BEV - Verbrenner

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Gluehbert
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Re: BEV - Verbrenner

Beitrag von Gluehbert »

Tja, STW, wir könnten aufhören. Aber aus meiner Sicht spricht nichts dagegen sich im Unterforum „Umwelt“ auch mal über Themen des allgemeinen Zeitgeists zu unterhalten. Was soll ich auch groß über Elektroroller schreiben? Mein e-max läuft und läuft und läuft. Und davon, dass wir hier im Forum Elektroroller ganz toll und Zweitaktroller weniger toll finden, gehe ich einfach mal aus. Solange man sich nicht beleidigt oder Ähnliches ist doch alles in Ordnung. Es heißt doch oft, dass die Debattenkultur nicht ganz so ausgeprägt ist im Lande. Jetzt haben wir mal die Chance.

Mal nebenbei: Angefangen mit Elektrorollern bin ich 2009 mit einem Geco41 aus dem Grunde, dass ich a) Nach der Ölpreisexplosion 2008 Sorge vor einem globalen Ölfördermaximum in naher Zukunft hatte und ich b) das verbleibende Öl (ist zumindest meiner Meinung nach der kostbarste aller fossilen Brennstoffe) lieber für die Bereiche aufsparen wollte, in denen man es nicht so leicht ersetzen kann, z. B. Flugzeuge. Die fliegen nicht so gut mit Kohle, Methan, Uran oder Akkus. Ja, ich weiß, es gibt Elektroflugzeuge, die sind aber nach meinem Kenntnisstand noch nicht für Transatlantikflüge geeignet. Mit Klimaschutz hatte das damals wenig zu tun.

Was die Ölfelder, die sich wieder auffüllen, angeht: Ölfelder werden ja üblicherweise nicht zu 100% ausgebeutet, zum Ende hin wird es immer teurer, noch an Öl zu kommen. Daher könnte es ja auch sein, dass höhere Preise auf dem Weltmarkt und bessere Technik es einfach lukrativ gemach haben, in einem vorher schon als „leer“ bezeichneten Feld doch noch einmal ein wenig weiter zu bohren. Natürlich entsteht auch jetzt gerade neues Erdöl. Es ist halt nur, egal wie es entsteht, viel zu wenig, um die abgepumpten Mengen zu kompensieren.

Aber nochmal zur Behauptung: „Schon im 19. Jahrhundert waren 380 ppm CO2 in der Luft“ Endlich Montag! Also auf in die Bibliothek und ein altes Lexikon herausgesucht, das den Kohlendioxidgehalt vor seiner Zeit angibt:

„1. Die Lufthülle der Erde (Atmosphäre): Diese besteht in 0 bis ca. 60 km Höhe aus 78,09 Vol.-% N2, 20,95% O2, 0,93% Ar, 0,03% CO2, 0,0018% Ne,, 0,0008% H2O, 0,00052% He usw.“ [NML]

Der CO2-Gehalt lag vor dem Druck dieses Buches also offensichtlich keinesfalls bei 380 ppm, wie postuliert, sondern deutlich niedriger. Leider gibt der Autor für CO2 nur eine tragende Stelle an. Scripps nennt für 1980 einen Wert von ca. 340 ppm. Die 0,04% aus dem 19. Jahrhundert erscheinen unplausibel.

Literatur:

[NML]: Neumüller, Otto Albrecht: Römpps Chemie-Lexikon, 8. Auflage / 51. - 61. Tausend, Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., Stuttgart / 1981

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Norbert
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Re: BEV - Verbrenner

Beitrag von Norbert »

STW hat geschrieben:
Mo 30. Sep 2019, 22:22
Hier noch einen zur Erheiterung, Korrelation zwischen CO2 und Lebenserwartung: https://www.danisch.de/blog/2019/09/30/ ... alitaet-7/
Dir ist schon klar, daß Du damit die Zweifler erst recht lächerlich machst?
Ich fürchte Du wolltest genau das Gegenteil.
Nein, Du kannst nicht so naiv sein zu denken, daß der Konsens lautet: "Mehr CO2 und gleichzeitig Klimaerwärmung... das CO2 muss die Ursache sein!"
So naiv denken nichtmal die beiden aus dem AfD-Video, auch wenn sie so reden.
Nochmal zum mitmeisseln:
Der Zusammenhang ist wissenschaftlich verstanden.
CO2 macht das Klima warm.
Der Mensch stösst CO2 aus und zwar so viel, daß die Erhöhung des Gehaltes damit locker zu erklären ist.
Das ist der Konsens, den wirklich niemand anzweifelt, der noch alle Sinne beisammen hat.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie Laien glauben es besser zu wissen.
Den Unterschied Korrelation Kausalität heranzuziehen ist für die übliche Klientel natürlich faszinierend. Das klingt ja so, als wenn der Kritiker Ahnung hätte, verstehen sie es doch anhand solcher Beispiele noch so gerade eben.
Simples Beispiel, auch wenn das zur Korrelation nicht passt: Das Schelfeis der Antarktis schmilzt. Der Meeresspiegel steigt.
Da kommen doch tatsächlich Schlaumeier in Foren und meinen, das wäre doch Quatsch. Wenn der Eiswürfel in Wodka-Redbull schmilzt, steigt doch auch der Pegel nicht an (ausser bei dem Foristen irgendwann).
Das Schelfeis liegt aber teilweise auf dem Meeresboden, wie der Eiswürfel im fast leeren Glas. Ausserdem fliessen die Gletscher vom Festland dadurch schneller nach und schmelzen später im Meer.
Leider ist das alles nicht immer so einfach zu erklären aber die Rechtspopulisten wollen ihrem Klientel eben immer die einfachsten Lösungen für komplizierte Probleme liefern.
Aus einem Kommentar zu dem Video: "Dafür brauche ich keinen Wissenschaftler!"
Das sagt eigentlich alles. Der baut sich seinen Computer vermutlich auch selbst, mit Mitteln, die er auf der deutschen Scholle findet.

Gruß,
Norbert
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Norbert
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Re: BEV - Verbrenner

Beitrag von Norbert »

Die 0,04% aus dem 19. Jahrhundert erscheinen unplausibel.
Voll mit Quellenangaben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlensto ... gehalt.png

Gruß,
Norbert
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Gluehbert
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Re: BEV - Verbrenner

Beitrag von Gluehbert »

Das ist mir schon klar. Ich wollte aber gern ein echtes Buch zitieren, so eins, wie ich mich auch getraut hätte, in einer Facharbeit zu zitieren. Mit einem Autor, der einen Namen hat. Ich halte große Stücke auf die Wikipedia, ich zweifle aber daran, dass du damit hier überzeugen kannst. Die NOAA veröffentlicht ihre Werte ja auch, da schaue ich sonst nach.

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Norbert
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Re: BEV - Verbrenner

Beitrag von Norbert »

Moin,

Bei solchen Grundlagen vertraue ich Wikipedia durchaus. Vor allem bei so einem öffentlich brisanten Thema.
Schau Dir mal die Diskussionen an, wenn da nicht alles mit Quellen belegt ist.
Bei der Quellenlage der anderen Meinungen ist das vergleichsweise Goldstandard.
Du führst eine Argumentation mit Quellenangaben, die wissenschaftlichen Standards genügen würde. Das ist löblich aber wird nicht angemessen wahrgenommen. Es gibt da einen sehr klassischen Spruch für aber den verkneife ich mir.

Gruß,
Norbert
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STW
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Re: BEV - Verbrenner

Beitrag von STW »

@Gluehbert

Tja, zu E-Rollern bin ich per Zufall gekommen, Auto kaputt und vier Wochen Warterei auf das Ersatzteil, und beim Trödler stand ein Adly FC20 herum. Also den gekauft, mit neuen Akkus versehen, und ein halbes Jahr später den Geco42 / Ahamani Swap gekauft. Als Alternative gab es zu der Zeit nur Innoscooter. Die Story mit dem Roller und die Lithiumumrüstung ist hier irgendwo im Forum verbuddelt, das war noch die Pionierzeit. Wochenlang Datenblätter gelesen, durch die internationalen Foren gewühlt, und dann eine vierstellige Summe investiert mit dem schwummerigen Gefühl, ob es wirklich klappt.

Nun ist es der Niu, viel daran ist nicht zu basteln, allerdings läßt die Softwarequalität noch zu wünschen übrig. Trotzdem ist das m.E. einer der ersten E-Roller, der für den breiten Einsatz tauglich ist.

Hinsichtlich des Themas Öl und dessen dauerhafte Verfügbarkeit sehe ich es ähnlich - zzgl. des Problems, dass eine Reihe der weltweiten Konflikte und Kriege aus meiner Sicht Rohstoffkriege sind. Vielleicht sogar die, die vordergründig aus religiösen Gründen geführt werden. Und deshalb habe ich den Antrieb, möglichst wenig Sprit zu verblasen. Dann noch die Sauerei mit dem Fracking ... Umweltschutz als primär motivierenden Antrieb habe ich da nicht (ok, beim Fracking schon), es gibt da eben genügend andere Auslöser. Afghanistan, Pipeline, Einmarsch der USA sind da z.B. passende Stichworte. Schlichtweg die Geldgeilheit, für die man andere dann in den Krieg schickt.
Hinsichtlich der abiotischen Ölentstehung: ich halte das nicht für abwegig, aber wie ich schon sagte: so schnell wie der Verbrauch ist wächst es nicht nach. Es ist auch relativ egal, wie die Öllagerstätten entstanden sind, die sind bei dem weltweiten Verbrauch endlich, und das Drumherum gefällt mir einfach nicht aus moralischen Erwägungen.

Hinsichtlich der CO2-Messungen - viele Quellen, viele unterschiedliche Messpunkte in der Historie, unterschiedliche Messmethoden, und heute zwei Lager, was die Bewertung der Lage angeht. Und es geht dabei um viel Geld sowie um politische Pfründesicherung. Also genügend Anlässe, um gegenüber allen Aussagen skeptisch zu sein.

Über den Zeitgeist können wir uns gerne unterhalten - schon das hier gelesen? https://twitter.com/strukturlos/status/ ... 9005948929 Das erinnert irgendwie an Vorgänge wie vor über 80 Jahren. Während mir der eine Opa erklärte (vorher im öffentlichen Dienst, nachher auch, angeblich nur Mitläufer)), wie man zu der Zeit Wahlfälschungen betrieben hat und niemand sich traute dagegen aufzumucken, hat der andere Großvater seine Arbeit verloren, weil er die falsche Ahnentafel hatte - die familiären und wirtschaftlichen Nachwirkungen haben noch Jahrzehnte angedauert. Die Geschichte wiederholt sich ("kauft nicht bei Klimaleugnern"), und die breite Masse kriegt es nicht mit, will es nicht mitkriegen, oder ist desinteressiert. Einige Grützköppe demonstrieren am Freitag, und noch am Montag liegen die Straßen voller Plastikmüll und weggeworfener Plakate, weil die BSR nicht hinterkommt. Kriegen nicht mal ihren eigenen Müll weggeräumt, das müssen andere für die machen, und auch das Klima müssen andere retten. Es reicht ja, wenn man auf die Straße geht und nur fordert und dabei seine Selfies posted. Später dann ein Soziologiestudium, dann kann man weiterlaben, wie man die Welt rettet. Und weiter fordern.
Ansonsten keine sachliche Auseinandersetzung, sondern nur noch Lagerbildung. Keine Suche nach Gemeinsamkeiten, sondern gleich die Abwertung des anderen. Da haben wir durchaus intelligente und/oder belesene Menschen in der Politik wie die Wagenknecht, den Amthor, den Espendiller, (ich würde ja auch einen von den Grünen aufführen wollen, aber ich habe nunmal das Attribut "intelligent" vorangestellt), die zum Wohle aller handeln sollten. Statt gemeinsame Ziele zu identifizieren, die die ja durchaus haben, aus welcher Motivation heraus auch immer, gehen die sich die gegenseitig an wie die kleinen Kinder. Fürchterlich. Und nun stell Dir so eine Truppe vor, und wahlweise bekommt man den Klimawandel nicht in den Griff oder er läßt sich dank anderer Ursachen als CO2 gar nicht in den Griff kriegen, und die Schauermärchen von unbewohnbar werdenden Landstrichen treten tatsächlich ein. Außer Schuldzuweisungen bekommen die dann nichts geregelt.
Über den Zeitgeist unterhalten macht irgendwie depressiv. :roll:

@ Norbert
"Dir ist schon klar, daß Du damit die Zweifler erst recht lächerlich machst?"
Und Du bist Dir sicher, dass Du mehr als eine Korrelation von CO2 und Klimawandel als Begründung hast? Wiederlege doch mal den Zusammenhang zwischen CO2-Ausstoß und Lebenserwartung - Du wirst natürlich sowas wie medizinische Versorgung, bessere Arbeitsbedingungen, gute Ernährung, ... heranziehen. Aber wenn ich dann Trotzköpfchen spiele und sage "Nein", was dann? Die Korrelation ist nach der Diskussion ja immer noch vorhanden.
Ich habe ziemlich am Anfang der Diskussion ein paar Punkte aufgeführt (lassen wir mal Bibelzitate außen vor), die ebenfalls einen Einfluss haben, wie Umlaufbahnen, Klimaveränderungen auf anderen Himmelskörpern. Und Norbert macht in diesem Fall das Trotzköpfchen und sagt Nein.
Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, noch eine Studie zu zitieren (leider ist das Extract in Fachenglisch), aber die steht immerhin in der Nature https://www.nature.com/articles/s41558-019-0505-x und zeigt recht nett, dass Korrelation und Kausalität auseinanderdriften, zumindest CO2 nicht den maßgeblich Einfluss hat, dem ihm gerne zugeschrieben wird.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Norbert
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Re: BEV - Verbrenner

Beitrag von Norbert »

Moin,
Also genügend Anlässe, um gegenüber allen Aussagen skeptisch zu sein.
Definitiv NEIN. Wissenschaftlicher Konsens. Das wird seit 30 Jahren nicht mehr ernsthaft bezweifelt.
Da haben wir durchaus intelligente und/oder belesene Menschen in der Politik wie die Wagenknecht, den Amthor
Amthor? Das ist nicht Dein Ernst. Der plappert doch wirklich nur ahnungsfrei alles nach.
Bei Frau Wagenknecht bin ich allerdings bei Dir, auch wenn ich beileibe nicht alle ihre Vorstellungen teile.
Die Linke zu wählen würde mir im Traum nicht einfallen.
Und Du bist Dir sicher, dass Du mehr als eine Korrelation von CO2 und Klimawandel als Begründung hast?
Ja, alle Studien dazu besagen das.
Der CO2-Gehalt in der Atmosphäre hat den besagten Klimaeffekt und man kann das im Labor auch nachstellen.
Das ist keine Spekulation, keine Korrelation, der Effekt ist nachgewiesen. Quantitativ gibt es da noch Unsicherheiten aber die werden immer kleiner.
Willst Du das immer wieder ignorieren?
Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, noch eine Studie zu zitieren (leider ist das Extract in Fachenglisch), aber die steht immerhin in der Nature https://www.nature.com/articles/s41558-019-0505-x und zeigt recht nett, dass Korrelation und Kausalität auseinanderdriften, zumindest CO2 nicht den maßgeblich Einfluss hat, dem ihm gerne zugeschrieben wird.
Alf ist das garantiert zu hoch aber nach kurzem Überfliegen ist das eine Korrektur des Modells im Bezug auf El Nino. Vollkommen normal, daß ständig an den Details geschraubt werden muss. Das stellt den grundsätzlichen Effekt nicht in Frage und es ist wieder nur EINE Studie!
Die gefälschte Studie mit Impfungen und Autismus ging auch durch, wurde publiziert und richtet immer noch Schaden an. Alle sagen, das war Unsinn, der Typ darf lange nicht mehr praktizieren aber es glauben immer noch genug Idioten an das Märchen und riskieren die Gesundheit ihrer Kinder. Wegen einer nachgewiesen gefälschten Studie.
Beim Klimawandel reden wir von 1000den von Studien, die alle zu dem selben Schluss kommen.
Die Wissenschaftler streiten sich - darüber, wie schlimm es wird und wie schnell es geht. Nicht darüber, ob wir das verursacht haben.
Letzteres bezweifeln nur Trump, die AfD, die FPÖ und Konsorten.

Gruß,
Norbert
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Re: BEV - Verbrenner

Beitrag von vsm »

Alf hat geschrieben:
Mo 30. Sep 2019, 20:35
Soso, was ist denn mit den Steuererhöhungen auf alle Verbrauchsgüter. Bekommt die alleinerziehende Mama dann im Supermarkt die Mehrkosten erstattet? [...]
Wer hat denn Steuererhöhungen auf Verbrauchsgüter beschlossen? Im Klimapaket steht jedenfalls nichts davon. Wäre auch Unsinn...
Meinst Du eventuelle Preiserhöhungen bei den Verbrauchsgütern durch den "CO2-Preis"? Wie schon geschrieben: Den haben wir seit 15 Jahren für die Industrie (und der liegt weit höher, nämlich bei knapp unter 30 EUR pro Tonne).
Alf hat geschrieben:
Mo 30. Sep 2019, 20:35
[...]Wer bezahlt denn die überproportionale Erhöhung der Treibstoffe?[...]
Überproportional zu was? Fossile Brennstoffe werden teurer, das ist korrekt und ja auch der eigentliche Plan des Klimapakets, weil man dadurch Anreize geben will, diese einzusparen. Wer das bezahlt? Na, der, der sie verbrennt, alles andere macht doch keinen Sinn. Und daraus entstehen eben die vom EWI errechneten Kosten. Bei den jetzt vorgeschlagenen 10 EUR pro Tonne CO2 entspräche das etwa 0,03 EUR pro Liter Brennstoff.
Alf hat geschrieben:
Mo 30. Sep 2019, 20:35
[...]Bekommt die alleinerziehende Mama das eigene Solarkraftwerk auf dem Dach kostenlos, und somit für alle deutschen Bürger, installiert?[...]
Wenn jeder Bundesbürger eine Solaranlage geschenkt bekäme, müsste auch jeder Bundesbürger eine Solaranlage über seine Steuergelder finanzieren, das macht also keinerlei Sinn. Aber dass für die alleinerziehende Mama eine Änderung nicht leicht fällt, habe ich ja schon beschrieben: Die hat kein eigenes Dach, auf das eine Solaranlage installiert werden könnte. Die kann nicht entscheiden, wann das unsanierte Mietshaus gedämmt wird. Die kann nicht entscheiden, wenn die alte Ölheizung ausgetauscht wird. Die kann sich die Elektromobilität aufgrund der hohen Einstiegskosten nicht leisten. Aber weißte was? Die jammert nicht! Wenn für sie auch nur die kleinste Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie in eine bessere Zukunft ihres Kindes investiert, dann macht sie das!
Alf hat geschrieben:
Mo 30. Sep 2019, 20:35
[...]Werden die zwangsläufig höheren Preise für den öffentlichen Nahverkehr dann nicht mehr vom Steuermichel bezahlt, sondern von den Komunen, Ländern und Bund? Na dann ist ja alles in Ordnung. [...]
Von "zwangsläufig" sehe ich noch nichts. Ja, ein Busticket müsste auf einer Strecke von 10 km theoretisch um 0,003 EUR teurer werden, ein Bahnticket gleichzeitig überproportional günstiger. Warum der "Steuermichel" allerdings nichts bezahlt, wenn "Kommunen, Länder und Bund" eine Rechnung übernehmen, musst Du mir mal erklären... ;)
Alf hat geschrieben:
Mo 30. Sep 2019, 20:35
[...]Wer bezahlt das Arbeitslosengeld der Angestellten der Autozulieferer und der Autobauer, die Frühverrentungen der Angestellten der Energiekonzerne, das HARTZ4 für die jungen Leute welche plötzlich keine Einkünfte mehr haben weil das Dienstleistungsgewerbe zusammenbricht[...]
Die Wirtschaft ist doch kein statisches sondern ein dynamisches Modell. Es sind schon immer komplette Wirtschaftszweige weggebrochen und dafür neue entstanden. Die Politik kann da lediglich eine Richtung vorgeben. Alleine im Sektor der erneuerbaren Energien sind in den letzten 10 Jahren etwa 100.000 Arbeitsplätze in Deutschland weggefallen, weltweit hat die Zahl der Arbeitsplätze in diesem Sektor aber die 11 Mio.-Marke geknackt. Gleichzeitig sind hierzulande ständig nur die 40.000 Arbeitsplätze in der Kohle von (medialem) Interesse. Weltweit sind extrem viele neue Arbeitsplätze durch die Elektromobilität entstanden, hierzulande leider recht wenige. Jetzt mal ganz unabhängig vom Klimawandel: Es kann doch nicht unser Ziel als Wirtschaftsstandort sein, an "alten Technologien" die ganz maßgeblich auf der Nutzung endlicher Ressourcen basieren, festzuhalten und wie in einer Art Schockstarre zu verharren. Wenn die Deutschen schon immer so drauf gewesen wären, hätten wir wahrscheinlich kein einziges Automobil auf den Straßen, um die Arbeitsplätze der Kutscher nicht zu gefährden...

Gegen die Strukturwandel, die wir in der deutschen Nachkriegsgeschichte (bis heute) schon "gewuppt" haben, und denen, die durch die Digitalisierung noch anstehen, ist dieser Strukturwandel ein Witz.
Alf hat geschrieben:
Mo 30. Sep 2019, 20:35
[...]Usw, usw,usw. Deutschland steht am Abgrund. [...]
Das tun wir doch schon immer... Jedenfalls wenn es nach den Schwarzmalern (die es schon immer gab) geht. Ich glaube: Wir stehen immer so nah am Abgrund, wie der Durchschnittsdeutsche glaubt, dass wir am Abgrund stehen. Spätestens wenn wir alle in's Jammern verfallen, erreichen wir gar nichts mehr. Und hier haben uns gerade die jungen Hochschulabsolventen (das sind die, die ihr gerne als doofe Flachzangen bezeichnet) eine ganze Menge voraus...
Alf hat geschrieben:
Mo 30. Sep 2019, 20:35
[...]Ich verstehe Euch nicht mehr.[...]
Dann reiß Dich gefälligst mal am Riemen! Du wirkst auf mich immer mehr wie ein alter, verbitterter Herr, der ständig über seine Schulter schaut, aus Angst, eine Verschwörung könnte ihm das Schnitzel vom Teller klauen. Lass mal ein bisschen Optimismus in Dein Leben, zumindest so viel, dass er mit dem Pessimismus die Waage hält. Engagiere Dich doch mal aktiv für das "Dafür", anstatt passiv für das "Dagegen". Und ich verspreche Dir: Wenn Dir dann doch mal jemand das Schnitzel vom Teller klaut, weil Du für einen Moment lang zu optimistisch warst, bin ich für Dich da und kaufe Dir ein neues!

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Re: BEV - Verbrenner

Beitrag von STW »

Die alleinerziehende Mutter, die das gerne für die Zukunft iherer Kinder zahlt ...?
Beispiel aus dem Leben. Meine Frau arbeitet im Niedriglohnsektor, kurz über Mindestlohn. Eine ehemalige Kollegin dort, alleinerziehend mit zwei Kindern, und einem 30-Stundenvertrag hat "so viel" Geld verdient, dass das Amt immer noch kräftig den Lebensunterhalt bezuschusste. Auch die üblichen Überstunden aufgrund Personalmangels (daher eher 35-40 Wochenstunden) und die Sonntagszuschläge haben die Abhängigkeit von staatlichen Zuschüssen nicht aufgelöst. Letztendlich hatte sie sich erhofft, dass sie auf Dauer besser darstehen würde - Pustekuchen. Nach einem Jahr kam die Erkenntnis, dass das nichts wird, und so toll sie es fand aus dem Haus zu kommen, umso weniger toll waren die Erträge. Also hat sie gekündigt, arbeitet nicht mehr, und hat das gleiche Geld wie vorher. Nur bleibt davon nichts übrig, um in eine bessere Zukunft der Kinder zu investieren. Und deren Lebenslauf ist dank staatlichen Schulen und nicht vorhandenen Fördermöglichkeiten vorgezeichnet ...
Wir haben, je nach Studie, 27 Millionen Nettosteuerzahler. Wir ziehen wieder die 12 Mio ab, die beim Staat beschäftigt sind, bleiben 15 Mio. Eigentlich würde ich noch gerne die abziehen, die über Steuergelder indirekt finanziert werden, aber da fehlen mir verlässliche Zahlen. Also nehmen wir die 15 Mio, die derzeit über 80 Mio Leute "durchbringen". Also jeder Steuerzahler erwirtschaftet den kompletten Lebensunterhalt für ca. 5 Leute. Und jeder dieser Steuerzahler erwirtschaftet dann auch für sich und mehrere andere die Kosten für das Klimapaket. Ich habe keinen Bock, dass auszurechnen ... Aber Linke waren schon immer gut darin, dass Geld anderer Leute auszugeben. Bei vielen reichen die Arbeitserlöse nicht mehr zum selbständigen Unterhalt, aber drücken wir eben noch etwas drauf, das Geld holen wir dann woanders ab. So kommen wir über Umwege auch zur solzialistischen Gleichmacherei. Letztendlich erwirtschaften die 15 Mio die Kosten für Klimapakete.
Was uns zur Zeit noch rettet: Billigkleidung aus Bangladesh und Indien, Billigtechnik aus China / Korea / ..., Billiglebensmittel aus aller Welt, die mit Flugzeug oder Frachtschiffen rangebracht werden. Also letztendlich rettet uns die Ausbeutung anderer Länder, weil die 15 Millionen noch in der Lage sind, Exportüberschüse zu erwirtschaften. Auch das wird nicht mehr lange so weitergehen, siehe die Wolkenträume von KI (anscheinend wollen wir ja Weltmeister bei der Erschaffung von gendergerechter KI sein) und Aufholen in der IT, E-Mobilität, ... - wer seinen Transrapid nicht auf den Markt bekommt, ICE mit rostenden Schrauben nach China liefert (die da genauso "zuverlässig" wie hier funktionieren), und dann noch die Automobilindustrie schädigt, kassiert irgendwann die Quittung. So in 10-15 Jahren ungefähr, wenn uns eine komplette Handwerker- und Ingenieursgeneration wegbricht. Einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften haben wir ja heute schon.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Re: BEV - Verbrenner

Beitrag von vsm »

Es arbeitet ja nun beileibe nicht jede alleinerziehende Mutter im Niedriglohnsektor. Und was die Kollegin Deiner Frau angeht: Die staatlichen Zuschüsse bemessen sich ja unter anderem an den Energiekosten inkl. aller Steuern und Abgaben, sie wird also auch nicht zu denen gehören, die unter'm Strich 25 EUR pro Monat weniger zur Verfügung haben. Und was wir auch nicht vergessen sollten: Die "Kosten" des Klimapakets stehen auch nicht isoliert da. Die Rückführung des Solis, Erhöhung des Kindergeldes, Senkung der Arbeitnehmerbeträge zur Sozialversicherung, Wiederherstellung der Parität bei den Krankenversicherungsbeiträgen, ... die in der laufenden Legislaturperiode auf den Weg gebracht wurden oder werden, tragen zu einer Entlastung auch der alleinerziehenden Mutter bei.

Du machst es Dir in vielerlei Hinsicht zu einfach, finde ich. Staatliche Investitionen, zum Beispiel in die Ladeinfrastruktur, verpuffen ja nicht einfach, die gehen in die Wirtschaft und fließen kurz- bis mittelfristig wieder zurück in's "Staatssäckl". Ähnlich ist es beim "Staatsbediensteten": Da gehen nicht nur die unmittelbaren Steuern auf's Einkommen wieder direkt zurück an den Staat, sondern über Konsum -> Mehrwertsteuer -> Gewerbe- und Körperschaftssteuer, ... indirekt zurück an den Staat. Wenn wir alles aus den Steuern auf's Einkommen finanzieren müssten, hätten wir in der Tat ein Problem. Tatsächlich sind es aber ja so um die 25 %, wenn ich nicht irre.

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