Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

Evolution
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Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

Beitrag von Evolution »


Gluehbert
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Re: Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

Beitrag von Gluehbert »

Ich würde gern mal sehen, wie Leaseplan zu diesen Ergebnissen kommt. Mit welchem Anteil geht welcher Anbieter ein? Ich lade hier immer noch für 20 € im Monat Flatrate in Niedersachsen und Bremen.

Die teuersten Ladungen hatte ich in den Niederlanden (die angeblich so günstig darstehen) bei Fastned. OK, dafür hat man bei Fastned kein umständliches Rangieren, ein Dach über der Ladestation und es funktioniert einfach. Ist ja auch was wert...

Arthur
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Re: Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

Beitrag von Arthur »

Ich würde mich mich mal als durchschnittlich Autofahrer bezeichnen. Mein Auto hat ca 400km Reichweite und weiter fahr ich sehr selten. Daher hab ich im letzten halben Jahr seit ich elektrisch Auto fahre genau drei mal mit Gleichstrom geladen, und zwar für 39 Cent pro KWh bei EnBW.
Den Rest lade ich zuhause an der Steckdose oder an der Ladesäule um die Ecke mit Wechselstrom für 29 Cent pro kWh. Es soll auch Leute geben die mit ihrem Solarstrom umsonst laden.
Ja, es gibt extrem teure DC Schnelllader, vor allem Ionity. Es ist aber einfach unfair und unrealistisch, solche Tarife als Grundlage einer Berechnung herzunehmen, wenn in der Realität der allermeiste Strom zuhause geladen wird. Momentan komme ich auf ca 4,5 bis 6 Euro Strom pro 100km, je nach Fahrweise. Das wären drei bis vier Liter Benzin. Und wenn ich dann doch einmal im Jahr auf Langstrecke gezwungen sein sollte, bei Ionity zu laden, dann ist mir das auch egal.
Ich fahre seit zwei Wochen wieder einen Benziner als Leihwagen weil mein Elektroauto einen Wildunfall hatte. Es ist entsetzlich. Schon allein das Schalten nervt ohne Ende und wenn man aufs Gas tritt, passiert erst mal gar nichts. Dass Benzin mittlerweile über 1,5 Euro pro Liter kostet, war für mich auch ein kleiner Schock.
Berechnet man noch die extrem günstigere Wartung und die Steuerfreiheut mit ein, dann rechnet es sich sogar ganz deutlich.
Und ich würde es auch tun, wenn es nicht so wäre, weil es einfach nur Spaß macht.

Wen ich mir ein flottes Cabrio kaufe ist die vermutlich letzte Frage, die man mir stellt die des Verbrauchs. Da wird dann eher nach den PS gefragt und je mehr desto toller natürlich. Kaufe ich ein Elektroauto, dann zückt man den Bleistift und versucht mir vorzurechnen, dass ein moderner Diesel nicht teurer im Verbrauch ist und man soll sich dann am besten auch noch rechtfertigen.
Das ist doch nicht normal, oder?

Yngvi
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Re: Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

Beitrag von Yngvi »

Ich wollte mir auch ein E-Fahrzeug anschaffen, aber Schnellladetankstellen sind nur wenige vorhanden. Über 80% gibt es
nur 22 kW Säulen. Ein Auto mit zB. 77,4 kWh braucht mindestens eine 100 kW Säule. Der Kauf wird erst einmal verschoben.

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MEroller
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Re: Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

Beitrag von MEroller »

Ich habe jetzt schon einige Fernfahrten mit unserem Tesla Model 3 gemacht, mit Laden an Tesla Superchargern zu 34cent/kWh. So und mit den 29cent/kWh zuhause komme ich von den Stromkosten her einem Dieselverbrauch von 5l/100km nahe. Teurer dürfen die Supercharger nicht mehr werden, sonst lohnt das wirklich nicht mehr.
Auch der Deutsche Haushaltsstrom muss endlich von den ganzen EEG-Umlagen befreit werden, denn Solar- und speziell Windstrom ist inzwischen mit Abstand die preiswertest Art der Stromerzeugung, ganz ohne Subventionen :!:

Servicekosten bleiben natürlich natürlich wesentlich geringer bei E-Fahrzeugen, Reifenkosten können jedoch höher ausfallen als vom Verbrenner gewohnt :twisted:
10 Jahre keine KFZ Steuer ist auch noch eine gewisse Ersparnis.
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Gluehbert
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Re: Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

Beitrag von Gluehbert »

Ein Auto mit zB. 77,4 kWh braucht mindestens eine 100 kW Säule


Das verstehe ich jetzt nicht. Selbst eine Schukosteckdose liefert im Jahr genug Strom für 80.000 km zügige Fahrt. Und mehr als 11 kW können viele Onboardlader doch eh nicht. Die Anzahl der Schnellladevorgänge pro Jahr mit so einem Riesenakku kann man doch fast an einer Hand abzählen. Und wenn dann mit 50 statt 100 kW geladen wird, wat(t) soll's. Und außerdem: Auch an einer 50-kW-Säule wird ein großer Akku mehr Kilometer pro Stunde nachladen, als ein kleiner: Unser Golf (36 kWh) lädt von vornherein nur mit 40 kW und der iOn (16 kWh) reduziert die Leistung mittlerweile ab 40 oder 50 % SoC. Die McCharger, die es jetzt vermehrt gibt können übrigens oft 2* >100 kW

Welches Auto hat denn genau 77,4 kWh? Kia EV6?

RollerRoland
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Re: Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

Beitrag von RollerRoland »

Das Leasing meines Volvos läuft gerade aus und ich habe lange überlegt mir ein Elektroauto zu bestellen.
Da ich aber in einer Mietswohnung ohne Ladestation wohne, habe ich mich erstmal für einen Hybrid entschieden. Den kann ich beim Einkaufen usw laden, bin aber nicht zwingend darauf angewiesen.
Ich denke, dass viele Autokäufer sich im Moment so entscheiden. Das trägt dazu bei, dass das Ladenetz besser wird und sich bald auch der Kauf eines Elektroautos lohnen könnte.

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Re: Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

Beitrag von kabee »

EnBW hat die Strompreise an Ladesäulen grad um 25% erhöht. Es gibt nun praktisch keinen Anbieter mehr, der DC-Laden unter 50ct/kWh anbietet. Damit ist das Thema E-Mobilität für Gewerbe erstmal durch.

Evolution
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Re: Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

Beitrag von Evolution »

Auf dem Strommarkt ziehen mittlerweile die Preise auch an, da mit dem Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken sich Fehlkapazitäten auftun, die durch Zukauf von Strom aus dem Ausland gedeckt werden müssen. Darüberhinaus entwickelt sich ein Spekulationshype, da die Bundesregierung den Markt dem Freien Wettbewerb überlässt und nicht reguliert.

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Afunker
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Re: Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

Beitrag von Afunker »

Die Ursachen kann man zum einen bei der Bundesregierung ab ca. 2008 schon festmachen, als die aufkommende E-Mobilität "verschlafen" wurde.
Insbesondere durch einen Wirtschaftsminister, der die Batterie-und die Solarindustrie in Grund und Boden gefahren hat....
Der verlängerte lieber den Ausstieg aus dem Kohleabbau und dessen Verstromung.
Dementsprechend verteuerte sich der Strompreis (fehlende, bessere, effizientere Solaranlagen, Windkraftanlagen, AKW-Betreiber Entschädigung).

Den "Ausweg" sieht dieser Minister irrsinnigerweise durch grünen Wasserstoff, den es vorläufig nicht geben kann.
(es fehlt dazu der "grüne" Strom aus PV und WKAs)
Wir verkaufen billig Strom aus EE-Anlagen ins Ausland und zu Spitzenlastzeiten, kaufen wir teueren Atomstrom aus dem Ausland....
So kann das nichts werden, mit der E-Mobilität in Deutschland.
Ich fahre vorläufig weiter mein E-Motorrad, bis das Ganze etwas besser geworden ist und dann darf es auch ein E-Kleinwagen sein.
Gruss Helmut

Ranis 2000 seit 08.2019 ca.12000 Km gefahren :mrgreen:
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