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Akku EK1, Selbstentladung?

Verfasst: Di 9. Nov 2021, 17:39
von elbarto74
Hallo zusammen,

Ich habe folgendes Problem mit meinem EK1 mit 40Ah Akku:

Ich fahre morgens mit vollem Akku zu Arbeit und lege ca. 12km zurück. Bei der Ankunft zeigt der Akku 87%. Das entspricht der allgemeinen Erfahrung zum Verbrauch.

Nach der Arbeit zeigt der Akku beim Einschalten nur noch 82% an. 5% fehlen und scheinen sich in Luft aufgelöst zu haben.
Am nächsten Tag das gleiche Spielchen, wobei ich morgens dann mit ca 68% losgefahren bin. Über Nacht hat sich merkwürdigerweise nichts getan.

Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht? Liegt es an den momentanen Außentemperaturen?

Viele Grüße

Re: Akku EK1, Selbstentladung?

Verfasst: Di 9. Nov 2021, 18:29
von siguras
Das ist bei mir auch schon so, ich schiebe es auf die Temperatur, im Sommer war es nicht so.

Re: Akku EK1, Selbstentladung?

Verfasst: Di 9. Nov 2021, 23:05
von Quax
Meiner macht exakt das selbe… die 5% verschwinden ziemlich genau eine Stunde nach abstellen… im Sommer ist mir das nicht aufgefallen, allerdings hab da auch nicht wirklich darauf geachtet….

Re: Akku EK1, Selbstentladung?

Verfasst: Mi 10. Nov 2021, 02:55
von HorwinEK1
Ja, bei niedrigen Temperaturen verliert der Akku schnell seine Ladung. Besonders wenn er im warmen geladen wurde. Wie genau das chemisch zu erklären ist, hab ich nicht nachgeforscht, aber das scheint normal bei Lithium Ionen Batterien.

Ich hoffe auf ein paar Erfahrungen hier im Forum. Ich werde mein EK1 diesen Winter wohl kaum bewegen.

Re: Akku EK1, Selbstentladung?

Verfasst: Mi 10. Nov 2021, 08:35
von siguras
Weiß jemand ob es unbedenklich ist den Akku im Kalten zu laden?
Die Reichweite ist bei kalten Temperaturen offenbar geringer, ich bin gestern mit einem Prozent auf der Arbeit angekommen. Scheint als müsste ich bald darauf verzichten...
Wenn ich aber dort bin, kann ich den Akku nur an einer Ladebox laden, die draußen ist (abgeschlossen, aber ist innen sicher auch kalt).

Re: Akku EK1, Selbstentladung?

Verfasst: Mi 10. Nov 2021, 09:10
von MEroller
Zum ersten: ein Lithium-Ionen Akku "verliert" nicht einfach Ladung, nur weil er kalt ist. Es ist eher das BMS, das bei kaltem Akku einfach etwas wegrechnet von der tatsächlich vorhandenen Kapazität, weil schlicht etwas weniger davon nutzbar ist bei kaltem Akku. (Elektro-)Chemische Prozesse sind stark temperaturabhängig.

Zum zweiten: Wenn man gerade gefahren ist mit einem Akku kann man ihn auch im Kalten direkt an den Lader hängen, ohne dass er Schaden nimmt.

Nur einen auf unter 0°C durchgekühlten Akku, der durch reines rumstehen kalt ist, sollte ins Warme mitgenommen werden, und sich auf über 0°C erwärmen, bevor man ihn an den Lader hängt.

Re: Akku EK1, Selbstentladung?

Verfasst: Mi 10. Nov 2021, 20:50
von Thunder115
HorwinEK1 hat geschrieben:
Mi 10. Nov 2021, 02:55
Ja, bei niedrigen Temperaturen verliert der Akku schnell seine Ladung. Besonders wenn er im warmen geladen wurde. Wie genau das chemisch zu erklären ist, hab ich nicht nachgeforscht, aber das scheint normal bei Lithium Ionen Batterien.
Bei tieferen Temperaturen um die 0° oder noch kälter steigt der Innenwiderstand der Zellen an, einfach weil die Elektronen nicht mehr so "mobil" sind. Da kommt man bei einer Standardzelle 18650 schnell mal auf 20% weniger Ladung/Leistung.
Es gibt für Zellen immer ein Temperaturfenster zum Laden und eins zum Nutzen.
Beispiel einer Samsung 29E6:
Laden zwischen 0 und 45°C
Entladen zwischen -20 und +60°C
Das kann bei anderen Herstellern der Zellen abweichen, aber im Großen ist das schon ähnlich.

Hier gibt es eine Abhandlung dazu:
https://mediatum.ub.tum.de/doc/1398170/1398170.pdf
einfach mal Seite 13 lesen, da sind ähnliche Temperaturbereiche angegeben und dann mal die Grafik mit Temp und Spannung anschauen. Da sieht man gut, was die Zelle mag und was nicht so gut ist. Hier eben Bereich 3b.

Re: Akku EK1, Selbstentladung?

Verfasst: Mi 10. Nov 2021, 23:35
von HorwinEK1
Toll, danke für die Infos :)

Re: Akku EK1, Selbstentladung?

Verfasst: Do 11. Nov 2021, 07:35
von didithekid
Hallo,
ich ergänze mal mit dem Hinweis, dass der höhere Innenwiderstand bei Kälte zweimal hinderlich ist:
Wurde der Akku in der Wohnung um 20°C geladen und ist im Fahrzeug später ausgekühlt auf z. B. 5°C, bleiben vielleicht 10% der vorhandenen Speicherenergie durch den erhöhten Innenwiderstand auf der Stecke. Ggf. mit etwas Erhohlung, wenn der Akku durch diese Widerstandsheizung beim Fahren ein paar Grad wärmer wird.
Ist er aber auch beim Laden <5°C kalt, schaltet das Ladegerät (spannungsgeregelt) schon ab, wenn lediglich 85-90% der Sollernergie im Akku chemisch gebunden sind (egal, was das Akkustands-Display da auch immer an Prozenten vermuten mag).
Wenn der Akku im Winter nach 80% der Sommerreichweite schon leer ist, hat dieser Effekt sich ausgewirkt.
Viele Grüße
Didi