Ein interessanter Bericht über Brände in Entsorgungsbetrieben.

für alles über Litium Akkus (ohne LiFePo)
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Mr.Eight
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Ein interessanter Bericht über Brände in Entsorgungsbetrieben.

Beitrag von Mr.Eight »

Hier der Link:
Es geht um die unbedachte Entsorgung von Lithium Akkus in der Mülltonne bzw. teilweise um Produkte die es einem nicht ermöglichen zu trennen und die daraus entstehenden Folgen:

https://www.nzz.ch/wissenschaft/lithium ... ket-newtab
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Peter51
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Re: Ein interessanter Bericht über Brände in Entsorgungsbetrieben.

Beitrag von Peter51 »

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Mr.Eight
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Re: Ein interessanter Bericht über Brände in Entsorgungsbetrieben.

Beitrag von Mr.Eight »

Peter51 hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 13:14
Und noch ein Link:
https://www.nzz.ch/wissenschaft/technik ... ld.1319873
Ja, den hatte ich auch gelesen. Der ist auch recht interessant. Die Idee ist ja nicht neu. So hatten wir als Azubis schon "Punktschweißen" realisiert mit kleinen Tischnetzteilen. :lol: wenn wir die Elkos nicht einfach mal verpolt in den Schubladen haben platzen lassen. Heute schüttelt man nur noch den Kopf... aber so sind jugendliche Heranwachsende. Nur Dummheiten im Kopf :lol:
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Afunker
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Re: Ein interessanter Bericht über Brände in Entsorgungsbetrieben.

Beitrag von Afunker »

Mr.Eight hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 10:47
Hier der Link:
Es geht um die unbedachte Entsorgung von Lithium Akkus in der Mülltonne bzw. teilweise um Produkte die es einem nicht ermöglichen zu trennen und die daraus entstehenden Folgen:

https://www.nzz.ch/wissenschaft/lithium ... ket-newtab
Ja und da kommt ein Käufer auf Ebay auf die Idee, die LiIon Akkus mit dem (metallischen) defekten Camcorder zusammen zu verschicken....
Bloss weil so Portokosten (2,50 Euro mehr für 2 Pakete) er sparen würde....
Es steht zwar nicht ausdrücklich in den Versandbedingungen (z.B. bei Hermes) drin,
dass Akkus und Batterien separat verschickt und gekennzeichnet werden müssen.
Aber ich wollte als Verkäufer auf der sicheren Seite sein und die Camcorder Akkus (6 Stk.) mit einem zweiten Paket (Päckchen) verschicken.

Der Käufer weigert sich nun beharrlich, die Mehrkosten für das zweite Päckchen ( in dem die Akkus verschickt werden) zu tragen
und besteht darauf die Akkus zusammen mit dem defekten Camcorder in einem Paket zu schicken.
Was dann passieren könnte, geht zu meinen Lasten als Verkäufer. Explodiert und brennt so ein Akku,
(weil mit dem gesamten Paket unsachgemäss umgegangen wird?) muss ich den gesamten Schaden danach tragen.
Denn ich muss dafür Sorge tragen, dass die Akkus gut verpackt und gekennzeichnet sind.
Das kann ich nur dadurch sicherstellen, dass diese separat in einem Päckchen verschickt werden.
Gruss Helmut

Ranis 2000 seit 08.2019 ca.12000 Km gefahren :mrgreen:
Wechsel Akku alt gegen neu bei 6600 Km, Sicherungsautomat bei 9300 Km

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Mr.Eight
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Re: Ein interessanter Bericht über Brände in Entsorgungsbetrieben.

Beitrag von Mr.Eight »

Hi AFunker… das Hobby hatte ich auch mal.. ;)

Das ist tatsächlich etwas, was man gut mit dem Brand im Zoo vergleichen kann. Unwissenheit schützt nicht vor den Folgen. In der Tat müßten Akkus gut gekennzeichnet in feuerfesten Behältern versendet werden wie LiPo Bags. Wir sehen es ja, was die Händler für einen Mehraufwand mit den Akkus haben. Nichts wäre schlimmer, als wenn die Akkus auf einmal im Post-LKW anfangen zu brennen. Wenn es darin erst einmal brennt, gibt es kein halten mehr. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es getrennt vom Produkt versendet werden muß.
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achim
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Re: Ein interessanter Bericht über Brände in Entsorgungsbetrieben.

Beitrag von achim »

Selbst die seriösesten Händler versenden die Rundzellen in ganz normalen Kartons. Dieser ganze Rummel um die Gefahren ist bei den Zellen heute total übertrieben. Da werden potentiell viel gefährlichere Güter ganz normal verschickt, z B. Bremsenreiniger, der bei einer Undichtigkeit der Dose schon durch eletrostatische Auladung entzünden kann.
Aber wir werden es schon schaffen durch zig Vorschriften, Labels, Siegel und Abgaben auch hier die Kosten in astronomische Höhen zu treiben, darin sind wir ja Weltmeister.

Gruß,
Achim

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callmeuhu
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Re: Ein interessanter Bericht über Brände in Entsorgungsbetrieben.

Beitrag von callmeuhu »

Man müsste die Leute dafür sensibilisieren, dass man keine Waren kauft, bei denen man den Akku nicht tauschen kann

Sowas ist für mich INDUSTRIESCHROTT, für den ich keinen Cent bezahle :!:

Was mich außerdem wurmt: was mache ich mit einem defekten unu-Akku ?

Für mich wäre gerade bei den großen Li-Akku ein Pfandsystem sinnvoll, dass den Hersteller/Händler verpflichtet, den Akku zurückzunehmen

Die Flut der sog. "Elektroscooter" wird ein wahres Umweltdesaster nach sich ziehen

Bei 90% von dem Schrott ist der Akku nicht herausnehmbar :!:
meine Rasselbande ;)

unu Vorserie Nr.26/50
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STW
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Re: Ein interessanter Bericht über Brände in Entsorgungsbetrieben.

Beitrag von STW »

Meine erste Begegnung mit vergossenen Akkus hatte ich vor 40 Jahren, als ich die elektrische Zahnbürste der Nachbarn zur Reparatur bekam. In dem verschweißten Gehäuse wurde eine NiCd-Zelle induktiv geladen. Ich habe das Teil mit viel Mühe aufbekommen und wieder zu, sicherlich konnte man über die Wasserdichtigkeit nach der Reparatur streiten, aber die war schon vorher nicht mehr gegeben. Und danach ist mir so ein Murks immer öfter begegnet. Wenn die Gehäuse nicht verschweißt waren, dann waren es Schraubenköpfe, für die kein Dreher im Handel zu bekommen war.

Vorhin kam auf Pro7 vor Sheldon ein Bericht über "Recycling" von Elektroschrott in Afrika. Es ist erschreckend zu sehen, was wir da den Menschen und der Umwelt mit unserem Elektroschrott antun. Ich hätte ja nichts gegen den Export, um dort Arbeitsplätze zu schaffen, aber wie die Bedingungen momentan sind, ist fürchterlich. Das Zeugs wird verbrannt, um hinter aus der Asche die Rohstoffe zu kratzen. Die Menschen werden nicht alt, die wohnen dort direkt auf der Müllhalde. Einfach erschütternd. Und der Transport auf Schiffen mit Schweröl ist auch noch ein Thema.

Unsere Politik fördert noch den Umweltmüll. DBV-T - Receiver nach altem Standard sind Schrott, DAB-Radios auch, usw. usf.. Die Geräte bekam man billig hinterhergeworfen, den Ersatz auch, und der Sinn des ganzen ist m.E., um Nutzlosbranchen wie Medien, Werbung usw. zu pampern. Während ich heute noch jedes Dampfradio repariert bekomme, teilweise mit Ersatzteilen vom Flohmarkt, ist ein Fernseher mit defekter Hauptplatine heute i.d.R. ein unreparierbarer Schaden, auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Nach FullHD kommt 4K / UHD / 8K, es muss immer mehr und besser sein. Das defekte Kabel eines Haartrockners kostet meist mehr als das komplette Gerät (gut, ich schlachte irgendwas dafür aus). Und so zieht sich das durch. In Deutschland wird kaum noch etwas produziert, von repariert ganz zu schweigen. Wenn der Elektrohändler einen Stundenlohn von 55€ nehmen muss, um über die Runden zu kommen, bringt da niemand mehr einen Toaster mit Wackelkontakt hin. Und er muss auf die Reparatur auch noch Gewährleistung geben.

Im Umfeld meiner Arbeitsstelle gibt es drei Läden, die Hinstellerchen verkaufen. Ein Highlight sind die Lichterketten zu Weihnachten, jetzt ab 3€ zu bekommen, von der Stabilität her Sondermüll, spätestens beim zweiten Batteriewechsel kracht das Gehäuse. Und ab in den Müll damit. Da ist nichts mit Nachhaltigkeit. Highlight sind jetzt Christbaumkerzen, batteriebetrieben mit Fernsteuerung, 20 Stück für um die 15€. Das ergibt Batteriemüll, und da kaum jemand die Batterien nach dem Fest entfernt, sind die Hälte der Dinger im nächsten Dezember dank ausgelaufener Batterien Schrott. Tonne auf, Kerze rein, Tonne zu, neu kaufen, fertig.

Meine Eltern hatten eine hochwertige Lichterkette, Made in Germany, und ich schätze mal, die kostete den Gegenwert von 3-4 Arbeitsstunden eines Beamten im gehobenen Dienstes. Beim lokalen Elektrohändler gab es auch Jahre später noch Ersatzbirnen, das Teil hat ca. 50 Jahre gehalten. Würde man sowas heute produzieren mit Sicherstellung einer Ersatzteilversorgung, dann dürfte der Preis bei locker 60-100€ liegen. Das kann sich nur niemand mehr erlauben. Die Lichterkette heute darf nicht mehr als ein Bio-Brot kosten.

Nun stellen wir uns mal vor, die Leute würden statt des Ramsches haltbare Qualität kaufen: die Lichterkettenindustrie hätte nächstes Jahr ein Problem, der Handel ebenfalls, ..., es ist alles auf Fire and Forget ausgelegt, um mal einen militärischen Begriff zu verwenden. Auch auf die Gefahr hin, hier jetzt zu politisch zu sein und zu triggern: in Sachen Nachhaltigkeit waren unsere Eltern und Omas keine Umweltsäue.

Ich arbeite im IT-Bereich, wir haben zwar Daten ohne Ende, aber kein Numbercrunching. Die Server halten wir daher i.d.R. 7 Jahre, Storagesysteme bis zu 10 Jahre. Danach gibt es keine Ersatzteile mehr, noch schlimmer sind nicht vorhandene Firmwarepatches gegen Sicherheitslücken. Also wird die Hardware Sondermüll, die noch Jahre laufen könnte.

Wer Lust hat, kann ja mal noch Mode und Müll googeln. Erschreckend. Vor 40 Jahren wurden noch einmal die Woche Strümpfe geflickt, das kennt heute niemand mehr. Als kleiner Dötz bekam ich eine bayrische Lederhose, war zwar teuer und drei Nummern zu groß, aber der Standpunkt meiner Mutter war, dass ich die dann mehrere Jahre tragen könnte. So kam es auch, sehr zu meinem Leidwesen.
Und ich frage lieber nicht, wer hier alles im Forum ein Smartphone mit Zweijahresvertrag hat. Mein letztes hat 7 Jahre gehalten und wurde mit einer OSS-Firmware aktuell gehalten. Das kostet zwar Freizeit, aber das ist mir der Spaß wert. Obwohl es erschreckend ist, dass ich, wenn ich keine 4 Firmwareupdates basteln würde, sondern in der Zeit arbeiten gehen würde, ich mir aufgrund meines Gehaltes locker ein neues einfaches Smartphone kaufen könnte.

Genug lamentiert. Seine Kaufentscheidungen kann man an der Kasse treffen, allerdings nur noch begrenzt, weil es mit der Verfügbarkeit von hochwertigen und langlebigen Produkten mau aussieht, hochpreisige mechanische Armbanduhren und Füllfederhalter sind da noch eine der wenigen Ausnahmen.

Dein UNU-Akku wird den Weg zu einem Werkstoffsammler gehen, und was dann damit passiert, kannst Du leider kaum beeinflussen. Mit Glück landen die Akkus noch in einem Recyclingbetrieb, das Gehäuse wird "thermisch verwertet", das BMS landet dann in Afrika, siehe oben.
Nach spätestens 10 Jahren geht der Roller dann den Weg aller Roller: mangels Ersatzteile ab in die Presse.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Evolution
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Re: Ein interessanter Bericht über Brände in Entsorgungsbetrieben.

Beitrag von Evolution »

Dazu passt ein aktueller Fernsehbericht aus dem Morgenmagazin - Millionen Handys lagern ungenutzt in Deutschen Haushalten und verrotten. Ein Thema, das uns laut Google schon seid Jahren beschäftigt:

https://www.google.com/search?q=Million ... e&ie=UTF-8

tgsrt
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Re: Ein interessanter Bericht über Brände in Entsorgungsbetrieben.

Beitrag von tgsrt »

Da wird schon (gefühlt) ewig gegengesteuert, aber leider bomben sich die meisten den Keller mit halb oder gar nicht funktionieren Schrott voll, als sich zu trennen. :evil:

Wir nutzen unsere alten Smartphones als Videoüberwachungssystem im Haus und als Bedienpanel für unsere smart-home Applikationen.
und wenn die dann irgendwann endgültig defekt sind wandern die hier in:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourc ... hen=suchen

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