Verkehrshindernis mit 45km/h - was können wir tun?

[Terminrollator]

Ich habe auf die Schnelle kein passendes Thema hier im Forum gefunden (außer allgemeines Rumgemaule hier und da).
Daher mal ein neues Thema zum Sammeln.

Erst mal: Mir gehts hier nicht darum wie ich warm und trocken über den Winter komme, indem ich mir durch illegales rumgetrickse ein warmes Plätzchen im Knast sichere. Also Tunig und Co. ist an anderer Stelle hier schon ausgiebig bearbeitet.

Ziel hier sollte es sein, langfrisitig die leidliche (rechtliche) 45km/h Beschränkung weg zu bekommen!
Das Problem ist reichlich bekannt denke ich, also wo kommt es her und was könnten wir tun das zu ändern?

Ich hab mal kurz recherchiert und folgende (für mich plausible) Erklährung für das "Warum" gefunden:

"Die 45 km/h Grenze wurde mit der EU-weiten Angleichung des Führerscheinrechts festgelegt, da ein Großteil der EU-Länder die alte nationale Klasse M (oder wie sie in jedem Land auch sonst hieß) auf 45 km/h beschränkt hatte. In Deutschland lag die Grenze für die Fahrzeuge der Klasse 5 (alte Entsprechung der Klasse M) zwar bei 50 km/h aber hier war Deutschland eine der wenigen Ausnahmen.
Die Grenze liegt deswegen bei 45 km/h, da in vielen Ländern das Befahren von Schnellstraßen/Autobahnen erst ab einer bauart bedingten Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h möglich ist. Um also Autobahnen und Schnellstraßen in den meisten EU-Ländern von diesen Fahrzeugen freizuhalten, wurde die Grenze auf 45 km/h festgelegt. Auch hier war Deutschland mit seiner Mindestgeschwindigkeit auf Autobahnen von 60 km/h eine Ausnahme."

Wenn man also politisch dagegen argumentieren will, sollte man das im Hinterkopf haben.

Allgemeine Infos zum Thema und zur Historie sind bei Wikipedia ganz gut zusammen gefasst.

Auf onlinepetition.de hat sich auch schon jemand Gedanken gemacht und Beiträge gesammelt

Die Rechtslage hierzulande kurzfristig zu ändern, ist sicher illusorisch.

Dennoch halte ich es für richtig, sich hier immer wieder öffentlich zu positionieren, und das Thema immer wieder mal hoch zu werfen.
Vielleicht können ja dann unsere Enkel eines Tages mal wieder richtig Gas geben

[Fasemann]

Politik macht es möglich.....

In Thüringen und Sachsen dürfen die Heranwachsenden den Schein mit 15 Jahren machen, lokale Regelung des Führerscheinrechts, und auch gleich 60 km/h fahren, wenn sie das entsprechende Fahrzeug haben. Wenn jemand wirklich will, lässt sich das bestimmt Ändern, aber da wir eine GROßE Familie, EU, sind wird das nicht so einfach sein.

[tiger46]

Bundesverband für eMobilität fordert eh auch 55 km/h

viewtopic.php?f=34&t=5597&p=85635&hilit ... ric#p85635

[Systray]

Ich halte es für extrem unwahrscheinlich, dass die EU hier was ändert, dort gibt es so viele wichtigere Probleme, als dass wegen sowas eine neue Baustelle auf gemacht wird.

Daher scheint es nur 2 Wege zu geben, die evtl. erfolgversprechend sind.

1. In D macht man es wie in anderen EU Ländern auch, und gibt mit dem B Schein (Auto), automatisch 2-Räder bis L3e-A1 (125er) frei.

2. Mit Hilfe der mächtigen Umweltlobby, also den Grünen und ihre div. Hilfstruppen (Bund, Greenpeace, NaBu, usw.) kann man versuchen, entweder in D oder auch EU weit, wenigstens für Elektro Kleinkrafträder eine Aussnahme zum Schutze der Umwelt und des Klimas, also ein Anreiz für einen Umstieg vom Verbrenner zu erreichen.

Ansonsten, enfach nochmal die Fahrschule besuchen und den A Schein machen.

[MEroller]

Ansonsten, enfach nochmal die Fahrschule besuchen und den A Schein machen.

Hab' ich gemacht, hat enorm Spaß gemacht, ebenso enorm viel gekostet, und ich habe sogar noch etwas mir bis dato unbekanntes im Zweiradreich dazugelernt, zumindest in Bezug auf Verbrenner-Motorräder mit Schaltgetriebe: "Die Kupplung ist Dein Freund!" Sie macht ein (wegen zu massivem Gaseinsatz) außer Kontrolle geratendes Bike augenblicklich lammfromm. Jetzt bei meinem elektrischen Dampfhämmerlein liegt das ganze Geheimnis einzig und allein in meiner rechten Hand verborgen

50km/h Mindestgeschwindigkeit auf Autostrada und Autoroute war mir allerdings neu, würde aber erstmals einen gewissen Sinn für die Europäische 45er Regelung für L1e Fahrzeuge ergeben. Schwierig, schwierig...

[Terminrollator]

Ansonsten, einfach nochmal die Fahrschule besuchen und den A Schein machen.

Klar geht das immer, macht nur praktisch wenig Sinn. Das ist wie mit Spatzen auf Kanonen schießen.

1. Kann ich mir für die Kosten des Scheins fast schon einen 2. Roller kaufen.
2. Ich habe garkein Interesse mit einem 2-rädigen Boliden mit 250km/h über die Autobahn zu heizen. Ich will meinen Roller nur für urbane Mobilität in der City nutzen.
3. Mir reichen 45km/h im Übrigen völlig aus! Das Problem sind nicht meine 45km/h sondern die Tatsache das alle anderen schneller fahren und mich damit als Hindernis (Feind) sehen. Wenn in der Stadt generell nur 45 erlaubt wäre, wäre das für mich auch o.k.
4. Der Charme des Roller ist ja gerade, dass man mit wenig Aufwand und vertretbaren Kosten mobil ist. (Sprich: keine Steuern, TÜV, günstige Versicherung, ..)
5. Theoretisch habe ich mit meinem alten Kl. 3 Lappen bereits die A1, nur hat sich irgendein Bürokrat ausgedacht, dass ich mir bei meinem umgeschriebenen A1 noch nen 3. Rad anschrauben muss, da der umgeschriebene A1 nicht für 2 Räder gilt.

[lasser]

Dieser Beitrag wurde vom Verfasser entfernt.

[chrispiac]

Hinzu kommen in einigen Städten noch „Grüne Welle“-Regelungen die die erlaubten 50km/h voraussetzen. Ich könnte regelmäßig k*tzen, wenn Autos problemlos vorrankommen, ich mit maximal 45km/h aber an jeder zweiten Ampel anhalten muß. Da darf man sich nicht wundern, wenn bei wenig Verkehr der drang aufkommt, noch bei „dunkelgelb“ über die nächste Kreuzung zu fahren um flüssiger voranzukommen. Daher habe ich auch durchaus Verständnis für Fahrradfahrer, die dann über Fußgängerwege fahren um die „Konfliktfreie Ampelschaltung“ der Fußgänger zu nutzen, um schneller voranzukommen. Da werden extra Fahrradschutzstreifen auf der Fahrbahn makiert (die Lieferdienste gerne als Parkplatz mißbrauchen), extra Fahrradaufstellflächen vor dem Individualverkehr an Ampeln markiert, aber die Ampelschaltung orientiert sich weiter an der erlaubten Höchstgeschwindigkeit und behindert die Verkehrsteilnehmer, die gezielt gefördert werden, damit mehr auf ÖPNV und Fahrrad umgestiegen wird.

Daher wäre ich schon froh, wenn die 45km/h wenigstens auf die (fast überall) geltene Höchstgeschwindigkeit Innerorts von 50km/h angehoben wird, mit den gleichen Tolleranzregeln wie bisher. Wenn ich „echte“ 50km/h fahren könnte, (mit vollem Akku etwas mehr und das diese bis runter auf 10-20% Akku gehalten werden können), dann wäre mir schon sehr geholfen und ich kann mir nicht vorstellen, das diese 5km/h mehr bei jungen Fahrern zu noch mehr Unfällen führen wird (vielleicht hält das den Einen oder Anderen davon ab, sein Gefährt zu tunen). Der Drang „schneller“ ist immer vorhanden, aber es wäre doch sinnvoll, diese an vorhandene Geschwindigkeitsbegrenzungen anzupassen.

[lasser]

Dieser Beitrag wurde vom Verfasser entfernt.

[Terminrollator]

Die allermeisten Autofahrer sind im Gegenteil sogar sehr geduldig und umfahren Dich bei Gelegenheit mit ausreichendem Abstand, so zumindest meine inzwischen langjährige Erfahrung.

Das mag bei dir (in Minden?) vielleicht so sein. Ich habe hier in Berlin eher andere Erfahrung gemacht.
Im Umland und auf breiten oder wenig befahrenen Straßen hab ich das Problem auch weniger.
Im Großstadt Berufs- und Feierabendverkehr auf einer vollen, 4-spurigen Ausfallstraße, sieht das eben anders aus, da wirst du auch von Bussen und LKW überholt, die dann nach Links wenig ausholen können, da die Nachbarspur ja auch voll ist.
So in die "Gullizone" gedrängt zu werden und von Gullideckel zu Gullideckel zu hoppeln, während links Kolonnen von PKW, Kleinlaster und Busse an die vorbei ziehen, und selbst manch alter Benzinroller dir mit 55km/h den Stinkeauspuff vor die Nase hält, das macht nicht wirklich spaß.

Im direkten Cityverkehr ist das schon wieder anders, hier schafft es eh kaum jemand bis zur nächsten Ampel oder Kreuzung auf 50km/h zu beschleunigen. Da bin ich eher mit dem leichten Roller und dem guten Anzug aus dem Stand im Vorteil.