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Automatische Ladegerät-Abschaltung
Verfasst: Mi 21. Mär 2012, 21:10
von dexter
Mein Ladegerät hat keinen echten Standby sondern saugt nach der Ladung weiterhin und dauerhaft ~10W. Wenn ich das bspw. die Nacht über dran lasse oder mal einen Tag vergesse abzuziehen macht das schon einiges aus, und es nervt mich. Eine Zeit lang habe ich versucht, das Laden per Timer nachts zu machen, das ist aber völlig unpraktisch für Zwischenladungen am Nachmittag, und wenn ich am Tag nur ein paar km gefahren bin saugt das LG trotzdem 8h lang unnötig Strom.
Jetzt bin ich auf eine Auto-Standby-Steckdose gestoßen, die den Standby-Verbrauch erlernen kann und dabei sogar mehr als 10 W erlauben würde:
http://www.elv.de/output/controller.asp ... ail2=28844
Die habe ich vorhin montiert + trainiert, ist super einfach zu bedienen und scheint bestens zu funktionieren. D.h. ich häng das LG dran + schalte ein, die Dose schaltet automatisch ab wenn das LG fertig ist. Fire & forget.
Der einzige Nachteil ist, dass das LG ggf. längere Zeit ausgeschaltet am Akku hängt. Weiss jemand wieviel Strom darüber fliessen könnte? Oder ist der Ausgang eines ausgeschalteten LG dieser Sorte so hochohmig dass das keine Rolle spielt?
Die Ladegerät-Sorte war diese:
http://shop.lipopower.de/LiFepo-Lader-2 ... ngang-230V
...nur mit 5 statt 4 A.
Re: Automatische Ladegerät-Abschaltung
Verfasst: Mi 21. Mär 2012, 21:49
von MEroller
In meinem Roller ist das Ladegerät fest eingebaut und dauernd mit der Batterie verkabelt, egal ob es in der Steckdose ein- oder ausgesteckt ist. Kein Problem.
Re: Automatische Ladegerät-Abschaltung
Verfasst: Do 22. Mär 2012, 09:21
von STW
Die Ladegeräte sind üblicherweise derart hochohmig, dass da nichts abfliest. Vorsichtshalber kann man ja mit einem Amperemeter einmal nachmessen.
Re: Automatische Ladegerät-Abschaltung
Verfasst: Fr 23. Mär 2012, 15:41
von dexter
Nachgemessen: Strom nicht messbar, d.h. < 1 uA
Und die Standby-Dose ist wirklich klasse, da hat mal jemand richtig nachgedacht. Noch schöner wäre sie mit IP44, aber meine Garage ist ja trocken + die Dose liegt nicht auf dem Boden herum.
Re: Automatische Ladegerät-Abschaltung
Verfasst: So 15. Apr 2012, 01:02
von MEroller
Da ich den Thread nicht mehr finde, als jemand hier das Ladeverhalten von verschiedenen Lithium-Ladegeräten vergleichen wollte, daher stelle ich meinen ersten Lademitschrieb hier ein.
Geloggt wurde mit 1Hz Samplingrate und Messwertmittelung über 0,4 Sekunden. Bei Ladebeginn war die Batterie auf ca. 58% entladen, aber deren Anfang war so langweilig, dass ich erst nach 1,6 h einsteige. Das Ladegerät hat irgendwie auf Sparflamme gearbeitet und nur mit 8.9A geladen statt mit 10A, vielleicht war ihm die Batterie zu heiß für mehr??? Aber einen Temperatursensor vom Ladegerät in der Batterie gibt es nicht...

- Ladende_EMC72-10.gif (17.8 KiB) 4316 mal betrachtet
Sehr interessant ist das Ladeende, das eine erkleckliche Anzahl Balancingpausen aufweist. Bei erstmaligem Erreichen von 82V schaltet das Ladegerät zurück auf 1,4A für 2 Minuten, um danach wieder "Vollgas" zu geben bis knapp 85V, gefolgt von weiteren 2 Minuten mit 1,4A. Dann folgt ein dritter 8,9A Puls, der aber degressiv zurückgenommen wird, da die Batteriespannung schon extrem steil ansteigt. Das ist wohl das naheste, was dieses Ladegerät an Konstantspannungsladen hinbekommt. Was dann folgt sind hier 7 Balancer-Phasen, in denen das Ladegerät immer kürzer nur noch mit 1,4A mit immer längeren Ladepausen arbeitet, um den angesprochenen Balancern zwischendrin "Verbratzeit" zu geben. Exakt bei Erreichen der spezifizierten 87V Ladeschlusspannung schaltet das Ladegerät dann komplett ab. Das hat mich schon gewundert, denn das war tatsächlich genau bei 87,00V

Vielleicht nur ein Zufall?
Das Balancieren hat wohl ca. 0,12Ah Ladung verpuffen lassen, denn um so viel mehr ging rein, als vorher nach frisch geladener Batterie beim Fahren verfeuert wurde. Normalerweise gibt es maximal eine solche Balancerphase, oft erreicht die Gesamtspannung schon während der CV Phase die 87V, ohne dass ein Balancer anspricht.
Der Ladewirkungsrad (Ladeenergie in die Batterie / Wirkenergie aus dem Stromnetz) betrug
82,83%. Ich ging bislang immer von etwas schlechteren Werten um 79% aus. Messen ist halt immer noch besser als bloß annehmen

Re: Automatische Ladegerät-Abschaltung
Verfasst: So 15. Apr 2012, 17:31
von dexter
a) Bist Du sicher dass es sonst wirklich 10 A am Ausgang gebracht hat? Vielleicht ist 8,9 ja in China "rund" 10...
b) In der Schlussphase hast Du ja einmal ca. 2 und einmal 3 Minuten ohne Strom am Akku -- weisst Du ob die Leistungsaufnahme am LG-Eingang dabei auch auf Null geht? Hintergrund: der Ansmann schaltet nach ca. 1 Minute auf der erlernten Standby-Leistung ab. Den brauchst Du ja nicht, aber damit wäre der für diese Art Ladegeräte evtl. unbrauchbar. Mein LG macht (bislang?) keine Leistungspausen am Eingang sondern fällt dort in der CV-Phase stetig ab bis zum Standby (und grüner LED). Kann auch heissen es schert sich einfach nicht um die Balancing-Abwärme.
Re: Automatische Ladegerät-Abschaltung
Verfasst: So 15. Apr 2012, 21:32
von MEroller
a) Die normale Leistungsaufnahme des Ladegeräts in der CC-Phase beträgt ca. 940 bis 960W. Bei der geloggten Ladung waren das aber nur 850 bis 860W. Wenn ich jetzt den Ladestrom prozentual hochrechne komme ich bei 960W auf einen Batterieladestrom von 9,9A rum. Das wäre mir genau genug an den 10A SOLL-Ampère dran

Werde noch eruieren, ob der geringere Ladestrom womöglich mit den zusätzlichen 0,5mOhm Widerstand im Betteriekreislauf zusammenhängt, oder ob das andere Effekte sind...
b) Wenn das Ladegerät pausiert zeigt mein Stromzählerchen 0,0W (nicht das Schätzeisen...), d.h. da sind nur noch mA am fließen um die Leuchtiodenlichtorgel zu betreiben und den internen Timer oder Wächter des Ladegeräts. Daher würde ggf. Dein Ansmann tatsächlich auf Standbybetrieb spekulieren und ausschalten. Oder kannst Du ihm auch sagen, erst nach 5 Minuten Standby ausschalten?
Re: Automatische Ladegerät-Abschaltung
Verfasst: So 15. Apr 2012, 23:47
von dexter
Ne, den Timeout (ca. 1 Minute) kann man nicht ohne weiteres ändern -- evtl. gibt's dafür einen Trimmer auf der Platine, hatte ihn aber noch nicht auf. Aber wenn die Aufnahme nach Ladeschluss so nah an 0 W ist, dann braucht man so eine Automatikdose ja eh nicht.
Damit der Shunt eine solche Wirkung auf den Strom haben könnte müsste Dein gesamtes Zellenpaket ja nur um die 5 mOhm haben, also rund 0,21 mOhm pro Zelle... k.A. wo Deine GBS liegen, aber das klingt sehr niedrig. Und die 0,5 mOhm sind ja der Standard-Shunt für den CA, wenn es damit solche Probleme gäbe wäre das doch inzwischen bekannt...?
Re: Automatische Ladegerät-Abschaltung
Verfasst: Mo 16. Apr 2012, 22:52
von MEroller
<2,4mOhm gibt GBS an für deren 40Ah Zellen, d.h. der Shunt mit seinen 0,5mOhm liegt einiges unter der Maximalangabe einer Einzelzelle. Ich sehe den also auch eher nicht als Urheber für den geringeren Ladestrom als sonst. Werd mal morgen früh gleich nach dem Aufstehen in Keller gehen und schauen, wieviel Watt das Ladegerät bei knapp über 0°C Außentemp. aus dem Netz zieht.
Re: Automatische Ladegerät-Abschaltung
Verfasst: Fr 20. Apr 2012, 22:50
von MEroller
Tja, mein Ladegerät hat sich wohl inzwischen auf nur noch 840 bis 860W eingeschossen, es bleibt dabei...
Hier mal ein "normaler" Ladevorgang ohne Balancieren am Ende (einfach draufklicken, dann wird auch der untere Rand direkt angezeigt im Forum):

- Laden_ohne_Balancierung_EMC72-10.gif (16.47 KiB) 4194 mal betrachtet
Man sieht schon zwei Zappler noch am Anfang, wo die versprochenen 10A Ladestrom fast erreicht werden, aber das einigt sich immer wieder schnell auf 8,8V. Die Zappler dürften zu den Zeitpunkten stattfinden, an denen die Lichtorgel erst von 20% auf 40% umspringt und dann von 40 auf 60%. Was dann auch ziemlich gut passt, wenn man bedenkt, dass die Batterie bis auf ca. 55% SOC (Ladezustand - State of Charge

) entladen war. Hier sieht man auch schön, wie nach Ladeende nach 2h 11 min die Batteriespannung wieder recht schnell abfällt von 87 auf schlussendlich nach ein paar Stunden 81V rum. Da kann man sich schon fragen, wer außer dem Energieversorger und ggf. den Balancern was von der letzten Spannungsspitze auf 87V was hat
Hier nochmals feiner aufgelöst das Ladenede:

- Ladeende_ohne_Balancierung_EMC72-10.gif (18.01 KiB) 4194 mal betrachtet
Wieder bei 82V schaltet das Ladegerät auf 1,5A runter für 2 Minuten, um dann wieder auf 8,7 bis 8,8 Aufzudrehen und bei knapp 85V nochmals für 2 Minuten auf 1,5A runtergehen. Danach geht es nach etwas weniger als 1 Minute bei "Vollgas" ab etwa 86V in die Konstantspannungsphase mit einem innerhalb von 5 Minuten auf 1,1A kontinuierlich abfallenden Ladestrom, bis das Laden nach Erreichen von diesmal 87,02V endgültig beendet wird.
Dies ist eine normale Ladekurve, wie sie wohl etwa 90% der Zeit vorkommt, ohne dass das BMS ins Ladeende reinpfuscht. Das spricht für 24 GBS Zellen, die sich ziemlich gut aufeinander eingestellt haben
Dennoch wurden wieder von 17,891Ah deren 18,089 reingeladen. Entweder hat sich der Cycle Analyst verzählt, oder es spiegelt sich hier ein Ladewirkungsgrad der Batterie in Höhe von 98.9% wider...