Erhebliche Probleme mit Novum S3000

EMCOFan
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Erhebliche Probleme mit Novum S3000

Beitrag von EMCOFan »

Moin, moin,
Um mein Problem darzustellen, muss ich etwas ausholen, obwohl dies schon die Kurzfassung ist.

Im November 2014 habe den Roller gebraucht gekauft, mit einem Jahr Gewährleistung.

Nach einer Woche brachte ich den Roller zur Reparatur weil das Bremslicht nicht funktionierte. Es wurde ein Kabelbruch diagnostiziert. Der Händler zog ein neues zusätzliches Kabel zwischen den beiden Bremsgriffen und dem Bremslicht. Das Bremslicht funktionierte wieder.

Im März 2017 blieb der Roller an einer Steigung stehen und fing an zu qualmen.

Es zeigte sich, dass der Controller durchgebrannt war.
Den bestellte ich neu und baute ihn selbst ein.

Bei einer Probefahrt lief alles wunderbar. Am nächsten Morgen lief er noch 500 Meter und blieb dann stehen. Ab da machte er beim Gas geben nur noch kurze Hopser.

Nach Kontakt mit EMCO überprüfte ich die Hallsensoren im Gasgriff und im Motor, alles o.k.

Nach langem Hin und Her übermittelte mir EMCO dann Werksunterlagen und Schaltpläne. Anhand derer fand ich heraus, dass der Händler damals zwar die Bremsgriffe und die Bremsleuchte miteinander verbunden hat, aber nicht die Abschaltvorrichtung im Controller, die verhindern soll, dass man gleichzeitig bremst und Gas gibt.

Nach weiterem Hin und Her erklärte sich der Händler bereit, den Roller nochmals zu reparieren. Er meldete dann, der Roller wäre repariert und würde wieder funktionieren. Allerdings hätte er festgestellt, dass der Kabelbaum vergeschmort wäre und er empfehle, diesen aus Sicherheitsgründen zu erneuern.

Gestern habe ich der Roller abgeholt, aufgeladen und Probe gefahren. Erstmal alles gut, nach einer Pause fuhr ich noch 100 Meter, dann blieb er wieder stehen und machte nur noch kleine Hopser. Wie gehabt.

Mir geht es hier nicht um eine juristische Bewertung, sondern um eine Technische. Kann es sein, dass der 2. Controller durch die Fehlschaltung auch schon Schaden genommen hat? Und was sagt das Forum hier zu diesen Vorgängen.

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MEroller
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Re: Erhebliche Probleme mit Novum S3000

Beitrag von MEroller »

Hat der Controller einen Vielfachstecker? Wenn ja, sind alle Kabel/Kontakte fest da drin verankert, oder kannst Du einen davon leicht rein- und rausziehen?
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EMCOFan
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Re: Erhebliche Probleme mit Novum S3000

Beitrag von EMCOFan »

Danke für die Antwort, der Controller hat mehrere Vielfachstecker, alle Kabel sind fest. Der Verdacht auf einen Wackelkontakt liegt nahe, aber wie eingrenzen?

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Re: Erhebliche Probleme mit Novum S3000

Beitrag von Eule »

Am Rande bemerkt wundert es mich, dass ein Controller einfach abraucht.
Selbst in billigen Modellbau-Reglern sind Temp.-Sensoren verbaut und regeln so den output runter oder schalten ganz ab, bevor die Leistungstransistoren sich in Rauch auflösen.
Die Art und Ausführung der ursprünglichen Reparatur (12 V über Bremsschalter zur Lampe...) zeugt von "Fachwissen" für E-Mobile :mrgreen:
Gruß
Werner

"AUSPUFF", "ANLASSER", "VERGASER". Klingt irgendwie lustig, oder? :)

chrispiac
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Re: Erhebliche Probleme mit Novum S3000

Beitrag von chrispiac »

Rückfage: Hast Du den verschmorten Kabelbaum auch auswechseln lassen? Sonst würde ich dort mit der Suche nach einem Kurzschluß anfangen (wäre mein 1. Verdächtiger).
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Wir treffen uns… wieder (wenn die Erkältungszeit vorbei ist)!

EMCOFan
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Re: Erhebliche Probleme mit Novum S3000

Beitrag von EMCOFan »

Nein habe ich nicht. Es geht auch nicht um einen Kurzschluss, der wäre ja ziemlich leicht zu finden. Sondern darum, dass der Roller erst ging und jetzt nur noch kleine Hopser macht. Am Kabelbaum kann es nicht liegen, sonst wäre er ja nicht gefahren.

EMCOFan
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Re: Erhebliche Probleme mit Novum S3000

Beitrag von EMCOFan »

So sieht ein durchgebrannter Controlleraus
Emco4.jpg
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wiewennzefliechs
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Re: Erhebliche Probleme mit Novum S3000

Beitrag von wiewennzefliechs »

Eule hat geschrieben:
Di 17. Okt 2017, 18:13
Am Rande bemerkt wundert es mich, dass ein Controller einfach abraucht.
Selbst in billigen Modellbau-Reglern sind Temp.-Sensoren verbaut und regeln so den output runter oder schalten ganz ab, bevor die Leistungstransistoren sich in Rauch auflösen.
Leistungstransistoren können auch ganz ohne vorherigen Temperaturanstieg kaputtgehen. Ein kleiner Fertigungsfehler auf dem Kristall, und es macht irgendwann "peng", auch ohne dass die zulässigen Werte überschritten wurden. Das kann übrigens auch Transistoren betreffen, die im Normalbetrieb gar keine hohen Ströme abbekommen. Sie können aber als Kollateralschaden nachgeschaltete Transistoren abschießen. Der Strom, der die Bauteile dann tatsächlich in Rauch aufgehen lässt, fließt in diesem Fall erst nach dem Ausfall des Transistors. Eine Schutzschaltung ist in diesem Moment völlig hilflos, denn ein durchlegierter Transistor lässt sich nicht mehr abschalten. Abgesehen davon wäre es dann ohnehin zu spät.

Ich habe genau das mehr als einmal erlebt, und zwar bei Hochleistungs-Endstufen für die professionelle Beschallungstechnik wie z. B. dieser hier. Die sind nach allen Regeln der Kunst geschützt (ein bisschen besser als Modellbau-Komponenten ;)) und zumindest die Geräte der renommierten Hersteller sind nahezu unkaputtbar. Aber eben nur "nahezu". Manchmal landet auch so ein unzerstörbares Teil auf dem Tisch eines Technikers und will repariert werden.

Gruß

Michael
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Re: Erhebliche Probleme mit Novum S3000

Beitrag von Eule »

wiewennzefliechs hat geschrieben:
Mi 18. Okt 2017, 22:45
Der Strom, der die Bauteile dann tatsächlich in Rauch aufgehen lässt, fließt in diesem Fall erst nach dem Ausfall des Transistors. Eine Schutzschaltung ist in diesem Moment völlig hilflos
Sehr gut. Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Es gibt auch scheinbar keinen Schutz gegen Überstrom? Und wenn doch, macht der Motor vielleicht deswegen diese "Hopser", weil etwas "auf" und wieder "zu" macht usw.?
Gruß
Werner

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gervais
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Re: Erhebliche Probleme mit Novum S3000

Beitrag von gervais »

Du hast bislang wohl eher Glück gehabt. Absturzursache Nr.2 nach Pilotenfehlern im Modellflug sind frittierte ESC (Modellbauregler), die sogar zuweilen brennen, da nur im Schrumpfschlauch eingetütet. Abschaltung oder Reduktion sind und waren aus gutem Grund in meinen Multicopter ESC (auch in den teuren) auch gar nicht vorgesehen . Thermisch werden die verbauten FET ohnehin im Grenzbereich betrieben, da man die Kühlkörper aus Gewichts und Volumengründen im Gegensatz zu denen E-Roller Controllern auch im Verhältnis zur Leistung stets unterdimensioniert.

Selbst in meinem damaligen Lieblingscopter (Flog bereits 2014 zuverlässig autonom) hatte ich "selbstgrillende" ESC aus einer Schrott Serie verbaut, da half auch die Kühlung durch die Props dem dadurch bedingten Crash nicht ab.

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