Hilft wohl alles nichts - und Kabee, tut mir leid, hier nochmal reingrätschen zu müssen:
Aus dem Artikel der Solarprofis:
" 1. die Autoren unterschätzen den jährlichen Ertrag heutiger Photovoltaik-Anlagen in der Schweiz um nahezu einen Viertel;"
Der Unterschied zwischen den 8% bei Dünnschichtmodulen zu 17% bei aktuellen Designs ist mehr als 1/4. Damit hat hier wohl irgendwer bei der Argumentation geschlampert. Norbert, warst Du das? Der Blick in
https://www.photovoltaik.org/wissen/pho ... rkungsgrad verrät, dass sogar noch höhere Erträge drin sind, aber erwähnt auch die höheren Energieaufwände (leider ohne sie zu quantifizieren) bei den monokristallinen Modulen. Woher das 1/4 kommt - siehe unten, denn außer dem Vorwurf können die Autoren leider nichts Inhaltliches beibringen
"2. die Autoren unterstellen einen Bedarf an energieintensivem Silizium der 2.7 mal so hoch ist wie in heutigen Photovoltaik-Panels; " (der Kommafehler ist nicht von mir)
Aha - was benötige ich für Dünnschichtmodule, und was benötige ich für 17% oder mehr? Richtig. Reinhaltsgehalt des Silizums. Da die Autoren wieder mal alle Erklärungen schuldig bleiben: Äpfel mit Birnen verglichen.
Das Papier von Ferroni und Konsorten durchlief ein Peer Review - sind wohl alles Idioten gewesen. Einer der Hauptkritiker, von dem diverse Leute abgeschrieben haben, ist ein gewisser Maury Markowitz, laut seiner Blogseite
https://matter2energy.wordpress.com/about/ in der Selbstdarstellung "I’m a failed physicist ". Wow, Kernphysiker mit Peer Review gegen einen abgebrochenen Physiker. Zeit für Cola und PopCorn.
Norbert, es wird Dich vielleicht erschüttern, aber ich vertraue den Berechnungen eines Kernphysikers mehr (aber eben auch nicht vollumfänglich) als denen einer verkrachten Existenz, die aufgrund ihrer Hobbys und Interessen auch einen Bias hat, der nicht gerade zielführend für eine objektive Herangehensweise ist. Wichtig ist es aber, sich mit beiden Seiten zu beschäftigen, auch was die Leute jeweils antreibt, und dann seine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen. Unterstellen wir mal Ferroni Böswilligkeit und einen Bias hin zur Kernenergie, so dass er nur mit den effizientesten Modulen gerechnet hat, deren Energiebedarf in der Produktion am höchsten ist, um die Solarenergie schlecht zu rechnen. Dann kommen wir immer noch nicht auf den Faktor 9-10, den "22 internationale Ökobilanz-Spezialisten", namenslose Experten ihres Zeichens, ermittelt haben, um den er sich angeblich verrechnet hat, aber auch nicht auf das 1/4 beim unterschlagenen Energieertrag. Die Zahlen passen schon mal nicht zusammen. Wenn wir uns das Papier des abgebrochenen Physikers unter
https://www.resilience.org/stories/2016 ... -energy-1/ ansehen, dann weiß ich nicht zu unterscheiden, ob das Unfähigkeit bei Methodik und wissenschaftlichem Vorgehen oder nur billige Taschenspielertricks sind.
Die Experten von Solarprofi schreiben zu Ferroni: "Darin wird zum wiederholten Mal eine Studie zitiert, deren Methoden einer wissenschaftlichen Überprüfung nie standhielten."
Unser Physikus wählt als Teil der Überschrift: "ANOTHER FAILURE OF SCIENTIFIC PEER-REVIEW"
Bemerken wir den Widerspruch der Gegner der Studie? Das wirkt doch alles recht oberflächlich recherchiert und klingt mehr nach Stimmungsmache als nach dem Anspruch, berechtigte Kritik zu üben / üben zu können. Vielleicht sollte man sich erstmal darüber einigen, ob es eine Überprüfung gegeben hat.
Was ich jedoch weiß: es geht um viel Geld, und da sind alle Schweinereien recht. Für alle Seiten. Die einen wollen ihre AKWs weiterbetreiben, und die anderen wollen mit dem Verkauf von Solaranlagen oder mit den Zuschüssen / EEG ihren Reibach machen. Zahlen dürfen wir.