Batterie Govecs 1.2

bigpuster
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Batterie Govecs 1.2

Beitrag von bigpuster »

Hallo.
Ich habe den Govecs 1.2 gebraucht gekauft mit dem Hinweis, dass neue Batterien verbaut sind... Sind auch neue.... Allerdings mit geringer Kapazität.
Ich würde mir gerne AGM Batterien kaufen... Jedoch benötigen diese einen etwas höhere Ladespannung. Weiß jemand, ob das Ladegerät darauf ausgelegt ist?
Danke

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didithekid
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Re: Batterie Govecs 1.2

Beitrag von didithekid »

Hallo,
ob nun Blei-Gel (Silizium-Gel) oder Blei AGM (Glasegewebe-Matrix) verbaut sind wird wohl kaum einen Unterschied machen. Die Chemie ist die gleiche nur das "Bindemittel" der Schwefelsäure unterscheidet sich.
Vermutlich wird das Ladegerät des Rollers lediglich auf Ladespannung von knapp 14,4 Volt pro 12-Volt-Block eingestellt sein. Dann wäre ein Blei-Gel-Akku (mit maximaler Ladeschlussspannung bei 14,5 Volt) zu 99% voll und der Blei-AGM-Akku (mit maximaler Ladeschlussspannung bei 15 Volt) vielleicht nur zu 96 %. Schaden wird es dem Akku aber nicht.
Die Ladegeräte schalten bei erreichen der intern eingestellten Ladeschlusspannung von z. B. 14,4 Volt meist ohnehin auf die Schonspannung von 13,8 Volt zurück, um die Akkus nicht auszugasen.

Sind die Akkus im 1.2 tatsächlich in 8ter-Serie zu 96 Volt (Ladegerät bis 115Volt) verschaltet oder nur vier in Serie mit 48 Volt (Ladegerät bis 57V) ?
Falls es ein 48 Volt-Roller wäre (mit Original je zwei 20Ah-Blöcken parallel) und der Vorbesitzer hätte quasi nur den "halben" Akku eingebaut,
sollte zügig die volle Kapazität rein.

Viele Grüße
Didi
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bigpuster
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Re: Batterie Govecs 1.2

Beitrag von bigpuster »

Hallo.
Was ich bisher gelesen hatte, war die verbreitete Meinung, dass sich der Spannungsunterschied massiver auf den prozentualen Teil der Kapazität auswirkt. Deswegen hatte ich gefragt. Die paar Prozent wären mir egal. Danke für die Information.
Mit den aktuellen habe ich 18ah und komme knapp unter 30km im Ecomodus... Das ist nicht zu gebrauchen...
Zu der Schaltung der Akkus. Es sind tatsächlich 8 Stück in Reihe.... Also 96v...
Weisst Du was original für eine Kapazität verbaut gewesen ist?
Danke

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didithekid
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Re: Batterie Govecs 1.2

Beitrag von didithekid »

Hallo,
in der Angabe des Roller-Herstellers stehen 8 Stück mit 20 Ah. Meine Recherche für ein anderes Modell (bei dem 2x4x22 Ah=> 48V 22Ah eingebaut waren) hat ergeben, dass es in der betreffenden Abmessung zwar 12Volt-Zyklen-Akkus mit 20Ah und 22 Ah Herstellerangabe gibt, die Kapazitätsangaben aber oft für die Akku-Entladung in 20 Stunden angegeben werden. Es gibt gleichgroße Akkus mit 22 Ah und 20 Ah in 20 Stunden aber auch seriösere Anbieter die 20 Ah in 10 Stunden draufschreiben (obwohl der Akku langsamer entladen über 20 Stunden auch 22 Ah abgeben könnte). Mann muss also genau ins Kleingedruckte schauen, wieviel aktives Blei der Akku wirklich hat. Aufgrund des starken Peukert-Effektes bei Blei Akkus gibt ein mit 20 Ah angepriesener 12Volt-Akku beim Dauereinsatz im Roller (Entladung in weniger als einer Stunde) lediglich so um die 12 Ah ab, mit entsprechend mieser Reichweite (Mit Erholungpausen kann die Reichweite besser sein).
http://www.accu-24.de/mediafiles/datenb ... 22-12c.pdf
Daher wechseln viele von uns auf Lithium-Akkus, die nicht so empfindlich auf hohe Strom-Entnahme reagieren, aber drei mal so teuer sind (und auch gut drei mal länger halten). Für 8 dieser Multipower 22Ah zahlt man wohl um 400 €;
mit 8 Stück hiervon: https://www.i-tecc.de/shop/lifepo4-batt ... ncer?c=108 hätte man kompatibel umgerüstet. Leichter und noch weiter ginge es mit 2 Stück hiervon:https://www.ebay.de/itm/ENERpower-Softp ... SwsVtcokh2, wenn die reinpassen. Dafür bräuchte man dann aber ein passendes Ladegerät für Lithium-Ionen-Ladeschlussspannung.
Wenn bei Dir jetzt Akkus mit 18 Ah (bei 20 h) drin sind, geben die vermutlich bei Vollgas (in 30 Minuten entladen) kaum noch 10Ah her.
Wenn der Roller mit deinem Gewicht um die 30 Wh je Kilometer verbrauchen würde (üblich), kämen deine erfahrenen 30 km Reichweite gut damit hin. Mit vollen 22Ah-Akkus wirst du aber auch nur knappe 40 km "am Stück" schaffen und die Akkus auch schnell zerstören, wenn Du sie regelmäßig leer fährst. Optimaler wäre einen Roller mit 30 km Maximal-Reichweite regelmäßig nur für 15 km bis zum nächsten Vollladen zu nutzen. Auch da sind Blei-Akkus im Nachteil zu Lithium-Ionen-Akkus, denen Entladeraten von 90% dauerhaft über ein Rollerleben zuzumuten sind.

Die bei den genannten AGM-Akkus angegebene Ladeabschalt-Spannung von maximal 15 Volt je 12 Volt-Block gegenüber etwa 14,5 Volt bei Blei-Gel
lässt einen etwas höheren Innenwiderstand erwarten und damit im Betrieb (Entnahme der Energie) eine etwas geringer verlaufende Spannungakurve. Ob man da beim Fahren etwas von merkt, kann ich nicht sagen.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am So 1. Dez 2019, 12:42, insgesamt 1-mal geändert.
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bigpuster
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Re: Batterie Govecs 1.2

Beitrag von bigpuster »

Wow! Vielen Dank für die Informationen!
An eine Umrüstung auf Litium-Ionen habe ich auch schon gedacht. Abgehalten hat mich die Überlegung auch das Ladegerät ersetzen zu müssen und hatte gehofft mit besseren Blei Akkus wenigstens auf 40km zu kommen. Fahrweg zur Arbeit sind eine Strecke 19km. Da kann ich leider nicht laden(keine Außensteckdose)
Nachdem ich Deine Antwort gelesen habe, führt kein Weg an Litium-Ionen Akkus vorbei.
Allerdings 1200 Euro 😲 nur für die Akkus
Welches Ladegerät empfiehlst Du?
Da hätte ich mir besser gleich einen neuen E-Roller kaufen sollen🙄
Dankeschön!

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didithekid
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Re: Batterie Govecs 1.2

Beitrag von didithekid »

Hallo,
Ladegeräte für Blei-Akkus verhalten sich etwas anders, als die für Lithium. Bei LiFePO4-Akkus gehen die Blei-Ladegeräte zur Not (oder als Zweitgerät z. B. für kurze Ladungen am Arbeitsplatz) da pro 12 Volt-Blei-Akku die vier LiFePO4-Zellen gleichen Ladeschluss von 14,4 Volt aufweisen. Bei Lithium Ionen-Akkus in NMC (Nickel-Mangan-Kobalt-Mischoxid) passen die Bleiladegeräte auf gar keinen Fall.
Bei den China-Packs in der Bucht sind die Ladegeräte aber auch oft mit dabei. Leider findet man kaum Packs in 96 Volt. Zwei 48 Volt-Packs müssten aber gehen, mit ggf. zwei Ladegeräten im Parallelbetrieb (möglich wenn jeder Pack ein BMS hat).
auch Ladegeräte für 96 Volt sind selten und 2x48 Volt macht Sinn:
https://www.i-tecc.de/shop/ladegeraete/ ... 6v-5a?c=89 (nur für 27s)
https://www.i-tecc.de/shop/ladegeraete/ ... 8v-6a?c=86


Wenn die Akkus bei Dir für 2x19 km etwa 1.100 -1.300 Wh Dauerentnahme liefern müssen, könnte ein Lithium-Akku mit 1.500 Wh (96V x 16Ah) im Sommer reichen, besser wären aber wohl 20Ah-Lithium (-> ausgerechnet die gleiche Zahl, die bei Blei viel zu wenig wäre - hoffentlich lockt mein Ratschlag Dich jetzt nicht in eine Falle der zu knappen Kalkulation). Der NIU N1-S-Akku hat 60V 29 Ah = 1.740 Wh und reicht typischerweise für knappe 50 km im Sommer (Akkupreis: 1.X00€), mit Direktantrieb und Rekuperation. Die von mir verlinkten Multipower-22Ah-Blei-Akkus würden schon nach den idealen Herstellerangaben nicht für die direkte Fahrt (ohne Erholungspausen und ohne Nachladen) ausreichen. Dein Roller hat wohl auch einen Riementrieb, der etwas mehr Energie (als beim NIU) schluckt.
Ob so etwas reicht, wenn zwei davon eingebaut werden:
https://www.ebay.de/itm/48V-20Ah-960Wh- ... SwWkdd3-Sw ist dann die Frage der Minimal-Ausstattung und ob der Anbieter nicht zuviel verspricht (hier sind auf jeden Fall nur etwa 47 Volt Nominalspannung (13 Zellen seriell) im Pack enthalten also gut 900 Wh/pack).
Mit 1.800 Wh installierter Lithium-Ionen-Energie sollten die 40 km Reichweite aber im Sommerhalbjahr eigentlich schaffbar sein.
(Und für einen NIU N1S müsstest Du auch gebraucht mehr als das doppelte an Geld hinlegen.)

PS: Mögliche Ideen eines ansteckbaren LiFePO4-Zusatz-Akkus über den Blei-Akkus um 10 Zusatzkilometer zu realisieren, würde ich hier nicht verfolgen, wenn da mit mehr als 100 Volt Systemhöchsspannung gearbeitet werden muss. Dann lieber Ladegerät mitnehmen und bei den neuen Ladesteckdosen der Discounter und Baumärkte eine Ladepause auf dem Weg einlegen.

Viele Grüße
Didi
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Re: Batterie Govecs 1.2

Beitrag von bigpuster »

Das ging schnell 😁

https://www.akkushop-24.de/Akku-48V-225 ... er-Battery

Vs

https://enerprof.de/fahrradakkus/softpa ... -3-mit-50m

Was meinst Du?

Kostenseite ist klar auf der Seite des ersten Links.
Beim 2. Lande ich inkl. Ladegerät bei 1300 Euro.
Auch können die Akkus max 50A, während die beim 2. nur 30A vertragen. Der Govecs hat ja einen 3000W Motor, so dass 30A eng sein dürften.... Keine Ahnung mit welchem Strom der Controller in Wirklichkeit arbeitet.

Dann noch eine Frage. Ich muss die Akkus ja in Reihe schalten um auf die 96v Spannung zu kommen. Gibt das keine Probleme mit den beiden Ladegeräten, die ja jedes an den Polen des jeweiligen Akkus liegen?

Dankeschön!

bigpuster
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Re: Batterie Govecs 1.2

Beitrag von bigpuster »

https://de.aliexpress.com/item/33025748 ... b201603_53

???
Passt doch?
Die 20AH für 600$ inkl. Ladegerät. Was mich wundert ist, dass 40A maximaler konstanter Strom bei 96v angegeben ist, aber als angeschlossenere Motor 2000W empfohlen wird. Verstehe ich nicht. Eigentlich müsste das doch passen?!
Die 40AH für 1150$, muss ich noch ausmessen. Da wird als maximaler konstanter Strom 60A angeben und ein 4000W Motor empfohlen.

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MEroller
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Re: Batterie Govecs 1.2

Beitrag von MEroller »

40A x 96V = 3840W elektrisch. Da ist ein 2000W Motor weit zahmer, das stimmt. Aber 40A Dauerstrom ist bei 20Ah schon 2C, was je nach Zellchemie schon nachteilig für die Lebensdauer sein kann. Die 20...25A, die ein 2000W Motor brauchen würde sind schon etwas zahmer mit 1C mit einer 20Ah Batterie.
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Re: Batterie Govecs 1.2

Beitrag von didithekid »

Hallo,
der erste Akku mit 50 Ampere Dauerstrom (oder der mit 60 A) erscheint mir die bessere Wahl zu sein. Dann ist auch das BMS auf höheren Strom ausgelegt.
Vermutlich ist 3.000 Watt die Spitzenleistung (Elektrisch) und die Dauer-Nennleistung (mechanisch, die in den Papieren steht) ist deutlich niedriger - vielleicht gut 2kW.
Trotzdem werden ab und an (Berghoch) bis 32 Ampere gefordert sein und der Akku soll ja auch noch eine Reserve hin zum Winter haben.
Der zweite (Pedelec-Akku) wäre schon im Hochsommer am Limit der Belastbarkeit.

Die aliex---- Angebote aus Non-EU müssen formal durch den Zoll (bzw. Abholung beim Zollamt) und es fallen eingentlich bei der Einfuhr Umsatzsteuer und ggf. Zoll an, zumindest wenn die Ware korrekt deklariert ist. (Ob "no tax" heißt, dass die schon bezahlt wäre, würde ich erst einmal prüfen wollen).
Auch die Frage der Gewährleistung im Defektfall ist dann offen.

Wenn Du nachgemessen hast, dass der Roller zwischen unterem Minus-Pol und oberem Pluspol tatsächlich um die 100 Volt liegt, wäre ein Akku mit Nennspannung um 96 Volt natürlich erste Wahl, wenn auch ein passendes Ladegerät verfügbar ist. Probleme mit zwei 48 Volt-Akkus in Serie sind solange die nicht leer werden, eigentlich nicht zu erwarten. Es es wäre aber natürlich lästig immer zwei Ladegeräte anzustöpseln. Ist einer von den Beiden leer und dessen BMS schaltet ab, ist aber Feierabend, auch wenn der andere Akku noch "Saft" hat. Auch bei einem großen 96 Volt-Akku schaltet das BMS ab, wenn die erste Zelle Unterspannung oder der gesamt-Akku cut-off erreicht hat. Vorher wird aber der Roller vermutlich schon auf Unterspannung reagieren, die dort ja auf Blei-Niveau z. B. 8*10,5 Volt = 84 Volt eingestellt sein sollte, also weit vor dem Cut-Off des Lithium-BMS.
Wichtig ist aber auch, was in den Roller gut hineinpasst. Vielleicht müssen es dann doch zwei, vier oder gar acht Akku-Pakete sein.


Viele Grüße
Didi
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