Kaufüberlegungen - Erfahrungen mit Emco-Rollern gesucht

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cburgmayr

Kaufüberlegungen - Erfahrungen mit Emco-Rollern gesucht

Beitrag von cburgmayr »

Hallo!

Ich möchte mir einen Roller kaufen, habe 10 km bergige Landstraße zwischen mir und meinem fast täglichen Pendelort. Dazu möchte ich auch mal etwas weiter fahren (an 30 km entfernte Orte). Auch wäre für mich der Roller ein Ersatz für Auto und daher das ganze Jahr über im Einsatz.

Am liebsten wäre mir natürlich der esprit fury 100 oder der Innoscooter EM6000L - doch die sind mir zu teuer. Auch brauche ich nicht unbedingt mehr als 45 km/h fahren. Das macht bei 10 km Entfernung keinen so wesentlichen Unterschied, ob ich auf einer Strecke, wo eh nur max 70 km/h gefahren werden darf (sonst 50) mit einem "125er-Äquivalent" oder nem "50er-Äquivalent" fahre. Also soll es ein "50er-E-Roller" sein. Ich bin groß (1,86, 70 kg) und finde möglichst große Reifen wichtig, weil ich gehört habe dass man dann nicht so leicht stürzt. Also 10-Zoll kommt nicht in Frage, sondern entweder 13 oder 14 Zoll.

Reichweite möchte ich gerne etwas Reserve, also Herstellerangabe mind. 60-70 km. Daher scheidet Bleiakku schon mal aus. Da mit zunehmender Alterung eine Abnahme der Kapazität zu erwarten ist, halte ich einen "Sicherheitsabstand" für sinnvoll. Dann kann ich selbst wenn die Kapazität einmal auf 70 Prozent gesunken ist immer noch die Strecken problemlos zurücklegen.
Auch wegen der ca 3-fach erhöhten Lebensdauer von LI-ION/Li-Po gegenüber Bleiakkus bevorzuge ich Lithium-Akkus.

Preislich möchte ich unter 4000 Euro bleiben, lieber um die 3000.
Da kommt für mich erst mal nur die Lithium-Varianten der emco Novax (3750 Euro) oder der Novum (2900 glaub ich) in Frage.
Hat jemand Erfahrungen mit diesen Modellen? Wer kann sie empfehlen oder davon abraten?
@MERoller: der Fury ist mir definitiv zu teuer! :-)

Ein anderes interessantes Modell wäre der Innoscooter 2500L gewesen. Doch:
Der Innoscooter 2500L wurde laut Herstellerseite vom Markt genommen und wird durch das Retro-Modell ersetzt.
Und ich möchte doch lieber etwas Zeitgemäßes.
Hat jemand von euch eine Ahnung, wie das gekommen ist? Gab es Probleme mit dem Innoscooter 2500 L?

Dann rein preislich überrascht mich der Leviate Sprinter 60, der offenbar baugleich ist mit dem "Quadix Scooter 3000". Doch kann ich nirgendwo Erfahrungsberichte finden über dieses Gerät. Mir scheint der Preis zu niedrig und wie ich in anderen Forenbeiträgen bereits gesehen habe werden da oft billige Akkus verwendet und die 150 km Reichweite kann man für die Praxis halbieren.

Auch der E-Max 110s oder 90s wären rein von den technischen Daten und vom Preis her interessant.
Weiß jemand welche Reifengröße der hat? Sieht eher klein aus?!Stutzig macht mich aber die Akkubezeichnung "Silikon/Silizium"
Also Silikon ist ein anderer Begriff für Blei-Gel-Akkus - meines Wissens nach - oder??
Doch was ist ein Silizium-Akku? Wenn die da "spezial-Akkus" verbaut haben dann kann man sie nicht
so ohne weiteres durch handelsübliche Bleiakkus ersetzen - oder? Sondern nur das Original vom Hersteller,
wovon ich nicht weiß wie es da preislich aussieht.
Und abgesehen davon hatte ich ja eingangs beschrieben ich möchte keine Bleiakkus...

Dann gäbs noch den Kreidler Galactica - wie ist der so?

Also ich weiß dass ich vor nem Kauf auf Probefahren und auf Händernähe setzen sollte. Habe schon einige Zeit
verbracht hier im Forum mit Lesen. Es schadet aber dennoch nicht, ein paar Erfahrungen anderer einzubeziehen...

Ich bin technisch versiert, habe aber keine Lust, alle Daumen lang an meinem Roller rumzuschrauben.

Bin ja mal gespannt was ihr sagt!

Christian

tom

Re: Kaufüberlegungen - Erfahrungen mit Emco-Rollern gesucht

Beitrag von tom »

cburgmayr hat geschrieben:... finde möglichst große Reifen wichtig, weil ich gehört habe dass man dann nicht so leicht stürzt.
"Gehört habe"... Du hast also keine eigene Motorrad-Erfahrung!?
So einfach ist das nämlich nicht. Jede Reifengröße hat Vor- und Nachteile.

Wenn Du mit eingeschlagenem Lenker und Vorderradbremse anhälst, sind große Reifen ausgesprochen tückisch, großes Umkippmoment. Schnelle Ausweichmanöver erfordern einen sehr deutlichen Lenkimpuls. Bei höherem Tempo oder auf unebenem Untergrund sorgen große Reifen natürlich für ruhigere Fahrt.
Kleine Reifen brauchen weniger Platz (mehr Platz für Fahrer und Gepäck), sind viel leichter (geringe ungefederte Masse) und agiler.
Die Agilität schlägt bei höherem Tempo dann in unerwünschte Sensibilität und schließlich Zappeligkeit um.

Um in der Stadt rumzuwuseln habe ich Roller der 125er Klasse mit 10 und 12 Zoll Rädern, reicht vollkommen aus.
Für Landstrassentour und Autobahn ein größeres Möppi mit größeren Rädern.

cburgmayr

Re: Kaufüberlegungen - Erfahrungen mit Emco-Rollern gesucht

Beitrag von cburgmayr »

Hallo tom,

danke für die schnelle Nachricht. Ich bin ein paar Jahre lang 125er (Yamaha TDR) gefahren.
Roller bin ich nur ein paar Meter oder Kilometer gefahren.
Danke für die differenzierte Aussage - ich dachte immer je kleiner der Reifen desto instabiler
und desto kritischer besonders bei rutschiger Fahrbahn.

Gruß

Christian

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Re: Kaufüberlegungen - Erfahrungen mit Emco-Rollern gesucht

Beitrag von Inno6000L »

Hat jemand von euch eine Ahnung, wie das gekommen ist? Gab es Probleme mit dem Innoscooter 2500 L?
Der Hersteller war leider sehr unkooperativ was Verbesserungsvorschläge anging, deshalb wurde der 2500L aus dem Programm genommen.

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rollmops
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Re: Kaufüberlegungen - Erfahrungen mit Emco-Rollern gesucht

Beitrag von rollmops »

Hallo Christian,
Silizium hat mit Lithium nix zu tun. Silizium sind alles Bleiakkus. Den Namen Silizium verwenden die gene in der Werbung um von den Bleiakkus abzulenken. Die eMax haben auch alle Blei.
Die emco novum, novax etc. haben alle 40Ah, das wird schon knapp.
Um 30 km entfernte Orte zu besuchen, wo nicht nachgeladen werden kann also für 60km Fahrstecke benötigt dann mindestens Lithium Akkus mit 60Ah bei VMAX 45km/h.
Der Leviate Sprinter 60 wäre da schon gut im Preis. Vergiss aber mal schnell alle Herstellerangaben was die Reichweite angeht. Die Praxis sieht hier anders aus.
Den Leviate Sprinter 60 fahren hier einige und der kommt recht gut weg und ist hier der günstigste mit 60Ah.
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Brammo Enertia im März 2022 verkauft, fahre nur noch eBike ;)

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Re: Kaufüberlegungen - Erfahrungen mit Emco-Rollern gesucht

Beitrag von STW »

Bei 1,86m Köprergröße hätte Dir der Inno 2500L sicherlich nicht viel Spaß gemacht. Ich habe mal vor einem gestanden, der entspricht in der Größe dem Chinakracher meiner Frau, da fühle ich mich mit meinen ca. 1.76cm schon bald zu groß für.
Der Retro von Inno ist etwas größer - aber der Leviate Sprinter würde besser passen. Fahrgestell wie ein 125er, und auch keine kleinen Räder. (Ich hätte auch lieber größere, aber das ist den naturbelassenen Sandstraßen sowie den Kopfsteinpflaster-Pisten hier in Neu-Fünfland geschuldet.)

Wenn es der Sprinter werden sollte: der könnte nach Ablauf der Gewährleistung eine 16. Zelle vertragen (100€), und zusätzliche Balancerboards (Kosten ca. 200€) halte ich auch für Pflichtausstattung, die aber von Anfang an in Absprache mit dem Verkäufer.

Der Sprinter / Leviate ist m.E. ein recht ordentlicher Roller. Natürlich liest man in den Foren von Problemen (sonst bräuchte man kein Forum), aber nach meinem Dafürhalten sind technische Defekte bei allen neuen Geräten in der Anfangszeit der Nutzung nicht ausschließbar, und, was wichtiger ist: der Service scheint zu klappen. Hinsichtlich der Anzahl der Defekte ist der Sprinter nicht schlechter als andere Roller, und die verbauten Lithiumzellen sind keine Billigdinger oder schlechten Teile. Bei gut balancierten Zellen haben Forenbrüder schon Reichweiten von 90km erzielt, ich halte die 60Ah-Ausstattung bis 50-60km für gut ausreichend (im Winter ca. 40-50km).
Mit Bleiakkus würde ich den Sprinter / Quadix aber auch nicht haben wollen. 3KW / 60A ziehen schon recht heftig an den Bleiern.

Noch ein Tip: ein Händler, die mit "Silkon-"Akkus wirbt, hat nicht wirklich Ahnung. Das englische Silicon steht für Silizium, dass bei den Chinesen als Beimischung zu den normalen Blei-Vlies - Akkus verwendet wird und für bessere Eigenschaften sorgen soll.
Blei-Gel findet man in den Rollern auch nicht, die sind viel zu teuer. Ist alles Blei-Vlies - Technik. Daher können die Siliziumakkus bei Bedarf auch gegen handelsübliche Blei-Vlies - Akkus ausgetauscht werden.
RGNT V2 ab 01/23 > 13000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

cburgmayr

Re: Kaufüberlegungen - Erfahrungen mit Emco-Rollern gesucht

Beitrag von cburgmayr »

Hallo liebe Gemeinde,

ich danke euch für die kompetenten und hilfreichen Beiträge.

Wenn ich mir nun einen Leviate Sprinter 60 zulegen würde:
1. Wo kann ich den probefahren? Es scheint kein Händlernetz zu geben von Leviatec?!
2. Ein (aktives?) BMS sollte dann nachgerüstet werden - doch so was gibts noch nicht zu erschwinglichen Preisen
heißt es anderswo im Forum. Ein Balancer würde auch genügen, oder? Wo bekomme ich einen der für den Sprinter 60
passt? Gibt es einen Thread hier im Forum der das beschreibt oder
eine Anleitung?
3. Warum ist das Teil so pervers billig? In dieser Preisklasse (2500 Euro bei http://www.tncp.de/stromerzeugershop/pr ... .html.html) bekommt man weder
so viel Lithium noch so viel Leistung. Wo ist der Haken??
4. Kennt ihr eine Möglichkeit, den Sprinter 60 zu entdrosseln?

Vielen Dank! Bitte beantwortet mir noch die letzten kleinen Frägchen....

Gute Fahrt an alle Fahrenden!

Christian

STW
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Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
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Re: Kaufüberlegungen - Erfahrungen mit Emco-Rollern gesucht

Beitrag von STW »

Zu 1: Der Leviate wurde auch früher als Ovinem vertrieben. Vielleicht liest ja hier ein Fahrer mit und macht Dir ein Angebot.
Zu 2: Hier mal ein wenig die Suche des Boards bemühen, Stichwort Balancer. Pro Zelle benötigst Du einen bzw. nimmst 4-fach - Boards. Der Begriff "aktives" BMS ist nicht definiert. Die einen verstehen darunter, dass eine Elektronik die Zellen (am besten einzeln) vor Über- und Unterspannung schützt, z.B. durch Abschalten / Unterbrechen des Lade- oder Fahrvorgangs. Eine weitere Definition ist, dass Ladung aktiv verschoben wird zwischen den Zellen, die das benötigen, und nicht nur durch die Balancerwiderstände verheizt wird.
Zu 3: Ein nackter Roller dürfte in China für $300-400 vom Band fallen, die Lithiumakkus kosten in Deutschland ca. 1500€ (ist schon Endkundenpreis). Von daher sind die ca. 2500€ durchaus günstig, aber nicht zu billig. Da das Modell schon seit 3 Jahren (vormals als Ovinem) existiert, weiß natürlich ein Importeur / Händler, was so an Gewährleistungsfällen auf ihn zukommt und kann daher genauer kalkulieren. Die Frage kann daher auch lauten: sind die Roller anderer Verkäufer etwa zu teuer ?
Zu 4: Jein. Eine 16. Zelle sorgt schon mal für bessere Endgeschwindigkeit und macht sich auch im Winterbetrieb besser. Basteleien am Controller sind am ehesten dessen Zerstörung dienlich, wenn man nicht genau weiß, was man da warum macht. Von daher ist bestenfalls ein Controllertausch gegen einen programmierbaren Controller denkbar (Kelly, neuerdings wird hier auch der Sevcon als Kandidat gehandelt).
RGNT V2 ab 01/23 > 13000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Erzengel

Re: Kaufüberlegungen - Erfahrungen mit Emco-Rollern gesucht

Beitrag von Erzengel »

Hallo Elektroroller-Kollege.Habe heute den Emco Novum 3000W und den Novette Twin(beide mit Li)reingekriegt.Bei kurzer Testfahrt mit beiden habe ich sensationelle bergsteigefähigkeiten festgestellt.Hier muss der mit "nur" 1600W versehene Novette T kaum hinter dem Novum zurückstehen.Es liegt wahrscheinlich an dem zuschaltbaren Allradantrieb.Diesen würde ich allerdings nur im Stop and Go-Verkehr abschalten.Leider ist der Novette T eher für kleinere Personen geeignet.Sehr im gegensatz zum Novum.Auf diesem sitze ich so gut wie auf dem Leviate Sprinter(Körpergrösse 1,77m)
Die Verarbeitung ist gut und der Verkaufsleiter wirkte auf mich kompetent.Auch scheint mir dass jemand einiges Geld in die Hand genommen hat(Mobilitätsgarantie,angegebene Lieferzeiten,Infomaterial,Gage der feschen Studentinnen,usw.).Das ganze Emco-Ding verspricht m.E. einiges Potential für unsere Sache.Man muss es mal im Auge behalten.

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