Range Extender

für alles über Litium Akkus (ohne LiFePo)
Eule
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Re: Range Extender

Beitrag von Eule »

wiewennzefliechs hat geschrieben:
Do 11. Mai 2017, 23:39
Akkus unterschiedlicher Bauart und Kapazität, wie sie der Threadstarter verwenden möchte, sind niemals gleich geladen.
Wenn ich das richtig verstanden habe, handelt es sich hier um ein Bastelprojekt:

Gerrit hat zwei BMS-gesteuerte, 13-zellige 48V-Klötze mit jeweils Last- und Ladesteckern (Eingang und Ausgang jeweils getrennt), die beide vor dem Zusammenschalten (Parallelbetrieb!) vorgeladen werden auf exakt (als Beispiel) 53,3V und zwar jeweils so lange, bis sie so gut wie keinen Strom mehr aufnehmen.
Beide Akkus haben also vor dem parallelen Verbinden der Lastausgänge exakt 53,3V Ruhespannung! Wenn die Akkus in diesem Zustand (beide 53,3V) verbunden werden, dann passiert....nichts! Da sind wir uns hoffentlich einig :)

Als nächstes wird der Verbraucher angeschlossen. Bedingt durch die (wahrscheinlich) unterschiedlichen Innenwiderstände der beiden Akkus wird der "stärkere" Akku mit dem geringeren Innenwiderstand anteilig mehr Strom liefern als der "schwächere" mit dem höheren Innenwiderstand.
Egal, welche Kapazität die Akkus haben: Beide werden "automatisch" anteilig entladen, der starke mehr, der schwache weniger, und das schöne ist: man braucht da garnicht einzugreifen, denn beide werden am Ende zur gleichen Zeit leer sein :)

Ladetechnisch sollte es genauso funktionieren: Y-Kabel auf die Ladestecker und fertig.
Gruß
Werner

"AUSPUFF", "ANLASSER", "VERGASER". Klingt irgendwie lustig, oder? :)

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wiewennzefliechs
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Re: Range Extender

Beitrag von wiewennzefliechs »

Eule hat geschrieben:
Fr 12. Mai 2017, 01:39
Wenn ich das richtig verstanden habe, handelt es sich hier um ein Bastelprojekt:
Ja, aber eines, das dann im täglichen Einsatz sein soll.
Eule hat geschrieben:
Fr 12. Mai 2017, 01:39
Gerrit hat zwei BMS-gesteuerte, 13-zellige 48V-Klötze
Nein, hat er nicht. Er hat einen selbstgebauten 24-Ah-Akku aus Laptop-Zellen in 13s12p-Verschaltung (die Spannung hat er nicht genannt) und zusätzlich einen zweiten (vermutlich fertig konfektionierten) Akku mit 48V/19 Ah, über dessen Aufbau er nichts geschrieben hat. Sowas würde ich niemals nie nicht ohne Ausgleichsstrom-Sperre parallelschalten.
Eule hat geschrieben:
Fr 12. Mai 2017, 01:39
Beide Akkus haben also vor dem parallelen Verbinden der Lastausgänge exakt 53,3V Ruhespannung!
Solange du nicht den Aufbau beider Akkus kennst, kannst du überhaupt nicht sagen, welche Ruhespannung sie haben.
Eule hat geschrieben:
Fr 12. Mai 2017, 01:39
Als nächstes wird der Verbraucher angeschlossen. Bedingt durch die (wahrscheinlich) unterschiedlichen Innenwiderstände der beiden Akkus wird der "stärkere" Akku mit dem geringeren Innenwiderstand anteilig mehr Strom liefern als der "schwächere" mit dem höheren Innenwiderstand.
Der Innenwiderstand ist nicht notwendigerweise von der Kapazität abhängig. Es kann sein, dass der 24-Ah-Akku einen höheren Ri hat als der 19-Ah-Akku. Dann wird der schwächere Akku stärker belastet.

Gruß

Michael
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Chavapa

Re: Range Extender

Beitrag von Chavapa »

Danke für die Beiträge.
Ja. Habe ich. 2 Stück 48 Volt 13S Akkublöcke mit BMS und Lade und Entladestecker. Ladeschlusspannung bei beiden 54,6 Volt.
Und, ja, es ist ein Bastelprojekt, allerdings eins, um einen vorhandenen Elektroroller, der sonst auf dem Schrott landen würde, in den Alltagsgebrauch zu bringen und damit zur Arbeit zu fahren (statt mit Diesel, also auch etwas ökologisch gedacht). Für den alten Leviate B09a hatte ich einfach keine 1200,- für einen neuen Liion- Akku :-) Die Laptopzellen sind alle gematcht (geladen, Entladezeit an definiertem Widerstand gemessen und Zellen mit gleichen Werten zusammengeschaltet). War ein riesen Aufwand, aber funktioniert zuverlässig.
Der andere Akku ist konfektioniert und vom Chinesen. Modifiziert auf Silikonkabel und XT90 Hochstromstecker.

Grüße Gerrit

Herbikum
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Re: Range Extender

Beitrag von Herbikum »

Also ich muss Eule hier Recht geben und auch widersprechen.
Werden die Batterien (Akkupacks) mit gleichen Leerlaufspannungen zusammen parallel geschaltet, so fließ natürlich auch kein Strom. Es passiert also nix. Bei Last gehen die Spannung aber sicherlich auseinander, da der Verlauf der Innenwiderstände nicht linear ist, bzw. gleich verlaufen. Somit fließen Ströme zw. den Packs. Diese sind möglicherweise aber vernächlässigbar und bedürfen keinerlei Gegenmaßnahmen, wie z.B. den besagten Diode. Allerdings sollten die Verbindungsleitungen auch im Hinblich auf die Ausgleichströme ausreichend dimensioniert sein. Da die Ströme aber nicht hoch ausfallen sollten, erübrigt sich wohl aber auch das.
Ausgleichsströme fließen ja sowieso in den Packs selbst, da hier die gleichen Kräfte wirken.

Dein Selbstgebautes Akkupack aus (echt)-recycelten 18650-Zellen würde mich brennend interessieren.
Gerrit. Kannst Du dieses Projekt mal in einem Thread publizieren? Oder hast Du schon?

So wie es aussieht, ziehst Du aus den Zellen (bei 1kW, 13S12P) ca. 1,6 A pro Zelle. Klingt vernünftig.

Grüße

Chavapa

Re: Range Extender

Beitrag von Chavapa »

Hallo

Hab auf Instagram, #13s12p einige Bilder und Videos hochgeladen. Das Laden und entladen der einzelnen Zellen natürlich nicht. Für einen Thread müsste ich erst die Zeit finden.
Das mit den 1 KW über den Daumen stimmt. Habe nur Zellen verbaut, die oberhalb 1600 mA lagen, alle Zellen geladen, über definierten Widerstand entladen und die Zeit gemessen , geladen, verschweißt ;) Habe das aber auch mit Blöcken (2 oder 3 parallel) aus den laptpopakkus gemacht und dann zusammengeschaltet, also nicht jede Zelle einzeln gemessen, aber sehr viele ;)
Ich danke euch für den Support.

Grüße an Alle

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wiewennzefliechs
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Re: Range Extender

Beitrag von wiewennzefliechs »

Herbikum hat geschrieben:
So 13. Aug 2017, 18:48
Werden die Batterien (Akkupacks) mit gleichen Leerlaufspannungen zusammen parallel geschaltet, so fließ natürlich auch kein Strom. Es passiert also nix. Bei Last gehen die Spannung aber sicherlich auseinander, da der Verlauf der Innenwiderstände nicht linear ist, bzw. gleich verlaufen. Somit fließen Ströme zw. den Packs.
Das ist fast richtig ;) Richtig ist, dass kein Ausgleichsstrom fließt, wenn man Packs mit exakt gleichen Leerlaufspannungen parallel schaltet. Einmal parallel geschaltet haben die Packs aber immer die gleiche Spannung (es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, denn ihre Plus- und Minuspole sind ja miteinander verbunden). D. h. es werden auch unter Last keine Ausgleichsströme fließen. Bei unterschiedlichen Innenwiderständen wird allenfalls der Laststrom unterschiedlich auf die Packs verteilt. Packs mit kleinerem Innenwiderstand liefern mehr Strom als Packs mit größerem Innenwiderstand. Genau das ist der Grund dafür, dass die Klemmenspannungen der Packs gleich bleiben, denn der Spannungseinbruch unter Last (ΔU = Ri * I) ist in beiden Fällen gleich (einmal wegen kleinem Ri in Verbindung mit großem I, einmal wegen großem Ri in Verbindung mit kleinem I).

Mit Ausgleichsströmen bekommt man es nur dann zu tun, wenn die Packs bereits vor dem Zusammenschalten unterschiedliche Spannungen haben. Bei parallel geschalteten Zellen innerhalb eines Packs kann man diesen Fall ausschließen, daher sind die Zellen innerhalb eines Packs in der Regel ohne Dioden direkt miteinander verbunden. Bei parallel geschalteten Packs, die einzeln geladen und auch entladen werden können, lassen sich unterschiedliche Leerlaufspannungen dagegen nicht ausschließen. Deswegen braucht man da Dioden oder andere Maßnahmen zur Verhinderung von Ausgleichsströmen.

Gruß

Michael
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Re: Range Extender

Beitrag von Herbikum »

OK, ich hab mich da unverständlich ausgedrückt. Es fließen Ausgleichsströme. Das ist ein altbekanntes Problem beim Parallelschalten. Diese fließen aber nicht bei Last, da fließt - sofern nicht ein ganz großer Spannungsausreißer dabei ist - alles in eine Richtung. Bei Lastverringerung können aber sehr wohl Ausgleichsströme zwischen Zellen bzw. zw. Packs aus zuvor genannten Gründen fließen. Diese fließen solange, bis sich die Spannungen (durch die Ausgleichsströme) wieder angepasst haben.

unsinkbar2

Re: Range Extender

Beitrag von unsinkbar2 »

2018-02-04 09.56.24~01.jpg
Hallo zusammen,
ich bin Frischling in diesem Forum und habe deshalb immer nur im Thema meines Fahrzeugs geschrieben. Also hier mal algemeiner.
Ich fahre seit mehreren Jahren ein Kyburz DXP/DXS. Das Kyburz ist ein Dreirad mit Hänger, das ursprünglich als Auslieferungsfahrzeug für die Schweizer Post entwickelt wurde und jetzt auch als E Scooter für Senioren angeboten wird. Bauartbedingt ist das Fahrzeug sehr stabil gebaut. Gewicht je nach Ausführung 200 bis 270 kg. Zuladung des Zugfahrzeugs über 100 kg. Hänger kann mit 150 kg beladen werde. Auflaufbremse etc. Mein Fahrzeug läuft 45 und ist mit einem LiFePo mit 200 Ah ausgestattet. Reichweite je nach Außentemperatur, Beladung und Durchschnittsspeed etc. 110 bis 140 km. Mein Ziel sind aber mindestens 200 km Reichweite. Ich könnte zwar statt dem 200 einen 240 AH Akku einbauen, aber einmal kostet der ein Vermögen und 2. wird er vermutlich auch nicht reichen, da die Angaben der Akkuhersteller genauso wahr sind, wie die Angaben zum Durchschnittsverbrauch der Verbrennungsmotoren der PKW Hersteller. Also mein Plan ist ein 2. Akkupack im Hänger zu installieren. Theoretische Überlegung von mir ist den 1. Antriebsakku über ein Schalter komplett vom Hauptstromkreis zu trennen und im Hauptstromkreis ein Abzweigung vor dem Abschalter einzubauen um mittels beispielsweise Natosteckern das 2. Pack mit eigenem BMS und separatem Ladegerät an den primären Stromkreis anzustecken. Ich glaube dass dabei 1 und 2. Pack nicht identisch sein müssen, da sie völlig selbstständig betrieben werden. Da das 2. Pack nur bei Langstrecken Anwendung findet, könnten die LiFePos eine geringere Zyklenfähigkeit aufweisen. Kostenfrage natürlich. Alles natürlich noch im Anfangs und Ideenstadium. Nicht vergessen werden sollte dass beim Kyburz bei 24 V bis zu 300 A fließen. Ist so etwas realisierbar? Was meint ihr?

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