105 km/h mit dem Fury

Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

Dass der Controller im Reku-Modus den "Motor falsch herum bestromt" ist aber (glaube ich) nicht ganz richtig.

Im Reku-Modus werden meines Wissens die Spulen des Motors zur richtigen Zeit für sehr kurze Momente vom Controller kurzgeschlossen und anschließend wieder geöffnet. Die Induktivität der Spulen will den Strom dann weiter fließen lassen und reagiert mit einer hohen Spannung. Diese wird dann gleichgerichtet und an den Akku gegeben.
Mit einem ähnlichen Prinzip kann so auch die Spannung im Motor-Modus angehoben werden.

Dann werde ich mich mal mit Kelly in Verbindung setzen.

Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

Hallo Alf,

eigentlich sollte ich jetzt arbeiten, aber hier ist es gerade so spannend.. :D
Ich habe an Dich als erfahrenen Fahrer mal eine Frage zur "Tankanzeige". Läuft dass so nach Gefühl, oder wird bei Dir die Restkapazität der Akkus genau gemessen? Ich habe dieses digitale Cockpit mit der blau beleuchteten "Tankanzeige" Die bei meinem Roller eingebaute Spannungsanzeige zeigt zwar etwas an, aber das schein mit dem Ladezustand der Akkus nicht so sehr viel zu tun zu haben.

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MEroller
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Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von MEroller »

Das Schätzometer des neueren Thunder Cockpits ist ein stark gedämpftes Voltmeter. Es zeigt nur "richtig" an, wenn es vorab mit einem Pickit (oder so ähnlich) auf 72V statt den serienmäßig eingespielten 60V umprogrammiert wurde. Wenn der letzte Balken zu blinken beginnt ist ein wenig Stromhand-Drosselung angesagt, sei es, weil die Batterie gerade zu kalt ist und daher wegen massivem Innenwiderstand mit der Spannung absäuft, oder weil die Batterie tatsächlich stark in Richtung leer wandert. Aber vor allem bei Dauer-V-max und wüster (spaßiger :twisted: ) Fahrweise blinkt der Balken aber schon einiges vor der Zeit.

Du erkennst die korrekte Programmierung des Cockpits, wenn die rote Batteriewarnleuchte bei Unterschreitung von 65V (gemäß der Digital-Spannungsanzeige des Schätzometers) aufleuchtet.

Nur ein Coulomb-Zähler wie der Grin Technologies High Current Cycle Analyst oder ähnliches gibt Dir zuverlässig Auskunft über die entnommene Batteriekapa.
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Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

Hallo Alf,
da ich diese Erfahrungswerte leider noch nicht habe, habe ich jetzt einen "Batterie Monitor BMV-700" bestellt. Der 500A-Shunt soll wohl für mein Vorhaben reichen.
Wie schnell kann Dein Roller auf gerader Strecke fahren? Und was zeigen Voltmeter und Amperemeter ungefähr bei maximaler Geschwindigkeit in der Ebene an? Der GK-183 hat doch 20 Zellen, oder?

Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

Hallo Alf,
diese Infos kann ich gut gebrauchen.
Wie schnell ist der Roller denn bei 60V und 80A in der Ebene, ohne Wind ?
Falls die Antwort quasi geheim ist, kannst Du mir das ja als persönliche Nachricht senden. (Ich werde es, falls gewünscht, geheim halten - versprochen!).

Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

Ach so, ich dachte der Roller lässt den Elektronen freien Lauf...
Dann ist der Motor ja völlig überdimensioniert, oder ist das bei Dir ein anderer Motor?
Hier ist dann ja bald ein Kelly-Controller über. Vielleicht kannst Du den gebrauchen....

Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

Dein Roller hat dann ja zumindest ein unschlagbares Drehmonent.
Kannst Du denn eine Empfehlung zu einem neuen Controller geben? Der "Sevcon" und die von "Golden Motor" bieten zwar die Vectorreglung, aber da habe ich keine regelbare Motorbremse.
Die Motorbremse steuere ich zur Zeit über einen Daumengasregler auf der linken Seite und kann so sehr viel Energie zurück gewinnen und mit guter Energiebilanz über unsere Berge ballern.
Bei hohen Geschwindigkeiten kann man auf einen lautlosen Sinus-Regler wohl sowieso verzichten, weil der Wind das Geräusch überlagert. (Dürfte noch nicht die Schallmauer sein..)
Also Kelly ... aber Kelly hat eine sehr große Auswahl und bei Kelly stecken die Verkäufer nicht so tief in der Materie oder haben keine Zeit oder keine Lust auf dumme Fragen..
Oder gibt es noch weitere Hersteller, bei denen man mal gucken könnte?

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MEroller
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Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von MEroller »

Bei Kelly gibt es den halbwegs kompetenten und schnell antwortenden Fany C. Email
fany at kellycontroller punkt com
Schneller wirst Du jedoch mit keinem Kelly, aber gescheit anfahren kannst Du schon mit dem bei mir eingebauten KEB72801X, und deine proportianle Reku kannst Du genauso weiterbetreiben. Da Du auch dieselben GBs Batterien drin hast wie ich wäre eine Beschränkung von Max Battery Current auf 32...35% dabei anzuraten.

Die sinusoiden Controller haben den weiteren Nachteil, dass Du die erst auf Deinen Motor charakterisieren musst, sonst kriegst Du ein "suboptimales" Ergebnis.
Emsiso eDrive 250 wäre noch eine Sinus-Alternative, wie auch Sabvoton SVMC072150. Wie regulierbar dir mit Regeneration umgehen weiß ich allerdings nicht.
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Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

Danke für den Kontakt. Den werde ich nutzen.
Wenn Dein neuer Kelly aber etwas langsamer ist, als der alte, warum sollte es dann keinen geben, der schneller ist?
(Ich hoffe Du gehst bei meinen dummen Fragen nicht so ab, wie STW, wäre nämlich schade wegen dem Potential, dass dumme Fragen haben.)

Die Gegeninduktionsspannung ist ja nur bei konstanter Geschwindigkeit im konstanten magnetischen Feld fix. Der Motor bewegt sich aber über unterschiedliche magnetische Felder. Das heißt, es gibt Momente, in den en die Induktionsspannung kleiner ist und Momente in denen die Induktionsspannung größer ist. Wenn der Controller jetzt schlau und schnell genug ist, dann gibt er dem Motor nur zu den Zeiten die Akkuspannung, zu denen die Gegeninduktionsspannung kleiner ist.

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Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von MEroller »

Warum er langsamer ist ist mir auch völlig schleierhaft, ich schiebe es auf Fertigungsschwankungen bei Kelly, die es wohl tatsächlich gibt. Quasi die Steuerzeiten leicht in Richtung "früh" verschoben. Zusätzlich war auch mein Austauschmotor etwas anders drauf, er lief von Anfang an rauher als der erste, wahrscheinlich aus einem ähnlichen Grund - unsauber positionierte Hallschalter im Stator.

Theoretisch müsste auch ein Block-kommutierer wie der Kelly mit steigender Drehzahl zunehmend früher mit dem Stromanstieg beginnen, aber das tun die Kellys wohl nicht :(

Deine Theorie, dass man mehr die induktiven Täler bestromen sollte ist leider nicht Drehmoment-relevant, dieser Strom würde keinen Vortrieb liefern können. Aber vielleicht könnte er das Magnetfeld der Permanentmagnete durch darin induzierten Strom schwächen und dadurch die Maximaldrehzahl etwas anheben. In dieser Art muss man sich wohl die Feldschwächung bei PM Motoren vorstellen...
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