Ek1 am Berg

JoeJoe
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Ek1 am Berg

Beitrag von JoeJoe »

Hallo,
ich war die letzten Tage in Oberstdorf. Dort wollte ich mit dem EK1 den Riedbergpass hoch, dieser geht von ca 800m auf 1400m. Leider bin ich nicht hochgekommen. Zuerst lief es gut, mit ca 35-38kmh Geschwindigkeit, dann würde der Roller immer langsamer, bis ich schließlich nicht mehr weiter gekommen bin. Bin dann umgedreht und Roller lief wieder völlig problemlos.
Hatte vorher keine Sekunde daran gedacht, dass dies nicht geht.
Gibt es weitere solche Erfahrungen?

meinereiner
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Re: Ek1 am Berg

Beitrag von meinereiner »

der Elektroroller ist ein “urbanes” Fahrzeug, also für die Stadt gebaut, eher nicht für Alpenpässe.
OK, San Francisco mal ausgenommen, da könnte es in einigen Bezirken auch knapp werden.
Dementsprechend fehlt ihm die notwendige Kühlung von Motor und Akku um als Bergziege arbeiten zu können.
Roller mit Kühlsystem gibt es, aber nicht zum Preis eines Horwin.
Mit weniger Geschwindigkeit, oder zwischendrin mal einer halben Stunde Wartezeit, kommt man aber auch steilere Berge hoch.
Irgendwann, Dauert halt.

Perrak1
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Re: Ek1 am Berg

Beitrag von Perrak1 »

Ohne die Thematik "thermische Belastung von Elektromotoren" außer Acht lassen zu wollen, würde ich im Fall des EK1 doch eher davon ausgehen, dass "schlicht und einfach" die Power nicht ausreicht - der 2 kW-Motor muss immerhin das Gewicht des Rollers und des Fahrers den Berg hoch schieben ...

Ich wohne in einer etwas hügligen Gegend in Nordbayern und auf einer meiner Strecken liegt ein länger ansteigender Hügel mit max. 50 Höhenmeter, den ich mit meiner EK1 (Stufe 3, Vollgas) mit ca. 48 km/h anfahre und wo ich am Ende des Hügels froh bin, wenn ich noch 22-23 km/h schaffe - wenn ich dann einmal oben bin, kann ich sofort wieder auf 48 km/h beschleunigen ...

Noch ein anderes Beispiel: ich bin 1999 mit meinem damaligen Roller Piaggio Hexagon EX 150 (11,5 KW, Flüssigkeitskühlung) das Stilfser Joch hochgefahren - so ab Mitte des Berges wurde ich immer langsamer und ca. 1,5 km vor dem Passscheitel bin ich dann bei Vollgas zurückgerollt - ich bin dann abgestiegen und konnte den Roller mit Vollgas noch hochrollen lassen, wobei ich gemütlich nebenher gelaufen bin ... (über das Gespött der Motorradfahrer in einem Biergarten auf dem Passscheitel möchte ich nicht vertieft eingehen ...)

meinereiner
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Re: Ek1 am Berg

Beitrag von meinereiner »

Perrak1 hat geschrieben:
So 17. Jul 2022, 15:26
…. ein länger ansteigender Hügel mit max. 50 Höhenmeter, den ich mit meiner EK1 (Stufe 3, Vollgas) mit ca. 48 km/h anfahre und wo ich am Ende des Hügels froh bin, wenn ich noch 22-23 km/h schaffe - wenn ich dann einmal oben bin, kann ich sofort wieder auf 48 km/h beschleunigen ...
nichts anderes habe ich sagen wollen.
Die thermische Überwachung des Controllers und der Motorwicklung nimmt mit zunehmender Erwärmung den Strom zurück, um die Temperatur für die Notabschaltung eben nicht zu erreichen.
Daher zum Schluss das Schneckentempo.
Bergab brauchts dann nicht viel Strom, das packt er auch mit heißen Ohren, daher gehts gleich wieder zügig abwärts.

das der Hexagon das Handtuch geworfen hat, hat mechanische Gründe, hier sinds aber elektrische Gründe …

Perrak1
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Re: Ek1 am Berg

Beitrag von Perrak1 »

Das mit dem mechanischen Problem beim Hexagon verstehe ich jetzt nicht wirklich - vor ein paar Jahren bin ich mit meinem aktuellen Großroller Piaggio X10 350 (25 kW, Flüssigkeitskühlung, 139 km/h Höchstgeschwindigkeit) nochmals das Stilfser Joch hochgefahren => zwar am Ende nur mit ca. 70 km/h, aber immerhin ... Der X10 hat auch Riemenantrieb, wie mein Hexagon EX 150 - der einzige wirkliche Unterschied sind 25 zu 11,5 kW ...

Und um nochmals auf mein Beispiel mit meinem EK1 zu kommen - der Geschwindigkeitsabfall ist gravierend (auf 22-23 km/h) und ich fahren den Hügel in max. 1 Minute hoch, das kann meiner Meinung nicht am Controller wegen thermischer Überlastung liegen, vor allem weil er oben sofort wieder auf 48 km/h beschleunigt ...

Für mich ist es beim EK1 nach wie vor vor allem eine Power-Problematik, wozu sicherlich bei entsprechender Überlastung noch die thermische Problematik hinzukommen kann ... Aber bei entsprechender Steilheit des Berges/Passes bin ich nach wie vor der Meinung, dass einfach die Leistung des EK1 nicht ausreicht (selbst wenn der Controller wegen Überlastung nicht irgendwann abregeln würde) ...

meinereiner
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Re: Ek1 am Berg

Beitrag von meinereiner »

Perrak1 hat geschrieben:
So 17. Jul 2022, 18:12
Das mit dem mechanischen Problem beim Hexagon verstehe ich jetzt nicht wirklich -
weil der „dumme“ mechanische Vergaser den Sauerstoffrückgang auf dem Joch nicht bemerken konnte und der Motor wegen völliger Gemischüberfettung einen krassen Leistungseinbruch hatte. kleine 2-Takter reagieren darauf kribbeliger als 4-Takter, Elektronische Einspritzer haben auch Leistungsverlust, aber deutlich weniger als Vergasermotore. Deswegen die Lästerei oben auf dem Joch, da die meisten 4-Takter mit genug Leistung hatten…

zum EK1:
Meinungen sind in der Elektrotechnik eher bedeutungslos, Horwin sagt Steigfähigkeit ist 17% und wenn er dabei immer langsamer wird hat es nur einen Grund.
Übrigens kann nicht nur der Controller sich wegen Wärme abregeln, der Motor ist auch in der Überwachung und der Akku kann sich sogar eigenständig vor Wärme schützen.

ich habe dir erklärt, warum er oben sofort wieder Max-Geschwindigkeit erreicht.

HorwinEK1
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Re: Ek1 am Berg

Beitrag von HorwinEK1 »

Es ist die Power, die fehlt. Kann schon sein, dass der Motor sich erhitzt, aber wenn du zwei kW hast, ist eben irgendwann die Power nicht mehr da. Wohne in Stuttgart und habe ganz oft das problem das er bergauf langsamer wird und das nicht stetig, sondern immer im Verhältnis zur Steigung. Es gibt hier auch zwei Strecken die ich nicht fahren kann, weil der Motor nicht die Leistung hat dort hoch zu kommen. Die erste Strecke hinterm Haus komm ich nichtmal 50 Meter weit. Dreh ich um hab ich direkt wieder volle Leistung für den Umweg welcher auch bergauf geht, aber eben nicht so steil. Da ist nix mit einer thermischen Erkennung. Was ich noch nicht probieren konnte ist den Motor im full Power Modus da hoch zu jagen, da ich beruflich meinen Führerschein brauche.

siguras
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Re: Ek1 am Berg

Beitrag von siguras »

Auch im Full Power Modus geht es nicht steiler, da sind die 2 kW einfach ausschlaggebend. Grob gerechnet braucht es schon knappe 2 kW um den Roller und mich 17 % Steigung bei 18 km/h hochzuhiefen. Für das Gebirge braucht es dann schon einen stärkeren Motor :D

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Re: Ek1 am Berg

Beitrag von loetlampe »

Will ja nicht klugscheissen, aber das hat mit der Leistung nichts zu tun, hier geht es alleine ums Drehmoment. Wenn dein Auto 100PS hat, kommst du im fünften Gang auch nicht den Berg hoch, sondern musst zurückschalten, damit mehr Drehmoment zur Verfügung steht.
Immer dran denken, gummierte Seite unten, lackierte Seite oben!

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Re: Ek1 am Berg

Beitrag von verbali »

und da wären wir dann wieder bei der Überlegung ob Elektrofahrzeuge eine Getriebe brauchen.

Deinen Berg kommt jeder E-MTB Fahrer mit seinem 250W Motor ( Plus Beine ) hoch ;-)

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