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Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen. Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität

Verfasst: Fr 23. Feb 2018, 21:05
von tiger46
"Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen (hin zu 55 km/h) .. wir arbeiten dran, wir hoffen, dass wir nächstes Jahr dieses Gesetz kippen." Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität.

ca. Minute 43 - bis 46

http://www.cleanelectric.de/kurt-zum-sonntag/

Re: Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen. Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität

Verfasst: Mo 26. Mär 2018, 17:01
von Dirk
@tiger 46
Hallo und guten Abend, habe mir gerade den kompletten Beitrag angehört.
Danke für den Tip, der war super.
LG Dirk

Re: Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen. Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität

Verfasst: Di 2. Apr 2019, 23:34
von Nonnoz
Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen (hin zu 55 km/h) .. wir arbeiten dran, wir hoffen, dass wir nächstes Jahr dieses Gesetz kippen." Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität.

Hat sich denn da jetzt schon was getan ???? oder war das nur eine leere Phrase ??

Re: Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen. Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität

Verfasst: Sa 3. Aug 2019, 17:51
von RevoQuax
tiger46 hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 21:05
"Wir müssen endlich ... von 45km/h weg ...
Ich halte diesen Ansatz definitiv

für nicht sinnvoll! Eine Verbesserung der Sicherheit für Kleinkrafträder erreicht man nicht dadurch, dass man ihre zulässige Höchstgeschwindigkeit nach oben schraubt. Um die Fahrzeuge an diese Bedingungen anzupassen, müssen sie mechanisch stabiler gebaut werden, benötigen bessere Bremsen und verbrauchen letztlich auch mehr Energie. Wenn Stürze passieren, sind die zudem folgenreicher.

Einziger Mehrwert: Man wird innerorts nicht so oft von Autos, LKWs und Bussen überholt. Außerorts spielt eine Steigerung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 55 km/h überhaupt keine Rolle.

Im Gegenzug muss man als e-Kleinkraftradfahrer noch mehr aufpassen. Man wird nicht nur als langsam eingeschätzt oder ganz übersehen, sondern auch überhört! Das heißt, man verlangt vom e-Zweiradler, mehr Verantwortung für seine eigene körperliche Unversehrtheit zu übernehmen. Kommt es zum Unfall, hat folglich in erster Linie der e-Zweiradler etwas falsch gemacht, da er offensichtlich seiner Verantwortung nicht nachgekommen ist.

Wie kann dann eine Lösung aussehen?

Um die Gefahren, die von "stärkeren" Verkehrsteilnehmern auf e-Kleinkraftradfahrer einwirken zu reduzieren, müssen getrennte Verkehrbereiche geschaffen werden. Es muss eigene Zweiradstraßen oder Fahrspuren geben, die vom motorisierten "Großverkehr" abgetrennt sind. Wenn auf diesen entschleunigten Verkehrswegen ein Tempolimit von 30 km/h gilt, kann es kaum zu schweren Unfällen kommen, zumal wenn generell Helmpflicht gilt.

Zweiradstraßen haben weitere Vorteile: Sie reduzieren den bezinbetriebenen Verkehr, sorgen für bessere Luft, weniger Feinstaub, weniger Lärm und sind wartungsärmer als vom Schwerverkehr malträtierte Straßen. Wenn die Städte zudem die Ampelschaltungen dieser Verkehrswege auf den Zweirad-Kleinverkehr optimieren, ist man mitunter mit dem Zweirad schneller, als mit dem Auto.

Nein, wir brauchen keine schnelleren (e-)Bikes, wir brauchen Straßen für (e-)Bikes!

Bis es die in ausreichender Zahl gibt, sehe ich eine der Aufgaben des Bundesverbands eMobilität eher darin, beim Gesetzgeber eine allgemeine Nutzung der Radwege auch für e-Kleinkrafträder zu erreichen!

Diese Maßnahme gälte zudem für alle zugelassen e-Kleinkrafträder, wohingegen eine 55-km/h-Regelung für die Kraftstraße nur auf Neufahrzeuge anwendbar wäre.

Meinen E-Scooter würde ich jedenfalls nicht freiwillig mit 55 km/h über so manche Schlaglochpiste hier in der Umgebung jagen wollen, selbst wenn ich es dürfte. Dann lieber mit max. 25 km/h auf dem Radweg. Das genau darf ich aber nicht!

Bleibt die zugegeben mit Sarkasmus angereicherte Frage, wofür ich lieber Geld ausgeben würde: Für einen Strafzettel ab und zu oder für meine eigene - vorzeitige - Beerdigung.

Salu,
Quax

Re: Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen. Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität

Verfasst: Sa 3. Aug 2019, 18:24
von tiger46
Bei eRollern (Größe Vespa) halte ich die 55 - 59 km/h schon für sinnvoll.

Für eScooter - Kleinstfahrzeuge - halte ich die 25 km/h Regelung (wie in Österreich) und Ausbau der Radwege, wo diese Gefährte ja fahren müssen, für sinnvoll.

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Nonnoz hat geschrieben:
Di 2. Apr 2019, 23:34
Hat sich denn da jetzt schon was getan ???? oder war das nur eine leere Phrase ??
Petition kann man unterschreiben:
https://www.openpetition.de/petition/on ... auf-59km-h

Re: Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen. Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität

Verfasst: Sa 3. Aug 2019, 18:29
von ripper1199
RevoQuax hat geschrieben:
Sa 3. Aug 2019, 17:51
....Um die Fahrzeuge an diese Bedingungen anzupassen, müssen sie mechanisch stabiler gebaut werden, benötigen bessere Bremsen und verbrauchen letztlich auch mehr Energie....

Einziger Mehrwert: Man wird innerorts nicht so oft von Autos, LKWs und Bussen überholt.
Du weisst schon, dass eigentliche alle KKR mehr oder zumeist eher weniger aufwendig gedrosselt sind? Die fahren so knappe 65 und werden bei Rollern dann mittels Begrenzung der Variomatik künstlich in die Enddrehzahl getrieben, die dann sanft mittels Spätzündung abriegelt. Viel Lärm, viel Verbrauch für Schneckentempo und nicht andersrum. Das Fahrwerk ist also direkt darauf ausgelegt und wird in anderen Ländern mit der ganzen Familie auch erheblich anders gefordert als wir das hier gemeinhin tun.

Ich sehe das Gefahrenpotential tatsächlich eher bei den ganzen knappe Überholmanövern.

Re: Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen. Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität

Verfasst: So 4. Aug 2019, 17:55
von RevoQuax
ripper1199 hat geschrieben:
Sa 3. Aug 2019, 18:29
Ich sehe das Gefahrenpotential tatsächlich eher bei den ganzen knappe Überholmanövern.
Das sind sicherlich die gefährlichsten

Situationen, in die man als Zweiradler kommen kann. Es gibt aber auch andere, z. B. der Windsog durch einen überholenden LKW. Auch entgegenkommende Busse sind nicht ohne, aber darauf kann man sich etwas einstellen, weil optisch erkennbar.

Je höher die gefahrene Geschwindigkeit ist, um so größer sind diese Einwirkungen auf den Zweiradler. Während sich meine 1100er davon kaum beeindrucken lässt, schlägt mein Revoluzzer mit weniger als 50 kg Eigengewicht Haken wie ein Hase. In so einer Situation nur eine Hand am Lenker zu haben, führt schon bei 45 km/h mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Sturz.

Das sieht bei einer e-Schwalbe, die leer fast dreimal so viel wiegt, wie ein Revoluzzer und im Vergleich "riesige" Räder hat, wieder weniger dramatisch aus. Aber auch sie wird die Flügel strecken, wenn es zu einer Karambolage mit einem "fetten Vogel" kommt.

Egal, aus welchem Blickwinkel ich auf dieses Thema schaue, die für mich einzig sinnvolle Lösung ist, Autoverkehr und schwächere Verkehrsteilnehmer so weit wie möglich voneinander zu trennen. Städte wie Amsterdam und Kopenhagen machen es vor.

Auf meiner innerstädtischen Pendelstrecke gibt es einen Abschnitt, der zweispurig je Richtung ausgebaut ist. Zudem gibt es je Richtung einen schmalen Radweg in teils miserablem Zustand oberhalb der Bordsteinkante. Konsequenz: Der Radweg ist mitunter alle 100 m zugeparkt und man muss auf die Straße oder den Gehweg ausweichen. Der Gehweg ist tabu, die Straße ein Haifischbecken!

Ich habe meinem zuständigen Verkehrsdezernat den Vorschlag gemacht, die rechte Fahrspur mit Tempo 30 zu belegen, was auch Ab- und Einbiegern nach und von rechts das Leben erleichtern würde. Die Kosten dafür wären quasi null.

Bumper auf der rechten Spur könnten dafür sorgen, dass man im Auto langsam fahren muss. Unterbrechungen in der Mitte der Bumper, ca. 60 cm breit, würden es Zweiradlern ermöglichen, die Bumper zu durchfahren, ohne aus dem Sattel geworfen zu werden. So könnte die ursprüngliche Radspur auch als Ladezone genutzt werden, ohne dass Zweiradler beim Umfahren der Hindernisse immer sofort ins Haifischbecken kommen.

Der Stadt war mein Vorschlag noch nicht einmal eine Antwort wert. Vielleicht braucht es jemanden aus dem Bundesverband eMobilität, um Gehör zu finden. Dafür verzichte ich gerne auf 55 km/h.

Salu,
Quax

Re: Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen. Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität

Verfasst: So 19. Apr 2020, 02:03
von ThoMadass
Am sinnvollsten und einfachsten wäre ein Tempolimit von 40 km/h innerorts und der "Kas is gessen":

Überholen dürften die "Schnelleren" nicht mehr, weil sie ja nicht mehr schneller dürfen ;-)

Für Abgas- und Lärmreduzierung ist 40 km/h besser als 50 und teilweise sogar besser als 30 km/h (bei letzerem wird oft im zu niedrigen Gang gefahren, somit mehr Motorlärm/Abgase).
Soll aber nicht heißen, dass (alle) 30er Zonen oder Beschränkungen damit aufgehoben werden, die sind ja meistens wegen der Verkehrssicherheit eingerichtet.

Oder die E-Mopeds/Roller mal wirklich (herstellerseits) ihre Maximalgeschwindigkeit von echten 45 km/h erreichen lassen ;-)

Re: Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen. Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität

Verfasst: So 19. Apr 2020, 02:45
von Evolution
Ich denke, dass die Politik sich jetzt auf die Bewältigung der Coronakrise konzentriert und zu konzentrieren hat. Neben der massiven Gesundheitsbedrohung weltweit, haben wir einen wirtschaftlichen Niedergang zu verarbeiten, für die die Politik noch kein Konzept entwickelt hat. Zur Zeit erleben wir eine Subventionierung mit der Gießkanne durch alle Wirtschaftsbereiche, die auf Dauer durch Deutschland nicht zu stemmen ist. Wir erleben innerhalb Deutschlands aber auch in der EU wie auch weltweit Verteilungskämpfe, deren Ausmaß wir heute nur erahnen können.

Geld ist nicht unendlich sondern basiert auf Wertschöpfung. Wenn das Geld weiter so ausgegeben wird und das über einen zu erwartenden Zeitraum von zwei Jahren, dieser Zeitraum dürfte mindestens zur Schaffung eines wirksamen Impfstoffes erforderlich sein, haben wir den Euro soweit unterminiert, dass alles auf eine Wirtschaftskrise, Währungskrise und Überlastung der deutschen Bevölkerung, insbesondere der Gruppe der Steuerzahler hinausläuft.

Wenn der Euro nichts mehr Wert ist, werden wir in der Eurozone eine Verarmung erleben, wie wir sie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr hatten. Mir fehlt einfach die Vorstellungskraft, um das zu beschreiben, was letztendlich auf uns zuzukommen droht. Unser Sozialsystem beruht auf unserer Wirtschaftskraft und einer relativen Stabilität des Geldes. Der Staat finanziert sich über Steuern und Schuldenaufnahme. Im Augenblick wächst diese exponential. Eine Erhöhung der Steuern ist aber auch nicht vermittelbar, denn wir haben bereits jetzt eine der höchsten Steuerlasten weltweit.

Dazu kommen die Forderungen der südlichen Länder nach einer Vereinheitlichung der Schulden, die ständige Zuwanderung von Migranten, von denen realistisch nur maximal 50 % einen Arbeitsplatz erhalten. Zur Zeit erleben wir jedoch eine nicht einzuschätzende Vernichtung von Arbeitsplätzen, die unser Wirtschaftssystem in den Abgrund zu führen droht.

Dazu kommt noch die Klimakatastrophe, die zu immer neuen Dürren führt, die unsere Landwirtschaft auf Dauer nicht zu stemmen vermag. Die Bundesregierung kann die Landwirtschaft nicht über Jahre oder Jahrzehnte finanzieren. Es wird also zu Hungersnöten kommen, zu Völkerwanderungen, zu Kriegen um die verbleibenden Ressourcen einer sterbenden Welt.

Und da willst Du über Geschwindigkeitsregelungen diskutieren?

Re: Wir müssen endlich diesen Scheiß von 45km/h weg bringen. Kurt Sigl, vom Bundesverband eMobilität

Verfasst: So 19. Apr 2020, 22:43
von ThoMadass
Evolution hat geschrieben:
So 19. Apr 2020, 02:45
...
Und da willst Du über Geschwindigkeitsregelungen diskutieren?
War Dein Beitrag an mich oder den Thread-Starter gerichtet :?:

Der Thread ist schon zwei Jahre alt...

Ich habe nur "meinen Senf" dazu gegeben. :oops:

Ja, Du hast Recht, zur Zeit gibt es Wichtigeres! Du hast alles erwähnt: Gesundheits-, Sozial-, Wirtschaftsystem, Klima etc.

Bitte nicht falsch verstehen, aber ich verstehe deinen Beitrag wie eine Art "Totschlagargument", denn es gibt all diese Probleme nicht erst seit "Corona" und es gab/gibt so gesehen immer wichtigere Probleme (auf der Welt).
Somit könnte man sich jede Diskussion oder jedes andere Thema "ersparen" (und dieses Forum und alle anderen Foren gleich schließen). :cry:
Aber das wird jetzt eher off-Topic.