Horwin EK3: erster Eindruck und "Bergfahrten"

peperoncino
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Horwin EK3: erster Eindruck und "Bergfahrten"

Beitrag von peperoncino »

Hallo zusammen,

ich bin E-Scooter-Neuling, und besitze seit gestern einen EK3. Nun hat er bereits knapp 100km hinter sich. Prinzipiell bin ich sehr zufrieden über die Power. Von den 100 km gab es zwei lange Anstiege von 600 Höhenmetern (von 800 auf 1400) sowie ein paar kleinere mit 200 Hm. Prinzipiell alles top gemeistert, ich konnte bis zu 70 kmh in die Steigungen fahren. Geil!

Einige Fragezeichen gibt es aber auch, darunter:
* Rekuperation: beim Runterfahren ist der Akku Prozentsatz nicht mal um 1% gestiegen. Mache ich was falsch, oder besitzt der EK3 keine Rekuperation?
* Als ich 500 Höhenmeter zu zweit flott hoch bin, hat die Power plötzlich begonnen stark nachzulassen. Kann es sein dass der Akku heiss wurde und darum zurückgeschraubt wurde? Nach kurzer Pause war wieder alles wie vorher. Bin meist mit Stute 3 hoch.
* Beim Steil-Runterfahren zu zweit merkt man dass die Bremsen eher schwach bemessen sind. Ich glaube das ist bekannt?
* Bei ca. 70 kmh hat der Lenker desöfteren leicht vibriert. Normal?
* Während des Ladens: schaltet sich die Ladung automatisch ab, wenn der Akku 100% hat, oder muss man eine Zeitschaltuhr benutzen, um nach ca. 4 Stunden den Stromkreis zu unterbrechen?

Schon vorab Danke für hilfreiche Antworten :D

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redstromerbaron
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Re: Horwin EK3: erster Eindruck und "Bergfahrten"

Beitrag von redstromerbaron »

Hallo peperoncino,

herzlich willkommen hier im Forum. Ich fahre auch einen EK3 seit April und habe nun ca. 2.500 km auf dem Tacho. Deswegen denke ich, dass ich die meisten Fragen von Dir beantworten kann.
  • Rekuperation: laut Horwin "recycelt [die feldorientierte Vektorsteuerung] sogar die Energie während bestimmter Bremsperioden". Ich habe aber in der Praxis noch nie eine Bremsenergierückgewinnung feststellen können.
  • Leistung: Diese wird in der Tat reduziert, wenn der Akku zu stark belastet wurde. Das dürfte im beschriebenen Szenario der Fall gewesen sein.
  • Bremsen: die finde ich eigentlich ganz gut, aber auch ich hatte schon einmal bei einer steil abfallenden Straße das Gefühl, dass die Bremsen da eher am Limit waren. Das war auch eine längere Strecke und es dürften einige Höhenmeter gewesen sein
  • Vibrieren: das hatte ich einmal bei einem Vorführroller, da dürfte es eine Unwucht an den Rädern oder Bremsen geben, würde ich tippen. Bei meinem EK3 kenne ich das nicht
  • Laden: das Ladegerät schaltet den Ladevorgang automatisch ab, wenn der Akku geladen ist

peperoncino
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Re: Horwin EK3: erster Eindruck und "Bergfahrten"

Beitrag von peperoncino »

Besten Dank für die schnelle und gezielte Antwort(en)!!
redstromerbaron hat geschrieben:
So 15. Aug 2021, 21:09
...
  • Rekuperation: laut Horwin "recycelt [die feldorientierte Vektorsteuerung] sogar die Energie während bestimmter Bremsperioden". Ich habe aber in der Praxis noch nie eine Bremsenergierückgewinnung feststellen können.
Das finde ich schade, und hier ist Horwins Versprechen auch eher irreführend. Werde mal an Horwin herantreten...
  • Leistung: Diese wird in der Tat reduziert, wenn der Akku zu stark belastet wurde. Das dürfte im beschriebenen Szenario der Fall gewesen sein.
Ok, eigentlich ein Sicherheitsmechanismus. Passt!
Lange Bergstrecken mit Stufe 3 - ohne Pause - ist auch nicht mein Ziel :)
  • Bremsen: die finde ich eigentlich ganz gut, aber auch ich hatte schon einmal bei einer steil abfallenden Straße das Gefühl, dass die Bremsen da eher am Limit waren. Das war auch eine längere Strecke und es dürften einige Höhenmeter gewesen sein
Hmm. Ich finde die Bremsen könnten etwas kräftiger sein - zu zweit in steiler Abfahrt wird der Bremsweg schon ziemlich lang ...
  • Vibrieren: das hatte ich einmal bei einem Vorführroller, da dürfte es eine Unwucht an den Rädern oder Bremsen geben, würde ich tippen. Bei meinem EK3 kenne ich das nicht
Das werde ich mal im Aug behalten. Wenn es besser wird gut, sonst muss ich das klären.
  • Laden: das Ladegerät schaltet den Ladevorgang automatisch ab, wenn der Akku geladen ist
Super!

peperoncino
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Re: Horwin EK3: erster Eindruck und "Bergfahrten"

Beitrag von peperoncino »

Apropos Laden:

ist es vorteilhaft, den Akku durch Zeitschaltuhr nur bis 80-90% zu laden, anstatt immer auf 100% zu gehen, bis das Gerät von allein abschaltet? Ich glaube davon gelesen zu haben, dass es besser ist Akkus nicht immer auf 100 zu laden.

Oder gibt es nur dann einen Vorteil, wenn man den Scooter für längere Zeit nicht nutzt?

meinereiner
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Re: Horwin EK3: erster Eindruck und "Bergfahrten"

Beitrag von meinereiner »

Einzig und allein nur beim Einmotten sinnvoll!

Ein Akku, der im täglichen Betrieb nie vollgeladen wird, wird daran sterben, weil man im die Möglichkeit geraubt hat die einzelnen, internen Zellen aneinander anzugleichen.
Darum kümmert sich eine Elektronik im Akkugehäuse, die dafür aber in Ruhe gelassen werden will und irgendwann selbst abschaltet wenn sie damit fertig ist.
Das ist wichtig, da sich die vielen Zellen nie völlig gleichmäßig entladen und sie dann beim nächsten Nichtvollladen noch weiter auseinander driften.

Das geht dann solange, bis die ersten Zellen tiefentladen werden und dann war’s das.
Die Akkus überleben meistens die Garantiezeit wenn sie nicht richtig geladen werden.
So bleibt mehr Zeit schonmal einen Laden für die Akkureparatur zu suchen, oder sich mit den 1500€ Neupreis bei Horwin anzufreunden.

Wer seinen Akkus was Gutes tun will, lädt sie halt richtig auf und entlädt sie möglichst wenig.
3x 30% nachladen ist viel besser als 1x 90% laden.
Unter 20% Restladung leer fahren freut den Akku auf Dauer auch nicht.

und über den Winter, oder wenn ich für 2 Wochen in den Urlaub fahre, dann wartet der Akku solange am liebsten bei 50-60%.
Dann auch nicht vergessen Alle ! Stecker am Akku abziehen.

Evolution
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Re: Horwin EK3: erster Eindruck und "Bergfahrten"

Beitrag von Evolution »

Zwei Wochen Ladepause können für manchen Akku schon den Tod bedeuten. Man sollte sein Ladeverhalten etwas nach den Eigenheiten des Akkus ausrichten. Wichtig: Wenn möglich bei längerer Ladepause das BMS ausstellen.

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HerbyK
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Re: Horwin EK3: erster Eindruck und "Bergfahrten"

Beitrag von HerbyK »

Evolution hat geschrieben:
Fr 27. Aug 2021, 07:18
Zwei Wochen Ladepause können für manchen Akku schon den Tod bedeuten. Man sollte sein Ladeverhalten etwas nach den Eigenheiten des Akkus ausrichten. Wichtig: Wenn möglich bei längerer Ladepause das BMS ausstellen.
Das wäre ja der Hammer, dann dürfte ich ja nie mit nur einem Akku bei Der CPX fahren, das es ja schon Mark sein kann , dass ich mit dem einem Akku mehr als drei Wochen herum fahre....
Und selbst wenn ich den Akku angeschlossen mitschleppe, schaltet die Elektronik bei der CPX erst bei 20% auf den zweiten um, also fährt der vielleicht auch 3 Wochen mit Ladepause... -

Oder war deine Antwort nur auf die Akku von EK3 gemünzt?

@meinereiner
Die Akkus überleben meistens die Garantiezeit wenn sie nicht richtig geladen werden.
So bleibt mehr Zeit schonmal einen Laden für die Akkureparatur zu suchen
...
Du meinst, die Akku überleben nur mal geradeso die Garantiezeit?
Ich steh' wohl manchmal auf der Leitung, aber immer gerne auf Strom :lol:
Will ich Ventile hören, dann nur von meiner Pan European :mrgreen:

Evolution
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Re: Horwin EK3: erster Eindruck und "Bergfahrten"

Beitrag von Evolution »

Das ist auf Akkus im Allgemeinen gemünzt. Wie das Verhalten der eigenen Akkus ist, muss man selbst herausfinden.

meinereiner
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Re: Horwin EK3: erster Eindruck und "Bergfahrten"

Beitrag von meinereiner »

HerbyK hat geschrieben:
Fr 27. Aug 2021, 09:41

@meinereiner
Die Akkus überleben meistens die Garantiezeit wenn sie nicht richtig geladen werden.
So bleibt mehr Zeit schonmal einen Laden für die Akkureparatur zu suchen
...
Du meinst, die Akku überleben nur mal geradeso die Garantiezeit?
Nein, meine ich nicht.
Was Ich meinte war, dass Akkus im Regelfall auch bei Fehlbehandlung noch die Hersteller-Garantiezeit überstehen.
Das heißt im Klartext, wer seinen Akku ärgert, z.B. nie ganz voll lädt, der wird auf jeden Fall die Rechnung dafür selbst tragen müssen und kann dann nichtmehr den Hersteller vollweinen.

Wann der Akku "fertig ist", nach wieviel Kilometern, bestimme ich also durch die Pflege selbst.
Misshandlung wird mich halt früher zwingen einen Akku neu kaufen zu müssen.

Horwin wiederholt die Angaben des Akkuherstellers Samsung, dass die Akkus 1000x geladen und entladen werden könnten.
Sind wir etwas pessimistischer und sagen sie halten 700x
Würde dann bedeuten 700 mal rund 50km fahren , also in Summe 35.000 km.
Wieviel Zeit Du dafür brauchst, kannst Du selbst errechnen.

Nach Ablauf der versprochenen Ladezyklen ist ein Akku übrigens lange nicht tot.
Nein, er hat dann noch 80% seiner anfänglichen Kapazität, was dann bedeutet: weiterfahren !
Nur halt nicht mehr so weit.

Ist nun die Frage, was ist eigentlich gute Akkupflege beim Roller?

Eine kleine Liste dazu:
Akku niemals unter 20% entladen
Auch in der Winterpause öfters den Akku mit Ladeanzeige kontrollieren, könnte im Frühjahr sonst Probleme mit totem Akku geben
Akku nicht auf 100% laden und dann wochenlang nicht fahren.
Den Akku lieber öfters wenig nachladen lassen, als abwarten um dann eine große Ladung anzustossen.
Akku nicht bei Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt laden, dann lieber reinholen, warm werden lassen und dann laden.
Kein Dauer-Vollgas bei Temperaturen über +35°C bis es zur Notabschaltung des Akkus kommt.
Akku nicht laden, wenn er knallwarm von einer Tour zurückkommt, dann lieber warten bis er wieder unter 30° ist.
An der Ampel nicht immer aus dem Stand mit Pin am Vollgasanschlag losdüsen.
Schnell-Ladegeräte verkürzen ein Akkuleben immer.

Das ist halt das, was der Akkuhersteller gerne hätte um seine versprochenen Ladezyklen zu liefern.

Jemehr man davon selbst beherzigt, umso länger hält die Freundschaft mit dem Akku.
Ich selbst gehe davon aus, dass ein Elektroroller vermutlich eher an einem anderen Defekt verendet als an seinem Akku.
Wenn man diese paar Sachen aus der Liste beachtet!

Da, an diesem Aufwand, ist halt auch der Unterschied zum Elektroauto.
Würde man die gleiche Technik vom E-Auto zum "Akku-Schmusen" in einen Roller einbauen, er würde vom Preis völlig uninteressant.
Daher muss man eben vieles selbst beachten, will man lange Freude haben.

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HerbyK
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Re:AKKU und Akkupflege

Beitrag von HerbyK »

Danke für die Ausführliche Antwort
Also, sorry, dann ist mein Akku wohl die ganze Zeit falsch behandelt worden, denn nichts von dem genannten kann/habe ich eingehalten,bis auf die Temperatur (Unter 0°C springt das Ladegerät eh nicht an) - und ist somit schon nach 2200km fast schrott: Heute mit 21% und 18km Restreichweite losgefahen, um 6 km geschwindt was in der Stadt zu erledigen, es wurden 7km - und ich habe es gerade noch mit 0 RangeKM und 0% nach Hause geschafft...
aber
Leute, entschuldigt, daß ich noch einmal nachhake, obwohl es offtopic ist::
Akku nicht auf 100% laden und dann wochenlang nicht fahren

DAs widerspicht doch dem, daß ich den Akku länger am Ladegerät lassen soll, damit sich die Zellen ausbalancieren können.... Okay, ich kann, wenn er ausgebaut im UG steht, nach einer Woche nachladen, aber andere, die diesen nicht ausbauen,müßten laufend umstöpseln oder wenn Sie im Urlaub sind, müßte eine Schaltuhr her, die nach einer Woche wieder Saft zu läßt...
Ich steh' wohl manchmal auf der Leitung, aber immer gerne auf Strom :lol:
Will ich Ventile hören, dann nur von meiner Pan European :mrgreen:

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