Bitte um Hilfe bei Fehlerdiagnose
Verfasst: Di 12. Aug 2014, 17:41
Hallo,
seit einiger Zeit zickt das (Li-)Ladegerät meines Emco Novantic 'rum. Anstatt einen Ladevorgang ordnungsgemäß abzuschließen, bricht es kurz vor Ende ab und meldet einen Fehler (rot-grünes Blinken). Anfangs passierte das nur gelegentlich, inzwischen fast jedes Mal. Auffälliges Phänomen: schaltet man das Ladegerät dann aus, trennt es vom Akku und schaltet es gleich danach ohne angeschlossenen Akku wieder ein, blinkt es immer noch rot-grün (normal wäre rotes Dauerlicht für "Betriebsbereitschaft"). Lässt man den Akku jedoch angeschlossen und wartet mit dem Wieder-Einschalten ca. 15 Minuten, so wird der Ladevorgang normal fortgesetzt (rotes Blinken). Nach kurzer Zeit (< 1 Minute) meldet das Ladegerät dann, als wäre nichts gewesen, "alles ok, Akku voll" (grünes Dauerlicht). Bis vor kurzem war der Akku dann auch tatsächlich voll, es gab also keine Auffälligkeiten bei Reichweite und Endgeschwindigkeit. Ich habe einen Akku-Defekt daher bisher ausgeschlossen.
Rückfrage bei Emco ergab, dass rot-grünes Blinken tatsächlich einen Fehler signalisiert. Welchen genau, konnte man mir allerdings nicht sagen, denn angeblich kennt das Ladegerät keine unterschiedlichen Blink-Codes für unterschiedliche Fehler. Es könne sich auch um ein Akku-Problem handeln. Genau das hielt ich aber wegen o. g. Phänomens bisher für unwahrscheinlich. Das Ladegerät habe ich inzwischen beim Händler reklamiert, Ersatz ist bereits bei Emco bestellt. Da der Akku aber trotz der Fehlermeldung immer noch geladen wurde, wollte ich nach Absprache mit der Werkstatt das alte Ladegerät erst einmal weiter benutzen, bis das Ersatzgerät geliefert wird.
Auf den letzten 3-4 Fahrten hatte ich jedoch den Eindruck, als sei der Akku etwas schlapper als früher (Ladestandsanzeige fällt schneller als gewohnt). Dafür kann ich mir eigentlich nur 2 Ursachen vorstellen: entweder wird der Akku doch nicht ganz voll geladen, oder er ist tatsächlich defekt.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich heute einen Ladevorgang genau beobachtet. Zuerst begann alles ganz normal: für eine gute Stunde zog das Ladegerät zwischen 850 und 950 Watt aus der Steckdose und meldete dabei "alles ok, Akku wird geladen" (rotes Blinken). Danach erwartete ich, dass nun die Ladeleistung wie beim CCCV-Ladeverfahren üblich langsam absinkt. Stattdessen brach das Ladegerät den Ladevorgang aber ab und meldete einen Fehler. Nun schaltete ich es wie oben beschrieben für 15 Minuten aus und danach wieder ein, worauf es ebenfalls wie beschrieben den Ladevorgang fortsetzte und kurz danach (ca. 20 Sek. später) ohne Fehlermeldung beendete.
Vor Beginn des Ladevorgangs hatte ich die voraussichtlich benötigte Energiemenge ab Steckdose geschätzt, und zwar anhand folgender Formel:
Gefahrene km / Akku-Praxisreichweite * Akku-Kapazität / Ladegeräte-Wirkungsgrad
Diese Formel haut üblicherweise recht gut hin. In der Regel weicht der so errechnete Wert um weniger als 10% von der später tatsächlich verbrauchten, während des Ladens gemessenen Energiemenge ab.
Im konkreten Fall lagen folgende Werte zugrunde:
Gefahrene Strecke: 30 km
Akku-Praxisreichweite: 50 km
Akku-Kapazität: 48 V * 28 Ah = 1,344 kWh
Ladegeräte-Wirkungsgrad: 80%
Daraus errechnet sich folgende Energiemenge:
30 km / 50 km * 1,344 kWh / 0,8 = 1,008 kWh
Tatsächlich nahm das Ladegerät bis zur "Akku voll"-Meldung 1,021 kWh ab Steckdose auf. Dieser Wert stimmt ziemlich genau mit der Schätzung überein und sagt mir, dass der Akku nun eigentlich voll geladen sein müsse.
Soviel zur Vorgeschichte. Nun meine Frage: sieht das beschriebene Verhalten eher nach einem kaputten Ladegerät oder nach einem kaputten Akku aus? Und kann ich das Ladegerät tatsächlich noch weiter benutzen, oder laufe ich Gefahr, dem Akku zu schaden?
Zur Info noch ein paar Daten zum Ladegerät: max. Ausgangsspannung lt. Typenschild 58,4 Volt bei 15 Ampere = 876 Watt. Maximale gemessene Leistungsaufnahme: ca. 950 Watt (Herstellerangabe: 1000 Watt). Zeit zum Laden eines komplett leeren Akkus: ca. 2 Stunden (ich habe den Akku aber nur ein einziges Mal so leergefahren, dass das BMS abgeschaltet hat. Danach dauerte das Laden tatsächlich ca. 2 Stunden. Ansonsten lag die Ladezeit unter 90 Minuten). Wie sieht üblicherweise der Ladeleistungs-Verlauf bei diesen Daten aus? Und wenn der Akku noch zu 40% geladen ist, wird er dann tatsächlich über eine Stunde lang mit voller Leistung geladen oder müsste die Ladeleistung schon früher reduziert werden?
Gruß
Michael
seit einiger Zeit zickt das (Li-)Ladegerät meines Emco Novantic 'rum. Anstatt einen Ladevorgang ordnungsgemäß abzuschließen, bricht es kurz vor Ende ab und meldet einen Fehler (rot-grünes Blinken). Anfangs passierte das nur gelegentlich, inzwischen fast jedes Mal. Auffälliges Phänomen: schaltet man das Ladegerät dann aus, trennt es vom Akku und schaltet es gleich danach ohne angeschlossenen Akku wieder ein, blinkt es immer noch rot-grün (normal wäre rotes Dauerlicht für "Betriebsbereitschaft"). Lässt man den Akku jedoch angeschlossen und wartet mit dem Wieder-Einschalten ca. 15 Minuten, so wird der Ladevorgang normal fortgesetzt (rotes Blinken). Nach kurzer Zeit (< 1 Minute) meldet das Ladegerät dann, als wäre nichts gewesen, "alles ok, Akku voll" (grünes Dauerlicht). Bis vor kurzem war der Akku dann auch tatsächlich voll, es gab also keine Auffälligkeiten bei Reichweite und Endgeschwindigkeit. Ich habe einen Akku-Defekt daher bisher ausgeschlossen.
Rückfrage bei Emco ergab, dass rot-grünes Blinken tatsächlich einen Fehler signalisiert. Welchen genau, konnte man mir allerdings nicht sagen, denn angeblich kennt das Ladegerät keine unterschiedlichen Blink-Codes für unterschiedliche Fehler. Es könne sich auch um ein Akku-Problem handeln. Genau das hielt ich aber wegen o. g. Phänomens bisher für unwahrscheinlich. Das Ladegerät habe ich inzwischen beim Händler reklamiert, Ersatz ist bereits bei Emco bestellt. Da der Akku aber trotz der Fehlermeldung immer noch geladen wurde, wollte ich nach Absprache mit der Werkstatt das alte Ladegerät erst einmal weiter benutzen, bis das Ersatzgerät geliefert wird.
Auf den letzten 3-4 Fahrten hatte ich jedoch den Eindruck, als sei der Akku etwas schlapper als früher (Ladestandsanzeige fällt schneller als gewohnt). Dafür kann ich mir eigentlich nur 2 Ursachen vorstellen: entweder wird der Akku doch nicht ganz voll geladen, oder er ist tatsächlich defekt.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich heute einen Ladevorgang genau beobachtet. Zuerst begann alles ganz normal: für eine gute Stunde zog das Ladegerät zwischen 850 und 950 Watt aus der Steckdose und meldete dabei "alles ok, Akku wird geladen" (rotes Blinken). Danach erwartete ich, dass nun die Ladeleistung wie beim CCCV-Ladeverfahren üblich langsam absinkt. Stattdessen brach das Ladegerät den Ladevorgang aber ab und meldete einen Fehler. Nun schaltete ich es wie oben beschrieben für 15 Minuten aus und danach wieder ein, worauf es ebenfalls wie beschrieben den Ladevorgang fortsetzte und kurz danach (ca. 20 Sek. später) ohne Fehlermeldung beendete.
Vor Beginn des Ladevorgangs hatte ich die voraussichtlich benötigte Energiemenge ab Steckdose geschätzt, und zwar anhand folgender Formel:
Gefahrene km / Akku-Praxisreichweite * Akku-Kapazität / Ladegeräte-Wirkungsgrad
Diese Formel haut üblicherweise recht gut hin. In der Regel weicht der so errechnete Wert um weniger als 10% von der später tatsächlich verbrauchten, während des Ladens gemessenen Energiemenge ab.
Im konkreten Fall lagen folgende Werte zugrunde:
Gefahrene Strecke: 30 km
Akku-Praxisreichweite: 50 km
Akku-Kapazität: 48 V * 28 Ah = 1,344 kWh
Ladegeräte-Wirkungsgrad: 80%
Daraus errechnet sich folgende Energiemenge:
30 km / 50 km * 1,344 kWh / 0,8 = 1,008 kWh
Tatsächlich nahm das Ladegerät bis zur "Akku voll"-Meldung 1,021 kWh ab Steckdose auf. Dieser Wert stimmt ziemlich genau mit der Schätzung überein und sagt mir, dass der Akku nun eigentlich voll geladen sein müsse.
Soviel zur Vorgeschichte. Nun meine Frage: sieht das beschriebene Verhalten eher nach einem kaputten Ladegerät oder nach einem kaputten Akku aus? Und kann ich das Ladegerät tatsächlich noch weiter benutzen, oder laufe ich Gefahr, dem Akku zu schaden?
Zur Info noch ein paar Daten zum Ladegerät: max. Ausgangsspannung lt. Typenschild 58,4 Volt bei 15 Ampere = 876 Watt. Maximale gemessene Leistungsaufnahme: ca. 950 Watt (Herstellerangabe: 1000 Watt). Zeit zum Laden eines komplett leeren Akkus: ca. 2 Stunden (ich habe den Akku aber nur ein einziges Mal so leergefahren, dass das BMS abgeschaltet hat. Danach dauerte das Laden tatsächlich ca. 2 Stunden. Ansonsten lag die Ladezeit unter 90 Minuten). Wie sieht üblicherweise der Ladeleistungs-Verlauf bei diesen Daten aus? Und wenn der Akku noch zu 40% geladen ist, wird er dann tatsächlich über eine Stunde lang mit voller Leistung geladen oder müsste die Ladeleistung schon früher reduziert werden?
Gruß
Michael