Re: Elektro Motorräder haben ein Absatzproblem
Verfasst: Mo 25. Mär 2024, 16:49
Warum ein bestimmter E-Fahrzeug-Typ (hier: E-Motorräder) Absatzprobleme hat, lässt sich m. E. leicht herausfinden, wenn man sich einfach mal ansieht, wie ein bestimmter Fahrzeugtyp üblicherweise genutzt wird und welche Anforderungen erfüllt sein müssen, dass er seinen Zweck auch als elektrische Variante erfüllt.
Als Beispiel nehme ich mal einen 45er Roller: der ist nicht schnell, hat nur eine begrenzte Motorleistung (max. 4 kW) und wird in der Regel nicht für Langstrecken genutzt. Die Akku-Kapazität, die man für so ein Fahrzeug benötigt, passt locker unter den Sitz. Es ist daher kein Problem, einen E-Kleinkraftroller zu konstruieren, der in punkto Preis und Praxisnutzen seinem Verbrenner-Pendant weitgehend ebenbürtig ist. Für solche Roller gibt es auch eine Nachfrage.
Ein Motorrad fährt erheblich schneller, hat einen stärkeren Motor und dass es auch mal für längere Touren genutzt wird, kommt wesentlich häufiger vor als bei einem Kleinkraftroller. Als E-Motorrad braucht es also entsprechend viel Akku-Kapazität. Die wiederum wiegt ordentlich und braucht auch viel Platz. Beides kann für den Einsatz in einem Motorrad hinderlich sein. Also versuchen die Hersteller, die Akkus so zu verkleinern, dass sie noch ins Motorrad passen, was aber nur mit Abstrichen bei der Kapazität möglich ist. Das wiederum hat zur Folge, dass die Kapazität für das, was viele Käufer mit ihren Motorrädern gerne machen würden, nicht mehr ausreicht. Und genau das ist der Grund, warum die Nachfrage nach E-Motorrädern verglichen mit der nach E-Kleinkraftrollern (bei denen der Elektroantrieb die übliche Nutzung wesentlich weniger einschränkt) eher gering ist.
Bei Autos ist es ja ähnlich: auch da verlangen die meisten Käufer nach möglichst viel Reichweite. Die dafür nötigen Akkus passen aber nur in größere Autos, in Kleinwagen ist kein Platz für große Akkus und sie würden die Autos für die Zielgruppe auch zu teuer machen. Folgerichtig ist das Tesla Model Y weltweit das meistverkaufte Auto (Auto überhaupt, nicht nur E-Auto!), denn das ist groß genug für einen Akku, mit dem sich die Ansprüche der Kunden an die Reichweite erfüllen lassen. Verglichen mit dem Tesla Model Y und anderen E-Autos ab Kompaktklasse aufwärts haben also elektrische Kleinwagen ein Absatzproblem.
Gruß
Michael
Als Beispiel nehme ich mal einen 45er Roller: der ist nicht schnell, hat nur eine begrenzte Motorleistung (max. 4 kW) und wird in der Regel nicht für Langstrecken genutzt. Die Akku-Kapazität, die man für so ein Fahrzeug benötigt, passt locker unter den Sitz. Es ist daher kein Problem, einen E-Kleinkraftroller zu konstruieren, der in punkto Preis und Praxisnutzen seinem Verbrenner-Pendant weitgehend ebenbürtig ist. Für solche Roller gibt es auch eine Nachfrage.
Ein Motorrad fährt erheblich schneller, hat einen stärkeren Motor und dass es auch mal für längere Touren genutzt wird, kommt wesentlich häufiger vor als bei einem Kleinkraftroller. Als E-Motorrad braucht es also entsprechend viel Akku-Kapazität. Die wiederum wiegt ordentlich und braucht auch viel Platz. Beides kann für den Einsatz in einem Motorrad hinderlich sein. Also versuchen die Hersteller, die Akkus so zu verkleinern, dass sie noch ins Motorrad passen, was aber nur mit Abstrichen bei der Kapazität möglich ist. Das wiederum hat zur Folge, dass die Kapazität für das, was viele Käufer mit ihren Motorrädern gerne machen würden, nicht mehr ausreicht. Und genau das ist der Grund, warum die Nachfrage nach E-Motorrädern verglichen mit der nach E-Kleinkraftrollern (bei denen der Elektroantrieb die übliche Nutzung wesentlich weniger einschränkt) eher gering ist.
Bei Autos ist es ja ähnlich: auch da verlangen die meisten Käufer nach möglichst viel Reichweite. Die dafür nötigen Akkus passen aber nur in größere Autos, in Kleinwagen ist kein Platz für große Akkus und sie würden die Autos für die Zielgruppe auch zu teuer machen. Folgerichtig ist das Tesla Model Y weltweit das meistverkaufte Auto (Auto überhaupt, nicht nur E-Auto!), denn das ist groß genug für einen Akku, mit dem sich die Ansprüche der Kunden an die Reichweite erfüllen lassen. Verglichen mit dem Tesla Model Y und anderen E-Autos ab Kompaktklasse aufwärts haben also elektrische Kleinwagen ein Absatzproblem.
Gruß
Michael