Niobium Akkus für die Horwin

Evolution
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Niobium Akkus für die Horwin

Beitrag von Evolution »

https://www.motorradonline.de/ratgeber/ ... win-akkus/

In 10 Minuten vollgeladen dank Niobium

Niobium anstatt Grafit als Anode soll die mögliche Energieaufnahme erheblich erhöhen und so die Ladedauer maßgeblich verkürzen. Horwin arbeitet mit Toshiba.

meinereiner
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Re: Niobium Akkus für die Horwin

Beitrag von meinereiner »

So schön es wäre, aber da bin ich doch ein wenig skeptisch.

Im aktuellen Zeitgeschehen hat Horwin bei seinen Rollern die Akkukapazität um 10% gesenkt und die Ladegeräte durch Leistungsabsenkung für sich selbst verbilligt.

Bei den Niobium Akkus muss die Zellenanzahl ggf. verdoppelt werden und die Leistung des Ladegerätes mindestens verzehnfacht werden.
Damit geht dies genau in die andere Richtung als die, in die Horwin gerade marschiert ist und ergibt absolut kein stimmiges Gesamtbild im Bezug zu einer Zukunftsstrategie dieser Firma.

Es ist also maximal nur eine Machbarkeitsstudie, oder Horwin plant die Billig-Ecke zu verlassen, oder es ist überhaupt nichts geplant da Toshiba lediglich ein Fahrgestell für seine Akkus brauchte.
Wobei letzteres auch wenig Sinn macht, denn eine Akkulösung zu erfinden, die mehr Platz benötigt, die ist in einem Zweirad völlig am Ziel vorbei, denn da ist Platzmangel und mehr Akkukapazität ist gefragt.

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didithekid
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Re: Niobium Akkus für die Horwin

Beitrag von didithekid »

Hallo,
ausgerechnet bei Motoradonline wird das Übergangsmetall Niob jetzt tatsächlich Niobium genannt.
Demnächst heißt es dann wohl auch nicht mehr: "Entwicklung von Wasserstoff-Autos" sondern "Creation von Hydrogenium-Mobilen"
Mein Nitrogenium/Oxygenium-Gemisch bleibt mir dabei weg.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Do 30. Jun 2022, 08:15, insgesamt 1-mal geändert.
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deeepy
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Re: Niobium Akkus für die Horwin

Beitrag von deeepy »

meinereiner hat geschrieben:
Mi 4. Mai 2022, 19:19
So schön es wäre, aber da bin ich doch ein wenig skeptisch.

Im aktuellen Zeitgeschehen hat Horwin bei seinen Rollern die Akkukapazität um 10% gesenkt und die Ladegeräte durch Leistungsabsenkung für sich selbst verbilligt.
Denke das war eine versteckte Preiserhöhung, ich weiß nicht welche Richtung man daraus jetzt ablesen kann.
Jedenfalls wäre das schön mit den Ladezeiten. Aber ich hab schon viele Schlagzeilen zu neuen Akkutechnologien gelesen. Bisher umgesetzt wurde nur die Verringerung der Ladezeit bei Elektroautos durch mehr Stromstärke und/oder Spannung. Also jetzt nicht wirklich was Neues.
Außer vielleicht ein Batteriemanagement System, dass am Ende immer noch relativ schnell lädt.
Die Frage wäre noch ob esdie neuen Batterien dann auch für schon gebaute Modelle funktionieren.

didithekid hat geschrieben:
Mi 4. Mai 2022, 21:33
Hallo,
ausgerechnet bei Motoradonline wird das Übergangsmetall Niob jetzt tatsächlich Niobium genannt.
Laut Duden ist Niobium eine verwandte Wortform, kenne es selbst aber auch als Niob.

meinereiner
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Re: Niobium Akkus für die Horwin

Beitrag von meinereiner »

deeepy hat geschrieben:
Fr 6. Mai 2022, 10:45
Die Frage wäre noch ob esdie neuen Batterien dann auch für schon gebaute Modelle funktionieren.
Wohl kaum.

Die Lade-/Entladekurve ist komplett anders, sodass vermutlich mindestens ein anders Ladegerät fällig wird.
Alleine schon deshalb, weil sich die Ladezeiten sonst nicht ändern würden.
Damit übersteigt der Preis für Akku und Ladegerät den Restwert des Rollers. Aus die Maus.

Da die Arbeitsspannung des Akkus niedriger liegt, muss für den Einsatz im "alten" Roller die Zellenanzahl im Akkupack erhöht werden, damit gibts Ärger bei der Bauform des Gesamtpaketes. Und nochmal Ende der Geschichte.

Wie kommst Du eigentlich nur auf die verwegene Idee, einem chinesischem Hersteller im unteren Preissegment sowas wie Nachhaltigkeit andichten zu wollen?
Die wollen Kohle mit NEUEN Dingen verdienen, keinen alten Kram am Leben halten!

deeepy
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Re: Niobium Akkus für die Horwin

Beitrag von deeepy »

meinereiner hat geschrieben:
Di 10. Mai 2022, 15:20
Wie kommst Du eigentlich nur auf die verwegene Idee, einem chinesischem Hersteller im unteren Preissegment sowas wie Nachhaltigkeit andichten zu wollen?
Die wollen Kohle mit NEUEN Dingen verdienen, keinen alten Kram am Leben halten!
Wenn sie wollen, können die Chinesen so einiges erreichen :)
Aber ich denke auch, dass die neuen Akkus nicht in den alten Modellen funktionieren.

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Re: Niobium Akkus für die Horwin

Beitrag von bgt400 »

find ich gut. allerdings müsstest du aber mindestens am herdanschluss laden. deine 16A steckdose schafft ~3,7kw pro h... (620w/10min) -> ohne verluste gerechnet xD

meinereiner
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Re: Niobium Akkus für die Horwin

Beitrag von meinereiner »

Herdanschlussdose reicht auch nicht, die gibt nur gerundet 11kW her.

Einen 72V/40Ah Akku in 10Minuten vollzupacken bräuchte ohne die Verluste einzurechnen schon etwas über 17000 Watt.
Also bräuchte man einen 32Ampere Drehstromanschluß um rund 20000Watt ziehen zu können.

In deutschen Häusern ist sowas äußerst selten zu finden, is also nix mit Daheim in 10 Minuten laden …
Umbau nur für den Roller daheim? Der Kostenvoranschlag des Elektrikers wird euch heilen.

Unterwegs an mobiler Säule? Dann müßte ein mächtiges Netzteil samt Kühlung in den Roller. Der hat aber keinen Platz mehr, weil die tollen neuen Niob-Akkus schon mehr Platz verbraucht haben würden.

Mann könnte ja einen Anhänger für die Technik an den Roller packen, ist aber in Deutschland für schnell laufende Roller verboten :mrgreen:

Man sieht, die 10 Minuten Idee von Toshiba hat Null Praxiswert, die wollten nur mal sehen wie sowas aussehen könnte …
Ladezeiten Daheim um die dreiviertel Stunde mit externem Netzteil wären technisch machbar.
Aber das klingt nicht so reißerisch wie 10 Minuten , und wird auch noch mächtig teuer.

Schaut euch die Preisschilder an der Tanke an und freut euch einfach JETZT über die 4 billigen Stunden an der Horwinsteckdose.

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Re: Niobium Akkus für die Horwin

Beitrag von redstromerbaron »

meinereiner hat geschrieben:
Mi 20. Jul 2022, 18:16
Schaut euch die Preisschilder an der Tanke an und freut euch einfach JETZT über die 4 billigen Stunden an der Horwinsteckdose.
Ja, ich freue mich über meine 24,96 Cent/kWh, mit denen ich einen vollen Ek3-Akku für 0,72 Euro bekomme und somit für gut 1,50 Euro biis zu 140 km realistisch weit komme. Die THG-Quote von 395,- Euro pro Jahr gar nicht mal mit eingerechnet :D. Bei 2-3 Akkuladungen pro Woche und 106,- Euro Vollkasko / Jahr und geschätzen 100,- Euro Wartungskosten fahre ich dank der nämlich quasi gratis - den Kaufpreis mal vernachlässigt :D

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Re: Niobium Akkus für die Horwin

Beitrag von rainer* »

meinereiner hat geschrieben:
Mi 20. Jul 2022, 18:16
Einen 72V/40Ah Akku in 10Minuten vollzupacken bräuchte ohne die Verluste einzurechnen schon etwas über 17000 Watt. Also bräuchte man einen 32Ampere Drehstromanschluß um rund 20000Watt ziehen zu können.
3lW Verlustleistung heisst auch die Wärme weg bekommen zu müssen. Ein Ladegerät, was 3kW weglüften soll, bekommt auch einen schönen gro0en Lüfter :lol:

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