Das Problem mit den theoretischen Ökostromverträgen der Energiewirtschaft ist nur, dass das deren pure Augenwischerei und Profitgier ist, ausgetragen auf dem Rücken von Verbrauchern, die ihr Gewissen damit beruhigen möchten. Der Deutsche Strommix ist, so wie er ist, schwankt täglich, je nach Sonneneinstralung und Wind, und das gesamte Stromnetz in Deutschland und gar Europa ist komplett vernetzt, ja läuft zwangsläufig auf derselben Frequenz. Das ist die Realität. Man kann nicht trennen nach sauberem und dreckigem Strom.
Ausgenommen vielleicht der eine oder andere Besitzer eines komplett autarken 0- oder + Energie Hauses, der sich einen tonnenschweren Satz Batterien in den Keller gestellt hat , um tagsüber gesammelten Sonnenstrom für die Nacht und wolkige Tage zwischenzuspeichern, mit eigenem Windrad in windreicher Lager und eigenem kleinen Wasserkraftwerk. SO JEMAND kann dann wirkklich von 100% Ökostrom reden, der Rest von uns kann nur davon träumen oder sich zumindest per eigenen Solarzellen auf dem Dach damit trösten, im Durchschnitt eines Jahres mit 100% Ökostrom gelebt zu haben...
Ich komme eben von einer VDI Schulung zurück zu dem Thema " Elektrische Traktionsmaschine im Kraftfahrzeug" in Nürtingen / Neckar, und hatte passend dazu nochmals den Fury meines Händlers dabei, um das gelernte gleich in der Praxis nachzuprüfen. Eine bittere Wahrheit ist, dass ab einer bestimmten Drehzahl bei unseren Radnabenmotoren (eine
Permanenterregte
Synchron-
Maschine mit Außenläufer

) der Feldschwächungsbereich beginnt, in dem die (übrigens dauernd, solange in Bewegung) induzierte Spannung im Antrieb so hoch wird, dass sie die von außen anliegende Spannung übersteigt und das verfügbare Drehmoment relativ heftig reduziert. Dies kann nur zu einem Teil kompensiert werden, indem der Umrichter (Controller) die Bestromung punktgenau vorverlegt (quasi Zündzeitpunkt Richtung "früh" verstellt) und dadurch die Reluktanz (direkte elektromagnetische Wirkung, jenseits der Permanentmagnete auf dem Rotor) ein Stück weit gebrauchen kann, um den nutzbaren Drehzahlbereich etwas nach oben zu erweitern, auf Kosten des Wirkungsgrades. Daher läuft auch der Fury wie gegen eine Wand, sobald der Tacho die 100 erreicht, selbst deutlich bergab geht kaum mehr als diese 81 echte km/h. Wahrscheinlich nutzt der Kelly diese Möglichkeit nicht richtig im "balanced mode", welcher dort wohl eingestellt ist. "Speed mode" könnte da vielleicht helfen, wobei dann aber wahrscheinlich das Anfahren noch sachter vonstatten ginge. Mal gucken...
Ich bekam auch die Erklärung dafür, warum es im Schubbetrieb einen richtiggehenden Schlag tut, zusammen mit einem sprübaren Bremsmoment, wenn ich dann nur ganz sachte Strom gebe. Ist eigentlich der gleiche Grund wie oben beschrieben. Die ständige (eben permanente) Selbtsinduktion des sich drehenden Motors läuft fast ins Leere, wenn der Umrichter das Loch zumacht, aber sobald der dann versucht, ein bisschen Strom auf den Motor loszulassen dreht dieser flugs den Spieß um und speist einen Gegenstrom ins Steuergerät und seine Schutzdioden ein, was dann ganz nett elektrisch bremst. Das lässt nach, je mehr man Strom gibt, bis schließlich wieder die Spannung aus dem Steuergerät die Oberhand gewinnt und wieder positives Antriebsmoment entsteht. So langsam verstehe ich zwar, was da drin abgeht, aber es gefällt mir nicht wirklich, was da an schnöder Realität ans Tageslicht kommt.
Die kommenden zwei Tage bin ich dann dort auf dem "VDI-Fachkongress Elektromobilität". Heute haben die schon auf dem Vorplatz der Stadthalle einen Tesla Roadster, einen Mitsubishi I-MiEv und einen Elektischen und/oder Brennstoffzellen Mercedes Sprinter abgestellt. In der Gesellschaft fühlte sich der Fury schon ganz pudelwohl
