105 km/h mit dem Fury

Mokkito

105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

Hallo an alle E-Roller-Fahrer und -Schrauber,

kurz zu meiner Person:
Ich wohne in der Nähe von Osnabrück und habe mir kürzlich einen e-sprit Fury zugelegt. Es war sozusagen ein Sonderangebot, da der frühere Besitzer (ein Öko :D ) damit nicht klar kam. Er meinte die Reichweite läge nach 4000 km Laufleistung nun bei nur noch ca.30 Km. Voll aufgeladen wollte ich dann die Strecke zu uns nach hause fahren (20 Km). Ich bin extra sparsam gefahren. Kurz V-max getestet... lag bei 65 Km/h (1. Enttäuschung) und nach 15 Km war schon Ende im Gelände. Also, Freundin angerufen, Anhänger organisiert und Weiterfahrt bis Heimatstation auf 6 Rädern... Vielleich kennen andere das auch.
Dann habe ich das Gerät erst mal komplett zerlegt und nebenbei nach neuen Akkus gegoogelt.
Die Akkus habe ich dann einzeln geladen und entladen und siehe da... mindestens 39 Ah...
Der komplette Akku war also einfach nur falsch balanciert. Also habe ich alles schön sauber wieder zusammengebaut. Das Balancieren mache ich jetzt mit Mini-Netzteilen (2 x 43V 0,7A für 8€). Ich habe noch andere Dinge modifiziert, aber dazu später mehr...

Die erste Testfahrt war jetzt schon ganz anders. Ich habe einen mobilen Netzanalysator und Datenlogger mitlaufen lassen und 2 E-bike Akkus hatte ich als Reserve mit dabei. Es war sehr kalt, aber ... tolle Fahrt. Super Beschleunigungswerte.

Zu den Ergebnissen der Aufzeichnung:
Ich habe folgende elektrische Leistungen gemessen:
kurzeitige Spitzenwerte: 10,74 kW
Dauerleistung auf einer Landstraße bei ca. 85 km/h ca. 6 kW
Rekuleistung bei 75% Einstellung (über Proportionalregler) bis ca. 4,3 kW
Leider fällt die Spitzenleistung immer nach ca. 10 Sekunden von 10 kW auf 6 kW zurück.
Der Grund wird die Leistungsgrenze des Controllers sein...

Und nun meine Frage:
Wo bekomme ich einen guten Controller her, wie sind die Kosten (auch für Versand und Zoll) und welchen sollte man nehmen?
MEroller (schönen Gruß an dieser Stelle) hat ja einen KEB72801X verbaut. Welche Höchstgeschwindigkeit kann man damit fahren?
Hat sonst jemand Erfahrung mit Controllern für höhere Leistungen und Geschwindigkeiten?
Dass einen auf der Landstraße Autos überholen finde ich peinlich und gefährlich. Die 100 km/h will (und werde) ich ganz sicher knacken :D .

Fortsetzung folgt...

Gruß Mokkito


--------------------------------------------------------------------------------

Nach oben

Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

Hallo Alf,

mit dem Akkustrom habe ich kein Problem. Den habe ich ja gemessen. Die Spannung brach während meiner Testfahrt nur unwesentlich ein. Außerdem habe ich kein Problem damit, den Akku im zweiten Schritt auch zu tauschen.
Ich habe auch testweise zwei Li-ion "Fahrradakkus" mit je 36V und 15Ah in Reihe geschaltet. Die haben einen Strom von 45A vertragen. OK - damit war ab ca. 60 km/h Schluss, aber man könnte bei einem Einzelgewicht von 3,5 Kg 10 Stück (5 x2) nehmen und hätte einen Maximalstrom von 225A zur Verfügung. Die Akkus kann ich für ca. 150€/Stück bekommen. Die Kapazität wäre dann 75Ah...

Und, wenn das einfach wäre, würde es mir gar keinen Spaß machen :D

STW
Beiträge: 7295
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von STW »

Die Frage ist, wie häufig die Fahrradakkus mehr als 40A vertragen ...

Die alten Akkus haben noch ca. 40Ah. Und erfahrungsgemäß brechen die je nach Temperatur zwischen 0.7 - 1.5C heftig in der Spannung ein. Dann wird die Spannungslage derart niedrig, dass die Gegeninduktion des Motors nicht mehr überwunden werden kann, der Vortrieb wird also abgeregelt. Imm Sommer hui, im Winter pfui.
Will man nur an der Höchstgeschwindigkeit drehen, dann ist Spannungserhöhung angesagt. Faustformel: je 1 Volt = 1 Km/h.

Dann bleibt immer noch die Stromstärke - auch wenn die Datenblätter großzügig 3C versprechen, sollte bei 1C Schluß sein. Der Lebensdauer und der Spannungslage zuliebe.

Nächster Punkt ist die Reichweite: wenn ich die Akkus mit 2C belaste, dann ist nach 30 Minuten die Fahrt zu Ende.

Letzter Punkt: wenn die Akkus bereits nach 4000km derart auseinander gelaufen sind, hat das eine Ursache. Falls ein BMS vorhanden ist, ist das tot oder schlimmer noch debalanciert es aufgrund eines Defektes den Akkupack. Nächste Ursache ist Korrosion an den Kontakten, häufige Tiefentladung, und nach meinem Dafürhalten (ohne dass ich es belegen kann) scheinen hohe Lasten an den Akkus diese auch eher auseinanderlaufen zu lassen.
Zum Vergleich: Ich hatte mal einen Sprinter 60 in den Fingern, der ohne BMS / Balancer nach 16TKm eine Differenz von weniger als 1Ah zwischen den Zellen hatte!

Von daher sehe ich noch etwas Analysearbeit, bevor es ans Tunen des vorhandenen Materials geht.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

Hallo STW,

Danke für Deine Meinung aber...
Erstens möchte ich kein zuverlässiges Dauerfahrgerät bauen, sondern möchte Spaß haben und etwas dazu lernen.
Das zuverlässige Dauerfahrgerät steht in der Garage, hat 4 Räder und eine Heizung.
Der Spannungseinbruch des Original-Akkus hielt sich auf der Testfahrt einigermaßen in Grenzen. Ich bin übrigens 21 Km gefahren und habe dabei ca. 13Ah verbraucht. (dann wurde es mir zu kalt) Sobald ich herausgefunden habe, wie man Bilder einfügt, kann ich die Lastkurven der Aufzeichnung zeigen.
Dass die Akkuzellen so unterschiedlich geladen waren ist dem ursprünglich eingebauten Ladegerät zu verdanken, dass bei der Ladeschlussspannung relativ früh abschaltet. Außerdem auch der Unwissenheit des Vorbesitzers, der der Bedienungsanleitung glaubte, und die Ladung oft schon bei 100% Anzeige abgebrochen hat.
Zu deiner Beobachtung: Dass hohe Ströme die Zellen schneller aus dem Gleichgewicht bringen ist eigentlich klar. Die unterschiedlichen Innenwiderstande wirken sich dann stärker aus. Der gleiche Strom muss dann bei unterschiedlicher Zellspannung fließen und das führt zu unterschiedlichen Restkapazitäten.
Dass Dein Sprinter so gut balanciert war liegt bestimmt an seinem Ladegerät.

Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

2Alf20658 hat geschrieben:Für mein dagegenhalten spricht schon die maximalen 60km/h dafür das die Fahrradaccus in 5*1 so stark einbrechen. Ein paralleler Doppelpack wird es auch nicht schaffen weil der Windwiderstand im quadrat ansteigt.
Selbst 5*3 wurde ich zu schwachbruestig halten weil immer noch ein proportional hoher Strom durch die Accus gejagt werden.
Mir wäre das Expirimentzu teuer, und aufgrund der Risiken für die Accus als zu riskant.
Hallo Alf,

Die Fahrradakkus haben jeweils ein eigenes BMS, welches bei Überstrom abschaltet. Die 45A sind ungefähr die Grenze. Die 60 km/h habe ich absichtlich nicht überschritten.
Also muss ich das vielleicht noch genauer erklären:
Mein Test lief mit 2x36V in Reihe. Die Spannung lag im Leerlauf bei 42x2 Volt und unter 45A Last bei 32Vx2= 64Volt.
Ich überlege 2x36V in Reihe und 5x Parallel zu verwenden. Also insgesamt 10 - nennen wir sie lieber e-bike-Akkus. Bei einem Dauerstrom von 100A hätte also noch jedes Einzelakkupack 20A zu tragen. Das sollten sie auch dauerhaft schaffen. Zu teuer... ich habe schon mehr in Erfahrungen investiert. :D Und für 1.500€ ein 75Ah Akku mit dem man die 100 km/h sicher schafft !? Der originale Akku ist doch auch nicht billiger, oder?

Aber nochmal zum Regler: Ist bei Dir ein Kelly KBL72201AJ verbaut, oder welcher?

Benutzeravatar
MEroller
Moderator
Beiträge: 17079
Registriert: Mo 1. Nov 2010, 22:37
Roller: Zero S 11kW ZF10.5/erider Thunder (R.I.P)
PLZ: 7
Tätigkeit: Entwickler (Traktionsbatterie)
Kontaktdaten:

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von MEroller »

Alfred hat einen Controller unbestimmter Chinesischer Herkunft mit drei Fahrstufen eingebaut.

Schneller wird ein Fury Thunder mit dem Originalmotor nur mit mehr Batteriespannung, oder ggf. einem guten Vektor-Controller mit "Feldschwächung" auch bei einem permanentmagnetisch erregten Synchronmotor. Der Erider Motor ist vor allem auf Drehmoment gewickelt mit vielen Windungen, was aber auch seine Selbstinduktion gewaltig in die Höhe treibt und somit die Maximaldrehzahl einschränkt.
Auch mit meinem mit etwas größeren MOSFETS bestückten Kelly ist Fury nicht schneller, er ist sogar von früher 82...84km/h auf nur noch 76...78km/h eingebrochen. Hauptpunkt dürfte da Fertigungsstreuung bei Kelly sein... Aber Anfahren kann mein Kelly jetzt so fast gut wie er bei 30...50km/h vorankommt :twisted:

Allen Strom auf 100/70% Stellen bei den Kellys bringt bei der Höchstgeschwindigkeit nichts, das ist wie schon erwähnt eine Funktion von Battereiespannung zu Gegeninduktion im Motor. Hier mal wieder meine zwei Untersuchungen zur Variation von Motor und Battery Max Current. Hinten raus ist die durch die massive Bestromung langsam nachlassende Batteriespannung der einzige Faktor, der den Motorstrom und somit sein Drehmoment sowie die mögliche Höchstgeschwindigkeit einschränkt:
Bild
Bild

Für einen Hinterreifen mit größerem Umfang wäre eine neue Schwinge fällig, da die Seriengröße nur mit einigen mm Luft zur vorderen Querstrebe aufwartet. Mein Heidenau geht da wirklich nur noch knapp daran vorbei, obwohl auch er ein 130/60-13 ist... Was TÜV & Konsorten dazu sagt solltest Du mal direkt vor Ort mit einem Prüfer klären...

Wenn Du wirklich mehr Speed willst ist die einzige gescheite Lösung, von z.B. Quan Shun einen mehr auf Speed gewickelten 5/8kW Motor für 72V zu besorgen und den ZAP/erider Motor damit zu ersetzen. QS wird Dir sogar die ursprüngliche Motornummer einschlagen :twisted: Ein fetterer Kelly wäre aber auf jeden Fall zwecks standesgemäßem Anfahren (mindestens 100A!) wichtig, und dickere Batterieverkabelung wäre auch kein Fehler. Klar muss Dir sein, dass mit einem auf Speed gewickelten Motor das Drehmoment sinkt und der Fahrstrom ansteigt, sprich Wirkungsgrad geht verloren und die Batterie wird stärker belastet.

Tuning ist das, wenn nicht über 100km/h hinausgehend, beim Thunder-Chassis noch nicht, da es bis 100km/h zertifiziert ist.
Zero S 11kWZF10.5
e-rider Thunder 5000: Ruht in Frieden

Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

Hallo MEroller,

danke für die guten Informationen.
Ist der Originalmotor kein "permanentmagnetisch erregten Synchronmotor"? Hat der etwa keine Dauermagneten im Rotor? Hat jemand mehr Informationen über den Motor?
Die Sache mit der Feldschwächung müsste aber nicht der einzige Grund sein, warum der Motor nicht höher dreht (meiner Dreht im Leerlauf bei vollem Akku auf exakt 104,7 km/h) .
Schließlich bietet Kelly ja auch unterschiedliche "High-Speed-Optionen" an. Für hohe Drehzahlen ist es auch wichtig, dass die Mosfets schnell und sehr niederohmig sind.
Ich habe mal beim Fahrrad unterschiedliche "Normal-Controller" getestet. Jeder brachte unterschiedliche Geschwindigkeiten. Einen Vector-Controller könnte ich mir aber übrigens auch als Ersatz vorstellen, wenn das was bringt. So was habe ich in mittlerweile in einigen E-bikes. Da macht es allerdings noch mehr Sinn, weil beim Fahrrad das Geräusch von Block-Controllern (mich jedenfalls) nervt.

Zum Reifen:
Bei mir sind zwischen Hinterreifen und Schwinge noch ca. 2 cm Platz. Ob der Durchmesser vom neuen Reifen zu groß ist, müsste ich mal beim Reifenhändler erfragen. Laut Internet "Reifenrechner" könnte es schon knapp werden. Also, auf den Durchmesser zu achten war ein guter Tipp.

Zu Deinem ersten Diagramm ein paar Fragen. Es sieht ja so aus, als wenn bei allen Batterieströmen die gleiche Geschwindigkeit erreicht wird. Hast Du in allen Varianten den Roller gleich schnell beschleunigt? Ich nehme an, dass Du jeweils mit maximaler Leistung beschleunigt hast - korrekt? Dann nimmt der Roller zwar mehr Strom auf, ist aber auch schneller damit durch, so dass die jeweilige Energie gar nicht mal so unterschiedlich seien muss. Oder habe ich das Diagramm falsch interpretiert?

Hast Du Deinen Controller bei Kelly direkt bestellt? Was berechnen die für Versand und was kostet Zoll? Und hast Du einfach mutig einen anderen probiert oder hattest Du genauere Informationen?

Benutzeravatar
MEroller
Moderator
Beiträge: 17079
Registriert: Mo 1. Nov 2010, 22:37
Roller: Zero S 11kW ZF10.5/erider Thunder (R.I.P)
PLZ: 7
Tätigkeit: Entwickler (Traktionsbatterie)
Kontaktdaten:

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von MEroller »

Mokkito hat geschrieben:Ist der Originalmotor kein "permanentmagnetisch erregten Synchronmotor"? Hat der etwa keine Dauermagneten im Rotor? Hat jemand mehr Informationen über den Motor?
Die Sache mit der Feldschwächung müsste aber nicht der einzige Grund sein, warum der Motor nicht höher dreht (meiner Dreht im Leerlauf bei vollem Akku auf exakt 104,7 km/h) .
Schließlich bietet Kelly ja auch unterschiedliche "High-Speed-Optionen" an.
Ja, natürlich ist es ein PMSM, wohl um 28 Pole rum. Wieviel Windungen welcher Drahtstärke weiß ich aber auch (noch?) nicht. Um 105km/h Leerflaufdrehzahl stimmt, da produziert er intern um die -78V, so dass gerade noch genug Strom fließt, um die Lagerreibung und den Luftwiederstand des Profils zu überwinden, so 4...6A rum. Wenn du so schnell FAHREN können willst muss die Leerlaufdrehzahl einiges jenseits von 120km/h liegen.
Die Kelly high speed Option hat rein mit der Polzahl und Nenndrehzahl des Motors zu tun. Die high speed Option ermöglicht eine noch höhere Kommutierungsfrequenz bei entsprechenden Motoren (siehe Dein Hinweis auf schnelle MOSFETs). Sie macht aber einen bestehenden Motor nicht per se schneller, der durch seine eigene Gegeninduktion eingebremst wird.
Für 100km/h müsste der Motor etwa 6,9kW mechanische Leistung auf die Straße bringen, und etwa 105A müsste man ihm dazu einflößen. Ich denke, Du bräuchtest mindestens 4 LiFePO4 Zellen mehr, um in diese Gegend vorzustoßen.
Zum Reifen:
Bei mir sind zwischen Hinterreifen und Schwinge noch ca. 2 cm Platz. Ob der Durchmesser vom neuen Reifen zu groß ist, müsste ich mal beim Reifenhändler erfragen. Laut Internet "Reifenrechner" könnte es schon knapp werden. Also, auf den Durchmesser zu achten war ein guter Tipp.
Die Serien-Cheng-Shin scheinen etwas kleiner zu sein als z.B. der Heidenau K62 auf meinem E-Pferdchen. Da sind es noch vielleicht 5mm Abstand. Andererseits: Die Chin. Fertigungspräzision lässt sicherlich ±10mm Lagetoleranz für die Querstrebe zu...
Zu Deinem ersten Diagramm ein paar Fragen. Es sieht ja so aus, als wenn bei allen Batterieströmen die gleiche Geschwindigkeit erreicht wird. Hast Du in allen Varianten den Roller gleich schnell beschleunigt? Ich nehme an, dass Du jeweils mit maximaler Leistung beschleunigt hast - korrekt? Dann nimmt der Roller zwar mehr Strom auf, ist aber auch schneller damit durch, so dass die jeweilige Energie gar nicht mal so unterschiedlich seien muss. Oder habe ich das Diagramm falsch interpretiert?
Nein, alles richtig interpretiert :D Das waren pro Kurve 2 Volllastbeschleunigungen bis knapp über 80km/h. Der Fahrenergieverbrauch hat sich tatsächlich nicht nennenswert verändert vom KBL72201 zum KEB72801X. Der abfallende Ast hinten raus ist bei allen Einstellungen derselbe, da ist die Gegeninduktion des Motors der begrenzende Faktor, womit aber auch immer dieselbe Endgeschwdindigkeit wird, mal früher, mal erheblich später...
Hast Du Deinen Controller bei Kelly direkt bestellt? Was berechnen die für Versand und was kostet Zoll? Und hast Du einfach mutig einen anderen probiert oder hattest Du genauere Informationen?
Ja, und zu den Kosten müsste was im "Fury ist Wahnsinn"-Thread irgendwo zu finden sein. Wichtig! Auf DHL bestehen beim Versand, kostet zwar ein paar $ mehr vorneweg, aber dann gibt es keine versteckte Nachtragsgebühr wie bei FedEx :evil: Die lassen sich das Auslegen der Zollgebühr für die paar Tage fürstlich entlohnen. In ca. 5 Arbeitstagen ist der Controller üblichwerweise da, von China nach D, das ist erheblich schneller als manch Innerdeutsches Päckchen!
Und nein, da war nix mit probieren, da gingen vorher viele Messungen, Berechnungen und intensiver Emailverkehr voraus mit erider, Kelly und den damaligen e-Sprit-Betreibern. Das klare Fazit von dem Ganzen war, dass Kelly nur die elektrische Leistung ihrer Controller angibt, während Motoren mit mechanischer Leistung angegeben werden. Dazwischen liegt aber eine Wirkungsgradkette, die gut und gerne 20% Verluste hervorruft. Der originale e-Sprit KBL Controller war schlicht zu schmalbrüstig für diesen Motor, speziell beim Anfahren. Der hat nur ca. 20A losgelassen, so dass ich schon bei kleinen Steigungen mit den Füßen anschieben musste, bis der Controller dann langsam den Hahn aufgemacht hat. Den stärkeren Controller muss man dagegen stark drosseln auf um die 35% Max Battery Current, so dass man am standesgemäßen Anfahren mit 80...100A nicht nicht ganz knabbert und oben raus eine harmonische Leistungentfaltung hat, ohne Batterie und Controller über Gebühr zu strapazieren.
Zero S 11kWZF10.5
e-rider Thunder 5000: Ruht in Frieden

Mokkito

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von Mokkito »

MEroller hat geschrieben:
Mokkito hat geschrieben:Ist der Originalmotor kein "permanentmagnetisch erregten Synchronmotor"? Hat der etwa keine Dauermagneten im Rotor? Hat jemand mehr Informationen über den Motor?
Die Sache mit der Feldschwächung müsste aber nicht der einzige Grund sein, warum der Motor nicht höher dreht (meiner Dreht im Leerlauf bei vollem Akku auf exakt 104,7 km/h) .
Schließlich bietet Kelly ja auch unterschiedliche "High-Speed-Optionen" an.
Ja, natürlich ist es ein PMSM, wohl um 28 Pole rum. Wieviel Windungen welcher Drahtstärke weiß ich aber auch (noch?) nicht. Um 105km/h Leerflaufdrehzahl stimmt, da produziert er intern um die -78V, so dass gerade noch genug Strom fließt, um die Lagerreibung und den Luftwiederstand des Profils zu überwinden, so 4...6A rum. Wenn du so schnell FAHREN können willst muss die Leerlaufdrehzahl einiges jenseits von 120km/h liegen.
Die Kelly high speed Option hat rein mit der Polzahl und Nenndrehzahl des Motors zu tun. Die high speed Option ermöglicht eine noch höhere Kommutierungsfrequenz bei entsprechenden Motoren (siehe Dein Hinweis auf schnelle MOSFETs). Sie macht aber einen bestehenden Motor nicht per se schneller, der durch seine eigene Gegeninduktion eingebremst wird.
Für 100km/h müsste der Motor etwa 6,9kW mechanische Leistung auf die Straße bringen, und etwa 105A müsste man ihm dazu einflößen. Ich denke, Du bräuchtest mindestens 4 LiFePO4 Zellen mehr, um in diese Gegend vorzustoßen.


Hast Du Deinen Controller bei Kelly direkt bestellt? Was berechnen die für Versand und was kostet Zoll? Und hast Du einfach mutig einen anderen probiert oder hattest Du genauere Informationen?
Ja, und zu den Kosten müsste was im "Fury ist Wahnsinn"-Thread irgendwo zu finden sein. Wichtig! Auf DHL bestehen beim Versand, kostet zwar ein paar $ mehr vorneweg, aber dann gibt es keine versteckte Nachtragsgebühr wie bei FedEx :evil: Die lassen sich das Auslegen der Zollgebühr für die paar Tage fürstlich entlohnen. In ca. 5 Arbeitstagen ist der Controller üblichwerweise da, von China nach D, das ist erheblich schneller als manch Innerdeutsches Päckchen!
Und nein, da war nix mit probieren, da gingen vorher viele Messungen, Berechnungen und intensiver Emailverkehr voraus mit erider, Kelly und den damaligen e-Sprit-Betreibern. Das klare Fazit von dem Ganzen war, dass Kelly nur die elektrische Leistung ihrer Controller angibt, während Motoren mit mechanischer Leistung angegeben werden. Dazwischen liegt aber eine Wirkungsgradkette, die gut und gerne 20% Verluste hervorruft. Der originale e-Sprit KBL Controller war schlicht zu schmalbrüstig für diesen Motor, speziell beim Anfahren. Der hat nur ca. 20A losgelassen, so dass ich schon bei kleinen Steigungen mit den Füßen anschieben musste, bis der Controller dann langsam den Hahn aufgemacht hat. Den stärkeren Controller muss man dagegen stark drosseln auf um die 35% Max Battery Current, so dass man am standesgemäßen Anfahren mit 80...100A nicht nicht ganz knabbert und oben raus eine harmonische Leistungentfaltung hat, ohne Batterie und Controller über Gebühr zu strapazieren.
Zur Gegeninduktion des Motors:
Dazu muss ich noch mal kurz was einwerfen...
Wenn der Controller nur die maximale Batteriespannung an den Motor geben könnte, wie kann er dann im Reku den Akku laden?
Falls Dich interessiert, ob Deine bisherige Theorie stimmt, nimm mal ein altes Voltmeter (ein ganz altes, das Du nicht mehr brauchst :D ) und messe mal die Spannung am Ausgang vom Controller zu Motor hin. (nimm aber vorher etwas Abstand zum Messgerät ein :D )


Also DHL! Dass die so schnell liefern können... Ich finde die Info über die Kosten im anderen Tread nicht, aber ich suche weiter.
Ich kapiere auch nicht, wo bei Kelly der Unterschied zwischen "General Controller" und "Ebike Controller" ist. Ich würde sonst den "KEB84120E,24V-84V,500A,12KW, E-bike Brushless Controller/ Regen - mit High Speed Motor Option" bestellen. Ist der wohl der richtige? Bezüglich der Drehzahl schreiben sie, dass der Regler ohne die High Speed Option bis zu 40.000 eRPM schafft. Rechnerisch brauche ich (wenn das mit den 28 Polen (also Motorpolen) :D stimmt) etwas über 31.000 eRPM. Mit 40K-70K eRPM wäre ich da wohl auf der sicheren Seite. Kann man eigentlich Dinge, die man im Ausland bestellt auch innerhalb einer bestimmten Zeit wieder zurück schicken, wenn sie einem nicht gefallen? Ich zahle ja mit PayPal...

Benutzeravatar
MEroller
Moderator
Beiträge: 17079
Registriert: Mo 1. Nov 2010, 22:37
Roller: Zero S 11kW ZF10.5/erider Thunder (R.I.P)
PLZ: 7
Tätigkeit: Entwickler (Traktionsbatterie)
Kontaktdaten:

Re: 105 km/h mit dem Fury

Beitrag von MEroller »

Mokkito hat geschrieben:Zur Gegeninduktion des Motors:
Dazu muss ich noch mal kurz was einwerfen...
Wenn der Controller nur die maximale Batteriespannung an den Motor geben könnte, wie kann er dann im Reku den Akku laden?
Ganz einfach: indem der Controller den Motor "falsch" herum bestromt...
Falls Dich interessiert, ob Deine bisherige Theorie stimmt, nimm mal ein altes Voltmeter (ein ganz altes, das Du nicht mehr brauchst :D ) und messe mal die Spannung am Ausgang vom Controller zu Motor hin. (nimm aber vorher etwas Abstand zum Messgerät ein :D )
Im Bereich vor dem kontinuierleichen Stromabfall werden die Ausgangsspannungen vom Controller nur sehr gering sein können, speziell beim Anfahren, weil die paar milli-Ohm der Wicklung nur ein paar Volt brauchen, um dort 80 bis 100A durchzuschicken. Natürlich bedingt die Induktivität der Spulen bei steigender Drehzahl wüste Spannungsspitzen, weswegen ich keinesfalls mein Voltmeter dort dranhänge :twisted: Dennoch: irgendwann (ab etwa 60km/h) kommt nicht mehr Spannung aus dem Controller, als er seitens der Batteriespannung in Bewegung setzten kann, entgegen den Spannungsspitzen aus den Spulen...

E-Bike passt doch! Bezüglich der High Speed option musst Du für Deine Applikation selbst entscheiden, ob Du sie brauchst. Ist irgendwie grenzwertig, das sehe ich auch so. Kelly ist bezüglich Gewährleistung relativ gut. Du musst lediglich die Rücksendung des defekten Produkts selbst berappen, die Zusendung vom Ersatz geht auf deren Kappe.
Zero S 11kWZF10.5
e-rider Thunder 5000: Ruht in Frieden

Antworten

Zurück zu „E-sprit“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste