Neuen Li-Akku - wie richtig einfahren bzw. laden

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Funny
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Beitrag von Funny »

STW hat geschrieben:Tja, zweimal tief entladen. Je tiefer die Zellen entladen werden, desto mehr laufen die auseinander, so dass es recht wahrscheinlich ist, dass das BMS (wird wahrscheinlich eine einfache Balancerlösung sein) nicht mit dem Balancieren hinterher kommt. Von daher heißt es nach den nächsten Kurzstrecken jedes Mal nachladen.
.
Und dann können sich die Batterien wieder einpegeln?
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STW
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Beitrag von STW »

Bei Balancerlösungen ist der Vorteil, dass bei jedem Ladevorgang ein Teil des Kapazitätsunterschiedes "abgearbeitet" wird, allerdings erst gegen Ende des Ladevorganges.
Allerdings haben die Lösungen je nach Auslegung Grenzen, so dass bei stark auseinandergelaufenen Zellen das BMS nicht mit einem Ladevorgang den vollen Ausgleich erzielen kann, sondern erst nach mehreren Durchgängen.

Von daher bin ich auch ein Freund von Laden nach jeder Fahrt, auch nach nur 2km. Auch wenn es "Studien" gibt, die einen steigenden Innenwiderstand durch zu häufiges Laden oder ständig vollgeladene Zellen attestieren, ich konnte das bislang nicht nachvollziehen. Und mein erster Satz wird im November 5 Jahre alt, dem hat es nicht geschadet. Wenn das so weitergeht mit dem, überlebt der den Roller.
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Raudi
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Re: Neuen Li-Akku - wie richtig einfahren bzw. laden

Beitrag von Raudi »

Night Hawk hat geschrieben:
Do 4. Jul 2013, 02:36
Hallo Funny,

ich habe mich die letzten Monate intensiv eingelesen und dabei erstaunliches gefunden
(auf Wunsch kann ich Links zu den Studien nachliefern):

1) Im Gegensatz zu Blei ist es für LiFePo4 überhaupt nicht wichtig, immer sofort nachzuladen. Eher im Gegenteil tut es den Akkus geradezu gut, wenn sie nicht voll aufgeladen werden. Wenn überhaupt, dann ist das Voll-Laden eigentlich nur gut um die Zellen auszubalancieren, aber das sollte niemals dringend sein und muß nicht einmal bei jedem Laden erfolgen. Nach einer Studie im Umfeld von GWL, einem der größten Europäischen Importeure von Winston-LiFePo4-Akkus schadet es den Zellen geradezu, lange auf Balancer-Spannung zu hängen und sie empfehlen sogar spezielle Balancer und Ladegeräte, die sogar schon bereits beim Laden jede einzelne Zelle wieder auf 3,4 Volt absenken, sobald sie vollgeladen war.

2) Erst nach 70 oder 80% Entladung nachzuladen ist natürlich etwas riskant, weil man sich der Tiefentladung immerhin nähert. Zwar schaltet die Elektronik normalerweise rechtzeitig ab, aber optimal ist es wohl, wenn man sich möglichst oft in mittleren Ladebereichen bewegt. Also beispielsweise den Akku auf 80% voll laden und dann auf 40% entladen, dann wieder laden. Was hier den Einzelzellen gut tut, kann allerdings problematisch werden, wenn dann die Balancer nie arbeiten und früher oder später die Zellen auseinander triften. Hierzu gibt es unterschiedliche Ansichten. Vielleicht ists ja gut, jedes 5te mal oder so richtig voll zu laden, dann aber zeitnah wieder ein wenig Ladung runterfahren.

3) Ein gutes LiFePo4 Ladegerät wird nach dem Laden bewußt überhaupt keinen Strom mehr fließen lassen. Optimal wäre, wie gesagt, sogar ein wenig wieder zu entladen, aber das macht wohl kaum eine Elektronik. Und sicherer ists natürlich, wenn Du auf Dauer das Ladegerät abklemmst - dann kann auch nichts versehentlich weiter laden. Bei Blei gibts ja eine Erhaltungsladung, die aber bei LiFePo4 kaum nötig ist. allenfalls nach mehreren Monaten mal wieder etwas nachladen.

4) Wärme tut Akkus erstaunlich gut - zumindest beim Betrieb. Für die Lagerung ist natürlich Kühle besser, aber wenn Du zeitnah wieder damit losfahren willst, scheinen zumindest Akkutemperaturen von 30 Grad geradezu heilsam zu sein. Eine weiße Plane sollte also allemal reichen, um ein Überhitzen, wie man es beispielsweise bei CDs auf der Hutablage des PKW kennt, zu verhindern.

Ebenfalls GWL hat einen Akku bei 30 Grad geradezu "gequält" mit praktisch ununterbrochenem Entladen, Aufladen, Entladen usw. und dabei lediglich beachet, daß immer nur - praxisferne - 10% entladen wurden. Der Akku hielt das 13000 mal aus, ohne daß die auch nur einen kleinen Alterungseffekt feststellen konnten. Danach hatten die keine Lust mehr und haben den Test abgebrochen.

Daraus folgere ich, daß 30 Grad überhaupt kein Problem sind. Allenfalls schadet es einem Akku, wenn er bei relativ kühlen Temperaturen stark beansprucht wird - und ich meine jetzt noch keine Minusgrade! Zum Einmotten in der Winterpause schadet es aber nicht, wenn der Akku relativ kalt wird und der reinen Alterung setzt die Kälte vermutlich sogar eine Hemmung entgegen, solange der Akku wirklich nur lagert und nicht benutzt wird.

Soweit meine angelesenen Fakten, die aber allesamt auf Studien anhand praktischer Tests beruhen.

Freundliche Grüße,
Night Hawk
Hast du die Studie noch irgendwo?? Kannst du sie mir zugänglich machen???

Funny
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Re: Neuen Li-Akku - wie richtig einfahren bzw. laden

Beitrag von Funny »

Hi Nighthawk,
vielen Dank für die Antwort, obwohl die Frage schon Jahre her ist, ist sie natürlich aktuell. Ich habe die grünen 28 Ah Akkus nun nicht immer jedes Mal wieder geladen, aber schon oft und ich habe natürlich immer voll geladen. Das ist sehr schwierig, bei 80% abzuschalten, da müsste man quasi immer daneben stehen, um den Zeitpunkt zu erwischen und geht auch erst mit den neuen Ladegeräten. Leider kommen die grünen Akkus zu zweit kaum weiter als 12 km, nach 8000 km Reichweite war leider Schluss mit der vollen Reichweite und dann ging es schlagartig auf 50%, nach paar Malen Fahren schließlich auf diesen letzten läppischen Wert. Das ist eine sehr schlechte Bilanz, wenn man den Neupreis des Rollers betrachtet und selbst bei den Kosten von 3100€, die ich für den Roller gezahlt hab, ne sehr schlechte Bilanz. Ein Motoroller für 2000 € hält sicher mindestens 20000 km durch. Allerdings hält die Mechanik von denen auch ohne Reparaturen nicht durch, ähnlich wie beim normalen Auto. Ein Elektromotor ist einfach stabiler und die ganzen Komponenten, wenn sie gute Testläufe durchlaufen sind wie die letzte Generation der Emcoroller können einiges ab, ohne Reparaturen zu benötigen. Aus Umwelt- und gesundheitlichen Gründen ist ein Motorroller aber eh nicht zu empfehlen. Solange nicht klar ist, wie lange die Akkus tatsächlich durchhalten, kann man auch nicht sagen, ob der Elektroroller umweltfreundlich ist. Denn wenn man sich nach 8000 km neue Akkus beschaffen muss, dann gute Nacht! Aber ich möchte ihn eigentlich nicht missen, weil es toll ist, damit einfach zu fahren. Genausowenig wie die Ebikes, die sind schon ne geniale Erfindung. Ich fahre seit letztem Jahr damit zu Ausflügen und bin hellauf begeistert, um die 50-80 km Touren zu fahren, solche Erlebnisse kann man mit keinem Auto oder Roller haben!
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Re: Neuen Li-Akku - wie richtig einfahren bzw. laden

Beitrag von Alf »

Ich hoffe, das auf diesen Müll keiner anspringt. FUNNY, na gut...
Populisten sind jene Menschen, die einen Spaten Spaten und eine Katze Katze nennen William Shakespeare
Lieber aufrecht sterben, als auf Knien leben. Albert Camus

Wenn Du schläfst,
darfst Du nicht nur aufwachen,
Du mußt auch Aufstehen!
Unbekannter Autor

Buchempfehlung: Tod, wo ist dein Stachel isbn 978-3-947454-40-2

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Re: Neuen Li-Akku - wie richtig einfahren bzw. laden

Beitrag von Funny »

Welcher Müll hier gemeint ist, soll wer weiß wissen... Solche fundierten und mit ganz viel Inhalt gefüllten Kommentare kann man auch einfach stecken lassen.
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