Gedanken zu Kaufentscheidung für einen E-Roller

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
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tomsbademeister

Gedanken zu Kaufentscheidung für einen E-Roller

Beitrag von tomsbademeister »

Liebe Leute,
durch das Angebot bei Tchibo für einen E-Roller bin ich wieder auf meine verschüttete Idee gekommen, mir einen solchen zu kaufen.
Aber ich kaufe keine Katze im Sack und so ganz ohne Informationen und Hintergrundwissen.
Und nach einigen langen Nächten vor dem Rechner und im Nezt bin ich schlauer und auch verwirrter. :?
Diese Forum habe ich recht schnell gefunden und fast Alles gelesen. Klasse Forum mit einigen sehr kompetenten Mitgliedern. Respekt und vielen Dank an die Macher.

Und jetzt stehe ich mit einigen Interessanten Angeboten da und wollte deshalb hier etwas um Rat und Unterstützung nachfragen.

Das Tchibo Angebot mit 1.600 Euro für einen 2kw Roller mit 38Ah im Retro-Look finde ich optisch sehr spannend (ähnlich einer alten Vespa) und von den Zahlen her interessant. Auch die Hinweise auf die Seiten mit den Garantie-Händlern bringt ein gutes Gefühl und Sicherheit. Aber der Hersteller ist mir unbekannt und ich habe keinerlei Berichte über diesen Roller gelesen, obwohl es den im April/Mai bereits einmal gab.

Zum Vergleich habe ich etwas gesucht und diverses gefunden.
Meine Rahmen Daten sind: Schön soll der Roller schon sein und ich möchte gerne unter 2.000 Euro bleiben für einen 45km/h Roller. Die Leistung sollte mindestens 1.5 kw sein und eine Reichweite von 20 km sollte unproblematisch drin sein - nach der Berechnung von stw - also nicht die angegebene Reichweite.

Sehr spannend finde ich das Angebot von Leviatec: "Leviate® Cruiser 690 silber"
Das Design ist fast schon zu retro, aber wohl noch möglich.
Die Werte grundsätzlich io: 1.5 kw bei 120kg. Aber der Akku hat nur 72V-20Ah. Das erscheint mir für einen BleiGelAkku etwas wenig Ah.
Es scheint sich um einen 72V Motor zu handeln, die ja recht neu sind. Vielleicht gibt es ja Technik-Experten, die mir sagen können, ob die angegebene Reichweite von 40-60 realistisch ist oder ob hier auch die deutlichen Einschränkungen anzurechnen sind.
Gut finde ich den Preis von 1.200 Euros.

Ein anderes Angebot betrifft einen 3kw Roller in modernem Design, aber mit Li-Ionen Akkus von 48V-60AH und deshalb nur 127 kg. Angegebene Reichweite 150km.
Nicht umwerfend schön, aber guter Preis von 2.000,- Steinchen.
Hier stellt sich mir die Frage, ob diese große Reichweite wirklich erreichbar ist oder, ob auch hier Abstriche zugunsten der Batterie-Haltbarkeit gemacht werden müssen.

Und dann wollte ich wissen, ob es Erfahrungen zu diesem Hersteller gibt.
Angeboten werden die Roller wohl direkt vom Importeur und über stromerzeugershop vertrieben. Der Importeur sitzt wohl in Hamburg und hat bislang recht gute Bewertungen in der Bucht.

Bitte keine Schelte für die einseitige Auswahl, aber ich habe den Rat von stw befolgt und mich nach einem Händler in der Nähe umgesehen. Hier in Berlin gibt es nur einen und der hat nur einen Roller in meiner Preislage und der gefällt mir nicht so. Der benannte scheint einer der wenigen Händler im Norden zu sein.

Ich fände es klasse, wenn Ihr mir fachliche Hinweise geben könntet und/oder auch Eure persönliche Meinung.
Ich freue mich auf einen spannenden Thread.

Fröhliche Grüße aus Berlin
wünscht tomsbademeister :D

STW
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Re: Gedanken zu Kaufentscheidung für einen E-Roller

Beitrag von STW »

Hallo Bademeister,

Berlin bietet doch Auswahl an, ich denke mal, bei ebike warst Du schon? Und dann gibt es noch den Modellbauladen staufenbiel beim Bahnhof Friedrichstrasse, der hatte letzte Woche 2 oder 3 Roller 48V mit Bleiakkus da, ich habe mal einen oberflächlichen Blick darauf geworfen, und die schienen mir durchaus geeignet: China-Standardkonfektion. und für den Preis von knapp 1200€ nicht schlecht, entspricht von den Daten ungefähr dem Tchibo-Angebot. Eventuell bekommt man den Roller aber über ebay preiswerter "geschossen" (siehe Artikelnummer 13031863198) bzw. man nimmt sich den Ausdruck als Verhandlungsposition mit in den Laden.

Der Cruiser 690 ist wohl der TD690Z, dem hier im Forum schon ein Rekord-Thread gewidmet ist. Tip: Finger wech. Reichweite: bei den Fahrern hier im Forum Anfangs über 40km, aber in der Regel schon mit neuem, besseren Controller.

Der Sprinter 60 war mal ein Ovinem, und zumindest die erste Serie hatte ihre lieben Probleme mit Kabelbaum und anderen Kleinigkeiten. Welche Serie da jetzt aus dem Container verkauft wird, weiß ich leider auch nicht. Unter Preis-/Leistungsgesichtspunkten ist der dann ok, wenn man selbst basteln kann. Nach Erfahrungen mit dem Ovinem kannst Du auch den Kollegen von ebike fragen, der hatte die solange verkauft, wie Ovinem existierte, da war der Preis noch bei über 3000€. Reichweite: 80km und mehr halte ich für realisitisch, sollte man einen defekten Akku drin haben, dann wird es gerne weniger als 70km. Im Winter läßt die Reichweite nochmals deutlich nach, ca. 40-50km dürften dann aber immer noch drin sein.

Der Verkäufer ist in einigen Foren schon aufgefallen, siehe auch elweb. Die ersten 1-2 Nachbesserungen scheinen noch zu klappen. Und leider braucht man den Verkäufer dann, wenn es ein Gewährleistungsproblem gibt. Ich schätze mal, dass mindestens 10% aller verkauften E-Roller, egal welcher Hersteller oder Verkäufer, einen Frühausfall an Controller oder Motor haben. Beim TD690Z lag die Rate allerdings bei mehr als 80%. Die Thundersky-Akkus sind dafür berüchtigt, dass je nach Serie 10-20% der Akkus bei den ersten 3 Ladevorgängen ausfallen, bei 15 Akkus im Sprinter ist das also im Schnitt ein-zwei pro Käufer. Da die Roller sicherlich schon einige Zeit im Container standen, ist der Pflegezustand der Thundersky-Akkus unbekannt, daher ist die Möglichkeit hoch, dass ein Austausch von Zellen notwendig wird. Danach sollte es aber keine Probleme mehr geben. Das bedeutet aber, dass man den oder die eventuell defekten Akkus selbst ermitteln muß und beim Austausch diese selbst mit den noch vorhandenen ausbalancieren muß.

Ich sähe daher 3 Optionen:
a) Verhandel mal mit dem Kollegen von ebike, was er Dir sonst noch so an Rollern anbieten kann.
b) Den Sprinter 60 in dem Bewußtsein kaufen, dass man ggf. nochmals nachbessern muß. Auch hier solltest Du bei ebike vorher nach Erfahrungen mit den Kisten fragen.
c) Den staufenbiel-Roller. 800€ bis zu Deiner Schmerzgrenze sind eingespart und könnten später mit in einen Thundersky 40AH - Akkusatz einfließen

Und solltest Du im Westen von Berlin wohnen: nach Brieselang zu mir ist es dann auch nicht so weit, wenn es mal was zu basteln gibt :D Und für Testfahrten steht der 1.5KW - Chinaroller meiner Frau und mein 2.4KW - Taiwanroller mit Lithiums zur Verfügung. Helm und Führerschein mitbringen ;)
RGNT V2 ab 01/23 > 9000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

tomsbademeister

Re: Gedanken zu Kaufentscheidung für einen E-Roller

Beitrag von tomsbademeister »

Vielen Dank STW für die ausführliche Antwort.
Einen riesen Dank für den Hinweis auf die Ähnlichkeit eines Favoriten mit dem Roller mit dem längsten Thread. Da wollte ich nicht mitspielen, nur lesen...
Und den Händler am S Friedrichstraße - klasse Tipp - werde ich nachher mal besuchen, mein Büro ist um die Ecke. :mrgreen:

Wenn Alles Klappt, werde ich mit dem Roller dann nach Brieselang kommen und von den gesparten Euros ein großes Eis spendieren.

Werde hier weiter berichten und Euch auf dem Laufenden halten.

hoch motiviert grüßt

tomsbademeister

STW
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Re: Gedanken zu Kaufentscheidung für einen E-Roller

Beitrag von STW »

tomsbademeister hat geschrieben:... mein Büro ist um die Ecke. :mrgreen:

Mein Büro auch, aber bei mir heißt das Zauberwort derzeit "Urlaub" :D
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Melli

Re: Gedanken zu Kaufentscheidung für einen E-Roller

Beitrag von Melli »

Danke Euch beiden,
ich bin ebenso nach dem Tchibo-Prospekt auf die Roller gestoßen und fand Eure Unterhaltung sehr hilfreich.
Danke
Melanie aus dem Bayernländle
:mrgreen:

tomsbademeister

Re: Gedanken zu Kaufentscheidung für einen E-Roller

Beitrag von tomsbademeister »

Hallo Melli,
schön, wenn diese kleine Diskussion Dir bei der Entscheidung hilft.
Bitte gib Bescheid, wie Du Dich entscheidest. Und einen kleinen Fahrbericht über den neuen Roller, egal vom wem wäre auch super.
Und - Werbung in eigener Sache :roll: - ich habe einen Thread erstellt, mit einer Auflistung der Roller im Forum. Dort dann bitte auch eintragen.

Fröhliche Grüße
vom Bademeister des Tom

tomsbademeister

Re: Gedanken zu Kaufentscheidung für einen E-Roller

Beitrag von tomsbademeister »

Ganz wichtig für die Kaufentscheidung ist für große Menschen, zu denen ich auch zähle, Probesitzen und wenn möglich auch fahren.
Ich hatte eine Probefahrt über die Bucht mit einem Geco fun. Größe ging, aber bei engen Kurven kamen die Lenkerenden an meine Knie. Dafür war das Fahren ganz großes Kino. Mit 1kw zog der echt gut weg. War meine erste Probefahrt mit einem E-Roller.
Gestern habe ich dann bei Staufenbiel, wie von STW beschrieben, Probe-gesessen. Ja, ja, die Chinesen sind wirklich eine Stufe kleiner, als wir meisten Nordeuropäer. Da konnte ich fast mit dem Knie lenken. Eine Probefahrt habe ich dann gleich erst gar nicht angefragt.
Also wohl einen etwas größeren Roller suchen. Ich habe da schon etwas im Auge und melde mich, wenn ich erfolgreich zu geschlagen habe.

Fröhliche Grüße aus Berlin

tomsbademeister

Re: Gedanken zu Kaufentscheidung für einen E-Roller

Beitrag von tomsbademeister »

Beim Stöbern im Netz mußte ich mit Entsetzen feststellen, dass der Nabenmotor keine wirklich neue Erfindung ist und, dass auch die Leistung von 3kw schon ein wenig länger realisierbar ist.
Hoffentlich geht es in den nächsten Jahren etwas schneller mit der Entwicklung weiter.
Kucks Du hier:

http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos ... cle=602253 :mrgreen:

Fröhliche Grüße aus Berlin

wünscht tomsbademeister

STW
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Re: Gedanken zu Kaufentscheidung für einen E-Roller

Beitrag von STW »

Der Fortschritt gegenüber dem Lohnerporsche liegt in der Verwendung von bürstenlosen Naben-Motoren, Prinzip siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Drehstrommaschine

Wie man z.B. an E-Lokomotiven sehen kann, sind auch Bauformen von Motoren mit hoher Leistung seit langem möglich. Der Fortschritt wird letztendlich durch die Batterietechnik behindert, da liegen im Moment die Limits.
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Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Rollerjogy

Re: Gedanken zu Kaufentscheidung für einen E-Roller

Beitrag von Rollerjogy »

Meine Gedanken zur bereits ungesetzten Kaufentscheidung :D

Ich habe meine Entscheidung 2 Jahre durch das lesen von Berichten in Netz vor mir hergeschoben (Leider)

Nun fahre ich seit Mai dieses schöne Gerät, 2 Jahre zuspät :cry: Ich sagen :

NUR FLIEGEN IST SCHÖNER !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :D :D :D

Egal welche Unken da rufen

Letzendlich bin ich 60jahre alt und will noch lange mit dem Roller die Gegend unsicher machen.

Bei meiner letzten Begenung mit einem in die Jahre gekommenen Paar :

Rief sie " Karl sag was ich klaube ich hab einen Hörsturz" :lol: :lol:

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