Akku wird nicht (mehr) geladen....

für alles über Litium Akkus (ohne LiFePo)
Herby53
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Akku wird nicht (mehr) geladen....

Beitrag von Herby53 »

Hallo Expertenrunde,

ich stecke in meinem E-Bike-Projekt an einem Punkt fest, den ich mit meinem -zugegebener Maßen begrenztem- Wissen in Sachen Elektrik anscheinend nicht überwinden kann. Ich hoffe ich kann im Folgenden verständlich aufschreiben worum es genau geht und hoffe, dass jemand von Euch mir erklären kann was es für mögliche Ursachen aber vorallem Lösungsansätze gibt.

Zu meinem Projekt gehört ein 48Volt Akku mit 17Ah, welchen ich mir aus Fernost bestellt habe. Zu dem Akku wurde auch ein passendes Ladegerät (Ladestrom 2A) geliefert, welches mit einer nicht näher beschriebenen "intelligenten" Ladetechnik ausgestattet ist. Das Ladegerät verfügt über eine Kontroll-LED, welche gem. Beschreibung folgende 2 Zustände anzeigt: grün = Akku wird nicht geladen bzw. ist nicht verbunden // rot = Akku wird geladen. Weiterhin verfügt der Akku über eine separate Ladebuchse - also eine Buchse zum Aufladen des Akkus und eine zum Entladen.
Der Akku wurde ca. halbvoll geliefert und ich habe ihn als erstes aufgeladen - was auch funktioniert hat. Nachdem ich mit dem nun vollen Akku eine erste (fehlerfreie) Testfahrt gemacht hatte und ich ihn danach wieder aufladen wollte, zeigte das Ladegerät nur noch eine immergrüne LED. Der Akku wurde entsprechend nicht geladen. Um sicherzugehen, dass der Fehler nicht im Ladegerät selbst liegt, habe ich ein zweites, technisch identisches Ladegerät besorgt. Auch dieses lädt den Akku allerdings nicht.
Im ersten Moment vermutete ich, dass eventuell die Ströme, die bei der Testfahrt geflossen sind die Verbindung der Akkuzellen zu der Ladebuchse innerhalb des Akkugehäuses beschädigt/durchgebrannt haben könnten. Eine Messung mit meinem Multimeter zeigte mir aber, dass an der Ladebuchse immernoch Spannung anliegt, woraus ich schließe, dass die Verbindung unbeschädigt ist.

Meine Fragen sind:
1. Was könnte in dem Akku passiert sein, dass er keine Ladung mehr annimmt?
2. Was kann ich tun, damit ich ihn wieder Laden kann?
3. Könnte ich auch versuchen den Akku über die Entladebuchse aufzuladen (- schließlich wird der Akku auch während des Bremsens durch Rekuperation darüber geladen) und welche Chancen/Risiken wären damit verbunden ?


Vielen Dank schon jetzt!
Zuletzt geändert von Herby53 am Mo 16. Sep 2019, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.

STW
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Re: Akku wird nicht (mehr) geladen....

Beitrag von STW »

Wir wissen über die chinesische Wundertüte leider auch nur so viel, wie Du uns mitteilst. Link zum Produkt wäre hilfreich, vielleicht erkennt ja jemand seinen eigenen (Fehl-)Kauf wieder. Im Moment bleibt nur die Glaskugel ...

Zu 1: defektes BMS könnte eine Ursache sein, aber das stirbt auf der Ladeseite eigentlich nicht während der Fahrt
Zu 2: erst das Ladegerät in den Akku stöpseln, dann auf 230V geben. Das wirkt bei manchen Wundertüten echte Wunder
Zu 3: Versuchen schon, aber bei den typischen billigen BMS-Systemen wird das dazu führen, dass die Zellen nicht balanciert werden, die Überladung einzelner Zelen droht. Im einfachsten Fall blähen die sich auf und sind kaputt, im schlimmeren Fall gibt es einen netten kleinen Hausbrand und viel Ärger mit der Versicherung
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Herby53
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Re: Akku wird nicht (mehr) geladen....

Beitrag von Herby53 »

Hallo STW,

danke für die schnelle erste Rückmeldung. Hier ein Link zu dem Produkt:
https://www.amazon.de/gp/product/B07CGM ... UTF8&psc=1

Zu 2.: Genau in diser Rehenfolge habe ich gestöpselt. Und das schon einige Male. Das Ergebnis bleibt gleich: Grüne LED
Zu3.: Danke für den Hinweis. Damit hat sich diese Idee erledigt.

Zu 1.: Ist ein BMS (...wusste bis eben weder was das ist, noch dass sowas in meinem Akku steckt) grundsätzlich austauschbar, oder sind die Dinger so individuell in Funktionsweise und Anschluss, dass auch diese Möglichkeit in der Praxis ausscheidet?
Dann bleibt eigentlich nur der Versuch der Reklamation des ganzen Akkus - was sich ja bekanntlich sehr gut mit Fernost umsetzen lässt :? ?

STW
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Re: Akku wird nicht (mehr) geladen....

Beitrag von STW »

Ein BMS ist austauschbar. Aber wenn man an solchen Systemen nie gearbeitet hat, wird es recht schnell gefährlich. Die Dinger haben "nur" ein paar Grundfunktionen: Zellen werden balanciert, ggf. wird das Ladegerät bei Überspannung (auch nur einer Zelle) abgeworfen, bei Unterspannung des Akkus oder einer einzelnen Zelle wird der Entladeausgang dicht gemacht, ebenso bei Überstrom.
Da kann man was neues hineinsetzen, wenn man weiß, wie viele Zellen seriell dort verbaut sind, und welche Parameter (Entadestrom, Zellunterspannung) einzuhalten sind. Also Analyse des Akkupacks, Studium der Datenblätter, ..., es ist, wenn man es noch nie gemacht hat, einiges an Vorbereitungsaufwand.

Ich würde zunächst den Lieferanten kontaktieren, wenn es geht, zusätzlich über den Zahlungsdienstleister Druck machen. Wenn alles nichts hilft: es gibt Akkureparaturbetriebe, aber die werden einen Preis verlangen, der schon wieder locker dreistellig wird.
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ossiD
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Re: Akku wird nicht (mehr) geladen....

Beitrag von ossiD »

Hallo
Ich weis ich bin hier im Forenbereich" Lithium Akkus.
Doch möchte ich an dieser Stelle trotzdem meine Frage im Bezug auf "Blei Gel Akkus"stellen.
Habe ein ähnliches Problem. Der Akku ist für ein E Moped mit 60Volt 32aH. Schon einmal getauscht ist er jetzt nach 700km oder 13 Monaten
wieder defekt! Nach einer längeren Fahrt, nach der er auf ca 30% entlehrt wird und ich das Original Ladegerät mit 4Amp Ladestrom anhänge
lädt dieses nur 0,3kw/h bzw. Ca 1std 30 und schaltet dann ab.
Die Akkus sollen aber eine Leistung von doch mindestens 1,6kW/h laden. Da können sie mit diesen Ladewerten doch nicht voll geladen sein ?!
Auch fällt die Leistung des Mopeds nach wenigen km rapide ab. Die Akkus habe ich bei einem Autofahrerclub jeweils mit 100A testen lassen.
Schienen in Ordnung zu sein. Trotzdem ladet es nicht mehr...
Vielleicht kann mir hier jemand weiter helfen.

Mfg ossiD

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Re: Akku wird nicht (mehr) geladen....

Beitrag von STW »

Blei-Akkus können, je nach Behandlung, tatsächlich schon nach 700km / 13 Monaten defekt sein. Bei meinem ersten Roller hatte ich das erlebnis nach 1600km und war der Meinung, optimal mit denen umgegangen zu sein.

Zunächst einmal würde ich die Einzelspannungen der Akkus nach dem Vollladen messen sowie die Gesamtspannung - damit kann man schon mal versuchen auszuschließen, dass das Ladegerät einen Schlag hat. Und dann nochmal Messen der Einzelspannungen nach ein paar Kilometern Fahrt um zu gucken, ob vielleicht nur ein einzelner Block aus der Reihe tanzt.
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Re: Akku wird nicht (mehr) geladen....

Beitrag von Herby53 »

Hallo werte community,

ich möchte das Thema bezüglich meines Lithium-Akkus gerne mit neuen Erkenntnissen und neuen Fragen "reaktivieren".
Zuersteinmal was ich seit de letzten Beitrag herausgefunden bzw. gemacht habe. Ich habe den Akku geöffnet und mir die Details angesehen. Das positive zuerst: die einzelnen Akkupacks und auch deren Verlötungen sehen (aus Sicht eines Laien) gut aus - also alles fest verbunden, jede Zelle mit 4 Punkten angeschweißt, die Kabelanschlussstellen abisoliert...ist vermutlich normal(?!?)). Zu meiner Verwunderung sind im Akku sogar 2 Sicherungen verbaut. Eine mit 40A, die das rote Kabel in Richtung Entladung absichert und einmal 10A direkt hinter der Ladebuchse. Beim Akku handelt es sich um insgesamt 65 Zellen à 3,7 Volt, unterteilt in 13 packs mit je 5 Zellen.
Der Akku hat neben den Zellen und dem BMS noch folgende Bauteile:
1. eine Ladebuchse,
2. eine Ladestandsanzeige,
3. einen USB-Anschluss und einen
4. On/Off-Schalter

Nun das negative bzw. das Problem:
Die 10A Sicherung war durchgebrannt. Ebenso sah das verbaute BMS leicht angekokelt bzw. zumindest heißgeworden aus.
Nun möchte ich das BMS gerne austauschen. Die Platine des verbauten BMS ist zusätzlich zu den Standard-Anschlüssen (C-, B-, P- sowie den einzelnen Zellen über den 14-poligen Stecker) auch direkt mit dem Schalter verbunden.
Mein Problem ist, dass ich kein BMS gefunden habe, welche die Anschlussmöglichkeit eines Schalters mitbringt. (Oder ich hab diese nicht gefunden).

Meine Frage ist nun:
Gibt es eine sinnvolle Möglichkeit den Schalter irgendwo einzulöten (vermutlich eben nicht am BMS), damit der Akku weiterhin abgeschaltet werden kann, oder wäre es evt. sinnvoller, den Schalter einfach totzulegen?
(Bilder vom Akku mit dem noch verdrahteten altes BMS, technischen Daten zum Akku, sowei vom neuen BMS folgen).

Danke Euch!
Dateianhänge
20200303_150304.jpg
Ganzer Akku 1/2
20200303_150257.jpg
Ganzer Akku 2/2
20200303_150504.jpg
Neues BMS 1/2
20200303_150458.jpg
Neues BMS 2/2
20200303_150439.jpg
Altes BMS 1/2
20200303_150422.jpg
Altes BMS (Rückseite) mit Anschlussstelle des Schaltes (die beiden weißen Kabel)

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Re: Akku wird nicht (mehr) geladen....

Beitrag von Herby53 »

Hier nochmal der Versuch, den Aufbau in einem Schaltplan darzustellen. So ist das defekte BMS am Akku angeschlossen.

Um was handelt es sih bei diesem kleinen Bauteilchen mit der Aufschrift 90° (auf dem Originalfoto in weiß)? Ist das ein reiner Temparaturschalter mit 2 möglichen Zuständen, oder kann da mehr hinter stecken?
Dateianhänge
15832688237221857580692771329761.jpg

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Re: Akku wird nicht (mehr) geladen....

Beitrag von STW »

Bei dem Bauteil kann es sich um einen Temperaturschalter handeln, der bei zu heißen Akkus den Lade- oder Entladevorgang abbricht. Denkbar sind aber auch Heiß- bzw. Kaltleiter für diese Aufgabe, aber die haben üblicherweise keinen Temperaturaufdruck.

Kokelspuren auf dem BMS entdecke ich jetzt auf Anhieb nicht auf den Fotos. Mein erster Test wäre der Ersatz der 10A-Sicherung und dann schauen, wie sich das System verhält. Wobei man vielleicht vorher noch die Spannung der 13 Zellbänke auf Gleichlauf überprüfen sollte.
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Re: Akku wird nicht (mehr) geladen....

Beitrag von Herby53 »

Danke STW für die schnelle Antwort!
Die 10A-Sicherung habe ich natürlich als erstes getauscht und dann direkt einen Ladeversuch gestartet - leider mit unverändertem Fehlerbild.
Dass das BMS verkokelt bzw. mindestens sehr heiß geworden ist, kann man auf den Fotos nicht mehr sehen.
Auf der Unterseite der Platine war eine schwarze Kunststoffplatte, welche offensichtlich am P- angeschmolzen ist.

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