Wie schnell kann ein Akku kaputt gehen, bzw. kann man einen Akku "totladen"?

Antworten
daja
Beiträge: 17
Registriert: Di 27. Aug 2019, 21:45
Roller: Nova Motors eEve
PLZ: 55559
Kontaktdaten:

Re: Wie schnell kann ein Akku kaputt gehen, bzw. kann man einen Akku "totladen"?

Beitrag von daja »

Peter51 hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 09:25
... Zudem sinkt die verfügbare Kapazität im Winter...
Hat im Winter ein Li-Akku Vorteile gegenüber dem Blei-Akku? Oder ist der Leistungsverlust zu vergleichen?

STW
Beiträge: 7295
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Wie schnell kann ein Akku kaputt gehen, bzw. kann man einen Akku "totladen"?

Beitrag von STW »

Ein Lithiumakku ist bei kalten Temperaturen eine ziemliche Zumutung. Naja, kann eine Zumutung sein. Der Innenwiderstand geht hoch, damit kommt weniger Spannung und somit Leistung am Motor an, und auch die entnehmbare Kapazität sinkt, weil die Spannung mit zunehmender Entladung bei Kälte kräftig abnimmt. Unter 0° wird es definitiv unschön, bei rund -18° ist dann nur noch Schritt- bis Mofageschwindigkeit drin, je nach Konfiguration. Alles eigene Erfahrung. Der Akku soll nicht bei Temperaturen unter 0° geladen werden, weil das der Lebensdauer abträglich ist.

Das klingt jetzt alles schrecklich, also gleich wieder relativieren:
Setze ich einen Akku mit gleicher Kapazität ein wie die C20 eines Bleiers, dann habe ich im Winter gleiche Reichweite, zeitweise ist es jedoch gemütliches Fahren. Nach einer gewissen Strecke hat sich der Akku am eigenen Innenwiderstand erwärmt und es wird besser und der Roller fährt dann tatsächlich spritziger - wenn man selbst bei den Temperaturen solange durchhält. ist der Akku warmgefahren, dann kann er auch draußen geladen werden, vorausgesetzt, er kühlt dabei nicht schnell aus.
Grundsätzlich lebt ein Lihtiumakku bei korrektem BMS und etwas Liebe erheblich länger als ein Bleiakku (siehe Signatur). Von meinen ursprünglich 16 Zellen / 40Ah von 2008 überleben bis heute 14 Stück im Zweitroller.

Hat man herausnehmbare Akkus, die man zum Laden und zwischen den Fahrten in der Wohnung aufwärmen kann, dann ist das optimal. An manchen Tagen im Winter habe ich aufs Thermometer geschaut, ob ich denn jetzt tatsächlich mal laden kann, und ein paar Male auch den kompletten Roller ins Haus gestellt zum aufwärmen und laden.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Benutzeravatar
Alf
Beiträge: 1311
Registriert: Fr 25. Mai 2018, 19:24
Roller: NIU1S CIVIC, ECU TRA01C19, E-Bike SIEGAR Jet
PLZ: 53721
Wohnort: Siegburg
Tätigkeit: Elektroinstallateur, durch Wegeunfall Arbeitslos

Re: Wie schnell kann ein Akku kaputt gehen, bzw. kann man einen Akku "totladen"?

Beitrag von Alf »

Wann gehen die meisten Blei-Accus kaputt?
Im Winter.......
Lithiumchemie läßt sich da weniger beeindrucken.
Populisten sind jene Menschen, die einen Spaten Spaten und eine Katze Katze nennen William Shakespeare
Lieber aufrecht sterben, als auf Knien leben. Albert Camus

Wenn Du schläfst,
darfst Du nicht nur aufwachen,
Du mußt auch Aufstehen!
Unbekannter Autor

Buchempfehlung: Tod, wo ist dein Stachel isbn 978-3-947454-40-2

daja
Beiträge: 17
Registriert: Di 27. Aug 2019, 21:45
Roller: Nova Motors eEve
PLZ: 55559
Kontaktdaten:

Re: Wie schnell kann ein Akku kaputt gehen, bzw. kann man einen Akku "totladen"?

Beitrag von daja »

Ich leider schon wieder mit meinem leidigen Akku Thema.
Ich habe die Akkus nun einige male geladen und mittlerweile rund 600km damit zurück gelegt. Nur leider wird das ganze nicht besser sondern schlechter. Der Roller stand jetzt für eine gute Woche still. Jetzt schaffe ich noch ca. 5 bis 6 km mit voll geladenen Akkus! :x
Und die Außentemperaturen dürften es wirklich nicht sein. Wir haben immerhin noch Temperaturwerte im zweistelligen Bereich.

Unabhängig davon, dass ich NM wieder kontaktieren werde, (Und dieses Mal habe ich definitiv noch Garantie auf die Akkus...) werde ich wohl früher den Umbau auf Li-Technik angehen.

Diesen Akku habe ich empfohlen bekommen: https://de.aliexpress.com/item/32848849 ... 33afxezbXj
Was mich dabei "stört" ist die lange Lieferzeit und ggf. noch Zollkosten?

Spricht etwas gegen diesen Akku? https://www.ebay.de/itm/72V-30AH-Li-ion ... 3343619989

Die Leistung sollte identisch sein, Gewicht und Abmaße vergleichbar und der Preis sogar günstiger. Oder habe ich was übersehen?

Laden würde ich am Akku selbst und ansonsten nur umklemmen. Die Akkuanzeige würde nicht mehr "stimmen". Soweit die Theorie...

Danke für eure Antworten
VG
David

STW
Beiträge: 7295
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Wie schnell kann ein Akku kaputt gehen, bzw. kann man einen Akku "totladen"?

Beitrag von STW »

Wenn 5 Bleiakkus verbaut sind, solltest Du eher auf einen Lithiumakku mit einer Nominalspannung von ca. 60V gehen. Der Akku im Ebay-Link wird bis ca. 84V geladen, Deine jetzigen Bleiakkus bis ca. 72V (5*14.xV).
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

daja
Beiträge: 17
Registriert: Di 27. Aug 2019, 21:45
Roller: Nova Motors eEve
PLZ: 55559
Kontaktdaten:

Re: Wie schnell kann ein Akku kaputt gehen, bzw. kann man einen Akku "totladen"?

Beitrag von daja »

STW hat geschrieben:
Fr 11. Okt 2019, 08:20
Wenn 5 Bleiakkus verbaut sind, solltest Du eher auf einen Lithiumakku mit einer Nominalspannung von ca. 60V gehen. Der Akku im Ebay-Link wird bis ca. 84V geladen, Deine jetzigen Bleiakkus bis ca. 72V (5*14.xV).
Nein, es sind 6 Bleiakkus verbaut.
Laden wollte ich den Lithium-Akku allerdings über das mitgelieferte Ladegerät und das Kabel welches direkt am Akku ist. Also ohne den Controller für die Bleiakkus. <- War das überhaupt der Hintergrund Deiner Antwort? :D

Oder macht es Sinn einen Lithium-Akku mit höherer Spannung also 84V zu nehmen? (Gibt´s das überhaupt fertig konfektioniert? Finde auf Anhieb nur 72V Akkus jeweils mit 84V Ladegeräten.) Könnte ich denn überhaupt meinen 72V Motor mit einem 84V Akku betreiben?

Du siehst schon ... meine Elektronik Kenntnisse sind nicht all zuweit her ... :roll:

Danke und Gruß

STW
Beiträge: 7295
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Wie schnell kann ein Akku kaputt gehen, bzw. kann man einen Akku "totladen"?

Beitrag von STW »

Hintergrund meines Hinweises war, dass ich auf den Bildern 5 Akkus gesehen habe und dachte: Hoppla, sag mal Becheid. Ein neues Ladegerät solltest Du sowieso verwenden. Es gibt aber noch andere Komponenten im Roller, die Überspannung krumm nehmen könnten, also der Controller, der DC/DC-Konverter (der die 12V macht) und ggf. noch irgendwelche Bauteile. Aber bei 6 Bleiakkus sind in der tat 72V Nominalspannung korrekt.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

achim
Beiträge: 2535
Registriert: Do 3. Dez 2015, 11:18
Roller: Jupiter 11, Niu, GoE classic, Revoluzzer 45, SNE Streetsou
PLZ: 91088
Kontaktdaten:

Re: Wie schnell kann ein Akku kaputt gehen, bzw. kann man einen Akku "totladen"?

Beitrag von achim »

Meistens haben die Controller einen Überspannungsschutz der bei zu hoher Spannung einfach abschaltet. Beim Umrüsten von Blei auf Lithium muss kann es passieren dass der voll geladene Lithiumakku den Controller zum Abschalten bringt.
Dann kann man entweder um eine Zelle verringern, oder den Akku nicht bis zur Maximalspannung aufladen. Das verlängert sogar sein Leben, bringt aber einen Reichweitenverlust.
Baut man den Akku selbst, kann man sich da sehr gut rantasten.
Bei einem fertigen ist es etwas schwieriger.

Gruß,
Achim

achim
Beiträge: 2535
Registriert: Do 3. Dez 2015, 11:18
Roller: Jupiter 11, Niu, GoE classic, Revoluzzer 45, SNE Streetsou
PLZ: 91088
Kontaktdaten:

Re: Wie schnell kann ein Akku kaputt gehen, bzw. kann man einen Akku "totladen"?

Beitrag von achim »

Meistens haben die Controller einen Überspannungsschutz der bei zu hoher Spannung einfach abschaltet. Beim Umrüsten von Blei auf Lithium muss kann es passieren dass der voll geladene Lithiumakku den Controller zum Abschalten bringt.
Dann kann man entweder um eine Zelle verringern, oder den Akku nicht bis zur Maximalspannung aufladen. Das verlängert sogar sein Leben, bringt aber einen Reichweitenverlust.
Baut man den Akku selbst, kann man sich da sehr gut rantasten.
Bei einem fertigen ist es etwas schwieriger.

Gruß,
Achim

STW
Beiträge: 7295
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Wie schnell kann ein Akku kaputt gehen, bzw. kann man einen Akku "totladen"?

Beitrag von STW »

Das Problem bei den einfachen Controllern sind oftmals die Eingangskondensatoren, die hinsichtlich der Spannungsfestigkeit oftmals grenzwertig dimensioniert sind. Bei den 48V-Rollern, die bis ca. 58V geladen werden, sind dann 63V-Typen verbaut. Die reagieren dann allergisch auf höhere Spannungen.
Nun sollte die nächste Spannungsreihe bei 100V liegen, aber irgendwie würde ich darauf keinen Pfifferling verwetten, dass da nicht doch was eingespart worden ist.

Ebenso kennen wir aus älteren Controllern Spannungsreglerkaskaden, da waren tw. drei Spannungsregler hintereinander geschaltet, um aus den 48V über xxV, 12V dann die 5V zu generieren, die für die Hallsensoren benötigt werden. Die sind gerne mal abgeraucht, weil die Schaltung pfuschig und grenzwertig dimensioniert war. Angesteuert wurde die Kaskade vom Zündschloss, also 48V rein in diese Kaskade.

Von daher wäre ich bei den preiswerten Rollern vorsichtig, was Überspannung angeht. Wenn da noch Controller der alten Machart verbaut sind, kann es eng werden. Neuere Controller sind da flexibler und haben in der Tat einen Überspannungsschutz, sind dann aber schaltungstechnisch besser dimensioniert.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Antworten

Zurück zu „Blei Akkus“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste