Ladeprobleme mit Greensaver

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herby87
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Ladeprobleme mit Greensaver

Beitrag von herby87 »

Nun habe ich ein Problem und weiß nicht weiter, ich habe in einen Etropolis-Roller 5 Bleibatterien 12V/38Ah der Marke Greensaver (also gute Qualität) eingebaut, sie sind in Reihe geschaltet, so dass eine Nennspannung von 60 Volt anliegt. Ich habe alle 5 Akkus mit einem 12V-Ladegerät ausbalanciert, so dass sie eine Leerlaufspannung zwischen 13,05 und 13,09 Volt hatten. Beim Entladen im Fahrzeug sind die Spannungen aller 5 Akkus gleich, auch beim Laden in der CC-Phase verhalten sich die Spannungen nahezu gleich, aber in der CV-Phase eilen 2 Akkus voraus, so dass diese beiden Akkus bei der Ladeschlussspannung des Ladegerätes von 73,5 V über 15 V liegen, was natürlich zu einer Zerstörung der Akkus führen wird. Ich habe auch die Innenwiderstände der Akkus gemessen, sie liegen alle gleich. Ich habe auch die Positionen der Akkus im Fahrzeug getauscht um Leitungseinflüsse auszuschließen.
Der Lieferant will die Akkus erst zurücknehmen, wenn sie wirklich zerstört sind.
Ich weiß, dass die Ladeschlussspannung mit 73,5 V über 14,4 V pro Akku liegt, aber das ist nur ein sekundäres Problem. Zudem soll laut Datenblatt in der CV-Phase mit 14,7 + 0,1 V geladen werden und mit 73,5 V habe ich pro Akku genau 14,7 V.
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Re: Ladeprobleme mit Greensaver

Beitrag von Schmendrik »

Ich befürchte, da hast du schlechte Karten. Die Akkus werden, meines Erachtens, nicht durch zu viel Spannung gegrillt, sondern zuviel Leistung. Und die nimmt ja ab, wenn du in der CV Phase bist, da der Strom nicht mehr so hoch ist. Und ob es nun 15,1V oder 14,7V sind, ist auch egal, denke ich.

Um die Akkus zu schonen, schlage ich vor die Endladespannung zu verringern. Sonst helfen wahrscheinlich nur Balancer...
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Joehannes
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Re: Ladeprobleme mit Greensaver

Beitrag von Joehannes »

Bei gebrauchten Akkus habe ich mir darüber auch schon oft den Kopf angestoßen und es auf den Innenwiderstand geschoben.
Vielleicht auch die Chemie. Ein Austausch der Plätze oder anderer Kabel haben keine Verbesserung gebracht. Aber bei neuen
Akkus der gleichen Serie...... :evil: sollte doch nich sein.

Peter51
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Re: Ladeprobleme mit Greensaver

Beitrag von Peter51 »

Greensaver brauchen ein Bleiladegerät mit CC und CV sowie Pulsladephase. Insbesondere zum Ende der CV Phase kann es sein, dass die vollen Batterien in der Spannung leicht nach oben schießen. Wenn es geht, die CV Phase in der Spannung reduzieren und mit bis zu 5x 15V Pulsen (Ausgleichsladung). Mein E-Max pulste bis zu einer Stunde, da meine greensaver nach 9.000km noch im Einklang sind, laß ich sie nur 10min oder gar nicht pulsen. Die Ladedauer bestimmt bei mir eine Zeitschaltuhr, so 1 Stunde/ gefahrene 10km. Hohe Laufleistungen erreichen die greensaver wohl nur in der ersten Ausstattung. Mit einem nachgekauften Satz wird wohl nur jeder 2. Kunde glücklich. In deiner Situation können wohl nur Ladungsausgleicher helfen.
(Ich kenn eine Firma die vor Jahren 1...2 Tonnen grüne Batterien entsorgt hat, weil das Ausmessen der Batterien teurer war, als der Nachkauf von Vierersätzen)
Alfreds Ctek Autobatterien Ladegerät lädt in einer Kurve: Von 13,2V (Variiert je nach Ladezustand) über 14,4V und wieder in Richtung 13,2V (Hat also keine Konstantspannungsphase) und Abschaltung. Grundsätzlich fließen bei unseren Roller LG in der CC Phase ein konstanter Strom z.B. 10A oder auch nur 6A (je nach Leistung des Ladegeräts) und in der CV Konstantspannungsphase eine konstante Spannung z. B. 5x 14,2V (im Winter darf es etwas mehr sein). Wird ein minimaler Strom erreicht erfolgt Abschaltung oder es folgt noch eine Pulsladephase.
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Re: Ladeprobleme mit Greensaver

Beitrag von herby87 »

- An das Reduzieren der Ladeschlussspannung habe ich auch schon gedacht, denn die beiden Akkus fangen erst zum Schluss zu spinnen an und bei geringerer Ladeschlussspannung würden sie wahrscheinlich unter 15 V bleiben, aber ich habe keine Lust an dem ebenfalls neuen Ladegerät herumzuschrauben.
- Balancer wären sinnvoll, kann ich aber dem Kunden nicht auch noch verkaufen, der hat eh schon bei dem Preis für die Greensaver geschluckt.
- Wie schon geschrieben habe ich die Akkus alle einzeln geladen und die standen dann auch wie eine eins, beim Laden in Reihe stehen die auch wie eine eins nur gegen Ende spinnen zwei, wobei sich einer der beiden heute einmal normal verhalten hat.
- Den Gedanken mit dem Stressen hatte ich auch schon, ich habe sie zumindest jetzt mehrmals ein Stück entladen (Roller auf dem Hauptständer und Motor laufen lassen) und geladen. Ich werde den Roller jetzt dem Kunden übergeben und dann nach ein paar Hundert Kilometer prüfen, ob sich was verändert. Aber gerade dieser Kunde wohnt nicht um die Ecke, sondern ein paar Ecken entfernt.
- Ob es 14,7 oder 15,1 V sind ist meines erachtens nicht egal. Bei längerer Zeit über 15 V gasen sie aus und sind Schrott. Die Leistung bei 5 A in der Konstantstromphase stecken sie locker weg.
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Re: Ladeprobleme mit Greensaver

Beitrag von herby87 »

@Peter: Du meinst also, das Verhalten meiner Greensaver ist völlig normal, aber warum schießen dann immer die gleichen nach oben und wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann würde es was bringen, wenn ich die Ladeschlussspannung auf 5x14,4=72V reduziere, dann schießen die Spannungen nicht nach oben
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Peter51
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Re: Ladeprobleme mit Greensaver

Beitrag von Peter51 »

Servus Herby87
Ich habe schon häufiger gehört, dass bei 4 oder gar 5 Stück in Reihe geschalteter Batterien immer 1 oder 2 Stück dabei sind, die gerade zum Ladeende hin nach oben 15,1V oder so weglaufen. Bei einem perfekten Satz verhalten sich alle 4 oder 5 Stück gleich, nur den wird man in Deutschland nie bekommen.
Ich würde die beiden Kandidaten etwas mit einer 12V 55W Glühbirne entladen und hoffen, dass das 60V (Nominalspannung) Bleiladegerät in der Pulsladephase es schafft, die Batterien ein bißchen anzugleichen - mehr kannst du nicht tun. Dem Kunden empfehlen mit kleineren Entfernungen 5km, 10km usw. anzufangen. Nach 20 Ladezyklen sollte die Batterien ihre max. Kapazität erreicht haben.
Schon gewußt? 38Ah Batterien haben ihre 38Ah nur bei einer 20-stündigen Entladung. Entlädt man sie in einer Stunde haben sie nur die Hälfte ihrer aufgedruckten Kapazität - 19Ah.
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Re: Ladeprobleme mit Greensaver

Beitrag von herby87 »

Servus Peter
Ich habe schon häufiger gehört, dass bei 4 oder gar 5 Stück in Reihe geschalteter Batterien immer 1 oder 2 Stück dabei sind, die gerade zum Ladeende hin nach oben 15,1V oder so weglaufen. Bei einem perfekten Satz verhalten sich alle 4 oder 5 Stück gleich, nur den wird man in Deutschland nie bekommen.
Gilt das nur für Greensaver oder für alle AGM-Akkus?
Ich würde die beiden Kandidaten etwas mit einer 12V 55W Glühbirne entladen und hoffen, dass das 60V (Nominalspannung) Bleiladegerät in der Pulsladephase es schafft, die Batterien ein bißchen anzugleichen - mehr kannst du nicht tun.
Ich denke, dass das Bleiladegerät, ein Kingpan kein Pulslader ist.
Was hältst Du von der Idee, die Ladeschlussspannung auf 72 V zu senken?
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Re: Ladeprobleme mit Greensaver

Beitrag von Peter51 »

Aber bei Blei-Gel gehört auch Überladung als sogenannte Ausgleichsladung zum System. Der Akku kann in geringem Umfange katalytisch das Knallgas wieder zu Wasser verbrennen, und so zurückgewinnen. Um wirklich alle Zellen gleichmäßig zu laden, lädt man vorsichtig mit einem solchen kleinen Strom.
Nicht volle Zellen werden weiter geladen, volle zersetzen Wasser und verbrennen es katalytisch wieder. Das beseitigt Unterschiede in den Zellen.
Macht man es nicht, laufen die Zellen mit der Zeit in ihrem Ladezustand auseinander, und irgendwann wird die Zelle, die zuerst leer ist, von den anderen Zellen durch den Entladestrom verkehrt herum geladen, was sie erheblich schädigt.

Servus Herbert
herby87 hat geschrieben:Gilt das nur für Greensaver oder für alle AGM-Akkus?
Gilt für alle zyklenfesten Akkus. Egal ob Greensaver, Panasonic, Multipower, Flamm oder wie sie alle heißen.
herby87 hat geschrieben:Ich denke, dass das Bleiladegerät, ein Kingpan kein Pulslader ist.
Was hältst Du von der Idee, die Ladeschlussspannung auf 72 V zu senken?

Ein Kingpan LG gehört wohl zu den preiswerten Ladegeräten. E-Max, Kreidler etc. mit Blei verwenden die Pulsladephase ohne sie werden sich die Batterien nicht angleichen. 14,4V pro 12V Batterie hört sich gut an.
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Re: Ladeprobleme mit Greensaver

Beitrag von herby87 »

Ich habe jetzt die Ladeschlussspannung auf 72 V reduziert, somit bleiben die Problem-Akkus am Ende des Ladevorgangs unter 15 V. Sie schießen ganz kurz auf 14,8 V bzw. 14,7 V. Aber das ist unkritisch, da laut Datenblatt bis zu 14,8 V Ladeschlussspannung erlaubt sind. Wahrscheinlich werden die Akkus nicht mehr ganz voll, sondern nur noch 95%, aber unter dem Strich ist das das geringere Übel. Entscheidend ist und das werde ich dem Kunden dringlichst ans Herz legen, dass er den Roller nach jeder Fahrt ans Ladegerät hängt und darauf achtet, dass das Ladegerät auch abschaltet. Mir ist aufgefallen, dass das Ladegerät nie abschaltet, wenn das Abblendlicht brennt. Ich weiß jetzt gar nicht, ob das bei anderen Rollern auch so ist, da ich niemals bewusst darauf geachtet habe bzw. das Licht immer ausgeschaltet hatte. ach ja, was mir auch noch aufgefallen ist, der max. Ladestrom bleibt sehr lange bei 5 A, nämlich bis über 70 V, erst die letzte Viertelstunde geht er dann runter, somit kommt eigentlich ziemlich viel Energie in die Akkus.
Vom Arbeitsaufwand habe ich bei diesem Roller wieder mal voll daraufgezahlt, aber die gewonnenen Erkenntnisse waren das allemal wert :) :) :)
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