40-Ampere Ladegerät

[jeff-jordan]

Hi zusammen,
da im großen Sammel-Thread ja die Frage nach einem Schnelllader aufkam, hier mal ein Update meinerseits zu dem Thema.

Wer meine Beiträge zum Laden bislang gelesen hat, hat mitbekommen, dass ich bisher immer mehrere Ladegeräte zusammengeschaltet hatte.
Das war einerseits aufwändig und leider z.T. auch fehleranfällig (wenn mal eines der Ladegeräte nicht richtig initialisiert hat).
Daher habe ich mir in China ein IP67 Ladegerät mit 84V/40A bestellt und es in den rechten Seitenkoffer eingebaut, also ganz in der Nähe von meinem zusätzlichen SP28/IP68 Ladeanschluss.
Der Koffer war ohnehin immer mit 2 meiner 15A Ladegeräte + Kabeln "voll belegt".

So muss man jetzt nur den Koffer aufmachen, den Lader anzustöpseln und schon kann es losgehen.
Dass der Koffer dann leicht offen steht, ist auch kein Problem. Selbst wenn es reinregnen sollte. Ist alles wasserdicht .
Und klappern tut's beim Fahren jetzt auch nicht mehr im Koffer .

Gekostet hat das Teil letztendlich 466€ (390€ Ladegerät inkl. Versand, 76€ Zoll) und war fast 2 Monate bis zu mir unterwegs (3 Wochen alleine beim Zoll in Radefeld und 2 Wochen bei PostNL).
Aber das Warten war es wert.
Mittlerweile kostet das Teil jedoch leider schon wieder 70€ mehr .

Der Einbau erfolgte auf einem zurechtgeschnittenen 1,5mm Alublech (Kantoflex Riffelblech), welches mit den Kofferhalterungen (4 x 4 M6er Schrauben) fest verschraubt ist.
Fixiert ist der Lader auf der Aluplatte mit vier M6er Schrauben (60mm), in TPU gedruckten "Dämpfern" sowie M6er Sternkopf Knäufen.

Am Ladekabel, kurz vor dem SP28 Stecker habe ich noch eine Kabelsicherung (mit Sicherheitsschrauben) angebracht, so dass ich das Ganze im Bedarfsfall noch mit meinem Abus-Kombiflex Schloss sichern kann.

Das Ladegerät macht einen sehr zuverlässigen Eindruck. Das Kabel auf der 84V Seite ist 13,5mm dick und hat innen zwei 10mm² Leitungen. Primärseitig ist das Teil mit 3x 2,5mm² ausgelegt. Ursprünglich kam der Lader mit einem Anderson-Stecker daher, den ich dann gegen einen SP28/IP68 Stecker getauscht habe.

Entgegen der üblichen Angaben bei China-Geräten liefert das Teil tatsächlich 40A (gemessen sogar bis 41A) und läd deutlich schneller als meine zusammengeschalteten Ladegeräte (die in Summe auf ca. 36A gekommen sind).
Ich meine dabei auch schneller als bei den ca. 5A mehr zu erwarten gewesen wäre.... das liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass es beim Ausbalancieren intern mit bis zu 116V arbeitet, was den Balancing-Vorgang beschleunigt.
Meine alten Ladegeräte haben nur bis ca. 83,5V satten Strom geliefert, bei 84V kam nicht mehr viel.

EInziger Nachteil nun: das Teil hat einen 3,3kW Anschlusswert, so dass die Steckdose an die man es anschliesst entsprechend abgesichert sein und dauerhaft ca. 14 Ampere liefern können muss. Allerdings ist das bei einer Typ2 Ladesäule nun überhaupt kein Problem.

Hier ein paar Bilder von meinem Einbau und beim Laden an der Ladesäule (das blaue Kabel ist mein Typ-2 Adapterkabel):
Nachtrag: techn. Parameter angehängt

[MEroller]

Das sieht nach TC Charger aus, womöglich die neue Serie? Dann können die 3,3kW bei fast voller Batterie auch schon 3,5kW sein, mit 15A primär an 230V ~

[dominik]

... das liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass es beim Ausbalancieren intern mit bis zu 116V arbeitet, was den Balancing-Vorgang beschleunigt.

Hier habe ich ein Verständnisproblem. Was haben den 116V mit dem balancieren deines Akkus zu tun.

Oder willst du uns damit sagen das der Lader mit 40A bis 84V lädt und dann erst die CV-Phase beginnt.

[jeff-jordan]

...Oder willst du uns damit sagen das der Lader mit 40A bis 84V lädt und dann erst die CV-Phase beginnt.

Ich hab' den Eindruck, dass das genau so ist. Hab' mit dem neuen Ladegerät den Akku auch erstmals komplett auf 84,0V aufgeladen bekommen (sonst immer max. 83,5 - 83,7V).
Will das aber noch überprüfen (baue in meine App gerade noch eine Lade/Entladestrom-Aufzeichnung mit ein).

[MEroller]

Auch DAS klingt genau nach TC, das machen meine zwei bei der Zero auch - volle Pulle bis 115V, und dann nur unmerklich kurz eine CV-Phase antäuschen, bevor sie abschalten. Wonach die Batteriespannung natürlich sofort wieder einbricht, wo auf einmal die 35A Ladestrom fehlen

Mit den Dingern kann ich daher nur bis ca. 94% laden. Für den Rest braucht es den 1,3kW on-Board Lader mit großem CV Bereich.

[dominik]

Hast du die Möglichkeit das Arbeiten des BMS , speziell das balancieren zu beobachten?
Nicht das es gar nicht gemacht wird.
Wobei , wenn du den 40A Lader nur ab und an nimmst wird das kaum eine Rolle spielen.

[jeff-jordan]

Hast du die Möglichkeit das Arbeiten des BMS , speziell das balancieren zu beobachten?
...

Nee, hab' ja noch das original BMS (JBD-HP32S001) in meinem Akku, da ist nix mit "beobachten". Keine Schnittstelle, kein BlueTooth, nix .
Das Teil soll aber ein Balancing durchführen.
Letztendlich kann man nur indirekt schauen, was bei den 84V noch an Strom fliesst und wie lange.

Auch meine Beobachtung, dass die Zeit zum Laden des Akkus sich nicht rein linear zur entnommenen Energie verhält, sondern eher noch eine konstante Komponente hinzu kommt, lässt auf ein Balancing zurückschliessen (t = f(E) + T, wobei E die dem Akku entnommene Energie ist und T eine Konstante (Annahme: für's Balancing)).

...Wobei , wenn du den 40A Lader nur ab und an nimmst wird das kaum eine Rolle spielen.

Naja, eigentlich ist der 40A Lader jetzt die erste Wahl... das 10A Teil nehme ich nur dann, wenn ich keine leistungsfähige Steckdose am Ladeort erwarten kann (bspw. bei meiner Ex im Hof).

@MEroller: Bei mir brechen die 84.0V nach Ladeschluss nicht ein. Ich krieg mit dem neuen Teil den Akku somit erstmals komplett voll.

[MEroller]

Bei mir brechen die 84.0V nach Ladeschluss nicht ein. Ich krieg mit dem neuen Teil den Akku somit erstmals komplett voll.

Das geht aber nur mit einer merklichen CV Phase am Ladeende, sprich deutlich runter von den 40A, so 5 bis 10 Minuten lang, mit sukzessiv sinkendem Ladestrom.

Wenn Deine Batterie aber volle Pulle und trotzdem bis 100% geladen wird, muss sie nach oben noch eine Menge Puffer haben, die schlicht nicht nutzbar sind, doch dem Lader muss das BMS noch etwas über die normale Abschaltspannung hinaus das Laden erlauben. Denn sobald ein so hoher Ladestrom aufhört sinkt immer die Batteriespannung ab, das ist schlicht dem Innenwiderstand geschuldet.

[didithekid]

Hallo,

die CC/CVLadekurve ist ja eher eine theoretische Forderung, die allenfalls bei den Labormessungen der Zellen korrekt eingehalten wird.
Die realen Ladegeräte führen ja ihr Eigenleben und ich habe hier Ladegeräte, die nur bei jeder 5. Ladung bis zur Ladeschlussspannung durchladen und ansonsten früher abschalten. Allerdings dabei auch schon sehr früh (z. B. 4 V vor LSS) den Ladestrom absenken.
Insofern würde ich annehmen, dass der jetzt auf 84Volt aufgeladene Akku durchaus besser gefüllt sein könnte, als wenn schon bei 83,5 Volt mit mehreren schwachen Ladegeräte abgeschaltet wird.
Die NCM-Zellen vertragen ja Ladespannungen bis hinauf zu 4,25 Volt und wenn das BMS das toleriert, kann man schon mit etwas hörerem Stom laden,
um nach Abschalten nahe an 4,20 Volt zu liegen.

Viele Grüße
Didi

[conny-r]

Hast du die Möglichkeit das Arbeiten des BMS , speziell das balancieren zu beobachten?
...

Naja, eigentlich ist der 40A Lader jetzt die erste Wahl... das 10A Teil nehme ich nur dann, wenn ich keine leistungsfähige Steckdose am Ladeort erwarten kann (bspw. bei meiner Ex im Hof).

@MEroller: Bei mir brechen die 84.0V nach Ladeschluss nicht ein. Ich krieg mit dem neuen Teil den Akku somit erstmals komplett voll.

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Meß mal eine Stunde später.