Umbau Schwalbe auf Elektro

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gervais
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Re: Umbau Schwalbe auf Elektro

Beitrag von gervais »

Spannendes Thema. Mich würde zunächst interessieren, ob man vor BJ2003 tatsächlich um die heute geforderten EMV usw. Prüfungen (IPPX?) sowie um zertifizierte (!) Bauteile herumkommt.

Für die anfänglich aufgeführten Komponenten sicher auch nicht zu bekommen ? Denn da würde so ein Unterfangen witzlos, da die Nachweise nur sehr teuer, TÜV extern, zu erbringen sind.

Da reden wir von 4-5 Stellen.

Deshalb sollte sich der TÜV Bekannte schon vor Anschaffung auch nur einer Komponente schon verbindlich äussern, welche Nachweise er fordert (fordern muß) und wie hoch er den TÜV internen Prüfungsaufwand schätzt , Aufwand nach Stunden, sicher deutlich umfangreicher als eine §21. Alles Andere ist doch erst einmal zweitrangig.

Als Anregung: Es geistert irgendwo eine bereits umgetragene, rotte Blei Schwalbe durch die Gegend. Mit wechselnden Besitzern war die mal bei Quoka mal bei Ebay. Deren Erwerb,solltest Du die finden...(Schwalbe Forum ?) spart in jedem Fall. Selbst wenn später nur Rahmen und Typschild verwendet werden,wären 500€ saubillig.

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HELIX
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Re: Umbau Schwalbe auf Elektro

Beitrag von HELIX »

Was Zulassung, TÜV, usw. angeht möchte ich mich hier raushalten. Meine Antworten beziehen sich rein auf den Umbau, und ich denke das war auch im Sinne des Threaderstellers.

Ich möchte nur sagen, dass es einige Simson-Elektroumbauten gibt, bei denen Leistung und Endgeschwindigkeit die Schalgworte waren. Diese Umbauten sind fachmänisch ausgeführt und der TÜV hatte nichts zu beanstanden!

Möchte hier keine Diskussion lostreten :shock:

gervais
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Re: Umbau Schwalbe auf Elektro

Beitrag von gervais »

2Alf20658 hat geschrieben:
Do 18. Mai 2017, 12:35
;)
Du hast Eier.... :o
Da kommen die aber alleine einfach nicht drauf..... :lol:
Jemand muß es halt aussprechen, hier träumen ja auch Jugendliche mit und denen erspart man gerne die Enttäuschung, überflüssige Anschaffungen und sinnfreie Recherche nach dem billigstem Akku Pack ;)

Knolle
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Re: Umbau Schwalbe auf Elektro

Beitrag von Knolle »

Hey, ich würde das Thema hier nochmal aufgreifen wollen.
Ich überlegte mir, das ich mein Simson Duo gern auf Elektoantrieb umbauen würde und wollte mich dazu erstmal belesen, da stieß ich auch diesen Thread.
Wollte hier mal fragen, ob das Thema komplett gestorben ist, oder ob weitergetüftelt wurde.

Meine eigentliche Überlegung waren 2 Radnabenmotore mit je 2KW. Jedoch wusste ich nicht, ob ich damit auch meine gewünschten 60-65kmh schaffe.

Die Variante mit Ritzel ist schon cool, da man natürlich besser mit der Übersetzung arbeiten kann.

Ich selbst bin Zerspaner und könnte mir vieles selber bauen. Egal ob Motorhalterung, adapterplatte oder Ritzel zur Welle ausdrehen.

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Re: Umbau Schwalbe auf Elektro

Beitrag von wiewennzefliechs »

Es wurde hier bereits angesprochen: durch einen Umbau erlischt die Straßenzulassung. Um sie wiederzubekommen, braucht man ein TÜV-Gutachten. Des weiteren befindet sich deine Simson dann nicht mehr im Originalzustand, d. h. die Ausnahmeregelungen für unveränderte DDR-Mopeds gelten dann nicht mehr. Um schneller als 45 km/h fahren zu dürfen, braucht das Motorrad eine Zulassung als Leichtkraftrad. Die zu bekommen dürfte deutlich schwieriger sein als eine Zulassung als Kleinkraftrad. Mit letzterer darf die Simson aber nur 45 km/h fahren, weil sie eben kein Original-DDR-Moped mehr ist, die schneller fahren dürfen.

Was die technische Umsetzung betrifft: ich würde nicht mit 2 Motoren arbeiten. Es gibt Motoren mit 4 kW, da reicht ein einziger Motor. Der elektrische und mechanische Aufwand verringert sich dadurch erheblich. Aber egal ob 2 x 2 oder 1 x 4 kW: für derartige Leistungen benötigt man ordentlich Akku-Kapazität. Die geht ins Geld. Zusammen mit den Kosten für die anderen Teile (z. B. Motor, Controller etc.) und vor allem für das Gutachten dürfte da ein Sümmchen zusammenkommen, von dem man sich locker ein fertiges Elektro-Motorrad kaufen könnte.

Gruß

Michael
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Arno-E
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Re: Umbau Schwalbe auf Elektro

Beitrag von Arno-E »

Hallo,

Schön, dass sich mal die Selbstbastler in einem Forum treffen. Ich selbst bin seit Jahren an einem lernfortschritts- und Lehrgeldintensiven Umbauprojekt dran. Hatte am Anfang mal beim TÜV gefragt bin aber nicht sicher, ob sich der Prüfer noch an die Anfrage erinnert. Bei mir wird es eine Schwalbe (Simson KR51/1) … fahren tut sie schon (aber noch nicht geradeaus, aber das kommt auch noch). Die Fortschritte und Rückschritte sind hier zu sehen https://simson-kr51-tinita.tumblr.com/.
Bild

Technische Daten:
Mopped: Simson KR51/1 (Schwalbe)
Motor & Controller: Golden Motors 3 kW 48V
Batterie: 16 S 100 Ah LiFePo (aufgeteilt auf 4 Blöcke)
BMS: 123 smart BMS
Vicon Battery Monitor und DCDC Wandler
Ladegerät extern (soll auf Anhänger Kommen)

Aktuelle Baustellen:
Fahrwerk Mopped, Fehlermeldungen BMS, Anfahrschwäche Vorwärts (Motor zieht gut sobald er initial Bewegung hat nur aus dem Stand geht’s nur rückwärts) GFK Karosserieteile ….
Dazu nach Anhängerkupplung Fahrwerk Anhänger …..
Für Interessierte habe ich vor sie zum 20. Internationalen Dieselmotorradtreffen mitzunehmen (https://dieselkrad.info/2022/07/dieseltreffen-2022/)

Grüße

Arno

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Julinho
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Re: Umbau Schwalbe auf Elektro

Beitrag von Julinho »

Hier ein Mix aus Schwalbe und Unu.
schwalbe_klein.jpg
Der Motor vom Unu wurde von der Felge befreit und anstelle der Trommelbremse gibt es ein Ritzel.
Schwalbe Motor Unu.jpg
Hat schon jemand Erfahrung mit TÜV-Gutachtern zu dem Thema gemacht?

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Re: Umbau Schwalbe auf Elektro

Beitrag von callmeuhu »

Bei einer Einzelabnahme als Neuaufbau, ist man Hersteller und benötigt Gutachten des Motorkomponenten, des Akku und des verbauten Controllers. Die ursprüngliche Zulassung mit 60 km/h-Zulassung ist bei einer kompletten Neu-Zulassung nicht mehr rechtlich möglich. Die Schwalbe bekommt, wenn überhaupt, nur eine L1-Zulassung mit 45 km/h. Da die Neufahrzeuge alle mindestens mit einem Ständerschalter ausgestattet sein müssen, müsste auch die Schwalbe entsprechend damit ausgestattet werden und technisch einem heute üblichen E-Roller entsprechen
Ist der E-Antrieb ein Umbau, bleibt das Krad mit 60 km/h zugelassen. Der ursprüngliche Verbrennermotor wäre dann der Hauptantrieb, der E-Motor ein Nebenantrieb. Die Schwalbe wäre dann ein hybrid :lol:

Ich hätte mit diesem Projekt schon vorher mit einem Prüfingenieur die sicherheitstechnischen und rechtlichen Rahmenbedingungen abgeklärt und auch welche Kosten zusätzlich auf mich zu kommen :!:

Bis auf wenige Ausnahmen sind die umgebauten Ex-Verbrennerschwalben nicht mehr für den Straßenverkehr zugelassen, bzw. illegale Umbauten, die nur auf privatem Gelände gefahren werden dürfen :shock:
meine Rasselbande ;)

unu Vorserie Nr.26/50
unu Serie 1.1
unu Serie 1.2
Emax 90S
Emax 110 S
Emax 120D
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Julinho
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Re: Umbau Schwalbe auf Elektro

Beitrag von Julinho »

Danke für die Infos.
Ziel ist es, nur den neuen Antrieb einzutragen und so viel wie möglich original zu lassen(Bremsen, Beleuchtung etc)
Im Moment habe ich erst man das Antriebskonzept mit dem Unu-Motor getestet, sobald ich ein Konzept für den Akku habe, werde ich mich
bei TÜV informieren.

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rainer*
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Re: Umbau Schwalbe auf Elektro

Beitrag von rainer* »

Wenn man den Umbausatz von Second-Ride für die Schwalbe nimmt (der leider noch nicht ausgeliefert wird), zählt das (nach der TÜV-Abnahme) als Motorwechsel und das Schwälbchen darf weiter seine 60 km/h fahren. Leider kostet der Umbausatz mit knapp 3T€ nur unwesentlich weniger als eine komplette Supersoco TC pro (die aber eben nicht mehr mit Mopedführerschein gefahren werden darf).
Ich würde das Vorhaben jedoch nicht als aussichtslos bezeichnen, einen "Motorwechsel" komplett aus zertifizierten Komponenten (alter Unu...) beim TÜV mit einer Abnahme für den Umbau durchzubekommen.

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