Zero SR/X Studie

weiki
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Re: Zero SR/X Studie

Beitrag von weiki »

Eine Designstudie, nicht mehr und auch nicht weniger...
Man nehme eine neue Verkleidung und stülpe sie auf ein vorhandenes Chassis.
Kein Fortschritt.
Sportler / Sporttourer verkaufen sich eh schlecht, kein Markt.
Ich würde das eher als Marketing Geschichte abtun ohne großen Nutzwert.

Sie sollten lieber mal etwas für die Skalierung der Produktion und der damit verbundenen Preissenkungsmöglichkeit tun.
Ihr Know how was sie sich seid 10 Jahren (?) aufgebaut haben nutzen und der kommenden Konkurrenz davon fahren!

...wie TESLA eben.
Zero SR/S

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wefunkster
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Re: Zero SR/X Studie

Beitrag von wefunkster »

weiki hat geschrieben:
So 26. Feb 2023, 15:04
Eine Designstudie, ...
... ohne großen Nutzwert.
Motorrad = Emotionen vs. Nutzwert.

Für die einen ein Spielzeug, für andere ein Werkzeug.

Der Weg über eine Designstudie war und ist bei der FXE ja nicht anders.
Bis auf den (sensationellen) LED Scheinwerfer und ein sehr hübsches und helles TFT Display hat sich bei der FXE gegenüber der FXS ja technisch nichts geändert.
Gleiche Technik aber optisch deutlich anders verpackt.
Für einige eine herbe Enttäuschung für andere (mich z.B.) ein kaufentscheidend emotionaler Trigger.
Der Nutzwert bestimmt sich ja auch immer über die unterschiedlichen Anforderungen des Nutzers.
Für mich trafen bei der FXE eben Nutzwert und Emotionen ins Schwarze.

Nutzen: Ich wohne im westlichen Kölner Speckgürtel. Die FXE reicht für alle Fahrten in und um die City, nach Düren, Bonn, Neuss, Berg. Gladbach, Bergisches Land im Osten. Hohe Sitzposition und BMX-Rad Handling perfekt in der City.

Emotionen: Spaß: Das leichteste Straßenbike von Zero mit dem besten Verhältnis Gewicht/Drehmoment bei Bikes unter 200kg: Absoluter Hooligan und Kurvenräuber wenn's richtig eng kurvig wird. :twisted:
Optik (natürlich subjektiv): Mich hat das clean futuristische Design der silbernen 22er FXE VOLL abgeholt und mir geht jedesmal einer dabei ab, nicht nur wenn ich drauf sitze sondern auch wenn ich davor stehe. :shock: :D

Natürlich ließe sich sowohl der Spaß- als auch Nutzwert mit größerer Reichweite oder extrem kurzer Ladezeit enorm vergrößern. Allerdings würde ich das nicht wollen, wenn das 30kg mehr bedeuten würde.

Bez. "Skalierung der Produktion" ... Zero ist in erster Linie NUTZFAHRZEUGPRODUZENT, der ohne Behörden- und Regierungsaufträge längst weg vom Fenster wäre. Und mit Polaris hat sich ja auch ein NUtzfahrzeughersteller bei Zero eingekauft.. (107. Mio. US$ in der letzten Finanzierungsrunde)
Vom Verkauf von E-Bikes nur für den Consumermarkt ließe sich das Unternehmen nicht führen. Zero arbeitet da vermutlich momentan noch nicht mal kostendeckend.
Ich weiß ja nicht, was die da skalieren können? Wer soll denn dann die ganzen bikes kaufen?
Speziell wenn Elektro eben noch nicht voll mit Verbrennern beim Nutzwert mithalten kann.
Von daher ist es enorm wichtig, dass man potentielle Kunden auf emotionaler Seite abholt und für Elektro begeistert.

Und das scheint mit dem SR-X Concept momentan extrem gut zu funktionieren.
Energie!!

STW
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Re: Zero SR/X Studie

Beitrag von STW »

Beim Design bin ich mehr der "Form follows function" - Typ. Volvo 700er aus den 80ern, oder den Citroen 11CV, dem kann ich etwas abgewinnen. Heutige Autos sind da eher bah und optischer Einheitsbrei, mit wenigen Ausnahmen .... Und das ist bei Motorrädern bei mir ähnlich. Frontscheinwerfer gehört rund und nicht eckig oder sonstwie, und entsprechend muss eine Verkleidung die Rundungen eines Ei haben - wie es in den 70ern noch üblich war. Ja, es war der verzeifelte Versuch einer Stromlinienform, nicht immer von Erfolg gekrönt, aber mit einer technischen Aussage. Abgerundete rechte Winkel dagegen sind "künstlich" und daher i.d.R. nicht mal annähernd sinngebend für die Funktion.
"Geschmäcker formen" - sorry, nein, das funktioniert nicht, zumindest nicht bei mir. Wenn ich mir das typische Erscheinungsbild heutiger Klein- und Mittelklassewagen ansehe, die aussehen wie ein Stück geformtes Exkrement, oder einen Civic im Hotwheels-Design der 90er, dann möchte ich mich dem Zeitgeschmack nicht anschließen.

Eine gelungene Symbiose von Design und Technik ist oftmals Dieter Rams gelungen, insbesondere bei den Hifi-Geräten von Braun. Technisch eher Einheitsware und Mittelklasse, aber intuitiv zu bedienen, übersichtlich und unverschnörkelt. Er hat meinen Geschmack da nicht geformt, sondern eher getroffen. Aber als Technikliebhaber spricht mich der Revox A720 noch mehr an - die Frontplatte reflektiert das seinerzeit hochwertige und komplexe Innenleben.
Unter Preis-/Leistungsgesichtspunkten waren die Produkte von Braun da schon sehr fragwürdig. Auch fragwürdig war dann das Aufkommen von "Designkopien" anderer Hersteller, die sich an Rams orientiert haben, aber nur noch billig wirkten - da hat es dann mit der "Geschmacksformung" nicht so richtig geklappt. Eine gute Designidee verträgt sich nicht mit Billigplastikbedienknöpfen, die nach kurzer Benutzung aussehen wie vom Schrottplatz gestohlen - da hat Braun durchaus wertiges Material genommen, dass lange Zeit die Optik behalten hat.

Primär zählt für mich aber der Nutzwert. Kommt da noch der emotionale Faktor rein, umso besser. Und beim Nutzwert ist Zero auf dem absteigenden Ast, nachdem das Händlernetz ausgedünnt worden ist. Eigentlich wären jetzt so Dinge dran wie aktives Thermomanagement der Akkus oder Schnelladefährigkeit, 400V-Technoligie aufwärts, oder eben Neuerungen, die den Nutzwert steigern. Ein anderes Lämpchen hier und dort, neue Farbgebung, "gerundete rechte Winkel" usw. sind nichts, was mich vom (Neu-)Kauf überzeugen könnte. Das mag zwar vielen Leuten durchaus aus ästhetischen Gründen sehr gefallen, weil man dort eine durchdachte und einheitliche Formensprache erkennen kann - aber das sind Details, die ich nichtmal bemerkt hätte, wenn Du es nicht gesagt hättest. Da bin ich Kulturbanause. :lol:
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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wefunkster
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Re: Zero SR/X Studie

Beitrag von wefunkster »

Sowohl Möbel als auch HiFi von Rams / Braun sind an Genialität und "Sauberkeit" kaum zu überbieten. Kaum ein anderer Designer steht so sehr für "typisch deutsches" -- geometrisch exaktes Design wie Rams. (Bin mit einer "Schneewittchensarg" Phono-Kombi von Braun groß geworden.)
Dass Rams dann kopiert wurde, bzw. andere Designer beeinflusst hat, zeigt doch, dass er sehr wohl stilprägend war, also eine gewisse "Designerziehung" der Kunden und Konkurrenten stattgefunden hat.

Ein iPod oder iPhone von Dieter Rahms hätte mit Sicherheit auch anders (und vermutlich nach unserem Geschmack besser) ausgesehen als von Jonathan Ive. Trotzdem hat das Design von Ive funktioniert: Haptisch, funktional, optisch aufgeräumt. Und es hat die Designsprache einer ganzen Kategorie von Consumer-Electronics definiert. Selbst ein Akkukompressor von Xiaomi sieht heute aus wie ein dicker, schwarzer iPod.

Auch bei den Autos gebe ich Dir recht. Aber da fehlt einfach der Mut und es findet zuviel Marktforschung statt und letztlich "verursacht" dann der verunsicherte Kunde die ganzen Sicken, Falze, Mäuler, Pommestheken-Spoiler, noch breiter, brutaler, schwerer, böser ... usw.
IMO war der erste Audi TT und auch sein Innenraum noch ein absolutes Paradebeispiel für mutiges und sehr "deutsches" Design. Danach wurde nur noch "beigearbeitet" und gefaceliftet, bis sich eine uninspirierte Beliebigkeit einstellt.

Honda Civic: Honda und Toyota haben da in den letzten 20 Jahren einen absoluten Teenager-Murks abgeliefert. Keine modellübergreifende Marken-Designsprache. Gruselig und uninspiriert.
Aber guck dir jetzt mal den aktuellen Civic an, speziell auch den Innenraum. Absolut aufgeräumt und übersichtlich. Erste Journalisten haben dem Civic schon den "besseren", "hochwertigeren" Innenraum verglichen mit dem Golf attestiert. Das war vor ein paar Jahren noch undenkbar. Der ist inzwischen innen designmäßig "deutscher" als ein deutsches Auto.

Ja, beim Nutzwert gehen die individuellen Anforderungen wohl noch breiter auseinander als beim ästhetischen Empfinden.
Wenn ich Nutzwert mit Reisetauglichkeit gleichsetze, geht wohl momentan absolut kein Weg an der Energica Experia vorbei (oder eben einer Verbrenner).
Da kann Zero auch mit der DSR-X (oder anderen Modellen) nicht mithalten.
Beim Design wiederum, spricht mich (!) die DSR-X jedoch deutlich mehr an, als die Experia mit ihrem Eulengesicht.

Aber zurück zur SR-X: Designmäßig schreit sie mir "KAUF MICH!" zu, während ich vom Nutzwert her eigentlich mit meiner FXE besser aufgehoben bin.
Erstmal abwarten, wie dann die homologierte Serie aussieht, FALLS sie dann kommt.

Bis dahin kann man halt nur über die DESIGNSTUDIE und eben deren Design diskutieren und das finde ich schon sehr spannend und unterhaltsam.
(die Diskussion und das Design)
Energie!!

der niederrheiner
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Re: Zero SR/X Studie

Beitrag von der niederrheiner »

Ich bin da auch eher einfach gestrickt. Bei den PKW ist es mir egal. Wie mein Schwager sagte, wer einen Golf kauft, will eigentlich kein Auto. Meiner hält jetzt 20 Jahre, 414.oookm. Ohne Problem und das reicht mir.

Meine SR/S kaschiert so gerade den einfach hässlichen Kastenförmige Akku. Da bietet die Technik, anders als beim Verbrenner, sehr wenig Möglichkeiten.

Verbrenner sind da dankbarer. Deswegen haben meine Verbrenner alle keine Verkleidung nötig. Räder, Motor, Tank, Sitzbank. Ende. Und von den Kisten ist keine unter 20 Jahre alt und bei allen ist die bSvA gut aufgehoben.

Überhaupt sind die Multitasking fähig. Reisen, Rasen, Eiscafé. Alles drin, ohne Besuch beim Chiropraktiker.


Stephan

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