Kelly Controller ...

Für alles was mit Steuergeräten zu tun hat. Bitte eventuell auch im speziellen Forum Ihres Rollertyps suchen.
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MEroller
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Re: Kelly Controller ...

Beitrag von MEroller »

Ich mache das ja nicht auf eigene Kappe, sondern E-Sprit ist mit an Bord. Der Controller wird sicher keine Wunder bewirken, vor allem da ich dieselbe max. Batteriestromgrenze einprogrammieren muss wie bislang (und das ist das für die Garantie maßgebliche, mein Händler wird mit Argusaugen darüber wachen, das wir da nicht schummeln...), aber durch 350 statt 200A Maximal-Nennstrom wird die Anfahrstrombegrenzung um diesen, aber zumindest um den Faktor 1,5 des max. Dauerstroms (150 zu 100A) höher liegen, was ein standesgemäßeres Anfahren inklusive auch etwas größerer Steigungen möglich machen sollte. Es werden also keine höheren Maximalströme fließen als bisher, aber unten rum müsste wesentlich mehr gehen als bisher. Kelly empfielt ausdrücklich den KEB 72801X für 5kW Motoren, und sieht den derzeitg verbauten KBL72201 als unterdimensioniert an.
Da E-Sprit inzwischen den Beschwerden über das laue Anfahrwindchen nicht tatenlos zusehen kann (auch die Zeitschrift 2Räder kam zu diesem Ergebnis bei ihrem kürzlichen Fury Test), ist mein Weg wohl der sicherste für das bisherige Setup aus GBS 40Ah Batterie und die derzeitge etwas magere Motorverkabelung.
Hardwareseitig gibt es ja außer dem Controllerwechsel keinerlei Anpassungsbedarf, da die zwei das selbe Gehäuse haben und dieselben genutzten Anschlüsse.
Sinus muss es aus meiner Sicht nicht unbedingt sein, ich bin sehr froh um eine gewisse Anfahrgeräuschkulisse, da es meinem Gefährt die nötige akkustische Aufmerksamkeit sichert bei unaufmerksamen Fußgängern :twisted: Außerdem muss auch ein Sinusoid kommutierender Controller irgendwann auf Trapez und schlussendlich Rechteck-Kommutierung umschalten, wenn er maximale Bestromung auf den Motor loslassen will. Das ist zwar nicht gut für den Wirkungsgrad und Gleichförmigkeit des Laufs, aber es kommt etwas mehr mechanische Leistung raus dabei.

Wo sich Kelly auf jeden Fall nicht lumpen lässt ist beim prompten Service (dank DHL :D ): Bestellt um 23:00 Uhr am Do, 25.08.2011 (in China), an die Haustüre geliefert heute, Montag, 29.08.2011 um 9:46 Uhr im Stuttgarter Raum. Nicht mal 3,5 Tage!!! Leider war nur heute morgen niemand da, und 40€ sind noch für Väterchen Staat nachzulöhnen, daher wird morgen an den Wareneignang unserer Firma geliefert, da ist garantiert jemand da :D

Einbauen werden wir jetzt noch nicht, da mein Pferdchen ja gerade ein anderes Batteriewächtersystem erhält und wir nur eine Veränderung auf einmal machen wollen, um unerklärliche Phänomene durch Überlagerungen möglichst auszuschließen. Mehr hierzu wird es dann im Wahnsinns-Fury Thread geben.
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STW
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Re: Kelly Controller ...

Beitrag von STW »

Hört sich spannend an - insbesondere, was Ihr den 40Ah-Zellen abverlangt. Bin gespannt, wie lange die das mitmachen werden und wie die sich im Winter verhalten. Ich bin ja eher der Freund geringer Belastungen (mir wäre am liebsten unter 1C), weil zumindest meine alten Thunderskys kräftig in der Spannung einknicken unter Last, und erst recht im Winter.
Den Kelly halte ich auch für ausreichend, Sinus hin oder her. Aus den Rechteckimpulsen werden bei diesem Einsatzumfeld automatisch "verbogene" Signale - es gibt schließlich noch sowas wie Physik, und ein Bestandteil davon ist Gegeninduktion. Leider habe ich kein Oszilloskop, wer eins im Zugriff hat und einen "klassischen" Chinakontroller oder einen Kelly, möge mal für uns einen schönen Screenshot erzeugen, wie Stromkurve und Spannung zurechtgebogen werden. Dann das gleiche nochmals von einem Sevcon, und die Theorie über "schöne" Sinuskurven ist leider angekratzt.
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MEroller
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Re: Kelly Controller ...

Beitrag von MEroller »

Also, vom maximalen Batteriestrom her schreibt E-Sprit 105A vor, das wären 2,625 x C bei den 40Ah Zellen. GBS gibt eine maxiamle Dauerentladung von 3C vor, d.h da ist schon Sicherheit drin bezüglich Zellenlebensdauer. Was den Spannungseinbruch im Winter angeht, das wird tatsächlich spannend :D
Zu Leistungsregelung mittels PWM und Kommutierung hier nochmals mein Bildchen mit dem Vergleich einer Rechteck-Kommutierung analog Kelly und einer sinusähnlichen Kommutierung analog Sevcon:
Bild
Bei der Kommutierung geht es nicht um die Leistungsregelung (die einzelnen Pulse und ihr Verhältnis von "an zu aus", die tatsächlich durch die Induktivität der Spulen gegenüber meiner Darstellung nicht rechteckig verlaufen, sondern zunehmend steil ansteigend und zunehmend flach abfallend), sondern um das Umpolen der Spulen, wenn sie von von einem Magnetpol zum nächsten gewandert sind.
Auch da spielt die Induktivität natürlich eine Rolle und rundet den ersten umgepolten Puls etwas stärker ab, aber der Strom ist bei der rechteckigen Kommutierung schnell auf seinem Maximalwert, was zum Knarzen und Summen führt.
Die sinusähnliche Kommutierung wird natürlich auch durch Pulse generiert, die sich aber während des Vorbeilaufens am jeweiligen Magneten zur Mitte hin verdichten und dann wieder kürzer sind. Da die einzelnen Pulse im Kiloherzbereich generiert werden kann man so speziell bei geringer Motordrehzahl eine wunderschön aufgelöste sinus-Kommutierung hinbekommen, fast ohne selbst mit Oszi kaum sichtbaren Rippeln auf dem Spulenstrom. Je schneller kommutiert werden muss, desto geringer wird die Auflösung, da üblicherweise die PWM Frequenz nicht verändert wird mit der Drehzahl. Auch bei höheren Strömen muss die Sinusform leiden und eckiger werden, da müsste dann auch ein Sevcon-betriebener Radnabenmotor das Summen anfangen.

Ja, Oszidarstellungen von den reellen Spannungs- und Stromverläufen in den drei Motorphasen wäre wirkliche eine gute Sache. Aber mir ist das eine Stufe zu hoch in der elektrischen Labortechnik, ich bin schon froh, dass ich mittels Messzange und meinem Multimeter z.B. den Batteriestrom messen kann. Mehr traue ich mich zur Zeit nicht, meinen Versuchskollegen leihweise abzuluchsen...
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Re: Kelly Controller ...

Beitrag von MEroller »

So, heute kamen endlich der DHL-Bote mit meinem Controller und meine Frau zugleich hier zuhause an, so dass nach 4,5 Tagen trotz leichter DHL Odyssee (in deren Heimatland, nicht in China) das Teil die große Reise von China nach Deutschland geschafft hat. Mit dabei ist die gedruckte Anleitung, ein Kelly Prospekt, das J2 Kabel vollstäandig konfektioniert, ein RS232 Kabel zwecks Programmierung mit uralt Laptops bzw. PCs, und sogar der Lebensnotwendige 1kOhm / 10W Precharge-Widerstand (parallel zum Hauptschütz) samt zwei Monster-Dioden, die wohl 3A können und somit vermutlich die Freilaufdiode parallel zur Spule vom Hauptschütz sein sollten, sind dabei.
Dennoch, erst mal ist Ruhe, mein Fury muss erst mal seine zwei letzten Zellen auf 3,32V bringen (da sind die anderen 22 alle versammelt) und mit neuem BMS (das sind nicht bloss einfache Balancer Boards...) versehen werden, und mein Händler seinen wohlverdienten Kurzurlaub machen, und ein bisschen damit gefahren werden sollte dann auch erst mal damit, um zu sehen, wie sich die Zellen mit der neuen Überwachung anfreunden, aber DANN...
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Re: Kelly Controller ...

Beitrag von MEroller »

Nu ist er eingebaut und nach einer Woche herrscht große Begeisterung und Erleichterung meinerseits: Anfahrschwäche ist gründlich beseitigt, die Maximalbeschleunigung ist jetzt nahtlos vom Stillstand bis zur Höchstgeschwindigkeit :D Trotz massivem Einbremsen des Controllers auf maximal 35% Batteriestrom (123A), um gleiche Verhältnisse bei den Maximalströmen zu haben wie mit dem originalen Controller. So sollten sowohl die Batterien als auch die restliche Hardware thermisch weiterhin zufrieden sein. Die Kommutierung ist beim stärkeren Controller leiser und gleichmäßiger als bisher, womöglich wird beim stärkeren tatsächlich trapezförmig kommutiert gegenüber dem bisher deutlich vernehmbaren Rechteck-Knarzen.
Erstaunlicherweise war mein Wochenverbrauch diesmal von bisher ca. 7,8kWh/100km auf 7,3kWh/100km gefallen, was ich mir noch nicht so ganz erklären kann, da ich wesentlich mehr Spaß hatte als bisher, und das bedeutet normalerweise bei unseren E-Gefährten auch einen höheren Energieverbrauch.
Werde weiter beobachten, wie sich das entwickelt. Es könnte sein, dass der mit größeren FET's ausgestattete Controller jetzt weniger Verlustreich operiert als der alte, trotz höheren Anfahrströmen.

Somit muss ich meine grundsätzliche Kritik an den Kelly Controllern revidieren und erkennen, dass der bisherige KBL72201 schlicht unterdimensioniert war für diesen 5/8kW Roller. Wobei man das trotzdem Kelly etwas ankreiden muss mit ihren misverständlichen Leistungsangaben.

Die Moral aus der Geschicht: Einen Kelly grundsätzlich um 30% bis 50% stärker auswählen bezüglich Dauerstrom als man meint zu brauchen und gleichzeitig die Maximalströme (vor allem den Batteriestrom) auf thermisch und elektromagnetisch gesundes Maß begrenzen, dann müsste es rundum passen.
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anton

Re: Kelly Controller ...

Beitrag von anton »

Hallo an alle Bastler, wer kann helfen????
ich möchte mein boot elektrisch Fahren, haben einen goldenmotor 10 kw und einen kelly kontroller
KBL 48v501b brauche einen trottle für links und rechtslauf wer kann mir die kabelbezeichnungen
am kontroller uebersetzen was ist RTN ? PWR ? THERMISTOR ? MICRO SW?
hat jemand schon mal das verkabelt ?
freu mich über jede Nachricht!!

gruss aus Karben

Anton :!:

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Re: Kelly Controller ...

Beitrag von MEroller »

Ich beantworte mal, was Du zur Drehzahlregelung brauchst: Du solltest ein Potentiometer- oder Hallsensor-bestücktes Gaspedal, Handsteller oder sowas haben. Da müsste man erst mal wissen, was es dort für Anschlüsse gibt, bevor ich Dir weiterhelfen kann mit der Verbindung zum Controller.

Ein weiteres vorab: Du wirst nicht mit nur einem Steller sowohl vorwärts als auch rückwärts regeln können. Du brauchst zur Richtungsumkehr einen seperaten Schalter, der J2 pin 9 (Reversing switch input) verbindet mit J2 pin 3, wenn du rückwärts fahren willst. Für vorwärts muss der Schalter die zwei Anschlüsse voneinander trennen. Also ein einfacher AN/AUS Schalter, natürlich wassergeschützt :D

Und noch was vorab: besonders bei langsamer Fahrt wird es sonderliche Geräusche aus Deinem Motor geben, das kann ganz schön stöhrend sein auf dem Boot. Da kann man bei der Controller-Programmierung gegensgteuern mit der Option "Noise reduction" auf "Enable" gestellt in Schritt 3 ganz unten.
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anton

Re: Kelly Controller ...

Beitrag von anton »

Hallo danke für die Tips,
ich kann von einem Elektroboot hersteller in Ungarn einen Fahrhebel (schalthebel vor und rück bekommen auch ist in diesem eine volt und Amper messung untergebracht.
Das problem wird sein die richtigen Anschlüsse am Kelly controller zu finden.
hat damit jemand schon erfahrung gesammelt????

gruss aus Karben

Anton :o :o

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Re: Kelly Controller ...

Beitrag von MEroller »

anton hat geschrieben:Hallo danke für die Tips,
ich kann von einem Elektroboot hersteller in Ungarn einen Fahrhebel (schalthebel vor und rück bekommen auch ist in diesem eine volt und Amper messung untergebracht.
Das problem wird sein die richtigen Anschlüsse am Kelly controller zu finden.
Nochmal: die richtigen Anschlüsse am Controller finden wird kein Problem sein, wenn wir wissen, welche Anschlüsse dieser vorgesehene Fahrhebel aus Ungarn hat. Für einen Schalltkreis braucht man beide Enden. Was am Kelly-Ende erwartet wird ist bekannt, das ist alles super dokumentiert und kann ich Dir auch auf ausgeschriebenes Deutsch übersetzen, aber ohne die Anschlüsse an dem vorgesehenen Fahrthebel macht das noch nicht viel Sinn. Hast Du einen Link zu dem Objekt der Begierde (Fahrhebel)?

Interessant ist noch, dass es auf Seite 3 (4 im pdf) der KBL-Doku unter (20) heißt: "Optional joystick throttle. Single 0-5V signal for both forwarding and reversing" Hört sich an wie eine Option, mit einem einzigen Hebel zwischen z.B. 0 und 2,5V Rückwärts und zwischen 2,5 und 5V Vorwärts zu regeln. 2,5V wären dann als AUS zu werten. Aber da das eine Option ist müsste das wohl bei der Bestellung des Controllers schon angekreuzt worden sein. Das dürfte sich um die Option "Stick Shift Throttle Firmware" für 29$ handeln. Das könnte ich aber noch bei Fany erfragen (die Kelly-Technikerin, die des Englischen mächtig ist).
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anton

Re: Kelly Controller ...

Beitrag von anton »

JN1K hat geschrieben:und die letzten zwei ...

Der Controller hat 162 € gekostet, mit Versand.

cu JN1K
hallo,
beschriftung sieht gut aus,
aber was bedeuten die einzelnen bezeichnungen???
auch ich habe einen Kellycontroller und will einen BLCD Motor rechts und links rum drehen lassen
wer kann einen trottle empfehlen für vor und rück??

freue mich über eure Aufklärung bin selbst kein Elektriker mehr mechaniker.

gruss
Anton.............

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