Einbau eines BMS in den Elektroroller SCP-4040

crazysky

Re: Einbau eines BMS in den Elektroroller SCP-4040

Beitrag von crazysky »

da geb ich dir völlig recht.


er meint damit vermutlich, dass das BMS nun laut Hersteller Spannungsspitzen bis zu 9 V pro Anschluss verträgt. Früher waren das deutlich weniger und es kam schneller zu defekten im BMS. Hat natürlich erstmal nichts mit den Kabeln an sich zu tun. Außer dass als weitere Veränderung auch die Scchmelzsicherung an jedem Kabel auf eine größere Ampere-Zahl erhöht wurde.
(Das kann man natürlich nicht aus dem Beitrag von f-d rauslesen; ich weiß das nur, weil ich auch mal per email angefragt hatte und das BMS selbst besitze).

STW
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Re: Einbau eines BMS in den Elektroroller SCP-4040

Beitrag von STW »

Wo sollen denn die Spannungsspitzen herkommen? Alles, was über 4.2V liegt, dient nur dem frühen Tod der Zellen, also 6.5V oder 9V Spannungsfestigkeit ist eine Aussage, da graust es mir. Auch die Verwendung stärkerer Sicherungen ist eine planlose Bastelei an dem System. Wenn es Anlaß zu schmelzenden Sicherungen gibt, dann liegt ein Designfehler vor, der nicht mit stärkeren Sicherungen zu heilen, sondern nur zu kaschieren ist.

Weiterhin halte ich die Vielzahl an Sicherungen für eine potentielle Fehlerquelle, da muß nur eine korrodieren und schon wird die zugehörige Zelle nicht mehr balanciert - und der Fahrer sieht das nicht! In der Folge kommt der Akkupack schneller aus der Balance als ohne diese Balancerlösung.
Also heraus mit den Sicherungen. Dann doch besser dünne Kabellitze für die Zuleitung verwenden, da sieht (und riecht) man wenigstens auf Anhieb, wenn etwas schief gelaufen ist.

Lüsterklemmen sind keine Lösungen, die man Endkunden verkauft. Wer mal eine Lüsterklemme gesehen hat, die ein-zwei Jahre in einem Fahrzeug eingebaut war, der weiß warum. Die Dinger rosten, es gibt Kontaktkorrosion aufgrund unterschiedlicher Metalle (Leitung, Lüsterklemme), leichter Sprühnebel von gesalzenen Strassen tut seinen Anteil dazu, zu guter letzt faulen die Kupferkabel regelrecht ab.
Ich habe zwar auch welche verbaut, aber ich schaue mir auch alle paar Monate die Situation an und nutze die Lüsterklemmen als Meßpunkte. Aber diese Lösung würde ich niemandem verkaufen wollen, weil der mögliche Ärger vorprogrammiert ist.
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crazysky

Re: Einbau eines BMS in den Elektroroller SCP-4040

Beitrag von crazysky »

das mit den 9V hat mir auch nie richtig eingeleuchtet. Eine Bastelei ist es allemal. Sind Balancer-Boards da besser? da bemerkt man doch letztlich genauso wenig wenn eins schlapp macht. Was wäre eine bessere Bastellösung?
Ich persönlich nutze das BMS zum unbekümmerten Laden. Da ich ja auch noch zusätzlich eine Spannungsanzeige habe, bemerke ich sofort, wenn z.B. eine Sicherung kaputt ist.

fox-didl

Re: Einbau eines BMS in den Elektroroller SCP-4040

Beitrag von fox-didl »

Nein. Die Kabel bleiben die gleichen. Das BMS selbst gibts inzwischen in einer robusteren Version, in welcher die Elektronik bis 9V anstatt wie bisher 6,5V aushält. Zumindest habe ich als Laie das so verstanden.

Durch die Installation sind keine neuen Probleme entstanden, es ist eher so das die bestehenden Probleme nicht besser wurden - ich vermute durch mein eigenes Verschulden. Ich habe das BMS bei gleichmässiger Ruhespannung eingebaut und nicht unmittelbar nach der Vollladung der Batterien. Diesmal werde ich so verfahren, nur was es nicht sehr einfach in naher Umgebung einen professionellen zu finden der diesen Ladeendspannungs-Zellausgleich für den Einbau vom BMS überhaupt durchführen kann. Mir selbst fehlt dieses Equipment einfach.

Egal wie das auch ausgehen wird. Ich bin Anwender bzw. einfacher Fahrer eines Elektrorollers - ok, vielleicht sogar etwas mehr.
Ich erlebe und spreche aus der Praxis und wenn sich dabei rausstellt das aktuell die Roller nicht Endkunden-Laien-tauglich sind dann ist dies auch ein Ergebnis und das heisst dann eben das sich die Produzenten und Händler aufstellen müssen. Dann wird eine Werbung sehr sehr schnell zur Anti-Werbung.

Noch bin ich guter Hoffnung und wenn nicht dieses Batterieproblem wäre, dann würde dies ganze mächtig viel Spaß machen.

fox-didl

Re: Einbau eines BMS in den Elektroroller SCP-4040

Beitrag von fox-didl »

Übrigens das mit dem "Nicht-Mitbekommen" wenn eine Sicherung durchschmilzt ist mir auch schon aufgefallen. Daher werde ich separat noch vor die Sicherung einen Draht einziehen und mit Bananensteckern unterm Sitz verbinden. Damit kann ich dann:
1. einzelne Zellen messen
2. wenn keine Spannung angezeigt = Sicherung kaputt
3. einzelne Zellen nachladen ohne der Gefahr das diese überladen wird (durch die Sicherung dahinter)

Natürlich ist das alles noch eine Idee und nicht umgesetzt. Mal sehen wie's weitergeht. In jedem Fall bin ich jetzt schon soweit um zu entscheiden, wäre ich nicht derart Themeninteressiert hätte ich den Roller schon längst zurückgebracht aufgrund noch nicht ausgereifter Technik. Es fehtl einfach ganz extrem an einem Informationssstem für den Fahrer mit welchem dieser Erkennen kann - "Ich muss zum Service".

crazysky

Re: Einbau eines BMS in den Elektroroller SCP-4040

Beitrag von crazysky »

@fox-didl: nur zur info: die Schmelzsicherungen an sich können nicht vor Überladen oder so schützen. Sie sind nur für den Falle eines Kurzschlusses da, damit nicht der ganze Roller abbrennt.

gervais
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Re: Einbau eines BMS in den Elektroroller SCP-4040

Beitrag von gervais »

fox-didl hat geschrieben: und wenn sich dabei rausstellt das aktuell die Roller nicht Endkunden-Laien-tauglich sind dann ist dies auch ein Ergebnis und das heisst dann eben das sich die Produzenten und Händler aufstellen müssen.
Das sind diese schon. Tausende von E-Rollern fahren problemlos in Deutschland durch die Gegend. Allerdings (mit wenigen Ausnahmen) mit Bleibatterien. Und es gibt auch herstellerseitig installierte Li Systeme, welche problemlos funktionieren.Teuer halt.

Nachrüstung von Li Systemen (selbst mit Sachkenntnis) ist derzeit noch Lotto und teuer und das verhält sich nicht nur bei Elektrorollern, Autos und Fahrrädern so. Im kleinem Maßstab kann man das Spiel bei der RC Szene seit Jahren mitverfolgen.

So mancher Stein der Weisen (sei dies jetzt ein gelber TS Block) erwies sich im Nachhinein als Mogelpackung.
In fünf Jahren lachen wir darüber , auch wenn wir vorher als Early Adopters primär F&E mitfinanziert haben....

STW
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Re: Einbau eines BMS in den Elektroroller SCP-4040

Beitrag von STW »

Die Roller wären noch endkundentauglicher, wenn
- es mehr kompetente Servicestellen gäbe
- nicht ganz so viele Fehlkonstruktionen auf den Markt kämen
- die Qualität besser wäre

Momentan gefällt mir die Situation, dass z.B. Flextech in größeren Stückzahlen den Eco unter das Volk bringt. Das wird zwangsläufig zu steigender Kompetenz des Servicenetzes und der Hotline führen müssen. Und wenn sich der Roller für den Distributor nicht lohnen würde, dann wäre er vom Markt und nicht für derzeit 999€ zu kriegen. Ebenso hat der große Distributor sicherlich bessere Einflußmöglichkeiten auf Serienverbesserungen als ein Kleinimporteur -> Aussicht auf weitere Qualitätssteigerung.

Die Lithiumlösungen mit Know-How (z.B. Inno mit dem "selbstentwickelten" Akkupack, bzw. der GBS-Lösung in den größeren Rollern) halte ich auch für weitgehend endanwendersicher.

Problematisch sind die Roller, die
- aus zweifelhaften Quellen kommen (Billigimport, danach Händler pleite, keine Gewährleistungsabwicklung, ...)
- bei denen der Klein-Importeur keine Ahnung hat (und da gibt es zu viele von)
- am falschen Ende gespart wurde, so dass technisch halbherzige Nachrüstlösungen (BMS, teilweise keine DC-Konverter vorhanden) notwendig sind. Da ist bedauerlich, dass z.B. der SCP-3040 und die 4040 ohne BMS oder zumindest Balancer kamen.
- untaugliche Spezifikationen haben - ich halte es für eine Fehlkonstruktion, wenn ein Roller mit 8 Bleiakkus ausgestattet ist, um durch Parallelschaltung 48V zu generieren. Ebenso die Fehlentwicklung, hohe Leistung bei niedrigen Spannungen zu generieren.
Und dann noch "Nachrüstlösungen", die keine sind, z.B. die "12V"-Lithiumpacks von TS, bei denen nicht mal Balancer nachgerüstet werden können. Das sind echte Fehlentwicklungen.

Was am Markt fehlt, ist ein Roller wie der Peugeot Scootelec, mit Diagnosesystem zur raschen Fehlerauffindung. Und bis es denn gibt, basteln wir einfach weiter und machen aus dem vorhanden Rohmaterial ordentliche Fahrzeuge :mrgreen:
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Re: Einbau eines BMS in den Elektroroller SCP-4040

Beitrag von Haro »

Ich muß da mal crazysky recht geben: Von ungesicherten Leitungen halte ich nichts. Das kann ein teures Feuerwerk geben.

Vor über 20 Jahren, in meinem ersten Auto, wollte ich mein CB-Funkgerät mit 12V versorgen und habe ein Kabel vom Sicherungskasten zum CB gelegt ... nur leider am Sicherungskasten versehentlich an der ungesicherten Seite angeschlossen ... dann mit dem anderen Ende des Kabels irgendwo Masse (Karosserie) berührt, und blitzartig, innerhalb einer Sekunde, ist das Kabel komplett verbrannt. So schnell, dass ich nicht mal meine Hand wegziehen konnte. Am Zeigefinger hatte ich die eingebrannte Narbe dann noch jahrelang. Damals waren „Brandings“ leider noch nicht modern.

Und ich hatte wirklich Riesenglück, dass mein Auto nicht abgebrannt ist, und die Autos rundum, und die Häuser...
Solar Scooter "Sport" (65 Km/h) SCP-3540, mit herausnehmbarem 31 Kg Thundersky-40Ah-Akkupaket 2000 Km gefahren.
Seit 06/2013 drin verbleibende Bleiakkus (gebrauchte USV, gratis bekommen, Panasonic 17Ah, 2p5s)

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Re: Einbau eines BMS in den Elektroroller SCP-4040

Beitrag von STW »

Die Sicherungen helfen hier nur leider nichts - bestenfalls gegen einen Defekt innerhalb des BMS. Da wäre es m.E. besser, dünne Litze zu verlegen. Wenn es dann einen "Kurzen" geben sollte, verdampft die Zuleitung sichtbar, ohne in der Umgebung viel Schaden anzurichten und der Fehler ist offensichtlicht. Und die Sicherungen in dieser Lösung sind ja auch nicht sonderlich nahe an den Batterien eingebaut, sondern in deutlicher Entfernung von diesen. Damit bringen die auch nicht so wirklich einen Vorteil gegen versehentliche Leitungsquetscher usw..
Von daher halte ich die Sicherungen in dieser Konstruktion nur für eine zusätzliche Fehlerquelle.
Wenn der BMS-Konstrukteur schon Sorgen hat, dass ein defektes BMS zum Entladen der Batterien führt (kann je nach Konstruktion durchaus vorkommen), dann wären moderne KFz-Sicherungen, untergebracht im Gehäuse des BMS, die sinnvollere Lösung. Dann sieht man wenigstens auf Anhieb, ob eine von denen das Zeitliche gesegnet hat. Am besten unter einer transparenten, spritzwassergeschützten Plastikkappe.
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