Richtige Kleidung auf dem Roller

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Prinz_von_Sinnen
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Re: Richtige Kleidung auf dem Roller

Beitrag von Prinz_von_Sinnen »

Was hier einige über Protektoren sagen, ist sicherlich nicht falsch, und ehrenwert, wenn Sie sich daran halten.

Aber, wenn ich sowas lese, dann frage ich mich wie ich es geschafft habe meine Kindheit und Jugend in den 60er, 70er Jahren zu überleben.

Mit vier Kindern und zwei Erwachsenen in einem VW Käfer ohne Helm und ohne Gurt.

Für mich ist es in erster Linie wichtig, die Knochen Warm zu halten. Denn einen Unfall kann man erleben, Schmerzen in den Gelenken wird man erleben, wenn man nicht auf ausreichenden Schutz achtet.

Eine Jacke aus Dickem echtem Leder reicht mir als Protektion gegen Schürfwunden aus. Ich habe in über 40 Jahren ein, zwei Unfälle und bestimmt über 10 Stürze ohne Irgendwelche Blessuren damit hinter mich gebracht.
Jedenfalls bei Fahrzeugen mit kleinem Nummernschild.

Man mag das anders sehen, und mehr Vorsicht ist auch nicht verkehrt. Ich schnall mich im Auto auch erst an, seitdem die Autos so unerträglich Piepsen, wenn man das nicht macht. Aber das werd ich auch noch deaktivieren.
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achim
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Re: Richtige Kleidung auf dem Roller

Beitrag von achim »

Einfach bei Ebay für ein paar Euro einen Gurtstecker schießen, schon ist Ruhe nit dem nervigen Gepiepse. :D

Gruß,
Achim

techsoz
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Re: Richtige Kleidung auf dem Roller

Beitrag von techsoz »

@Prinz, ne Dicke Lederjacke ist doch die halbe Miete. Aber wenn icn nun vor der Wahl stehe, was für ne Jacke ich mir zulege, dann kostet eine mit Protektoren auch nicht mehr...Ich trage für kurze strecken auch manchmal einfach die Lederjacke ohne Protektoren.

Es gibt eine unterschied dafür was man SELBER macht, und der Frage was mach ANDEREN in einem Internetforum als RICHTLINIE RÄT.

Und wollt ihr wirklich anderen jungen Menschen raten, Risiken in Kauf zu nehmen, nur weil es für euch bequemer war/ist, bzw. weil es eine andere Sicherheitskultur in der Vergangenheit gab? Gut, dann besucht sie bitte aber auch im Zweifelsfall auf der Dermatologiestation, wenn die Hauttransplantation gemacht wurde.

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hmpf
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Re: Richtige Kleidung auf dem Roller

Beitrag von hmpf »

Ich fahre alleine schon aus Bequemlichkeit mit der Motorradjacke und Handschuhen. Ohne wäre es mir viel zu kalt im Herbst/Winter/Frühling. Im Sommer ist es zwar ab und an nervig warm, mit Fahrtwind geht es aber meistens bzw. lasse ich dann den Reißverschluss der Jacke halb offen.

Hier ein paar Bilder (NSFW) von Fahrradfahrern, die auf Teer gebremst haben. Ob für euch bei 45km/h Schutzkleidung Sinn macht, könnt ihr euch selbst überlegen. Bitte auch bedenken, dass es schon einige Versuche von Versicherungen gab, dem Zweiradfahrer eine Mitschuld anzuhängen ala "Hätte er vernünftige Schutzkleidung angehabt, wäre er weniger schwer verletzt, daher zahlen wir weniger".

Schlussendlich ist aber ein vorauschauender Fahrstil wichtiger als Schutzkleidung. Das zeigt sich auch bei den Unfallstatistiken, Roller haben - wenn ich mich recht entsinne - nur ein Zehntel des Risikos von Sportbikes.
16.800km (06/22) mit Trinity Uranus 2017, L2 Akku (60V, 40Ah), EZ 8/17, Logbuch siehe hier

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Re: Richtige Kleidung auf dem Roller

Beitrag von achim »

Die Frage des Themaeröffners lautete:

Wie seit ihr denn auf Euren Rollern unterwegs?

Es war also genau danach gefragt was man SELBER macht.

Gruß,
Achim

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Mr.Eight
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Re: Richtige Kleidung auf dem Roller

Beitrag von Mr.Eight »

Prinz_von_Sinnen hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 02:07
Aber, wenn ich sowas lese, dann frage ich mich wie ich es geschafft habe meine Kindheit und Jugend in den 60er, 70er Jahren zu überleben.
Tut mir leid das zu sagen... Aber du hattest einfach Glück. Ich habe viele Leute kennen gelernt, die gestorben sind oder Gliedmaßen amputiert werden mußten. Wenn man auf Motorradtreffen und - Gottesdiensten ist.. merkt man schnell wie viele auf einmal fehlen.
Da kann ich dir folgendes sagen nach deinem Satz oben:
Nach einem Sturz:
Man liegt auf der Straße, die Hose aufgerissen... und du fühlst erst einmal keinen Schmerz. "Ja noch Mal alles gut gegangen." Und der Gegenverkehr, in dem man mit 60km/h gerutscht ist, kam rechtzeitig zum Stehen und hat einen nicht überfahren. Welch ein Glück. Und das ganz ohne Motorradkleidung!
Oh. Die Hose ist kaputt... Ob da ein Kratzer ist? Nein... da ist das pure Fleisch und die Kniescheibe... Hey die ist ja wirklich weiß! Aber Schmerzen hatte ich keine. Ein Glück... aber da eine Stunden auf der Straße zu liegen bis alles gesichert war, der Krankenwagen da war und man selbst und der Sozius versorgt wurde.
Wenn man das einmal erlebt hat... schon nicht schlecht.
4 Stunden auf Mallorca im Gang zu liegen, weil kein Personal da war, keiner Sprach deutsch oder englisch bis auf den Facharzt, in der Zeit das Bein pochte, der Verband sich rot von innen verfärbte, die Hände aufgerissen schmerzten, 8 Stunden Später die OP live verfolgen mußt, weil du keine Vollnakose bekommst, weil dein Magen voll ist... Dann wird es komisch.
Und wenn du dann zwei Nächte vor Schmerz nicht schlafen kannst, ob wohl man vollgedröhnt wurde bis nur noch Morphium half... dann denkt man mal darüber nach, warum man Schutzkleidung tragen sollte. Und... man muß sich dann noch überlegen, was man den Eltern des Soziuses erzählt, das man ohne Schutzkleidung gefahren ist und das IHR Knie ein Leben lang verschandelt wurde... (Keine kurzen Röcke mehr tragen, Knie nicht mehr richtig anwinkeln können...) Denn mit Knieprotektoren wäre da nichts passiert und ich könnte heute noch jeden Sport machen.
Ja auch über die Verantwortung anderer sollten einem bewußt werden. Zeugen sagten aus, als die uns gesehen haben dachten sie ,wir wären tot. Das wir so davon gekommen sind grenzte an ein Wunder.
Und darum weiß ich warum ich mit 70km/h vollverkleidet fahre. Denn bei mir waren es damals nur 60km/h.

Wie gesagt... Leute, die sich heute fragen wie sie überlebt haben ohne Schutzkleidung... Die hatten Glück... das hat nichts mit Vorsicht zu tun. Wenn es passiert und man hat keine Vorsicht walten lassen... schmerzt es mehr als man sich wünscht. Daher stelle man sich nicht die Frage, wie man bisher überlebt hat... sondern wie lange überlebe ich wenn ich so weitermachen ohne Schutz! Und will ich all dieses Leid riskieren um nur ein wenig Cool zu sein?

Daher kommst bei mir Coolness nach Sicherheit. 8-)

Ich habe auch andere Unfälle überlebt... aber das würde den Rahmen hier sprengen und ich kann nur sagen... Am Tag des Unfalls oder Stunden danach hat man vor Adrenalin keine Schmerzen... aber wenn das Adrenalin verschwindet, wünscht man sich, das man das alles anders gemacht hätte.
Daher habe ich kein Verständnis für Fahrer ohne Schutzkleidung Geschweige mit kurzer Hose und T-Shirt,. Ja im Sommer ist es heiß... aber dann muß man sehen, was man daraus macht.
Daher fahre ich vollverkleidet. Ja, ich fahre leider mit Jethelm... Aber nicht mehr lange... das war ebenfalls eine Fehlentscheidung. Der wird dann auch bald ersetzt. Da hatte ich beim Kauf auch nicht darauf geachtet.
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Prinz_von_Sinnen
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Re: Richtige Kleidung auf dem Roller

Beitrag von Prinz_von_Sinnen »

bei einem Motorrad gebe ich dir recht, aber auf einem 45er Roller empfinde ich das als übertrieben.

Da ist wie mit nem Helm auf dem Fahrrad. Klar ist das sicherer, aber auch irgendwo albern.
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Re: Richtige Kleidung auf dem Roller

Beitrag von techsoz »

Von Sinnen hat den richtigen nickname. Was an einem radhelm albern sein soll erschließt sich mit nicht, ebensowenig wo der Unterschied in dem Bezug zwischen Motorrad und Roller sein soll..

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Mr.Eight
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Re: Richtige Kleidung auf dem Roller

Beitrag von Mr.Eight »

Wenn 45km/h nicht schnell ist, warum hat man die E-Roller von 25 auf 20km/h beschränkt? Uns selbst bei 20km/h gibt es böse Verletzungen.
Also wenn es mit 20km/h böse Verletzungen gibt, warum braucht man keinen Schutz bei 45km/h. Und warum sollte ein Aufprall mit dem Knie bei 45km/h harmloser sein als bei nur 15km/h mehr?

Beim Mountainbike fahre ich nur 20-25km/h durch den Wald Wenn ich mit dem Kopf bei der Geschwindigkeit aufschlage... ist der Kopf ohne Helm im Eimer. Unsere Mountainbikegruppe läßt niemanden ohne Helm und Handschuhe fahren. Das ist Grundausrüstung.

Kinder rennen mit nur 10 km/h... wenn die sich auf das Knie packen... muß schon Mal Nadel und Faden herausgeholt werden... Selbst erlebt. Und als Vater blutet dir das Herz, wenn das Kind mehr Angst vor der Nadel als vor der eigentlichen Verletzung hat.

Wie gesagt... wer solche Unfälle und Schmerzen noch nicht erlebt hat... wird einen wie mich vielleicht nicht verstehen, bis es zu spät ist.
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achim
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Re: Richtige Kleidung auf dem Roller

Beitrag von achim »

Muss da ein bisschen widersprechen. Natürlich gehört ein wenig Glück auch dazu, wie bei allem im Leben.
Ich bin jahrzehntelang Motorrad gefahren und das zur wildesten Zeit, war in mehreren Clubs und ein nicht ganz unerheblicher Teil meiner Kumpels ist gestorben, oder schwer verletzt worden.
ABER: Das waren immer die gleichen, die die nie kapierten wo die Grenzen waren, die aus Stürzen nie gelernt haben, die glaubten man könne um die Ecke gucken, die einen integrierten Sensor für die Beschaffenheit der Straße nach der nächsten Kurve hatten, bei denen immer alles Schuld war nur nie sie selbst. Denen kein Reifen gut genug war, kein Fahrwerk ausreichend stabil, kein Knie zu weit unten. Die die gestorben sind auch mit Schutzkleidung gestorben, denn wenn du mit 150 von der Straße abkommst und gegen einen Baum knallst, dann hilft dir gar nix mehr. NUR von Glück zu reden ist absolut nicht zutreffend.
Ich will mich da nicht loben, aber mir hat mit 16 Jahren ein einziger Sturz mit dem Kleinkraftrad auf einem nassen Gullideckel ausgereicht um für die nächsten 45 Jahre meine Lehren daraus zu ziehen. Mein Fahrlehrer hat mir vor jeder Stunde auf die Stirn getippt und gesagt "das ist deine Lebensversicherung". Ich war nie der Schnellste, aber dafür lebe ich noch und bin gesund. Deshalb komme ich auch sehr gut auf den Rollern mit der Originalbereifung zurecht. Limits akzeptieren, für andere mitdenken und einen 7.Sinn entwickeln ist die beste Vesicherung gegen Unfälle.
Natürlich will ich Sinn und Nutzen von Schutzklkeidung nicht in Abrede stellen, aber auf 45km/h Rollern empfinde ich es einfach als übertrieben, aber ich fordere niemanden auf es nicht zu tun und ebenso hat hier niemand zu maßregeln wie es seiner Meinung nach auszusehen hätte. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Und ja, die Montur vieler Radfahrer empfinde ich einfach nur als lächerlich. Aber auch das ist jedermanns Privatsache. Viele von denen haben aber wiederum einen Fahrstil bei dem ich mich frage, ob das Hirn nicht genauso schmal ist wie der Gummi der sie mit der Fahrbahn verbindet.
Wir reden hier aber auch über die Teilnahme am Straßenverkehr. Mountainbiken im Gelände ist eine völlig andere Hausnummer.

Gruß,
Achim

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