Emco EVPS Ladegerät spinnt
Verfasst: Sa 12. Aug 2017, 20:37
Hallo,
in http://www.elektroroller-forum.de/viewt ... &start=286 habe ich berichtet, dass ich neuerdings Probleme habe, meinen Akku zu laden. Ich hatte zunächst den Akku in Verdacht, aber es kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass wohl das Ladegerät eine Macke hat. Es handelt sich um das blaue 15-A-Ladegerät, das Emco mit dem Novantic mitliefert.
Die Symptome: beim Laden des teilentladenen Akkus bricht der Ladevorgang je nach Lust und Laune entweder sofort oder aber einige Zeit nach Ladebeginn ab. Der Akku ist dann noch lange nicht voll, aber das Ladegerät meldet trotzdem meist "ok - Akku voll" (Kontroll-LED leuchtet grün). Ab und zu zeigt es auch eine Fehlermeldung (Kontroll-LED blinkt rot-grün). Trennt man das Ladegerät nach einem Abbruch vom Stromnetz und schaltet es wieder ein, startet es den Ladevorgang neu, bricht ihn aber sofort wieder ab. Die Symptome treten schon seit einiger Zeit sporadisch (ca. alle 2 Wochen) auf, seit vorgestern sind sie Dauerzustand.
Am Akku gibt es eine Ladestands-Anzeige mit 4 LEDs (eine rote, drei grüne). Diese zeigen normalerweise den Ladefortschritt an. Je nach aktuellem Ladestand leuchten eine oder mehrere LEDs dauernd und eine blinkt. Derzeit leuchten die LEDs nach dem Einschalten des Ladegeräts aber nur kurz auf (ca. 1 sek) und erlöschen dann sofort wieder. Es sieht so aus, als ob das Ladegerät kurzzeitig Spannung zum Akku schickt, die dann aber gleich wieder zusammenbricht. Dazu passen die Ergebnisse der Messung der Leistungsaufnahme des Ladegeräts: die Leistung steigt zunächst auf ca. 200 W an und geht kurz darauf wieder auf ca. 2,5 W (die Leerlauf-Leistung) zurück.
Inzwischen habe ich das Ladegerät mal geöffnet. Von innen sieht es so aus (draufklicken für vergrößerte Ansicht): Eine offensichtliche Fehlerursache konnte ich nicht finden. Es sind weder kalte Lötstellen noch aufgeblähte Elkos noch verbrannte Widerstände oder Halbleiter zu sehen (zeitweise lädt das Ladegerät ja, was es mit defekten Bauteilen sicher nicht tun würde). Rechts unten sieht man ein blaues und ein rotes Kabel für den Ladestrom. Diese sind mit Kabelschuhen versehen, welche an Kontakte auf der Platine angeschraubt sind. Ich habe die Schrauben auf festen Sitz geprüft, war alles ok. Darüber erkennt man ein schwarzes Kästchen mit einem Aufkleber drauf. Das ist ein Relais, das den Ladestrom einschaltet, nachdem ein Akku erkannt wurde, und ihn bei Ladeende bzw. im Fehlerfall wieder abschaltet.
Als nächstes habe ich ein Messgerät an die beiden Kabelschuhe angeklemmt und danach das Ladegerät mit angeschlossenem Akku eingeschaltet. Auch bei dieser Messung hat sich mein Verdacht erhärtet, dass das Ladegerät nach dem Einschalten zunächst Spannung zum Akku schickt, diese aber kurz danach wieder zusammenbricht. Bei ausgeschaltetem Ladegerät misst man an dieser Stelle natürlich die Akku-Leerlaufspannung. Kurz nach Einschalten steigt die Spannung auf einen Wert, der etwa 0,4 Volt höher ist als die Leerlaufspannung. Nun fließt Strom in den Akku und die LEDs am Akku leuchten auf, aber nur kurz. Die Spannung sinkt dann recht zügig wieder auf die Akku-Leerlaufspannung ab. Ergebnis: der Strom sinkt auf 0, die LEDs am Akku werden dunkel. Ab da dauert es ein paar Sekunden, bis dies vom Ladegerät erkannt wird. Erst dann klickt das Relais und trennt den Akku von der Ladeelektronik. Das Wegbrechen der Spannung hat also nichts damit zu tun, dass das Relais abschaltet, denn das passiert erst einige Zeit nachdem die Spannung bereits weggebrochen ist. Möglicherweise sind aber die Relaiskontakte korrodiert. Das konnte ich noch nicht überprüfen, denn ich habe noch keinen Punkt gefunden, der mit dem Relais-Eingang verbunden ist (dort müsste Dauerspannung anliegen).
Leider habe ich keinen Schaltplan für das Ladegerät im Netz gefunden, sonst wäre ich vielleicht schon weiter.
Der Akku selbst zeigt keine Ausfallerscheinungen. An einem Labornetzgerät ließ er sich einwandfrei laden, allerdings nur mit 2,5 A (mehr schafft das Labornetzgerät nicht. Das Original-Ladegerät lädt mit 15 A). Das BMS im Akku meldet auch keine Fehler (die LEDs am Akku können auch Fehlerzustände anzeigen). Auch beim Fahren gibt es keine Auffälligkeiten.
Jetzt habe ich folgende Fragen:
1. Haltet ihr es auch für wahrscheinlich, dass der Akku ok ist und das Ladegerät eine Macke hat? Den Akku und das eingebaute BMS schließe ich eigentlich aus, denn der Akku kann nicht dafür sorgen, dass die Ausgangsspannung des Ladegeräts zusammenbricht (es sei denn, er produziert Überlast oder einen Kurzschluss, aber dann ließe sich der Akku auch nicht mit einer anderen Stromquelle laden). Außerdem verhält sich der Akku ansonsten unauffällig.
2. Wenn der Fehler doch im Akku liegen sollte: wie wahrscheinlich ist es, dass ein Fehler im Akku bzw. BMS beim Laden mit 2,5 A nicht auftritt, sondern nur beim Laden mit 15 A?
3. Kennt jemand eine Quelle (außer Emco) für den Schaltplan des Ladegeräts? Rückt Emco den Schaltplan überhaupt an Endkunden 'raus?
Für jegliche Infos bin ich dankbar.
Gruß
Michael
in http://www.elektroroller-forum.de/viewt ... &start=286 habe ich berichtet, dass ich neuerdings Probleme habe, meinen Akku zu laden. Ich hatte zunächst den Akku in Verdacht, aber es kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass wohl das Ladegerät eine Macke hat. Es handelt sich um das blaue 15-A-Ladegerät, das Emco mit dem Novantic mitliefert.
Die Symptome: beim Laden des teilentladenen Akkus bricht der Ladevorgang je nach Lust und Laune entweder sofort oder aber einige Zeit nach Ladebeginn ab. Der Akku ist dann noch lange nicht voll, aber das Ladegerät meldet trotzdem meist "ok - Akku voll" (Kontroll-LED leuchtet grün). Ab und zu zeigt es auch eine Fehlermeldung (Kontroll-LED blinkt rot-grün). Trennt man das Ladegerät nach einem Abbruch vom Stromnetz und schaltet es wieder ein, startet es den Ladevorgang neu, bricht ihn aber sofort wieder ab. Die Symptome treten schon seit einiger Zeit sporadisch (ca. alle 2 Wochen) auf, seit vorgestern sind sie Dauerzustand.
Am Akku gibt es eine Ladestands-Anzeige mit 4 LEDs (eine rote, drei grüne). Diese zeigen normalerweise den Ladefortschritt an. Je nach aktuellem Ladestand leuchten eine oder mehrere LEDs dauernd und eine blinkt. Derzeit leuchten die LEDs nach dem Einschalten des Ladegeräts aber nur kurz auf (ca. 1 sek) und erlöschen dann sofort wieder. Es sieht so aus, als ob das Ladegerät kurzzeitig Spannung zum Akku schickt, die dann aber gleich wieder zusammenbricht. Dazu passen die Ergebnisse der Messung der Leistungsaufnahme des Ladegeräts: die Leistung steigt zunächst auf ca. 200 W an und geht kurz darauf wieder auf ca. 2,5 W (die Leerlauf-Leistung) zurück.
Inzwischen habe ich das Ladegerät mal geöffnet. Von innen sieht es so aus (draufklicken für vergrößerte Ansicht): Eine offensichtliche Fehlerursache konnte ich nicht finden. Es sind weder kalte Lötstellen noch aufgeblähte Elkos noch verbrannte Widerstände oder Halbleiter zu sehen (zeitweise lädt das Ladegerät ja, was es mit defekten Bauteilen sicher nicht tun würde). Rechts unten sieht man ein blaues und ein rotes Kabel für den Ladestrom. Diese sind mit Kabelschuhen versehen, welche an Kontakte auf der Platine angeschraubt sind. Ich habe die Schrauben auf festen Sitz geprüft, war alles ok. Darüber erkennt man ein schwarzes Kästchen mit einem Aufkleber drauf. Das ist ein Relais, das den Ladestrom einschaltet, nachdem ein Akku erkannt wurde, und ihn bei Ladeende bzw. im Fehlerfall wieder abschaltet.
Als nächstes habe ich ein Messgerät an die beiden Kabelschuhe angeklemmt und danach das Ladegerät mit angeschlossenem Akku eingeschaltet. Auch bei dieser Messung hat sich mein Verdacht erhärtet, dass das Ladegerät nach dem Einschalten zunächst Spannung zum Akku schickt, diese aber kurz danach wieder zusammenbricht. Bei ausgeschaltetem Ladegerät misst man an dieser Stelle natürlich die Akku-Leerlaufspannung. Kurz nach Einschalten steigt die Spannung auf einen Wert, der etwa 0,4 Volt höher ist als die Leerlaufspannung. Nun fließt Strom in den Akku und die LEDs am Akku leuchten auf, aber nur kurz. Die Spannung sinkt dann recht zügig wieder auf die Akku-Leerlaufspannung ab. Ergebnis: der Strom sinkt auf 0, die LEDs am Akku werden dunkel. Ab da dauert es ein paar Sekunden, bis dies vom Ladegerät erkannt wird. Erst dann klickt das Relais und trennt den Akku von der Ladeelektronik. Das Wegbrechen der Spannung hat also nichts damit zu tun, dass das Relais abschaltet, denn das passiert erst einige Zeit nachdem die Spannung bereits weggebrochen ist. Möglicherweise sind aber die Relaiskontakte korrodiert. Das konnte ich noch nicht überprüfen, denn ich habe noch keinen Punkt gefunden, der mit dem Relais-Eingang verbunden ist (dort müsste Dauerspannung anliegen).
Leider habe ich keinen Schaltplan für das Ladegerät im Netz gefunden, sonst wäre ich vielleicht schon weiter.
Der Akku selbst zeigt keine Ausfallerscheinungen. An einem Labornetzgerät ließ er sich einwandfrei laden, allerdings nur mit 2,5 A (mehr schafft das Labornetzgerät nicht. Das Original-Ladegerät lädt mit 15 A). Das BMS im Akku meldet auch keine Fehler (die LEDs am Akku können auch Fehlerzustände anzeigen). Auch beim Fahren gibt es keine Auffälligkeiten.
Jetzt habe ich folgende Fragen:
1. Haltet ihr es auch für wahrscheinlich, dass der Akku ok ist und das Ladegerät eine Macke hat? Den Akku und das eingebaute BMS schließe ich eigentlich aus, denn der Akku kann nicht dafür sorgen, dass die Ausgangsspannung des Ladegeräts zusammenbricht (es sei denn, er produziert Überlast oder einen Kurzschluss, aber dann ließe sich der Akku auch nicht mit einer anderen Stromquelle laden). Außerdem verhält sich der Akku ansonsten unauffällig.
2. Wenn der Fehler doch im Akku liegen sollte: wie wahrscheinlich ist es, dass ein Fehler im Akku bzw. BMS beim Laden mit 2,5 A nicht auftritt, sondern nur beim Laden mit 15 A?
3. Kennt jemand eine Quelle (außer Emco) für den Schaltplan des Ladegeräts? Rückt Emco den Schaltplan überhaupt an Endkunden 'raus?
Für jegliche Infos bin ich dankbar.
Gruß
Michael