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Verfasst: Di 5. Jan 2021, 17:54
von techsoz
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Re: Niu Akku Zelldifferenz - wie kaputt/reparabel?
Verfasst: Di 5. Jan 2021, 18:23
von MEroller
Manuelles Balancieren der Zellen wäre da erst mal angesagt - mit einem Modellbaulader auf korrekte Chemie gestellt jeden Zellverbund ganz voll laden. Dann kann man weitersehen/-fahren.
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Verfasst: Di 5. Jan 2021, 19:26
von techsoz
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Re: Niu Akku Zelldifferenz - wie kaputt/reparabel?
Verfasst: Di 5. Jan 2021, 20:40
von STW
Als Ladegerät würde ich eher ein Imax B6 nehmen. Dann kann man auch 6 Zellen parallel laden / entladen / balancieren, und man hat gleich noch einen schönen Überblick per Display, wie es um die Zellen bestellt ist. Dabei behandelt man die 10 parallelen Zellen wie eine einzige Zelle.
Vorgehensweise:
- Akkublock vom jetzigen BMS trennen
- wenn Segor oder Staufenbiel wieder geöffnet haben: ein Kabel für den Balanceranschluss des Imax organisieren (plus zwei Kabel mit 4mm-Bananenstecker), und das ganze so verlöten, dass man damit immer direkt an 6 Zellen des NIU-Akkus kann
- mit dem IMax dann auf Lipo-Storage-Modus gehen und je 6 Zellen auf je 3.7V entladen
- NIU-BMS dran
- mit dem H1 die ca. 3.70V pro Zelle verifizieren
- mit dem NIU-Ladegerät laden, bis angeblich der Akku voll ist
- mit dem H1 die Spannungen ablesen, die sollten jetzt alle bei recht genau 4.1V beieinander sein. Wenn nicht: dann müßten Zellen getauscht werden
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Verfasst: Di 5. Jan 2021, 21:30
von techsoz
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Re: Niu Akku Zelldifferenz - wie kaputt/reparabel?
Verfasst: Di 5. Jan 2021, 21:52
von STW
Das Prinzip des Balancing: es wird jeder Zelle auf eine definierte Spannung gebracht. Üblicherweise macht man das beim Laden. Erreicht eine Zelle eine Schwellspannung (üblicherweise 4.2V), dann gilt sie ja als vollgeladen. Andere Zellen sind dann eventuell noch nicht so weit und haben eine Spannung von weniger als 4.2V.
Lösung: der Ladestrom wird reduziert. Zu einer Zelle, die bei 4.2V liegt, wird ein Widerstand als Last parallel geschaltet, der die Zelle entlädt bzw. die Spannung nicht höher als die 4.2V steigen läßt.
Typisches Problem: die Zellen eines Akkus liegen soweit auseinander in der Spannung, dass dieses Verfahren nicht mehr zuverlässig funktioniert. Es lassen sich mit dieser Lösung nur kleine Ladeunterschiede ausgleichen. Kommt ein Widerstand nicht gegen den Ladestrom an, dann wird das BMS das feststellen und den Ladevorgang unterbrechen.
Damit ist der Sinn des vielpoligen Steckers zu erklären: jedes Kabel stellt einen Abgriff zwischen zwei Zellen da. Bei 17 Zellen hat man also 16 interne Abgriffe, das können dünne Kabel sein, und die beiden dicken Hauptstromkabel, über die der Fahr- und Ladestrom geht.
Also muss erstmal der Stecker ausgemessen werden, wie der belegt ist. Dann kann man der Skizze entnehmen, wie man das Ladegerät anschließt.
Messprinzip: ein Voltmeter auf Minus legen und dann die Pins abtasten. Der erste Abgriff ist, wenn man rund 4V hat. Der zweite liegt dann bei rund 8V, 12V, usw., Unterschied also 4V bzw. abhängig vom aktuellen Ladezustand. Damit kennt man dann die Punkte, an denen man jeweils das Ladegerät ansetzen muss, um immer eine Zelle behandeln zu können.
Modellbaulader bieten oftmals an, die Zellen in den Storage-Modus zu bringen. Damit wird jede Zelle auf 3.70V geladen bzw. entladen. Damit sind die Zellen auch in der Theorie balanciert, solange die alle die gleiche Nennkapazität haben.
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Verfasst: Di 5. Jan 2021, 22:01
von techsoz
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Re: Niu Akku Zelldifferenz - wie kaputt/reparabel?
Verfasst: Di 5. Jan 2021, 22:46
von STW
Das bekommen wir hin. Ist mit Skizze relativ einfach.
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Verfasst: So 10. Jan 2021, 21:29
von techsoz
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Re: Niu Akku Zelldifferenz - wie kaputt/reparabel?
Verfasst: So 10. Jan 2021, 22:11
von achim
Man kann da einfach ein Labornetzteil nehmen, stellt es auf einen etwas höheren Wert ein als der Strang mit der höchsten Spannung aufweist und lädt dann alle einzelnen Blöcke nacheinander auf diese Spannung auf.
Hab heute mal wieder meinen Eigenbau Akku gemessen. Nach über 6000 km zeigen die 15 Blöcke noch immer keinerlei messbare Drift. Frage mich wirklich langsam ob ein BMS nicht mehr Unheil anrichtet als es verhindert.
Gruß,
Achim