(Nochmal in etwas schöner aufbereitet - der Rohentwurf war vom Handy)
1.) Einspeisen ist in Deutschland seit 11/2017 erlaubt.
Man muss den örtlichen Stadtwerken die Einspeisung anzeigen. (Stadtwerke nicht Stromanbieter, falls unterschiedlich). Ggf bauen Die einen neuen Zähler ein, welcher eine Rücklaufsperre besitzt. (Damit dieser nicht Rückwärts zählen kann und somit - je Stromtarif - kein "Steuerbetrug" statt findet.)
Es gibt eine Obergrenze, welche ohne Elektrofirmen die Installation erlaubt, die liegt bei etwa 500 - 600 Watt. Wer mehr einspeisen will, braucht einen Elektriker, welcher dann die bestehenden Leitungen usw prüft (Wirklich sehr Wichtig!, kein Sinnloser Spaß).
(Ohne den Text gelesen zu haben:
https://www.n-tv.de/ratgeber/Mini-Solar ... 78115.html)
2.) Vergleichswert: Ich habe eine Anlage auf meinem Balkon mit Süd-Ost-Ausrichtung. Sonne also nur bis etwa 13:00, Sie ist in 180 Grad montiert und dient gleichzeitig als Sichtschutz (Alles für Solar nicht Optimal!). In dieser Zeit (08:00 - 13:00) produziert meine (250 Wp) etwa 500 wh, Spitzenwert lag mal bei 598wh. (Zudem ist noch eine Insel für TV, Handy, Tablett, Notebook und Kaffeemaschine mit einem 400 Wh Speicher im Einsatz. Beides Zusammen haben den Stromverbrauch um 40% auf 60% gesenkt - trotz eRoller. Angeschafft wurde die Solaranlage im Februar, die Insel im April und der eRoller Ende Mai. Man muss aber auch bedenken, das man sich mit Anschaffung erstmals mit Energie beschäftigt und somit unnütze Verbraucher entfert usw. Die Optimierung ist nicht nur durch die Solarpanel.)
3.) Solarpanel allgemein:
Das Panel darf nicht verschattet werden. Während der WM hatte die Fahne meines über mir liegenden Nachbarn die oberste Reihe der Zellen (etwa 10%) durch Wehen in Schatten gestellt. Resultat: die Stromproduktion fiel von 130 w auf 50 w ab, wenn der Schatten auf den Panellen war. (Fahne (n!) wurden am Abend umgehängt, er kam abends runter und frage von sich aus, ob das noch funktioniert.)
Falls möglich sollte das Panel im Winkel von 30-40 Grad (etwa) montiert sein, also "schräg liegend". Nicht || sondern // Ist das nicht der Fall, verliert man (wie bei mir) erheblich an Leistung. (Ich schaffe daher nur 130 Watt statt 200-250.)
Bei Verschattung/Planung berücksichtigen: Das Panel ist 1,00 x 1,60 m!
PS: Wenn ich nochmals starten müsste/könnte (jetzt hab ich sie ja), würde ich eher 2 kleine Panellen auf den Balkon verbauen statt ein großes. Bei den Kleinen könnte die Ausrichtung besser abgestimmt werden. Meines ist an einem Stabilen Regal befestigt/Festgeschraubt, so das ich auf der Rückseite dies und das abstellen kann, das Panel als Rückwand dient und das Regal fest montiert werden konnte.
PSS: Die Insel hat sich bereits auch mehr als verdient gemacht. Bei unseren letzten Stromausfall konnte ich über diese die Solaranlage "starten". (Sie benötigt einen reinen Sinus + Spannung, welche Sie letztens per Insel erhalten hatte. Wir hatten Warmes Essen.)
4.) Stromproduktion für Haus
Wenn die Produktion des Stromes die Verbraucher im Haus übersteigen, geht die Mehrproduktion in das Städische Netz (bzw. ins Haus) über. Dafür erhält man keine Vergütung (will ich auch nicht). Da immer irgendwelche Verbraucher an sind, und sei es der Kühlschrank, der Router/Fritzbox sowie Standbygeräte, wird nie der vollständige Strom "verschenkt". In Falle eRoller die beste Lösung: Per Zeitschaltuhr den 2. Akku laden während Ihr auf Arbeit usw seit. Damit zieht der Akku den Strom von der Anlage und dem normalen Stromnetz.
Da der Zähler ein Wiederstand darstellt, wird der Strom immer zuerst von der Anlage gezogen. Das normale Stromnetz wird erst herangezogen, wenn die Anlage nicht genug Strom liefert.
Beispiel 1: Verbrauch (Kühlschrank) zieht 100 Watt, die Anlage produziert 130 Watt => Zähler bleibt stehen, Strom kommt nur aus Anlage
Beispiel 2: Kompressor vom Kühlschrank läuft, zieht 900 Watt, die Anlage produziert nur 130 Watt => Zähler dreht sich, es werden 770 Watt vom öffentlichen Stromnetz bezogen, 130 watt von der Anlage
Beispiel 3: Kühlschrank ist aus, 0 Watt verbrauch, Anlage produziert 130 Watt, keine weiteren Verbraucher => Pech gehabt, der Strom wird verschenkt (vermutlich an einen Nachbarn im Haus).
Ist die Spannung weg (Sicherung raus, Stromausfall usw.), so produziert auch eine Minianlage für die Steckdose keinen Strom. (Für diesen Fall habe ich die Insel. Dann kommt die Anlage halt nicht in die Steckdose am Balkon, sondern in die Steckdose der Insel.)
5.) Warum?
Es war bei mir eigentlich eher Hobby - ich hörte immer nur "darf nicht", "geht nicht", "bringt nichts". Jetzt weis ich, alle Maßnahmen haben sich nach 3 Jahren Quer-Finanziert. (Ohne Einberechnung des eRollers bzw. Altersruhe meines 2 Takters.) Der größte Stromverbraucher (Hausdrache) darf daher weiter bleiben
Ich konnte mir halt nicht vorstellen, dass das "in klein auf meiner Modellbahnanlage" nicht auch in Groß gehen sollte, wie so viele behaupten. Heute weis ich, das ich nicht falsch lag.
6.) Zukunftsvision
Ich plane sehr wohl noch weiter "Aufzurüsten", warte aber erst mal den Winter ab sowie auf weiter fallende Preise. Meine Pläne sind - für die Mietwohnung - die Anschaffung von Jalousien mit Solarzellen. Aktuell zu teuer, aber in 1-2 Jahren könnte das genau das richtige sein.
7.) Zu guter Letzt:
Wer wird wohl daran profitieren, das nicht jeder eigenen Strom produziert? Genau bei dieser Frage wird schnell klar, weshalb in der Vergangenheit Stromkonzerne Steine in den Weg wurfen - und weshalb auch jetzt noch davon abgeraten wird. (Stichwort "Unprofitabel", "Nicht erlaubt", ...)
Benzin lässt sich nun mal auch leichter besteuern, wie Strom - zumindest bis zu dem Grad, an welchem die Bürger den eigenen Strom günstiger Herstellen als dazu zu kaufen.