Volt etwas geringer als beim alten (58,4 Volt mit Ausreißern bis 58,8 Volt). Das stört mich aber nicht. Im Gegenteil, ich hoffe, dass der Akku dadurch etwas geschont wird. Eine Kommunikation zwischen Akku und Ladegerät scheint es nicht zu geben. Das Akku-Anschlusskabel sieht fast genauso aus wie beim alten Ladegerät, wo eine 2 x 2,5mm²-Leitung ohne zusätzliche Kommunikationsleitungen verwendet wurde.

Den ersten Ladevorgang hat das Ladegerät erfolgreich absolviert, was auch beweist, dass der Akku in Ordnung ist. Ich bin froh, dass ich jetzt wieder am Arbeitsplatz laden und daher den Roller wieder für die Fahrt zur Arbeit verwenden kann.

Als Ergänzung hier noch ein kleines Werbefilmchen von IEB:

Die Firma macht zumindest auf mich den Eindruck, als hätten sie Ahnung von dem, was sie da machen. Nach einer Schlamperbude sieht der Laden auch nicht aus.

Gruß

Michael
Zuletzt geändert von wiewennzefliechs am So 27. Aug 2017, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Evolution
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von Evolution »

In welchem Preisrahmen bewegt sich das Ladegerät?

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wiewennzefliechs
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von wiewennzefliechs »

Lt. Liste kostet es 399 Euro, mein Händler wollte 379 Euro dafür haben. Es gibt noch ein kleineres Ladegerät mit 8 A Ladestrom, das kostet lt. Liste 299 Euro. Mit dem dauert mir das Laden aber zu lang.

Ich habe auch über den Kauf dieses Ladegeräts nachgedacht. Das wäre 80 Euro billiger gewesen als das IEB-Ladegerät. Außerdem hätte man es flexibler verwenden können, da sich Ladestrom und Ladeschlussspannung einstellen lassen. Letztendlich hat aber die Bequemlichkeit den Ausschlag gegeben. Am IEB-Ladegerät muss nichts eingestellt werden, daher kann man auch nichts falsch machen. Auch passt das Kabel zum Akku, während ich bei einem Fremd-Ladegerät erst einen passenden Stecker hätte anbringen müssen.

Hier sieht man ein ähnliches Ladegerät von innen (ab ca. 0:05):
Das im Video gezeigte Gerät war/ist wohl defekt, was man an der verrußten Stelle rings um den Leistungstransistor ganz rechts erkennt. Ansonsten wirkt der Aufbau aber sehr sauber und solide. Auf dem Gehäuse kann man den Schriftzug "Hubtex" erkennen. Das ist eine Firma, die Industrie-Gabelstapler herstellt: https://www.hubtex.com/de-de/hx
Was für so einen Einsatz taugt, sollte auch für einen popeligen Elektroroller taugen ;)

Gruß

Michael
Zuletzt geändert von wiewennzefliechs am Mi 3. Jan 2024, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von wiewennzefliechs »

Unfall!

Am Freitag hat sich ein unaufmerksamer Linksabbieger mit meinem Novantic angelegt. Wir standen uns an einer Kreuzung gegenüber, ich wollte geradeaus fahren. Ich trug einen Rucksack wie diesen mit breiten und auch von vorne gut sichtbaren, knallgelben Trägern:
Bild
Den Rucksack habe ich extra wegen der besseren Sichtbarkeit in dieser Farbe gekauft. Zusätzlich hatte ich eine leuchtend rote Warnweste an, war also eigentlich kaum zu übersehen. Außerdem war an meinem Roller natürlich das Abblendlicht eingeschaltet. Trotzdem bin ich meinem Unfallgegner offenbar nicht aufgefallen, und das obwohl es taghell war, ich ihm genau gegenüberstand und absolut nichts die Sicht versperrte :x

Als im (vorfahrtberechtigten) Querverkehr eine Lücke entstand, wollte ich die Kreuzung geradeaus überqueren. Mein Gegenüber wollte dieselbe Lücke zum Linksabbiegen nutzen und hat mich ungefähr in der Mitte der Kreuzung vom Roller geschubst. Glücklicherweise waren wir beide gerade erst losgefahren und hatten daher kein hohes Tempo drauf. Mein Roller wurde auch nicht frontal getroffen, sondern eher seitlich, d. h. Gabel und Rahmen haben nichts abbekommen. Stattdessen hat es mein linkes Bein und die Karosserie meines braven Rollerchens erwischt. Am Bein habe ich trotz drei Lagen Beinbekleidung (lange Unterhose, Hose, Motorrad-Überhose, keine davon weist Beschädigungen auf) ein paar Schürfwunden und die Karosserie hat auf der linken Seite einen Riss. Da ich in Folge des Unfalls nach rechts umgekippt bin, ist zusätzlich die rechte Seite zerschrammt. Ansonsten ist glücklicherweise nichts passiert (der Roller ist auch noch voll fahrtüchtig). Der Unfallgegner bestreitet seine Schuld auch nicht und es gibt Zeugen, so dass die Regulierung kein Problem sein dürfte. Morgen werde ich die Werkstatt kontaktieren und um die Erstellung eines Kostenvoranschlags für die Reparatur bitten. Am meisten ärgert mich die damit verbundene Lauferei und der Umstand, dass mein Roller wohl wieder ein paar Tage in der Werkstatt verbringen muss.

Demnächst werde ich vermutlich erfahren, was Karosserieteile beim Emco Novantic kosten. Ich werde berichten.

Gruß

Michael
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von e-Bay-Nutzer »

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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von wiewennzefliechs »

Zunächst wird die Werkstatt einen Reparatur-Kostenvoranschlag (aka Gutachten) erstellen. Ich nehme an, der wird reichen.

Gruß

Michael
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von JoKe »

Dir bleibt aber auch nichts erspart!
Gute Besserung für Fahrer und Fahrzeug.

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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von MEroller »

Das ist eine weite glimpflichere Variante meines wüsten Unfalls in 2014 - gut, dass es bei so kleinen Blessuren blieb :D
Eine Quetschung des linken Fußes / Unterschekels gab es bei Dir nicht? Denn so wie sich Dein Bericht liest wurdest Du ja darüber umgestoßen...
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von gervais »

wiewennzefliechs hat geschrieben:
So 22. Okt 2017, 11:11
Am meisten ärgert mich die damit verbundene Lauferei und der Umstand, dass mein Roller wohl wieder ein paar Tage in der Werkstatt verbringen muss.

Nicht ärgern, sondern ob der Lebensverlängerung feiern. Was für ein Glück Du hast, dass Dir nicht Schlimmes passiert ist !

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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von wiewennzefliechs »

Vielen Dank für eure Anteilnahme. Mir ist glücklicherweise nicht viel passiert. Ich habe wie gesagt ein paar Hautabschürfungen am linken Unterschenkel, weil hauptsächlich der es war, der mit dem Auto zusammenprallt war (das Vorderrad des Rollers ist haarscharf am Auto vorbeigerollt, weswegen die Gabel nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde). Durch den Aufprall wurde ich dann samt meinem Roller nach rechts zur Seite gedrückt. Das und das geringe Tempo, das der Unfallgegner und ich draufhatten, haben dafür gesorgt, dass keine größeren Kräfte wirken konnten. Deswegen habe ich auch keine Prellungen o. ä. Auch der Roller ist weitgehend heil geblieben, bis auf einen ca. 7 cm langen Riss in der Karosserie an der Stelle, an der der Stoßfänger des Autos den Roller getroffen hat, und ein paar Kratzern im Lack (vor allem auf der rechten Seite, auf die ich ja gefallen bin).

Ich bin natürlich froh, dass ich relativ glimpflich davongekommen bin. Hätte ich ein höheres Tempo draufgehabt, könnte ich jetzt hier wahrscheinlich nicht schreiben.

Am Donnerstag bringe ich den Roller in die Werkstatt zwecks Kostenvoranschlag. Es brauchte ein wenig Überredungskunst, dass die das überhaupt machen, denn mein Händler hat seinen Emco-Vertragshändlerstatus vor einiger Zeit wieder aufgegeben und will mit Emco eigentlich nichts mehr zu tun haben. Der mit der Technik von Emco-Rollern vertraute Kfz-Meister ist außerdem in Rente gegangen und eine andere Mitarbeiterin, die immer guten Kontakt zu Emco hatte, ist derzeit in Urlaub. Glücklicherweise haben sie dann aber doch eingewilligt, sich nochmal um meinen Roller zu kümmern.

Gruß

Michael
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