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für alles über Litium Akkus (ohne LiFePo)
techsoz
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Beitrag von techsoz »

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didithekid
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Re: erkennen ob ein Akku noch sicher ist

Beitrag von didithekid »

Hallo,
Der NUI hat ein gutes Batteriemanagementsystem, das Schäden verhindern und auch an NIU melden soll. "Und Kristallisiert" ist auch eher ein Begriff aus der Blei-Akku-Welt.
im NIU sind meines Wissens Lithium-Ionen NCA-Zellen von Panasonic verbaut (17s), die bis 2,5 Volt je zelle regulär entladen werden dürfen.
Tiefer entladen degradieren sie, so dass die Kapazität/Reichweite leidet. Unter 1,5 Volt entladen können sich dann sogar Kurzschluss-Brücken bilden.
Wurde der Akku in diesen Bereich entladen (also Gesamtspannung deutlich unter 30 Volt) besteht theoretisch (ohne den Schutz eines BMS) die Gefahr, dass beim nächsten Laden die noch nicht kurzgeschlossenen Zellen überladen werden und ggf. (wenn sie zu heiß) werden durchgehen. Diese 18650er Zellen für Automotive-Anwendung müssen in Tests nachweisen, dass da die Zellenhülle intakt bleibt und nur Rauch abgeblasen wird.
Ich hoffe die Angabe 3,6 Volt ist je Zelle gerechnet. Würde man als gesammte Akku-Spannung lediglich 3,6 Volt messen, ist immer noch nicht klar, wie die Akkuspannung dann wäre, weil die Mosfets des BMS den Akku dann bis zum nächsten Laden abgesperrt hätten und der nach BMS gemessene Wert irritiert.
Im NIU ist der Akku nämlich durch sein BMS soweit geschützt, dass er knapp unter 3 Volt Zellenspannung von allen Verbrauchern abgetrennt wird. Die Restenergie (bis 2,5 Volt) reicht dann, um den Akku einige Wochen/Monate vor dem schleichenden Tod zu bewahren. Bei den kitischen Fällen von denen ich gehört habe (z. B. leer gefahren und dann ein Jahr nicht geladen), ließ sich der Akku auch nicht mehr einsetzen und offenbar meldete die APP, dass der zur Überprüfung zu NIU müsste.
Wenn der Akku sich noch laden und benutzen lässt, ist er also wahrscheinlich in zufriedenstellenden Zustand, mit vielleicht etwas reduzierter Reichweite. Wird er mit funktionierenden BMS geladen, kann auch keine Überladung von Zellen passieren. Sackt die Spannung jedoch nach dem Aufladung (dann kann man wieder messen) schnell auf sehr niedrige Werte, könnte es ein Indiz für geschädigte Zellen ein. Dann würde beim Reichweitentest aber auch nur ein minimales Resultat herauskommen. Lässt er sich (mit funktionierendem Ladegerät) gar nicht mehr Aufladen, ist zumindest das BMS vom Ableben des Akkus überzeugt.
Viel Glück, dass der Akku noch OK ist.

Viele Grüße
Didi
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techsoz
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Beitrag von techsoz »

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didithekid
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Re: erkennen ob ein Akku noch sicher ist

Beitrag von didithekid »

Hallo,

die NIU-Akku-Technologie ist von den Zellen her explosionssicher. Bei Akkus die schon geöffnet wurden, kann man aber natürlich nicht genau Wissen was da gefummelt worden ist. Wären die Zellen durch starke Tiefentlandung doch drastisch geschädigt worden und ein Vorbesitzer hätte den (wegen BMS) streikenden Akku geöffnet und von Hand wiederbelebt, empfiehlt es sich - wie Du es vor hast - lieber nicht im Wohnraum voll zu laden, wenn Restrisiko dafür besteht, dass ggf. Rauch aus dem Akku kommt. Wurde unfachmänisch drin rumgelötet, könnte es dort auch bei hoher Strombelastung (während der Fahrt) schmoren/brennen. Klebeband-Modifikationen verwenden chinesische Betriebe aber zuweilen auch in der Produktion. Es muss aber wieder ein BMS an die Zellen angeschlossen werden, da man sonst selbst alles vermurkst,
Sofern man im Akku ansonsten keinen Murks bei der Kontaktierung erkennen kann, wäre eine Fahrprobe auf normale Reichweite jedenfalls ein gutes Indiz, ob tatsächlichg ein Schaden vorliegt. Wenn bei einem 17s10p-Akku Zellen absterben, geht die Kapazität ja gleich in 10% Schritten zurück.
(17s ist natürlich nur ein 60V Akku der N-Serie, die M-Serie hat ja nur 48 Volt)
Ist denn (falls es ein N-Akku ist) bei 61 Volt Feierabend mit Laden (was ja defekt wäre) oder lässt sich der Akku (mit BMS) noch an 70 Volt heranladen, wenn er Zeit hat. Wenn kein BMS da ist, kann man alternativ mit einem Modellbaulader oder Labornetzgerät alle Zellen einzeln auf 4,2 Volt bringen und den Akkuzustand dann "erfahren".

Viele Grüße
Didi
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Re: erkennen ob ein Akku noch sicher ist

Beitrag von didithekid »

Hallo,
das ist doch ein gutes Zeichen, dass der Akku sich vollladen lässt. Gut 4,1 Volt nach Ruhezeit sind ja im Winter normal. Die Lithium-Zellen vertragen ja oft viel mehr an Fehlbehandlung, als man denken würde. Aber es sind natürlich in jeder der 17 seriellen Stufen/Bänke des Akkus zehn Zellen parallel geschaltet, von denen ggf. trotzdem doch noch die Eine oder Andere defekt sein könnte. Aber wenigstens schon mal kein Zellenkurzschluss, der den Akku ggf. gefährlich machen würde. Wenn der Akku dann noch an die 50 km Reichweite (minus Kälteabschlag für März) bringt, weißt Du mehr über dessen Gesundheitszustand.
Mit Bluetooth-BMS siehst Du ja dann, wenn sich eine Zellenbank deutlich früher leeren würde. Bewegen sich bei einer längeren Testfahrt alle Zellenbänke bis kurz vor Ende in der Spannung gleichmäßig nach unten und bauen sich nicht schon früh große Spannungs-Unterschiede auf, wird der Akku noch gesund sein.
Weiteres Übel für den Nutzer verhindert ja das neue BMS.
Viele Grüße
Didi
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Re: erkennen ob ein Akku noch sicher ist

Beitrag von techsoz »

ich hab nur gelesen dass sich halt innen Kristalle gebildet haben könnten - ich hab also ein wenig Angst dass die jetzt "weiter wachsen", irgendwann dann die Hülle durchstoßen und einen Kurzschluss / Brand verursachen. (oder ist das nur bei anderen Zellentypen?)
Das würde man aber vorher merken oder? ALso an massiven LEistungseinbußen oder ähnlichem?

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Re: erkennen ob ein Akku noch sicher ist

Beitrag von MEroller »

Du meinst Lithium Dendriten. Die gibt es natürlich, vor allem bei tiefentladenen Li-Ionen-Zellen, egal welcher Chemie.
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Re: erkennen ob ein Akku noch sicher ist

Beitrag von MEroller »

Eine solche Zelle entlädt sich mit der Zeit, auch wenn kein BMS angeschlossen ist. Eine gesunde Lithium-Zelle entlädt sich dagegen nicht messbar.
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