Akku-Anschluss, was ist was?

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mobilo
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Akku-Anschluss, was ist was?

Beitrag von mobilo »

Eine Frage an die Batteriefachleute.
Der Akku (Li-Ion 60V 20Ah) an meinem e-Swan hat diesen Connector.
Nur mal so rein interessehalber: Für was sind die vielen Anschlüsse? A ist der Batterieminuspol, B ist der Batteriepluspol .... soweit klar ...
Aber was ist C, und was sind die kleineren D bis H?
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Romiman
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Re: Akku-Anschluss, was ist was?

Beitrag von Romiman »

C ist der "Balancer" (sorgt dafür, dass die einzelnen Zellen der Batterie einigermaßen gleichmäßig aufgeladen werden,) die kleinen Pole ab D dienen der digitalen Kommunikation zwischen Ladegerät und Roller bzw. Batterie; da werden Daten wie zB Temperaturwerte übertragen.

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mobilo
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Re: Akku-Anschluss, was ist was?

Beitrag von mobilo »

Vielen Dank!
Meine Frage ist natürlich nicht ganz ohne Hintergrund. Ich spiele mit dem Gedanken, mir einen zweiten Akku anzuschaffen.
Der Preis für einen zweiten originalen Akku liegt derzeit hier in Deutschland bei 699,-
Das ist im Vergleich zu anderen Rollern gar nicht mal so teuer, aber irgendwie ist mir diese Summe einfach zu hoch, für das was man bekommt als Gegenleistung.

Bei den chinesischen Portalen wie aliexpress oder dhgate gibt es Li-Io Akkus mit den gleichen Eckdaten für ca. 70% der o.g. Summe, Versand/Zoll u. Einfuhrumsatzsteuer schon einberechnet. Da kommt man natürlich ins Grübeln, wenn man ein paar Hundert Euro sparen kann. :idea:

Diese Akkus sind aber nur die "rohen", blauen Akkus. Hier mal ein Beispiel:
https://www.aliexpress.com/item/3285658 ... c96bca77f3

ABER: Erstens ist das ohne für meinen Roller passende Gehäuse und zweitens ohne passenden Anschluss für meinen Roller.
Ersteres ist kein großes Problem. Da würde ich mir schon was basteln damit der Akku während der Fahrt im Akkufach nicht hin- und herschlackert.
Das zweite Problem mit den Anschlüssen ist schon eine größere Kopfnuss. Diese blauen Akkus haben meist 2 dicke Kabel (Plus und Minus) und ein weiteres Kabel bzw. Kabelstrang zum Anschluss an das Ladegerät, das meist schon mitgeliefert wird.
Also die Frage, ob der neue Akku dann kompatibel wäre mit dem Ladegerät meines Rollers, stellt sich nicht da ich den neuen Akku mit dem mitgelieferten Ladegerät aufladen würde.
Ich müsste nur zusehen, wie ich für den Fahrbetrieb den neuen Akku in den Kabelbaum meines Rollers einschleife. Wenn die Anschlüsse C bis H nur dem Lademanagement dienen, wäre das optimal, weil für den Fahrbetrieb nur die Anschlüsse A und B mit dem neuen Akku zu verbinden wäre nicht das Problem.
Problematisch wird es, wenn einer der Anschlüsse D bis H nicht nur von meinem Roller-Ladegerät während des Ladens benutzt wird, sondern auch vom Steuergerät während des Fahrbetriebes. Da D bis H auf der Gegenseite, also beim neuen blauen China-Akku, nicht vorhanden sind, wären die Anschlüsse rollerseitig nicht besetzt und das Steuergerät des Rollers sagt dann vielleicht "Nö, is nich, ohne diese Anschlüsse bleibe ich einfach stehen ...Ätschibätschi ....". :lol:
Tja, gar nicht so easy .... :?

Wurde solch eine Aktion schon einmal im Forum behandelt? Dann würde ich mich über einen Link freuen. Auf die Schnelle habe ich über die Forumssuche nichts gefunden.

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mobilo
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Re: Akku-Anschluss, was ist was?

Beitrag von mobilo »

Hier nocheinmal eine Aufnahme der beiden Gegenstücke zum im ersten Post gezeigten Akku-Anschluss. Beim Zuordnen der Pins die "Spiegelverkehrtheit" beachten!
Links der Stecker vom Ladekabel, rechts der Stecker vom Roller-internen Kabel.
Wobei der linke Stecker auch im rechten Stecker integriert ist, denn der Roller hat außen auch eine Ladesteckdose, damit man den Akku zum Laden nicht herausnehmen muss sondern im Roller belassen kann.

Interessant, dass beim Laden nicht der Batterie-Minuspol A genutzt wird, sondern der Balancer C die Rolle des Minuspols übernimmt.

Bedeutsam für mein Vorhaben ist jedoch, dass die Pins F, G und H offensichtlich nicht zum Laden, sondern für den Fahrbetrieb des Rollers genutzt werden. Damit ist mein Plan, einen Akku nach Bauart des in meinem vorigen Post verlinkten Beispiels in meinem Roller zu verwenden, wohl zum Scheitern verurteilt. Was auch immer über die Pins F,G,H übertragen wird, diese billigen Akkus werden diese Pins nicht bedienen können da bei Ihnen ein entsprechendes Interface bzw. eine hinter dem Interface stehende Datenquelle fehlt.

Oder hat jemand eine Idee wie ich trotzdem solche Akkus in meinem Roller nutzen könnte?
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STW
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Re: Akku-Anschluss, was ist was?

Beitrag von STW »

Um mal reinzugrätschen, weil die erste halbfalsche Info kam ja schon: A&B sind für das Entladen gedacht, A&C für das Laden. Der eine Pin ist etwas dünner, weil beim Laden ja nicht die Stromstärken fließen.

Nun zum Rest der kleinen Pins: wenn Du keine belastbaren Informationen vom Händler oder Hersteller bekommst, dann wird es schwierig. Gehe mal davon aus, dass es einen Temperaturfühler gibt, ebenso wäre eine Signalisierung bzgl. der Überspannung einer Zelle sinnvoll (in dem Fall: Ladegerät reduziert den Strom auf das, was ein BMS noch wegschaufeln kann) oder der Unterspannung einer Zelle (Roller schaltet ab), Feuchtigkeitssenor, Überhitzung des BMS = ungewöhnliche Fehlersituation, ...
Die Signalisierung kann über offenen Kontakt, geschlossenen Kontakt, digitales Signal, analoges Signal usw. erfolgen. Mit gemeinsamer Masse oder gemeinsamen Plus, oder auch teilweise ohne. Ohne Dokumentation bist Du am A....

Leider ist es nicht so, dass die Akkuanschlüsse (oder Diagnosestecker usw.) bei E-Rollern genormt sind, so dass man herstellerübergreifend einfach mal die Akkus austauschen kann, die Situation ist noch schlimmer als bei den Nachbaupatronen für Tintenstrahldrucker.

Sei froh, dass du einen Akku hast, der anscheinend intelligent mit dem Rest Deiner Rollertechnik (Controller, Ladegerät, Dashboard) kommuniziert. Der Preis dafür sind eben 700€.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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mobilo
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Re: Akku-Anschluss, was ist was?

Beitrag von mobilo »

@STW, vielen Dank.
Ich könnte ja das Gehäuse meines Akkus öffnen. Dann würde man sehen, wohin die Kabel der kleinen Pins gehen. Ist halt bisserl blöd bei einem Roller der gerade eine Woche alt ist, aus reinem Forscherdran was auseinanderzunehmen .... von wegen Erlöschen des Garantieanspruchs ....

Ja schade. Ich hatte mir das so einfach vorgestellt. Ich hätte gleich Nägel mit Köpfen gemacht und mir einen 40 Ah Akku gekauft. Passt in das Akkufach meines Rollers, dort ist ja Platz für zwei 20 Ah Akkus. Preisvorteil dann ca. 450 Euro gegenüber Original-Akkus.
Den originalen 20 Ah Akku hätte ich, wenn eine längere Tour ansteht, hochkant auf den Soziussitz festgeschnallt, hinten angelehnt an das Topcase, und wäre damit auf eine Reichweite von ca. 130 km im normalen Modus und ca. 200 km im Eco (=Mofa)-Modus gekommen.

E-Roller gibt es ja nicht erst seit gestern, sondern doch schon einige Jährchen. Warum sich da noch kein Standard für Akkus und Anschlüsse ergeben hat, kann ich mir schon denken. Bei den dann möglichen Stückzahlen würden "Third Party" Produzenten kräftig im Markt mitmischen und den Rollerherstellern das Geschäft mit Zusatz- oder Ersatzakkus wegnehmen. Und das will man halt nicht.

achim
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Re: Akku-Anschluss, was ist was?

Beitrag von achim »

Ein "einfacher" Roller wie der GoE hat halt auch seine Vorteile. Es gibt nur zwei Anschlüsse für den Akku , + und -
Damit ist jede beliebige Spannungsquelle nutzbar. Theoretisch könnte man mit Monozellen fahren :mrgreen:
Dieses ganze Zusammenspiel zwischen Akku und Roller hat in meinen Augen kaum praktischen Nutzen, schränkt den Handlungsspielraum aber stark ein.
Vielleicht auch ein Hintergedanke des Herstellers da man auf die eigenen Akkus angewiesen ist.

Gruß,
Achim

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Boo
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Re: Akku-Anschluss, was ist was?

Beitrag von Boo »

Hier im Forum wurde ausführlich/ detailliert über den geöffneten Seed Akku gepostet: "ATU E-Cruzer: Alternative Akku"
Vielleicht kommst Du da ja weiter.....

STW
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Re: Akku-Anschluss, was ist was?

Beitrag von STW »

Der Hinweis von Boo ist gut. Das Forum ist etwas unübersichtlich geworden bei der Menge an Rollern und Themen.

Achim, ich bin 11 Jahre lang eine "einfache" Lösung gefahren, selbst gebaut, weil es noch nichts gab. Mein Roller war einer der ersten 10 Roller in Deutschland mit Lithumakkus und BMS. Eine einfache Lösung hat den Vorteil, dass "man" ( = wenige Leute in Deutschland) sie reparieren kann, Einzelteile (Akkus oder "BMS") gegen andere ersetzen kann, und auch die Fehlerdiagnose ist für mich einfacher gewesen. Die meisten meiner Zellen sind mehr als 10 Jahre alt. Gleichermaßen haben mir aber einzelne defekte BMS-Module defekte Akkuzellen erzeugt. Der Defekt tritt natürlich nach routinemäßigen Kontrollen auf, und ein einfaches System hat leider keine Alarmmeldungen.
Ein intelligenteres System monitort sich selbst, benachrichtigt den Anwender (z.B. im Display), verhandelt mit einem Ladegerät die Stromstärke in der CV-Phase viel optimaler, erklärt dem Controller, dass es für Vollgas jetzt viel zu kalt im Akkufach ist, oder aber sagt dem nach vorhergehender "Nutzeranweisung" dem Ladegerät, dass ein für die Langlebigkeit sinnvolles Aufladen auf 80-90% ausreicht, weil der Nutzer am nächsten Tag nur eine klene Runde drehen will.
Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Intelligente Systeme werden sich durchsetzen, dann wird eben nach Selbstdiagnose der ganze Akku durch den Mechatroniker getauscht, weil Leute, die Akkureparaturen durchgeführen können, sowieso spärlich gesäht sind. Der Mechatroniker von heute weiß, wie man die ODBC-Schnittstelle findet und ein Kabel einsteckt, danach defekte Komponenten tauscht, aber ist i.d.R. nicht in der Lage, an einem älteren Auto die Kohlen der LiMa zu wechseln, weil er solche Basics nicht mehr gelernt hat.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

achim
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Re: Akku-Anschluss, was ist was?

Beitrag von achim »

Ja, das ist schon richtig weil der Hersteller davon ausgehen muss dass der Anwender absoluter Laie ist.
Ich hab auch vor so ungefähr 15 Jahren mit dem ersten Roller angefangen. Der hatte nicht mal eine Regelung, kannte nur an oder aus. :mrgreen: So wie bei der Solo Electra.
Aber Hand aufs Herz: Praktisch alles was intelligente Lösungen machen, ist entweder in der Praxis nicht sehr relevant, oder durch den Anwender selbst durchzuführen .
BMS sehe ich auch grundsätzlich nicht unproblematisch. Ich hab mehrere Akkus erlebt die vom BMS getötet wurden statt sie zu schützen. Nehmen wir mal einen 10p Akku. Je nach Zelle könnte der mit bis zu 40A geladen werden. Wer macht das von uns? Wir laden meist mit 3 bis 6A, also weit entfernt von dem was die Zelle verträgt. Da braucht es nun wirklich keine extra Anpassung.
Das gleiche gilt für die Ladeschlußspannung. Ich lade nur bis 4,1V / Zelle. Macht von der Reichweite her kaum einen Unterschied. Es würden auch 4,0V reichen.
Dass man kalte Akkus nicht jagt ist auch bekannt. Wobei - ist es sehr kalt ist es meist auch glatt, da fährt man eh seeeehr vorsichtig, wenn überhaupt.

Ich mag meinem Niu bei dem ich mich um nix kümmern muss - aber halt nur solange er keine Fehler ausgibt.
An dem Teil nach mysteriösen Fehlern zu suchen - nein Danke. Gibt ja genug Berichte hier von "sonderbarem" Verhalten.
Müsste ich heute mit einem E- Roller eine sehr weite Tour über mehrere Wochen unternehmen, würde ich die einfache Technik des GoE bevorzugen. Selbst in irgendeinem Kuhdorf würde man irgendwie ein paar Akkus zusammen pfriemeln können um weiterzufahren. Mit 96 Monozellen aus dem Supermarkt käme man für 50 Euro rund 50km weiter :mrgreen:

Es hat halt alles zwei Seiten.

Gruß,
Achim

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