Akku Kapazität prüfen (lassen) zwecks Garantie...?

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Sameroney
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Akku Kapazität prüfen (lassen) zwecks Garantie...?

Beitrag von Sameroney »

Hallo Leute,
ich habe mal eine Frage zu meinem Akku.
Ich fahre den E-Cruzer von ATU, hier ein Link:

https://www.atu.de/shop/Zweiraeder_w560 ... kmh-IC5213

Ich habe den Roller im Sommer 2019 gekauft und habe tatsächlich Garantie auf alle Teile, also auch auf den Akku, allerdings nur noch knapp 3 Monate.
ATU hat es sich einfach gemacht und hat einfach alle Garantiebestimmungen von den Verbrennern übernommen im Handbuch und der Akku ist nicht ausgeschlossen von der Garantie.
Ich bin mit dem Roller relativ wenig gefahren, ich habe in den knapp zwei Jahren nur 1200 km drauf gebracht und muss leider sagen, dass der Akku irgendwie schon ziemlich nachgelassen hat von der Reichweite.
Was mir auch spanisch vorkommt ist, das urplötzlich von einem auf den anderen Tag der Bordcomputer nur noch 38 km Reichweite angezeigt hat, davor waren es immer 42.
Ich weiß nicht ob da Zellen drin sterben oder was auch immer da los ist.

Wenn ich jetzt aber zu ATU gehe und sage “Der Akku hat voll nachgelassen, dass kann ja kaum sein, ich will nen neuen”, dann weiß ich nicht wie die reagieren, vllt werden sie mich abwimmeln.
Ich brauch ein paar Argumente, oder eine Vorgehensweise.
Die müssen den Akku doch irgendwie mit Messgeräten überprüfen können, oder?
In der Anzeige steht der Akku hat 60 Volt und 20 AH, ich glaube “Volt” ist die Spannung und “AH” die Kapazität, oder…?
Wie ist das, ist ATU verpflichtet mir auf dem Papier nachweisen zu können, dass die Spannung und die Kapazität vom Akku in Ordnung sind (wenn sie in Ordnung sind) und dem Alter entsprechend?
Also wisst ihr was ich meine?
Ich will mich nicht abwimmeln lassen und muss mir überlegen, wie ich an die Sache rangehe.
Schließlich kostet dieser Akku fast mehr als der Roller…
Wie würdet ihr an die Sache herantreten?
Ich bin dankbar für alle Ratschläge und Tipps. :-)
Lieben Gruß,
Johannes

STW
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Re: Akku Kapazität prüfen (lassen) zwecks Garantie...?

Beitrag von STW »

Sehen wir der Realität mal ungeschönt ins Auge: ATU ist eine Kette für Reparaturen an Verbrenner-Autos, das Rollergeschäft läuft nebenbei in "übersichtlicher" Stückzahl. Für Akkutests müßte man dafür ausgebildetes Personal und passende Messwerkzeuge haben. Das kann man also knicken vo Ort. Du wirst also in der Filiale auf Reaktionen wie "keine Ahnung" - "lassen sie den mal hier" - "müssen wir zur Überprüfung mal einschicken" stoßen. Letztere Aussage bedeutet, dass sich die Filiale wirklich kümmert, aber dann liegt das Problem in der Zentrale und nach Tagen oder Wochen kommt das Teil zurück, entweder gleich ausgetauscht oder mit dem Statement "haben nichts feststellen können".
Aber letztendlich läuft es ähnlich wie Kauf und Reklamation eines Laptops beim Lebensmitteldiscounter - die Fachkraft an der Kasse wird da auch nicht über fehlerhafte Sektoren auf der Festplatte diskutieren können.
Im Moment orientieren sich viele Händler, AGBs und Gewährleistung und die Fachwelt zumeist auf einen Wert von 80% Kapazität vom Neuzustand ist ok. Da könnte also durchaus ATU der Meinung sein, dass die 80% noch erreicht werden.

Nun kennst Du den Unterschied zwischen Spannung und Kapazität nicht, das ist eine spannende Ausgangslage, von daher wäre das ein "interessantes" Gespräch zum belauschen in der Filiale. Ist ATU zu irgendwas verpflichtet? Hmm, schwierig. Du als Kunde sagst "Akku kaputt", ATU sagt "Akkuzustand entspricht den Erwartungen", dann kommt die Nachfrage, ob Du ordnungsgemäßes Laden und Vermeiden von Tiefentladungen nachweisen (!, nicht behaupten) kannst, und schon ist Sackgasse.

Also lass alle technischen und juristischen Diskussionen weg, und probiere es mit Nettigkeit (oder, wie meine Kollegin sagt: wer f*cken will muss freundlich sein). Geh in den Laden, erkläre, dass der Akku merklich an Reichweite nachgelassen hat was man da jetzt tun könne. Nicht: ich will, sondern frag nach dem, was machbar ist oder für diesen Fall vorgesehen ist. Kann sein, dass der nette Mann mit der Zentrale telefonieren muss, und dann wird es ein oder kein Angebot für die weitere Verfahrensweise geben. Dann kann man immer noch eskalieren, z.B. schriftlich an ATU.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Tommmi
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Re: Akku Kapazität prüfen (lassen) zwecks Garantie...?

Beitrag von Tommmi »

Man muß auch mal schauen was in der Realität herauskommt, viele Anzeigen lernen ständig neu wenn man Vollzyklus gefahren hat.
Ich sehe da jetzt keinen Mangel an, bei Lithium sagt man eher defekt wenn unter 80% ist.

Sameroney
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Re: Akku Kapazität prüfen (lassen) zwecks Garantie...?

Beitrag von Sameroney »

Okay,
dann probiere ich es mal mit Freundlichkeit...
Ist es denn gut für den Akku, wenn er auch mal "gefordert" wird, d.h. sehr leer gefahren, um dann sofort wieder aufgeladen?
Also ist das eine Art Training für den Akku wie in der Mukkibude, oder sollte man echt lieber schauen, dass mindestens immer 20% drin bleiben?

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Tommmi
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Re: Akku Kapazität prüfen (lassen) zwecks Garantie...?

Beitrag von Tommmi »

Der Akku mag es lieber nicht ganz entleert zu werden, aber die Elektronik benötigt mal eine Lernphase wieviel Energie der Akku tatsächlich hat.
Meine Räder haben alle Bluetooth BMS oder Wattmeter. Das ist 10x besser als eine Restreichweitenanzeige.

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mombi
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Re: Akku Kapazität prüfen (lassen) zwecks Garantie...?

Beitrag von mombi »

Ich muss Dir gleich mal einen Zahn ziehen.
Du hast keine Garantie sondern eine 2 jährige Gewährleistung.

Das sieht dann so aus das nach 6 Monaten die Sogenannte Beweislastumkehr greift. D.h. nach 6 Monaten musst Du als Kunde dem Verkäufer nachweisen das der Fehler schon von Anfang an Bestand und sich erst jetzt bemerkbar macht.
Du hast also die Bringschuld z.B. in Form eines Gutachtens einer akkreditierten Stelle.
Die Messung selbst ist kein Hexenwerk. Der Akku muss min. noch 80 % (Manche hersteller sagen auch 70 %) seiner Nennkapazität haben, ansonsten gilt er als defekt.

Aber versuchen kannst Du es mal. Evtl. ist ATU ja kulant.

viel Erfolg un halte uns auf dem laufenden!
Wieso laufen? Habe doch zwei gesunde Reifen!

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didithekid
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Re: Akku Kapazität prüfen (lassen) zwecks Garantie...?

Beitrag von didithekid »

Hallo,

wenn bei ATU die Garantie-/Gewähleistungsbedingungen der Benzin-Roller gelten, wäre der Akku ein klassisches Verschleißteil, wie deren Start-Akkus, die auch mal nach zwei Jahren komplett tot sind. Da würde ich mir den Weg zur Filiale wirklich ersparen, wenn der Roller statt 42km jetzt 38 km Reichweite anzeigt und lieber auf Tage mit 30° hoffen, wo der Akku dann vielliecht doch wieder richtig voll lädt. Ich musste dieses Frühjahr auch schon zweimal nach Hause schieben, weil die überaschende Kälte mir die Reichweite gestohlen hat.
Auch wenn die 10% Reichweitenverlust (nach zwei Jahren) bleiben würden, kann der Roller doch noch jahrelang gefahren werden.

Viele Grüße
Didi
_______________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011),

Sameroney
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Re: Akku Kapazität prüfen (lassen) zwecks Garantie...?

Beitrag von Sameroney »

Hey Leute,
Also ich bin jetzt nochmal mit Routenaufzeichnung (komot)l komplett leer gefahren.
Der Roller stand davor 2-3 Tage still und ich bin mit 97% gestartet.
Nach knapp 42 km war Schluss, wobei ich mit Sicherheit noch einen km geschafft hätte.
Ich wollte den Akku dann aber nicht komplett töten, wegen Tiefenentladung eben.
Bin im letzten km nur noch 28 kmh gefahren, so leer hab ich den Akku noch nie gefahren, das der Roller nichtmal mehr auf 30 kmh gekommen ist.
Aber anscheinend kann ich mich wohl doch nicht beschweren...
Ich glaube der boardcomputer hat im letzten Winter eine reduzierte Reichweite errechnet, eben durch die Kälte bedingt.
Und das hat dann wohl dazu geführt das ich dachte, der Akku hat einen Schaden.
Mir war nicht bewusst, daß die Umgebungstemeratur doch einen so großen Einfluss auf den Akku hat.
Ich dachte das wäre marginal.
Scheint wohl doch alles okay zu sein mit dem Ding...
Dieser Boardcomputer kann einen doch schon etwas verwirren.
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