Verständnisfrage und Suche BMS 6S programmierbar

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ripper1199
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Verständnisfrage und Suche BMS 6S programmierbar

Beitrag von ripper1199 »

Ich habe diesen 6S Akku von Peugeot aus Saft 45Ah Zellen ohne BMS quasi geschenkt bekommen.

Nun überlege ich wie man das Ding noch nutzen könnte. Mit 2 DCDC Wandlern könnte ich da schon einen gewissen Mehrwert plus Bastelwut herausziehen.
Ein Anwendungsfall wäre tagsüber bei Überschuss aufladen und nachts die Bleibatterien auf Lagerspannung halten. Das zwischen 20 und 80%. Das würde mir sehr billig 0,6kWh dazubauen und die Bleibatterien noch länger halten lassen. Da reichen 5 bis 10A in beide Richtungen.

Oder als mobiler Generator mit 230V, da wären dann 50A entladen gut.

Nun geht es an die Wahl eines BMS und da sind mir grundsätzliche Dinge wohl noch nicht klar.

Man bekommt ganz viele bei Ebay. Die scheinen mir aber sehr billig. Kaum 10 oder 20 Eur. Ist das der normale Preis oder übersehe ich etwas? Die wären mit Ihren Festeinstellungen ungeeignet.

Bei einstellbaren wird es schwieriger da habe ich nur Lösungen bis 4S oder ab 8S und/oder hunderten Eur gefunden. Da lass ich mir gerne Tipps geben, im Zweifelsfall kann ich aber auch 4 und 5S benutzen.

Nun aber zur Funktionalität:

Da sie bei Überspannung (wohl der Gesamtspannung) abschalten, kann ich dann nicht einfach die viel zu hohe Spannung der Bleibatterien anschliessen und das BMS regelt wieviel es rein lässt selbst und hört irgendwann auf oder muss ich eine zweite geregelte Spannungsquelle darbieten damit es dann auf die kalibrierten 80% SOC kommt?

Beim Roller moduliert irgendein Bauteil zum Ende der SOC hin den Strom. Für 230V brauche ich ein hartes an und aus. Wie heisst das und kann man das gemeinhin einstellen?

Ist abschalten wegen Unterspannung einer Zelle eine Notbremse oder zum normalen Gebrauch vorgesehen. Ähnlich wie Überspannung oben ist mir nicht klar, ob man extern noch ein weiteres Bauteil, also Relais oder SSR braucht und das BMS last line of defence ist falls die eigene Steuerung versagt oder genau dafür das BMS da ist und man dahinter dann Unsinn machen kann.

Viele Grüsse

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MEroller
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Re: Verständnisfrage und Suche BMS 6S programmierbar

Beitrag von MEroller »

BMS werden eigentlich nur für Lithium-basierte Zellchemien verwendet. Für 12V Bleiblöcke gibt es Ausgleicher, die die Zellblöcke einander angleichen mit der Spannung, aber das ist kein BMS...
Load Champs oder HA01, HA02 sind Stichworte für so etwas.
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ripper1199
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Re: Verständnisfrage und Suche BMS 6S programmierbar

Beitrag von ripper1199 »

MEroller hat geschrieben:
So 19. Apr 2020, 17:19
BMS werden eigentlich nur für Lithium-basierte Zellchemien verwendet. Für 12V Bleiblöcke gibt es Ausgleicher, die die Zellblöcke einander angleichen mit der Spannung, aber das ist kein BMS...
Load Champs oder HA01, HA02 sind Stichworte für so etwas.
Bist da verrutscht im Thread oder hab ichs missverständlich geschrieben?

Geht um 6S Lixx Zellen die und nur am Rande ggf Bleibatterien unterstützen sollen.

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MEroller
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Re: Verständnisfrage und Suche BMS 6S programmierbar

Beitrag von MEroller »

:lol:
OK, dann ist ein BMS natürlich wichtig!
Was ein BMS mindestens können muss: Bei Zellspannung max das Laden beenden, bei Zellspannung min das entladen. Sprich es braucht ein Relais, mit dem es Lader und Inverter abschalten kann. Was es zusätzlich können sollte ist das balancieren, meist bei voller Ladung, sprich alle Zellen auf eine einheitliche Ladeschlussspannung bringen. Ganz billige machen das womöglich garnicht. Die nicht allzu teuren verbraten überschüssige Zellenergie in Widerständen, was ein passives Balancing ergibt. Es gibt in Ausnahmefällen auch aktives Balancing, wo z.B. die vollste Zelle die leerste füttert, aber das ist höchst aufwändig und daher nicht wirklich das Geld wert, was es zusätzlich kostet.

Dann gibt es noch ganze Litaneien an möglichen Zusatzfunktionen, welche die Kosten eines BMS in ungeahnte Höhen treiben kann. Als nächstes kommt ein Shunt oder Halleffekt-Stromsensor, welche in den Minuszweig der Batterie kommen und den Strom messen, der rein und rausgeht. Und somit über Coulombzählung auf den Ladezustand schließen können. Und den dann z.B. über CAN an ein Anzeigeinstrument weitergeben können. Dann kann ein BMS ggf. Schütze ansteuern, die Vorladung der Eingangskondensatoren von Wechselrichtern erledigen und erst dann z.B. einen Schütz schließen, bei unzulässig hohen Strömen über Schütz abschalten, und dann gar auch noch den Gesundheitszustand der Batterie (state of health oder SOH) oder der Schütze überwachen, gemäß Temperaturgrenzen Limits für Laden und Entladen setzen, und und und...

Was für Deine Anwendung allerdings von hoher Bedeutung ist, das ist die Programmierbarkeit, z.B. der Zell-min- und maxspannungen. Ggf. auch die Flexibilität bezüglich unterschiedlicher Zellzahlen, so dass es je nach Projekt verwendbar bleibt.
Das wird die billigsten Angebote gleich mal rauskegeln...
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ripper1199
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Re: Verständnisfrage und Suche BMS 6S programmierbar

Beitrag von ripper1199 »

Hast Du einen Tipp für was passendes oder noch was rumfliegen von alten Projekten?

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MEroller
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Re: Verständnisfrage und Suche BMS 6S programmierbar

Beitrag von MEroller »

Ich habe in meinem verrenteten erider Thunder ein Emsiso BMS2405, das von 6 bis 24s konfigurierbar ist, und relativ frei parametrierbar. Ich hatte es von GWL Power, aber die führen es nicht mehr:
https://shop.gwl.eu/Battery-Management/?cur=1
Das Nachfolgeprodukt heißt wohl BMS S05, aber das kenne ich persönlich nicht.
Doch gibt es noch andere BMS Erfahrungen hier im Forum, vielleicht kommen da noch weitere Empfehlungen, die heute eher umsetzbar sind?
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