Seite 1 von 2

Neuling auf Elektrorollersuche

Verfasst: Fr 13. Jan 2012, 23:39
von SeMc
Hallo liebe Forengemeinde,
ich lese seit einigen Tagen hier im Forum und möchte euch vorweg schonmal für die verfassten Beiträge und die geteilten Erfahrungen danken.

Ich stehe gerade vor der Entscheidung einen Elektroroller zu kaufen, da mich die Elektromobilität und allgemein Elektroantriebe schon seit einiger Zeit faszinieren.

Ich stelle mich mal kurz vor.
Ich heiße Steffen, bin 21 Jahre alt, habe mein Abi gemacht und bin nun Auszubildener als Elektroniker für Geräte und Systeme.
Ich betreibe seit über 4 Jahren Elektromodellflug(Flugzeuge und Helikopter).

Verbrennungsmotoren gibt es in meinem Leben eigentlich nur im Auto, da es dort noch keine wirklich effiziente Alternativen gibt(Preis/Leistung).

Seit die Spritpreis immer weiter ins Unverschämte steigen wächst die Unzufriedenheit mit der derzeitigen Situation.

Aus diesen Gründen habe ich nun überlegt einen Elektroroller zu kaufen.

Meinen Weg zur Arbeit(35km pro Strecke) werde ich mit einem günstigen Roller wohl nicht bewältigen können und da ich in einer Fahrgemeinschaft zur Arbeit komme ist der Roller auch keine wirkliche Alternative.

Es geht mir also um Kurzstrecken (auf denen normale Autos am ineffizientesten arbeiten).
6km in den Nachtbarort, zu Freunden im Ort oder was sonst so ansteht.

Ich habe im Netz einen gebrauchten Etropolis Future(aus dem Jahr 2009) gefunden, den ich mir in nächster Zeit mal anschauen werde.
Die Erfahrungen zu dem Roller sind eigentlich ganz in Ordnung, die Probleme mit dem Ladegerät(was ich hier im Forum gefunden habe) bei denen der NTC durchbrennt(wenn ich das richtig gelesen habe) sind auch schon gelöst worden.

Nun bin ich also auf der Suche nach Informationen, alles rund ums Thema, vor allem aber über den Future.

So das war es erstmal von mir, ich freue mich dieses Forum entdeckt zu haben und bin gespannt was es hier in Zukunft noch für interessante Beiträge geben wird.

Gruß

Steffen

Re: Neuling mit Drang nach Elektroroller

Verfasst: Sa 14. Jan 2012, 09:49
von wuhshan
Hallo Steffen,

ist das der schwarze Roller aus Pinneberg? :)
Wenn ich mir das Inserat ansehe, denke ich zuerst an die Akkus. Vermutlich mußt Du die, bei dem km-Stand erneuern.
Kann es sein, dass der "nur" 27 Ah-Akkus hat, das wäre dann aber ziemlich knapp - bei 48 V Systemspannung.

Ansonsten ist zum Preis nicht viel zu meckern... ;)

Re: Neuling mit Drang nach Elektroroller

Verfasst: Sa 14. Jan 2012, 10:01
von elektroreini
ich kennen den Roller nicht im Detail;
aber der:
http://www.e-tropolis.de/de/produktfami ... oller.html
fährt mit 60V
Die Batterien sind vermutlich nicht mehr leistungsfähig oder gar defekt..

Für normale Nutzung sind Blei üblich..
Besser wäre aber Lithium.. weil leichter; mehr Reichweite und mehr Lebenaduer.. bei richtiger Nutzung..

Ansonsten ist die Technik nicht kritisch;
Ersatzteile sind verfügbar..
Du kannst selber alles reparieren...

Unterstützung hier im net jederzeit und kompetent!

Eine gute Wahl!
VG
Reinhold aus Regensburg

Re: Neuling mit Drang nach Elektroroller

Verfasst: Sa 14. Jan 2012, 14:00
von STW
Dann erst einmal herzlich willkommen. Die Vorkenntnisse und die Ausbildung sind ja vorhanden, um sich ins Thema E-Roller zu stürzen und die meisten Reparaturen selbst durchführen zu können. Ohne dass ich das Inserat gesehen habe, würde ich auch davon ausgehen, dass bei einem gebrauchten Roller die Bleiakkus die Grätsche gemacht haben. Die sind also mit auf die Einkaufsliste zu setzen. Grobe Kalkulation für den Rollerankauf: maximal halber Neupreis abzüglich Kosten für neue Akkus (300-500€ je nach Spannung und Qualitätsanspruch).

Bei den Entfernungen und dem üblichen Geldbeutelumfang eines Azubis würde ich auch (zunächst) mit Blei starten. Der Roller selbst dürfte weitgehend China-Standard sein, so dass Ersatzteile für den Rest des Rollers kein Problem sein dürften. Eine spätere Hochrüstung auf Lithiums ist mittlerweile recht gut machbar, das kann man auf einen Zeitpunkt verschieben, an dem man vielleicht mal ein Schnäppchen machen kann und das Portemonaie die Situation unterstützt.

Re: Neuling mit Drang nach Elektroroller

Verfasst: Sa 14. Jan 2012, 19:45
von SeMc
wuhshan hat geschrieben:Hallo Steffen,

ist das der schwarze Roller aus Pinneberg? :)
Hallo Peter, Ja genau der ist es ;)
Da ich in Niedersachsen wohne ist es der einzige Roller, der einigermaßen in der Nähe steht. Dazu noch ein recht annehmbarer Preis
wuhshan hat geschrieben:Wenn ich mir das Inserat ansehe, denke ich zuerst an die Akkus. Vermutlich mußt Du die, bei dem km-Stand erneuern.
Kann es sein, dass der "nur" 27 Ah-Akkus hat, das wäre dann aber ziemlich knapp - bei 48 V Systemspannung.

Ansonsten ist zum Preis nicht viel zu meckern... ;)
Ich habe mit der Verkäuferin geschrieben, der Zustand der Akkus war auch meine erste Frage. Sie wurden vor ca. einem Jahr gewechselt. Wenn ich also Glück habe halten die Akkus noch durch. Probefahrt ist jedenfalls schonmal möglich, wenn auch nur auf privatem Gelände, da der Roller abgemeldet ist. Und wie elektroreini schon schreibt läuft der Roller mit 60V Nennspannung, was mir persönlich mehr zusagt als die verbreiteten 48V. Ich bin ein Fan von hoher Spannung, nicht von hohem Strom ;)

elektroreini hat geschrieben:...
Die Batterien sind vermutlich nicht mehr leistungsfähig oder gar defekt..
Hallo Reinhold, defekt laut Verkäuferaussage nicht, aber ich denke auch, dass sie stark an abrufbarer Kapazität verloren haben.
elektroreini hat geschrieben: Für normale Nutzung sind Blei üblich..
Besser wäre aber Lithium.. weil leichter; mehr Reichweite und mehr Lebenaduer.. bei richtiger Nutzung....
Ich verwende seit 4 Jahren Lithium-Polymerakkus im Modellbau und bin recht gut auf die Kraftpakete zu sprechen ;). Jetzt mit dem Roller wieder auf eine so veraltete Technik umzusteigen ist natürlich nicht das Schönste was ich mir vorstellen kann, aber für mein Vorhaben sollten die Bleier ausreichen. Sogar mein Elektroscooter, den ich mir für 40€ (als defekt gekennzeichnet) aus Ebay-Kleinanzeigen gekauft habe läuft mittlerweile auf LiPos(6 Zellen/ca.24V und 9Ah) ;). Defekt waren nur die Bleiakkus, die ich durch die LiPos ersetzt habe. War n Schnäppchen kann man sagen :D
elektroreini hat geschrieben: Ansonsten ist die Technik nicht kritisch;
Ersatzteile sind verfügbar..
Du kannst selber alles reparieren...

Unterstützung hier im net jederzeit und kompetent!

Eine gute Wahl!
VG
Reinhold aus Regensburg
Über diesen Absatz bin ich besonders froh. Ersatzteilversorgung habe ich noch nicht entdeckt, es gibt ca. 30km von mir entfernt einen Händler (geil :P), der auf der Etropolis-HP in der Händlerliste aufgeführt ist. Ist sicherlich von Vorteil einen Ansprechpartner vor Ort zu haben.Da werde ich noch Kontakt aufnehmen. Ich denke mit dem Roller mache ich einen guten Einstieg, der später mit Lithium(LiFePo)-Akkus einiges mehr Potential haben wird.

Ich denke allerdings, dass ich nach bestandenem Motorradführerschein eher auf Vectrix oder Enertia umsteigen werde.
Den Vectrix hat ein Bekannter, bei dem ich schonmal mitgefahren bin. Hat mir sehr viel Spaß gemacht und die Enertia gefällt mir auch sehr gut.


STW hat geschrieben:Dann erst einmal herzlich willkommen. Die Vorkenntnisse und die Ausbildung sind ja vorhanden, um sich ins Thema E-Roller zu stürzen und die meisten Reparaturen selbst durchführen zu können. Ohne dass ich das Inserat gesehen habe, würde ich auch davon ausgehen, dass bei einem gebrauchten Roller die Bleiakkus die Grätsche gemacht haben. Die sind also mit auf die Einkaufsliste zu setzen. Grobe Kalkulation für den Rollerankauf: maximal halber Neupreis abzüglich Kosten für neue Akkus (300-500€ je nach Spannung und Qualitätsanspruch).
Hallo STW,
ich denke der Elektronikpart sollte einigermaßen zu händeln sein. Wenn ich verzweifeln sollte, werde ich mich gerne an euch wenden, oder an meinen Ausbilder, der den Azubis in solchen Sachen auch immer gerne zur Seite steht.
Falls interesse besteht, hier mal der Link vom angepeilten Inserat. Der Roller kostet neu knapp 2000€, halbiert 1000€ - 500€ Akkukosten sind wir bei 500€. Für 450€ angeboten, passt also ;)
STW hat geschrieben: Bei den Entfernungen und dem üblichen Geldbeutelumfang eines Azubis würde ich auch (zunächst) mit Blei starten. Der Roller selbst dürfte weitgehend China-Standard sein, so dass Ersatzteile für den Rest des Rollers kein Problem sein dürften. Eine spätere Hochrüstung auf Lithiums ist mittlerweile recht gut machbar, das kann man auf einen Zeitpunkt verschieben, an dem man vielleicht mal ein Schnäppchen machen kann und das Portemonaie die Situation unterstützt.
Genau so habe ich es mir auch vorgestellt. Den Roller auf Lithium umzustellen ist auf jeden Fall angedacht. Habe dazu auch schon die Thundersky Akkus auf Litrade angeschaut. Mir kam die Überlegung bei nötigem Akkuaustausch statt 500€ für neue Bleiakkus gleich auf Lithium umzusteigen. Das würde aber sicherlich mit BMS auf den dreifachen Preis rauskommen. Also eine Sache die auf jedenfall gut durchdacht werden muss.

Mir ist noch aufgefallen, dass Balancen anscheinend etwas anders abläuft als im Modellbau. Wir haben im Ladegerät einen Balancer integriert, der über einen Stecker mit Kabel an jede Einzelzelle beim Laden mitangeschlossen wird. Während des Ladevorgangs werden die Zellen dann angeglichen.
Bei den Elektrorollern wird das BMS fest an die einzelnen Akkuzellen angeschlossen(oder?) und regelt, wenn ich das richtig gedeutet habe, auch über die Fahrt hinweg die Akkus. Dazu muss ich mir noch ein bisschen mehr Wissen anlesen. Habe da bis jetzt nur mal sehr kurz reingeschnuppert.

So dann abschließend mal vielen Dank für die freundliche Aufnahme im Forum :)

Gruß

Steffen

Re: Neuling mit Drang nach Elektroroller

Verfasst: Sa 14. Jan 2012, 20:42
von MEroller
SeMc hat geschrieben:Bei den Elektrorollern wird das BMS fest an die einzelnen Akkuzellen angeschlossen(oder?) und regelt, wenn ich das richtig gedeutet habe, auch über die Fahrt hinweg die Akkus.
BMS ist ein sehr weit gefasster Begriff.
Die E-Roller haben halt ein paar zu viele Einzelzellen für externes Einzelladen (nichts anderes ist das Laden von LiPo Akkus mit Balancer-Ladegeräten), daher wird generell die komplette Batterie in Reihe geladen.
Einfachere Balancer passen nur beim Laden auf, dass die Spannung der einzelnen Zelle nicht 3,6...3,8V überschreitet (darin unterscheiden sich die sichereren LiFePO4 von LiPo Zellen, da letztere eine etwas höhere Spannungslage haben, da ist erst bei 4,2V Schluss mit Laden) und Entladen zu hoch geladene Zellen per Widerständen, und sollten idealerweise währenddessen auch das Ladegerät in die Pause schicken, weil die Entladeströmchen üblichwerise keine Chance gegen das Ladegerät haben.

Bessere Balancer passen auch bei Unterspannung auf, z.B. wenn die einzelne Zellspannung unter 2,5V fällt, und melden das an ihre BMS-Zentrale weiter, die dann mal kurz die ganze Batterie vom Umrichter abklemmt, bis sich die Zelle wieder berappelt hat. Das ist dann wie ein Schuss vor den Bug, dass jetzt schleunigst eine Steckdose aufgesucht werden sollte...

Was Dir vorschwebt ist der Rolls Royce unter den BMS, nämlich ein aktives System, das beim Laden überschüssige Einzel-Zellspannung entweder über Kondensatoren oder Spulen in kapazitiven bzw. induktiven Stromschüben auf bedürftigere Zellen überträgt, und auch während dem Fahren bei größeren Einzelspannungsdifferenzen Ladung von Zellen mit höherer Einzelspannung auf solche mit geringerer Spannung überträgt. Das sollte insgesamt etwas effizienter sein als das tumbe Verbraten in Ohmschen Widerständen, aber ist wegen der stark erhöhten Komplexität auch fehleranfälliger. So sind bei mir einige der Kondensatoren des ursprünglichen C-BMS beim Laden schlicht explodiert, so dass mein Roller wieder auf ein einfacheres aber zuverlässiges Balancer-BMS umgerüstet wurde, das aber wenigstens an beiden Enden der Zellspannung eingreift, um die Zellen zu schützen. Da meine Zellen aber recht gut harmonieren (immerhin 24 Stück) hat sich mein Ladeenergiebedarf nicht messbar erhöht durch die Umrüstung :D

Re: Neuling mit Drang nach Elektroroller

Verfasst: So 15. Jan 2012, 02:49
von SeMc
Hallo Alf20658 ich denke genau so werde ich es machen. Ist bei der Summe auch nicht das Problem.

@MeRoller
Die Regelung der Akkus während der Fahrt war eigentlich nur auf Unterspannungsabschaltung bezogen. Während desladevorgangs dann eine Überspannungsregelung.
Mehr habe ich von dem Systemnicht erwartet ;)
Ich denke das sollte auch reichen für eine gute Akkupflege.

Gruß

Steffen

Re: Neuling mit Drang nach Elektroroller

Verfasst: So 15. Jan 2012, 17:16
von MEroller
SeMc hat geschrieben:@MeRoller
Die Regelung der Akkus während der Fahrt war eigentlich nur auf Unterspannungsabschaltung bezogen. Während desladevorgangs dann eine Überspannungsregelung.
Mehr habe ich von dem Systemnicht erwartet ;)
Ich denke das sollte auch reichen für eine gute Akkupflege.
Ja, das wäre dann die intelligente Balancer-Lösung, wie sie auch in meinem Pferdchen Dienst tut. Zum Schutz der Zellen reicht das durchaus. Energetisch gesehen ist es aber nicht optimal...

Re: Neuling mit Drang nach Elektroroller

Verfasst: So 15. Jan 2012, 18:40
von SeMc
So, ich bin gerade wieder Zuhause angekommen, Roller ist gekauft :)
Jetzt werde ich morgen mal eine genauere Begutachtung machen. Heute ist da keine Zeit mehr für.
Für den Preis war der Roller auf jeden Fall ein guter Fang. Akkuanzeige zeigte bei der Probefahrt "voll" an und ist bei Vollgas nur gering eingebrochen. Die Beschleunigung war jedoch bescheiden.
Vielleicht bin ich da vom Vectrix aber auch ein bisschen zu viel gewohnt.
Ich werde weiter berichten

Gruß

Steffen

Re: Neuling mit Drang nach Elektroroller

Verfasst: So 15. Jan 2012, 21:24
von dirk74
Die bescheidene Beschleunigung ist in der Leistungsklasse normal, wobei mir mein Leviate in der Ebene recht zügig vorkommt. Ich hatte allerdings vorher keinen Roller, daher fehlt mir der Vergleich. Am Berg merkt man dann schon die fehlenden KWs zu leistungsstärkeren Modellen.
Du solltest auf jeden Fall immer zeitig nachladen und den Akku nicht durch Tiefentladung stressen. Man kann es nicht oft genug sagen.