Lastmodule von Lipopower.de

Batterie Management Systeme
bugius

Lastmodule von Lipopower.de

Beitrag von bugius »

Hallo zusammen

Ich habe ein kleines Problem. Seit ca 2 Jahren verbauen wir Lastmodule auf die Batterien unserer Scooter.
Dies verlief immer problemlos sowohl mit den GBS, so wie auch den Winston Zellen.

Leider kam mit der Lieferung der neusten 100 Stück Lastmodule ein Problem hinzu.

Ich habe wie immer die Module verbaut, was jedoch aufgefallen ist, dass 3 Module gleich von begin an nonstop leuchteten. Die Zellspannung war bei 3.3-3.44 V
Habe diese Module natürlich gleich ausgewechselt.

Ich habe dann mit 1.3 A begonnen die Zellen zu laden. Dabei fiel mir erneut auf das 2 Module selbst bei 4V noch nicht zu leuchten begannen. Erneuter Auswechsel. 5 von 20 Defekt!

Als endlich alles iO schien begann ich dan erneut mit dem Laden. Zu meinem erstaunen stellte ich jedoch fest das keines der Module die Spann ung beim angegebenen Schaltbereich halten konnte. Nach 5 min jedoch gehen die Spannung weiter hoch bis ich den Stecker ziehe.

Ich habe die Module noch mehrmals gewechselt jedoch funktionierte keines wie es sollte.

Von einem andren Händler der diese Module bei Lipopower kauft habe ich das selbe gehört.

Bei Nachfrage bei Lipopower erhielt ich die Auskunft, dass ich die Module sicherlich falsch verbaue, dies nach 1000 erfolgreich eingebauten Modulen.
Auf die zurückgesandten Module gab es die Antwort. Die Module seien zu hohen Spannungen von 10 oder mehr V ausgesetzt gewesen. Meiner Ansicht nach unmöglich, eine Li Zelle hab ich noch nie über 5V gebracht ;)

Habt ihr auch schlechte Erfahrungen mit neueren Lieferungen gemacht? Oder habt ihr mir einen Tipp?

Danke im voraus

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Joehannes
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Re: Lastmodule von Lipopower.de

Beitrag von Joehannes »

Die Lastmodule bestellt man doch mit einem genauen Schwellenwert.
Damit wurden sie wohl auch vorher von Lipopower geprüft.
Der Tipp von Alfred klingt doch gut, einfach mit einem Loborlader selbst prüfen.
Falscher Anschluss ist doch auch nicht möglich. Höchstens Plus und Minus vertauschen.
Bei einem 4er-board braucht man 5 Kabel. 1xMinus und 4xPlus.
Wo sollen da 10V oder mehr herkommen?
Eine LiFePo4-Zelle hat 3,3.Volt.

STW
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Beitrag von STW »

Die ersten Lastmodule, wobei ich nur die 4-fach - Boards verbaue, habe ich 2009 verbaut. Auf einem der 4 Boards gab es eine Fehlbestückung (Kondensator und Widerstand vertauscht), habe ich erst nach Monaten bemerkt und dann selber per Lötkolben behoben. Die Boards tun es immer noch im Zweitroller.
Die nächsten 4 Boards 4-fach sind dann in meinen Roller gewandert, ca. in Ende 2011. Da habe ich schon die neueren mit angepasster Spannungsgrenze (3.60V) genommen. Vorteil: die Dinger sind dann schon mal vor dem Versand eingemessen und definitiv zum Zeitpunkt des Versandes getestet. Eines davon hat in der Zwischenzeit die Grätsche gemacht (genau genommen nur der Teil für eine Zelle), sicherlich auch, weil die bei mir nicht vollständig korrosionssicher eingebaut werden können. Das wurde dann durch eines der neuen mit Stecker ausgetauscht. Das muß Anfang 2013 gewesen sein.
4 Boards sind in einen Ovinem für einen Bekannten gekommen, ca. 2011 / 2012, hier hatte ich das Problem, dass sich ein SMD-Widerstand gelöst hatte, der nur schlecht verlötet war. Da nur 15 Zellen im Roller drin sind, war das nicht so schlimm, die defekte Unit habe ich übergangen.
2 Boards sind im Rollerchen des Sohnemannes verbaut worden in 2012, bislang unauffällig.

Es gibt nur wenige Möglichkeiten, die Boards zu schrotten:
- falsch herum montiert
- SMD-Bauteil bei der Montage abgeschrappt durch grobes Werkzeug
- SMD-Bauteil schlecht verlötet (Produktionsfehler)
- Überspannung (z.B. falsch montiert, oder Ladespannung und Stromstärke zu hoch)
- Überhitzung, wenn die Dinger stundenlang laufen (z.B. bei Balancierungsladung und dann Stauhitze)
- Korrosion wegen suboptimalem Einbau
- und dann natürliches / statistisches Ableben im Laufe der Zeit

Den "Alf-Test" habe ich bei allen Boards ab 2011 vor dem Einbau vorgenommen, insbesondere bei den älteren Teilen, die noch am Kabelbaum zu verlöten waren.

Es irritiert mich in Deiner Beschreibung, dass einige der Boards für 5 Minuten die Spannung halten konnten, und dann nicht mehr dagegen ankamen und es über 4V hinaus ging. Von der Beschreibung her klingt das so, als ob entweder das Ladegerät fehlerhaft angeschlossen war (nicht über alle Zellen, also z.B. nur 12 von 16 Zellen) und somit die Spannung pro Zelle zu hoch wurde, oder aber das Ladegerät fehlerhaft ist und mit zuviel Spannung an die Sache ging. Ich stelle meine Laborladegeräte bei der Initial- oder Balancierungsladung so ein, dass ich pro Zelle ca. 3.60 - 3.80V im Maximalfall habe, je nachdem, mit welchem Ladestrom ich darauf gehe, und max. 0.1V oberhalb der Schaltschwellenspannung der Balancer:
- Leerlaufspannung: Ladekabel nicht anschließen, dann auf 3.60V mal Anzahl der Zellen einregeln
- Maximalstrom: Ladekabel kurzschließen und dann den gewünschten Maximalstrom einregeln
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

bugius

Re: Lastmodule von Lipopower.de

Beitrag von bugius »

Danke für die schnellen Antworten

Es handelt sich um die GBS 1.5A Module (2.1A sind hiervon leider nicht verfügbar, ich wurde aufgefordert 500 zu Bestellen, dann wären sie produziert worden.)

Es handelt sich um die 1 Zellen Module
http://shop.lipopower.de/GBS-Zellenbala ... ul-mit-LED

Die Überspannung kann ich mir auch absolut nich erklären, ich finde es eine sehr blöd gewählte Ausrede um keine Garantie zu liefern. (Scheint eine Krankheit in dieser Branche :x )

Der Strom des Ladegeräts ist beim einschalten kurz 10A (es leuchtet noch kein Modul ZEllen bei 3.35V)
Danach regelt das Ladegerät Schrittweise runter bis es bei der Schaltspannung auf gemessene 1.34A ankommt. Da die Zellen vom Vorherigen BusBMS stark debalaciert waren, wollte ich die Spannung mit den 1.34 A was klar unter 1.5 ist wieder balancieren.

@Direktimport denke ich nicht, dass es hilft. Meines Erachtens wurden schlechtere Komponenten verbaut, keine echten 5W Wiederstände. Aber wenn ihr einen anderen Lieferanten kennt wäre ich sehr interessiert, vielleicht hat dieser noch Module an Lager aus älteren Lieferungen.

@Ladegerät: Das Ladegerät ist das richtige, ebenso die serielle Verbindung, diese lassen sich also meiner Meinung ausschliessen.

Alles in allem kann man noch sagen, das die vorherigen Generationen der Module beim e3000 e-rider immer funktioniert haben.

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Joehannes
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Re: Lastmodule von Lipopower.de

Beitrag von Joehannes »

Wenn die Zellen stark debalanciert waren würde ich zuallererst eine Einzelladung machen.
Die 1,5A Balancer sind nur für den kleinen Strom gedacht. Ich würde da auch nicht mehrere
Stunden mit arbeiten wollen. Das wird richtig hot.

STW
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Beitrag von STW »

So wie Joehannes sagt - stark gedriftete Zellen würde ich auf diese Weise nicht behandeln. Im rechnerisch schlimmsten Fall bist Du bei 40Ah-Zellen ca. 30 Stunden am Nachladen mit 1.3A. In der Zeit rösten dann die meisten Balancer vor sich hin, und auf Dauer mögen vollgeladene Zellen nicht weiter geladen werden / auf hohem Spannungsniveau sein, die werden hochohmig.
Ich würde den Balancerplatinen 4V höchstens für 5 Minuten zumuten, die Teile werden heiß und die benachbarten Halbleiter (insbesondere der Schaltransistor) kann die Eigenwärme nicht mehr ausreichend abführen und stirbt irgendwann.

In Deiner Konstellation mit stark debalancierten Zellen wirst Du welche dabei haben, die lange Zeit auf 3.3xV verharren, und die anderen rennen gegen unendlich. Das Ladegerät sieht aber eine lange Zeit eine Strangspannung, bei der es annehmen muß, dass es noch mit kräftig Ampere in den Zellenstrang hineinblasen kann, es wird zu lange Zeit in der Constant-Current - Phase verharren. Also, es wird eine lange Zeit mit mehr als 1.3A blasen, und dagegen kommen die Balancer nicht stundenlang an, und einige Zellen reißen wirklich nach oben hin aus. Der Balancer kämpft einige Minuten gegen die steigende Zellenspannung an (Deine Beobachtung), und danach reißt die Spannung nach oben hin aus, weil der Ladestrom größer ist als das, was der Balancer abführen kann.

Bei 100 Modulen werden sicherlich ein paar wenige Defekt sein können, aber hier kommt noch die m.E. falsche Balancierungsstrategie hinzu. Ich gehe aber mal davon aus, dass nicht alle Module geschrottet sind - Test wie von Alf beschrieben, um die zu selektieren.

Für das Wiederbalancieren gibt es zwei Verfahrensweisen:
- jede Zelle einzeln mit Laborlader auf 3.60V bringen (da geht mindestens ein Wochenende bei drauf)
- jede Zelle auf ca. 3.3xV bringen, dann viele von denen parallel schalten und diesen Block mit 3.6V traktieren, bis der Strom gegen 0A tendiert

Bei einem Zellensatz, der einigermaßen im Gleichlauf ist, sollten die Balancer gegen Ende der Ladephase nur wenige Minuten arbeiten. Bei mir glimmen (!, nicht etwa leuchtend strahlend) einige LED längstens für 1-2 Minuten, und dann ist der Ladevorgang schon beendet
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Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Joehannes
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Re: Lastmodule von Lipopower.de

Beitrag von Joehannes »

Im Prinzip hat STW die richtige Vorgehensweise. Aber in der Praxis braucht man leider etwas länger.
Das Problem der Einzelladung mit dem Laborlader mache ich gerade bei 24 GBS-Zellen 40AH.
Alle Zellen sind brav bei 3.30 Volt. Jeder Zelle saugt aber leider 3000mAh bis 7000mAh auf.
Mit dem icharger bei 5A-0,5A/Zelle gehen schon mal 3-4h drauf. Das ist leider etwas mehr als ein Wochenende.
Beim Laborlader gehen sicherlich nur 2A, da dauert das dann noch länger.

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Re: Lastmodule von Lipopower.de

Beitrag von MEroller »

Joehannes hat recht, bei mir dauerte das Nachladen von 24 40Ah GBs mit einem iCharger-Klon und 2A CC bei vom Strangladegerät als voll geltender Batterie zwischen 40 Minuten und über 2,5h pro Zelle. Aber die Einzelladung ist mit Sicherheit die bessere top-Balanciermethode, als das den einzelnen Balancern zu überlassen. Es kostet halt Arbeitszeit, da dürfte die Not herkommen...
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bugius

Re: Lastmodule von Lipopower.de

Beitrag von bugius »

Also ich hatte jetzt endlich Zeit die Module neu zu messen

Resultat (oben GBS 2 WIederstände), unten Winston 3 WIederstände):
Bild

Das passt einfach nicht zu den Angaben der Website.
Zu sagen ist ich habe die Standardausführung der Module bestellt, daher erwarte ich eigentlich die in der Beschreibung gesetzten Werte.

GBS:
max. Ausgleichs- / Laststrom:
ca. 1A bei 3,8V,
ca. 1,4 A bei 3,9V

Winstone:
max. Ausgleichs- / Laststrom:
ca. 1A bei 3,8V,
ca. 2,1 A bei 3,9V

Ich werde wohl oder übel die Zellen mal einzeln laden müssen und dann testen ob die Module funktionieren.

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Joehannes
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Re: Lastmodule von Lipopower.de

Beitrag von Joehannes »

Sind jetzt beide Labor-Lader defekt oder was ist hier die Begründung? :o

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