E-Rider Thunder: Akkus und Ladegerät defekt, was nun?

goomer

E-Rider Thunder: Akkus und Ladegerät defekt, was nun?

Beitrag von goomer »

Moin zusammen,

ich bin ja nicht wirklich aktiv hier im Forum - aber so ist das manchmal wenn man ein anstrengendes Jahr hinter sich hat ;)

Jetzt habe ich aber ein Problem und brauche mal Eure Hilfe.

Ich habe letztes Jahr ein GK183 Clone von V-Rider mit Lithium Akkus 60 Volt gekauft. Es war anfangs auch ein tolles Fahrgefühl. Auf der Arbeit haben wir extra eine Aussensteckdose installieren lassen, alles lief eigentlich gut.
Bereits nach kurzer Zeit ist die Vorderradbremse defekt gewesen, diese hat V-Rider rel. schnell ersetzt. Leider ist kurz danach eine Ladung der Akkus nicht mehr möglich gewesen. Die Anzeige blinkte rot (Diagnose).

V-Rider hat dabei bereits sehr zäh reagiert, aber nach langer Zeit gesagt, es sei sicherlich das BMS defekt ? Und das als Ferndiagnose - aber gut.
Nach noch längerer Zeit kam ein gebrauchtes BMS mit weniger Anschlüssen als meins, ich fing also an den Roller zu demontieren.

Als ich beim Ladegerät angekommen war, viel mir auch auf, dass nichteinmal der Lüfter des Ladegerätes lief, Sicherung aber o.k. ist - es kam leider keine Spannung am Ausgang an.

Nun habe ich dieses Wochenende weiter gebastelt und das Schlimmste befürchtet, das leider auch eingetreten zu sein scheint.

Bei den Lithium Akkus liess sich praktisch keine Spannung messen. Ich habe exemplarisch den ersten 4er Block ausgebaut - die Akkus haben keine Spannung mehr :cry:

Ich kann max 0,3 Volt messen, der Versuch einen einzelnen Block an ein Modellbauladegerät anzuschliessen brachte, wie erwartet nichts.

Nun meine Frage (nach langer Vorgeschichte):

Ich gehe davon aus, dass mit den Akkus nichts mehr zu machen ist, oder? sie haben keine 300 km gelaufen.....

Hier liest man ja vieles über Nach/Umrüstungen, welche Zellen würdet ihr mir empfehlen ? Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, ob ich es überhaupt machen soll, schliesslich habe ich schon sehr viel Geld versenkt - meiner momentanen Stimmung nach, würde ich den ganzen Roller am liebsten gegen die Wand werfen - ist aber zum Glück zu schwer.

Falls ich mich doch zum Wiederaufbau entscheiden sollte: Welche Bezugsquelle für Zellen und Ladegerät könnt ihr empfehlen, oder ist es evtl. sinnvoll mein Ladegerät einzuschicken ? aber wohin ?


Etwas frustrierte Grüsse aus Ostfriesland

Meinrad

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MEroller
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Re: E-Rider Thunder: Akkus und Ladegerät defekt, was nun?

Beitrag von MEroller »

Oh Mann, jetzt geht die Pflege der verlassenen V-Rider Kunden los, nachdem die abgetaucht sind :roll:
In der Annahme, dass es sich bei Deinem Ladegerät um einen kleinen Bruder des meinen handelt
Bild
wird ggf. was dran gewesen sein an der Ferndiagnose von V-Rider damals. Wenn mein BMS Sperenzchen macht, wie z.B. nach einer Regenfahrt mit Sturmwind, dann geht auch bei mir beim Ladeversuch die rote LED and und die grüne 20% LED blinkt. D.h. entweder "Reverse polarity", "low voltage" oder "Battery presence not detected". In meinem Fall ist es dann letzeres, weil das BMS die Batterie vom Ladegerät trennt, weil ein oder mehrere Blancer feucht geworden sind. Mit einmal per Heizlüfter ein paar Stunden vorn in den Grill reinpusten ist das dann wieder gut, und das Ladegrät kann wieder laden.

Der Lüfter geht nur an, wenn tatsächlich geladen wird, es ist also völlig normal, wenn der Lüfter nicht läuft bei roter LED und blinkener 20% LED...

Da aber bei Dir wohl tatsächlich Batteriezellen ein Problem hatten könnte auch "low voltage" als Fehlerinterpretation in Frage kommen. Ist natürlich irgendwie etwas irreführend, denn die Batterie muss ja vor allem bei geringer Spannung wieder geldaden werden, aber es kann natrülich sein, dass es sich da schon um z.B. 3,2 oder 6,4V zu wenig handeln könnte, sprich eine oder mehrere Zellen wären auf 0V abgesackt und somit defekt. Wenn das Ladegerät dann munter drauflosladen würde bis zu seiner spezifizierten Abschaltspannung, dann hätte das womöglich den Exitus weiter Zellen wegen Überladung zur Folge. Ich denke, deshalb verweigert eine solches Ladegerät auch seine Arbeit.
Hast Du Bilder von den ursprünglich verbauten Balancern und Deinen Zellen? Wenn Du die hier reinstellst kommen wir vielleicht schneller weiter mit der Ferndiagnose. Ich vermute, bei Dir sind entweder blaue GBS Zellen mit vier Schräubchen oder Nieten pro Pol und violetten Deckeln drauf oder ebefalls blaue CHL mit einer dicken Schraube pro Pol drin (um die wäre as aber jammerschade!).

Die komplett toten Zellen (alle 20 :?: ) könnten natürlich auch von defekten Balancern leergesaugt worden sein...
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goomer

Re: E-Rider Thunder: Akkus und Ladegerät defekt, was nun?

Beitrag von goomer »

Ja, genau dieser "kleine Bruder" ist es. Wenn ich das Ladegerät anschliesse und am Ausgang messe (ohne, dass irgendetwas angeschlossen ist) kommt allerdings nichts an.

Bei den Zellen handelt es sich um die blauen mit lila Deckel. es sind jeweils 4 Schrauben , ein Bild kann ich morgen nachliefern - steht jetzt in der Scheune, und ich auf der Couch ;)

Ich bin doch nochmal zum Roller gegangen. Es ist doch eher türkis-grün der Akku - aber das mit den 4 Schrauben stimmt.

li akku.jpg
Akku

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MEroller
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Re: E-Rider Thunder: Akkus und Ladegerät defekt, was nun?

Beitrag von MEroller »

Ah jetzt ja - dann sind das GBS Zellen in deinem Thunder. Sieht oder sah das in etwa so aus in Deinem Batteriekasten?
Bild
GBS Zellen kriegt man z.B. hierzulande über InnoPower oder Elitepowersoultions.
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goomer

Re: E-Rider Thunder: Akkus und Ladegerät defekt, was nun?

Beitrag von goomer »

Ja, genau so sieht es dort aus. Ich werde wohl alle Zellen ausbauen und einzeln messen. Allerdings habe ich nach den ersten 4 Zellen nicht mehr viel Hoffnung, dass da noch was lebt :oops:

Hätte mir V-Rider eher gesagt dass es auch bei vollen Zellen und nicht funktionierendem Lader/BMS oder was auch immer zu Tiefentladungen kommt, dann hätte ich natürlich alle Zellen schon letztes Jahr ausgebaut.... So sind wohl 1k € futsch.

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Re: E-Rider Thunder: Akkus und Ladegerät defekt, was nun?

Beitrag von STW »

Ich gehe mal davon aus, dass der Roller (ähnlich wie meiner und alle, bei denen das Zündschloss nicht mit der Zeit verschmorte Kontakte hat) permanent etwas an den Zellen nuckelt. Steht der Roller über Monate -> Tiefentladung. Von daher: bei vorher bekannten längeren Standzeiten die Hauptsicherung bei diesem Roller betätigen.

Im Elweb wurde der Versuch unternommen, tiefentladene Zellen mit kleinen Strömen zu regenerien. Anscheinend kann man Glück haben, aber die Zellen sollten dafür eingespannt werden, um eventuellen Blähbäuchen vorzubeugen. Das wäre ein Versuch für ein paar Tage in einem nicht brennbaren Umfeld.

Sofern das Ladegerät mehr als die beiden Ladekabel hat und mit dem BMS kommuniziert, kann die "Schweigsamkeit" des Ladegerätes normal sein. Einige Ladegeräte prüfen auch, ob Last anliegt und springen im Leerlauf erst gar nicht an. Von daher würde ich das Ladegerät noch nicht abschreiben.

Als Tip für Ersatz: bei faktor gibt es recht preiswert Komplettangebote, so z.B. 40Ah-Satz Thundersky mit 16 Zellen inkl. Balancer und 10A-Ladegerät für unter 1K€. Größere Packs sollten sich zu ähnlichen Preisen zusammenstellen lassen.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Re: E-Rider Thunder: Akkus und Ladegerät defekt, was nun?

Beitrag von MEroller »

goomer hat geschrieben:Ja, genau so sieht es dort aus. Ich werde wohl alle Zellen ausbauen und einzeln messen.
Brauchst dazu noch nix ausbauen, nur das Blech mit Controller und ggf. die Wanne mit dem Ladegerät drunter vorn vom Rahmen abschrauben, dann kannst Du recht bequem jede Zelle einzeln messen mit nem Multimeter.
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goomer

Re: E-Rider Thunder: Akkus und Ladegerät defekt, was nun?

Beitrag von goomer »

Ja das mit der Wanne habe ich auchgesehen, ich habe mal mehrere Zellen gemessen, scheinen alle Tod zu sein :(

Der Tipp mit niedrigen Strömen hört sich erstmal gut an, allerdings zeigen alle meine Ladegeräte an, dass es ein Problem mit dem Stromkreis gibt. Die sind gar nicht bereit etwas zu versuchen, auch wenn ich den Ladestrom sehr reduziere...

Ich bin echt ratlos, aber auch ärgerlich.

Ich war schon soweit, dass ich heute im Toom mir einen Bleianker mit 1500 Watt angeguckt...

Meinrad

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dexter
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Re: E-Rider Thunder: Akkus und Ladegerät defekt, was nun?

Beitrag von dexter »

Im Pedelecforum steht was von Ladegerät austricksen, möglichen Stromfluss vorgaukeln, schon probiert?
http://www.pedelecforum.de/forum/showth ... ten-defekt

Wenn das alles nichts bringt: Ein Schuss in's Blaue und vielleicht eine dumme / sinnlose Idee (kenne mich mit den chemischen Prozessen bei Tiefentladung nicht aus), aber bevor ich sie entsorgen würde, würde ich mal versuchen die Zellen zu erwärmen, und im warmen / heissen Zustand mit niedrigem Strom zu laden. Bei solchen Experimenten aber immer an den Brandschutz denken!
Michael

Twizy Technic (80 km/h; 13 kW) ..... 23.622 km / 2.383 kWh => 10,1 kWh/100km
Emco Novum-Li (45 km/h; 3 kW) ..... 3.923 km / 203 kWh => 5,2 kWh/100km
(Stand: 10/2014, Verbrauch ab Steckdose)

elektroreini

Re: E-Rider Thunder: Akkus und Ladegerät defekt, was nun?

Beitrag von elektroreini »

ACH: So kritisch sind die Lifepo4 gar net..

Ich würde Dir mal empfehlen einen kleinen Strom durch die Zellen zu schicken..
Du kannst es auch mit so einem Travolader für PKW (Rote Ware..) Primitivlader..Einhell..Absaar...
machen.. jeweils 4 Zellen zusammen.. aber net zum volladen sonder exact für 10 Minuten (alle Packs gleich..)
und ständigen nachmessen der einzelnen Zellen..
Die kommen normalerweise dann wieder langsam hoch..

Wenn das alle tun..und über 3V sind...
Kannst Du das normale Ladegerät einschalten..
Viel Erfolg!!!

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