Link: war letztens im
www.elweb.info im Bereich CityEL, wo es um Lithiumumrüstungen geht. Also auf Anhieb werde ich den nicht finden, war aber in den letzten 1-2 Wochen dort. Der Poster hatte die Dinger auf eigene Kappe eingebaut, noch bevor es den offiziellen Umrüstsatz vom Hersteller gab.
Plan b):
Im Moment kosten die Akkus bei Direktkauf in China in großen Mengen ca. $1.10 pro AH-Stunde. Macht bei einem 40AH-Akkus ca. $44, das ganze mal ca. 20 für die Anzahl der Akkus, also ca. $880. Dazu kämen noch Transport, Zoll, Märchensteuer, Aufschlag für den Importeuer (für Gewährleistungsabwicklung usw.). Macht dann einen Endkundenpreis von 1200€ künftig (meine Schätzung) mit fallender Tendenz. Im Moment liegt die einzelne Zelle bei 80€ in Deutschland, also derzeit 1600€ für den Satz. Bis vor einigen Monaten war man noch froh, wenn man die $2-Grenze pro AH preislich erreichen konnte. Wenn man bedenkt, dass man für gute Bleiakkus (5 Stück für eine 60V-Konfiguration) jetzt auch schon gut zusammen 500-600€ hinlegt, und die nach 3000-8000km (die 8000km sind nur bei guter Pflege und nur mit einem teurem Ladegerät erreichbar, ansonsten eher 5000-6000km Obergrenze) platt sind, ist das schon sehr interessant.
Nächster Vorteil: wenn einer der Bleiblöcke kaputt ist, ist es ratsam, alle auszutauschen. Bei Lithiumzellen sollte es reichen, die eine defekte auszutauschen, dann sollte man aber nach meinem Dafürhalten zumindest einfache Balancerboards verbaut haben.
Hersteller für Lithiumzellen:
China:
- Thundersky (über diverse Händler)
- Sky Energy (machen von den Datenblättern und ersten Tests einen guten Eindruck, wenn nicht sogar etwas besser als die Thunderskys, sind von der Bauform handlicher als Thundersky), preislich günstiger als Thundersky, derzeit über einen polnischen Importeur zu bekommen
- GBS-Energy (sind im Innoscooter EM6000L verbaut, da gibt es interessante Beziehungen zwischen Innoscooter und GBS-Energy / Deutschlandvertretung), Preise und ob Abgabe an Endkunden ist mir noch nicht bekannt. Interessant sind die etwas detaillierten Datenblätter im Vergleich zu den Mitbewerbern, die Daten werden unterschiedlich angegeben je nachdem, ob eine Zelle einzelnd oder im Verbund betrieben wird. Das wirkt "ehrlicher".
- Hipower
- GP-Battery (das sind die, die auch die NiMH-Zellen für den Vectrix hergestellt haben), allerdings in Deutschland noch nicht gesichtet. Die laufen aber gerade als Experiment in einem E-Roller aus Taiwan mit angeblich sehr guten Zwischenergebnissen (Herstelleraussage des Rollers, wobei sich da mein Vertrauen in Grenzen hält, meinen dezenten Hinweis, ich wäre gerne Testfahrer, haben die "überhört")
- und diverse, die noch Nonames sind
Taiwan:
- BMI / PSI, hier insbesondere die Rundzellen mit 10-14AH
- und noch einer, dessen Namen mir entfallen ist, stellt aber nur kleine Rundzellen her, von denen man diverse parallel schalten muß, also eher uninteressant für uns E-Fahrer
Deutschland:
Da schweigen wir lieber, 500Mio Forschungs-/Steuergelder in den letzten Jahren haben nichts bewirkt außer Werbephotos mit umgelabelten chinesischen Tütenakkus / Taiwanrundzellen
Die einzig "altgedienten" Produzenten sind Thundersky und BMI/PSI, der Rest ist, soweit ich mich entsinne, im Verlaufe dieses Jahres hinzugekommen. Der Anbietermarkt wächst also momentan recht kräftig, und da sehe ich uns E-Fahrer gut von profitieren.
Insofern halte ich jetzt schon die Festlegung für Plan b) etwas für verfrüht.
Hinsichtlich der Lebensdauer in Kilometer machen mir die Lithiumzellen daher keine Sorgen, die Unwägbarkeit sehe ich eher bei der kalendarischen Lebensdauer (Kapazitätsverlust durch Lebensalter unabhängig von der Häufigkeit der Benutzung). Und hier gibt es zu den LiFePo4-Akkus (Tundersky) noch keine Ergebnisse, da die erst seit ca. einem Jahr in größeren Stückzahlen in E-Fahrzeugen verbaut werden. Es sei denn, man wertet es als gutes Ergebnis, dass in diesem einem Jahr nach meinem Kenntnisstand kein Besitzer meßbare Reichweitenverluste feststellen konnte.
Hinsichtlich des SCP-4040: ich halte die 40AH-Zellen für zu klein für den Roller und die Leistung. Bei den jetztigen Temperaturen zeigen die schon in meinem 2.4KW-Roller Spannungseinbrüche (allerdings in einer 48V-Konfiguration, was die Situation etwas verschärft). Empfehlung: dem Händler 60AH-Akkus abschwatzen, auch wenn es 600-800€ teurer wird. Du hast, auch im Sommer, eine stabilere Spannung, was sicherlich trotz etwas höherem Gewichts nicht negativ ist (Höchstgeschwindigkeit usw.). Eine andere, auch für mich verwunderliche, Feststellung war, dass die Thundersky - 40AH-Akkus eine Leerlaufspannung von 3.3xV haben, die 60AH liegen bei 3.5xV. Habe ich selbst gemessen, sonst hätte ich es auch nicht geglaubt. Das spricht auch für mehr Spannungsstabilität unter Last. Investieren würde ich derzeit zumindest noch in einfache Balancerboards, macht zwar bis zu 200€ extra, aber man tut den Zellen und sich meines Erachtens damit doch einen Gefallen.
Und wenn die Zellen dann mal wirklich absterben (in 3-5-7-xx Jahren), dann kann man sich einen Kopf machen, was man denn als Ersatz nimmt und ob man dann noch überhaupt in seinen Roller investieren will. Vielleicht ein paar Monate vorher mal in einschlägigen Foren mitlesen, wie so die Erfahrungen dann sind. Zwischen Idee und Kauf der Zellen lagen bei mir auch gerne 10-12 Monate, kaufentscheidend war letztendlich, dass ich die Akkus billig aus der Ovinem-Restmasse bekam. Eigentlich war Thundersky nicht mein Wunschkandidat, aber alles andere wäre damals mindestens doppelt so teuer gekommen.