externer Ottenlader und Zellbalancing

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Gremo
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externer Ottenlader und Zellbalancing

Beitrag von Gremo »

ich hab mir einen externen Ottenlader gekauft um die Ladezeiten zu verkürzen und den Onboardlader meiner Zero S 2017 13kwh zu schonen. Nun hab ich festgestellt dass die Zero gleich abschaltet nachdem sie mit dem Ottenlader voll geladen ist. In der Anleitung seht für das Zellbalancing muss die Zero mindestens 24h (vermutlich am Onboardlader) geladen werden. Ich nehme darum an dass mit dem Ottenlader keine Zellbalancing durchgeführt wird.

Gibt es eine Empfehlung wann man Zellbalancing machen soll, zb ein Mal jeden Monat? Oder kann man das vom Logfile Wert "Pack Balance" aus entscheiden, bei mir steht da 12mV. Ab welchen Wert macht es Sinn?

Was ist die beste Ladeprozedur? Ich glaube irgendwo empfiehlt Zero; nach jeder Fahrt aufzuladen und auch Zellbalancing zu machen. Bei der Empfehlung hab ich nicht das Gefühl es zu einer möglichst lange Lebensdauer des Akkus und der Ladeelektronik führt! Ich lade meine Zero abhängig Fahrverhalten, nach kurzen Strecken erst ab 50%, bzw vor längeren Strecken bzw am Wochenende öfters.

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MEroller
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Re: externer Ottenlader und Zellbalancing

Beitrag von MEroller »

Der externe TC 3,3 kW Lader ist in der Tat nicht dafür bekannt, eine ausgeprägte CV Phase (Konstantspannungsladen kurz vor Ladeschluss) zu haben :lol:
Zell-Balancing macht nur der on-board Lader gut, der auf bis zu ca. 600W Ladeleistung runterregelt in Richtung 100%. Die Otten Lader machen schon bei 114 bis 115V Schluss, nur der gesunde On-Board geht bis zu den 116V, die im Zero BMS 100% entsprechen.

12mV maximale Abweichungen innerhalb der Zellen ist ein guter Wert, bei dem man sich keine große Sorgen machen muss. Interessant wird das erst bei unter 0% mit nur noch wenig Restreichweite, weil da die Zellen dann entsprechend ihrer Kapazität leicht auseinanderlaufen. Balanciert wird aber ganz oben.
Was von Zellhersteller Farasis schon vor Jahren ganz klar kommuniziert wurde ist das, was machen muss, um eine kürzestmögliche Batterielebensdauer herauf zu beschwören:
"Basically, the way to kill a zero the fastest is to either ride it to absolutely dead as possible, and then store it in a shed for six years, or to store it at absolutely tip top charge in direct sunlight in a super hot desert in arizona somewhere. Either way, you will still struggle to kill them before the warrantee is up." :lol:

Zurück zum Ernst der Lage: Bei welcher Imbalance eine Balancing Ladung anzuraten ist kann ich nicht sagen. Du hast ja Angst um den On-Board Lader, bei dem in der Tat nie die Frage ist, OB er mal ausfallen wird, sondern WANN. Es kommt jetzt darauf an, wieviel Du fährst, ob Du täglich fährst, und wie regelmäßig.

Ganz voll laden würde ich nur kurz vor der nächsten größeren Fahrt, mache ich auch so. Während dieser Corona-Homeoffice Zeit steht meine Zero mit maximal 80%, derzeit mit 55% draußen und harrt der Dinge. Laut dem Farasis Mann reichen 20% völlig für eine Langzeit-Einlagerung.

Einmal alle 10 oder so Vollzyklen sollten komplett reichen, mit dem On-Boardlader die 100% eine Nacht lang stehen zu lassen fürs Balancing.

KEINESFALLS direkt nach jeder Fahrt gleich wieder auf 100% laden, außer im tiefsten Winter. Meine war im ersten Lebensjahr der Vorführer beim Händler, der sie die ganze Zeit über eingesteckt gelassen hat., sprich dauerhaft 100%. Die Folge: Nach drei Jahren war mein ZF6.5 Pack nur noch bei 77% der Neukapazität! Zero hat die dann aus dem Verkehr gezogen, mir eine leih-DSR hingestellt, und innerhalb der Zero Batteriegarantie einen 2019er Longbrick ZF7.2 eingebaut. Das nur zur Warnung, wie krumm ein Zero Pack dauerndes Rumstehen bei 100% nimmt...
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Gremo
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Re: externer Ottenlader und Zellbalancing

Beitrag von Gremo »

Danke MEroller für dein ausführliches Feedback.
Dann hab ich richtig getippt Balancing funktioniert nur mit Onboardlader. Ich vermute dass Zero den billigere passiv Balancing macht und nicht Aktive?
Das Passive soll ja einige Nachteil haben, denn sie braucht länger und generiert mehr Wärme, was sicher Laders und Akkus Lebenszeit reduziert.
Könnte ein Grund sein für die vielen Onboardlader Ausfälle!
Siehe Link https://www.elektronikpraxis.vogel.de/w ... -a-682080/

Ich hab meine Zero gerade 1 Jahr, hab 10k km draufgefahren, vom Vorbesitzer hat sin in 2 Jahren nur 5k bekommen.
Die grösste gefahrene Distanz war 170km Bergstrecke mit meiner Frau hinten drauf, hatte zuhause noch 17% Reichweite.
Ich wohne in den Bergen, aufwärts purzelt der Ladestand, abwärts läd sie gut zurück.
Das macht die Reichweite schwer einschätzbar, was nicht gerade mein Sicherheitsgefühl fördert.

Ich weiss nicht wie hoch die Reserve unter 0% ist, oder ob ich meine bis 0% runter fahren darf, oder ob sogar vor 0% die Reichweiten exponentiell abnimmt, was meinst du dazu?
Zuletzt geändert von Gremo am Mi 29. Sep 2021, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.

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MEroller
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Re: externer Ottenlader und Zellbalancing

Beitrag von MEroller »

Langsam, langsam: Der On-Board Lader geht immer mal wieder kaputt, weil er keinerlei aktive Kühlmöglichkeit hat, der hat mit dem Balancing nichts zu tun! Er wird einfach recht heiß, und Hitze lässt Kondensatoren und Halbleiter schneller altern. Er stirbt also einen langsamen Hitzetod.

Es wird passiv über Widerstände Balanciert, die auf dem BMS Board vorn auf der Batterie sind. Aber nur wenn notwendig.

Wenn die Reichweite gegen Null fällt unbedingt die Restreichweitenanzeige beachten! Wenn DIE gegen 0m geht ist wirklich Schluss :!: Im Winter mit defekter Batterie bin ich mal gute 16km unter 0 gefahren, bis auf 800m Restreichweite. Anfangs ging noch 80km, dann nur noch 60, am Ende nur noch 40km/h. Zum Glück war das dann am Staunende vor der ersten Ampel der B27 nach Degerloch rein. Von da waren es nur noch 2 Ampeln weiter, bis es in den Stuttgarter Talkessel runterging, die neue Weinsteige runter. Unten an der Ladesäule kam ich dann wieder mit 12% Kapa an, dank Rekuperation :lol:

Mit der Erfahrung (im wahrsten Wortsinn) kommt dann auch das Vertrauen in die Prozent- und Restreichweitenanzeige, keine Sorge :D
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Gremo
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Re: externer Ottenlader und Zellbalancing

Beitrag von Gremo »

dann müsste eine OnboardLader Temperaturaufzeichung mehr Aufschluss geben. Das mit der Restreichweitenanzeige ist ein guter Tip, wusste nicht das man die für was brauchen kann. Blöd ist nur, das alle brauchbaren Anzeigen im Feld A sind. Bisher fand ich den Tageskilometerzähler Trip 1 als einzig brauchbar.

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Re: externer Ottenlader und Zellbalancing

Beitrag von Tommmi »

Ich habe nicht den Otten Lader aber bei mir schaltet der Lader der integriert ist und auch der Charge Tank von 100% Ladeleistung auf 0
Balance zwischen 3 und 8mv.
Hat mich ehrlich gesagt verwundert, sagt mir aber ohne ins Detail zu gehen das die Bänke nicht auf 100% geladen werden.

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MEroller
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Re: externer Ottenlader und Zellbalancing

Beitrag von MEroller »

Natürlich lädt Zero nicht ganz bis 100%, weil das der Zelllebensdauer nicht gut tut. Balanciert wird jedoch unabhängig vom Lader, aber ab welchem Ladestand ist mir nicht bekannt. Und natürlich wird nicht bis 0V Delta balanciert, normalerweise hört man bei 5mV auf.

@Gremo: Restreichweite ist weit nützlicher als Tageskilometer :D Letztere hast Du auch in der App.
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Re: externer Ottenlader und Zellbalancing

Beitrag von Afunker »

Ich komme mal als Interessent für eine Zero S hier in das Thema.
Bei mir stellt sich die Frage, ob ich den Charge Tank mitbestellen sollte (ca. knapp 3000.- € bei Neukauf einer Zero S)
oder gleich eher den Lader von Otten (auch knapp 2000.-€ aber Selbsteinbau)?
Nicht nur was die Ladezeit angeht, sondern auch das Thema hier mit dem Verlängern der Lebensdauer durch Zellbalancing.....
Wenn ich schon so viel Geld ausgebe wegen dem Laden an einer Ladesäule (über Typ 2 Stecker),
dann sollte die Lebensdauer des Akku solange wie Zero angibt (5 Jahre) auch möglich sein. :roll:
Gruss Helmut

Ranis 2000 seit 08.2019 ca.12000 Km gefahren :mrgreen:
Wechsel Akku alt gegen neu bei 6600 Km, Sicherungsautomat bei 9300 Km

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MEroller
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Re: externer Ottenlader und Zellbalancing

Beitrag von MEroller »

Ich würde abraten von leistungsstarken 1-Phasen ladern, wie dem ChargeTank von Zero. Besser 2 oder 3-phasig mit je maximal 16A.

Die Otten Einbaulösung (Speedcharger) lädt zweiphasig und ist daher zu bevorzugen. ALLERDINGS:
Otten hat geschrieben:Das Ladegerät ist nicht von Zero freigegeben und kann die Garantie der Akkus erlischen lassen!
Verwendung auf eigene Gefahr!
Aber ich lade 3-phasig: 2x16A (2 x 3,3...3,6kW Otten/TC (TieCheng war schon immer der Hersteller) Lader über Y-Kabel an den Zusatzladeport überm Motor), plus 1,3...1,4kW on-board auf der dritten Phase. Bei mir sind die Otten/TC Lader allerdings nicht fest eingebaut, sondern werden bei Bedarf in den neuen Seitenkoffern mitreisen. Adapterkabel ist ein Eigenbau auf Basis Evalbo und Türkischem TP electric Adapter auf volle 16A Dauer-taugliche Schuko Kupplungen. Ergebnis sind 74 bis 76A Ladestrom in die Batterie fürs hurtig Laden :D Bei viel Kabelgedöns :(
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Re: externer Ottenlader und Zellbalancing

Beitrag von Gremo »

ich glaube das Problem ist nicht die Lebensdauer sondern der hohe Anschlussstrom wenn Einphasige, zb 6kw bei 230V zieht 26A!
Dafür braucht es, wenn man zuhause laden will, Installationsaufwand vom Elektriker. Ich hab ein einphasigen Ottenlader Zuhause, der braucht
eine speziell abgesicherte Steckdose 16A. Und das Verlängerungskabel ist auch dicker, ein Standard Verlängerungskabel mit 1,5mm2 Adernquerschnitt wird heiss.

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