Neue mögliche Abwrackprämie

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Arthur
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Re: Neue mögliche Abwrackprämie

Beitrag von Arthur »

STW hat geschrieben:
Fr 2. Jul 2021, 11:46
Da kommen wir tatsächlich näher zusammen.

Mir ging noch durch den Kopf: wer sein Auto abmeldet, zahlt keine KFz-Steuern, keine Versicherung, keine regelmäßigen Inspektionen und TÜV, keinen Stellplatz, ... - kurzum: da muss man nicht noch mit 1100€ subventionieren, denn die kommen fast durch diese Fixkosten zusammen. Rechnet man noch die Kapitalbindung und den Wertverlust dazu, dann sind die 1100€ i.d.R. schnell überschritten. Von daher bedarf es m.E. keinerlei zusätzlichen Anreizsystems für den PKW-Verzicht.
Abgesehen von der restlichen Diskussion hab ich da ein Verständnisproblem.
Angenommen man spart wirklich 1100 Euro ganz allein durch das Abschaffen des Autos.
Sind dann 2x1100=2200 Euro nicht ein doppelt so hoher Anreiz es zu tun?

achim
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Re: Neue mögliche Abwrackprämie

Beitrag von achim »

Stimmt. Davon kann man dann fast wieder ein gebrauchtes Auto kaufen :mrgreen:

STW
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Re: Neue mögliche Abwrackprämie

Beitrag von STW »

Also für mich sind 1100€ oder die doppelte Summe kein Anreiz, auf ein Auto zu verzichten. Es ist ein mir angenehmer Luxus, dass es da ist, wenn ich es brauche. In einem technischen Zustand, den ich kenne (bei Leihwagen kenne ich den nicht) und innen nur mit Dreck, der von mir stammt.

Nun muss ich dazu sagen, dass meine finanzielle Situation sehr bequem ist. Und damit sind wir beim sozialen Problem: für einen gewissen Anteil der Bevölkerung wird der finanzielle Anreiz nie hoch genug sein. Schlimmer noch: wer unter Geldgier leidet, der findet auch den Weg, eine Prämie zu kassieren und ein Auto vorhalten zu können. Zur Not kaufe ich nicht selbst, sondern bin Dauermieter eines Autos, dass nicht auf mich zugelassen ist. Oder man handelt einen Firmenwagen auch für private Nutzung heraus. Oder ... Dem Beschisspotential sind da keine Grenzen gesetzt. Zumindest wird ein Teil der Bevölkerung weiterhin Auto fahren. Und bei manch gesundheitlich angeschlagenem Menschen wird es nie ohne Auto gehen. Ich kenne Leute, die 20 Jahre jünger sind, aber körperliche Wracks. Da reicht es nicht mal für ein Pedelec als Ersatz.

Es wäre m.E. eher eine Imagepflege notwendig, was E-Roller oder elektrische Kleinfahrzeuge wie den E-Up angeht, und dass solche Teile wirklich vorteilhaft nutzbar sind. Ohne die Coronasituation wäre ich nie auf die Idee gekommen, meinen NPro täglich für die Fahrt zur Arbeit einzusetzen (und wäre etwas später nicht auf den NGT umgestiegen). Ohne E-Roller hätte ich mein Auto genommen, um den Öffis zu entkommen. Aber der E-Roller ist einfach schneller. Das muss man erstmal wissen und verinnerlichen - und die Chance bietet sich den allermeisten Leuten mangels Gelegenheit nicht.

Aber es gibt in der Tat ein Imageproblem - wenn ich morgens mit Lederjacke und Motorradhose auf der Arbeit auftauche, wo eigentlich Anzug mit Krawatte erwartet wird, kommen erstmal schräge Blicke. Und Fragen, wieso ich mir das mit dem Roller antue ("sie verdienen doch genug?"), auch im Winter oder jetzt bei den Regentagen. Es glaubt mir kaum einer, dass ich für meine Zwecke mit dem NGT das ideale Verkehrsmittel für den Alltagsverkehr gefunden habe, und ich mit zur Witterung passender Kleidung gut unterwegs bin.

Es mag auch eine Generationenfrage sein - in meiner Kindheit gab es noch genügend Arbeiter in der Nachbarrschaft, die mit ihrer Kreidler Florett zur Arbeit gefahren sind und nicht scheel deswegen angeguckt worden sind - obwohl alle nach einem Auto strebten.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Arthur
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Re: Neue mögliche Abwrackprämie

Beitrag von Arthur »

STW hat geschrieben:
Fr 2. Jul 2021, 20:26
Also für mich sind 1100€ oder die doppelte Summe kein Anreiz, auf ein Auto zu verzichten. Es ist ein mir angenehmer Luxus, dass es da ist, wenn ich es brauche. In einem technischen Zustand, den ich kenne (bei Leihwagen kenne ich den nicht) und innen nur mit Dreck, der von mir stammt.

Nun muss ich dazu sagen, dass meine finanzielle Situation sehr bequem ist.
Ich meinte ja nicht deine persönliche oder finanzielle Situation, die ich dir sehr gönne. Sondern um dein seltsames Argument, dass zusätzliche 1100 Euro allgemein kein Anreiz sind, weil man ja eh schon 1100 Euro spart.

STW
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Re: Neue mögliche Abwrackprämie

Beitrag von STW »

Die Erklärung ist doch einfach: wer unbedingt jetzt sofort 1100€ und mehr im Jahr sparen möchte, könnte es doch jetzt schon, Und hätte nach 2 Jahren dann schon 2200€ gespart, usw.. Da machen zusätzliche 1100€ den Hahn auch nicht fett, es sei denn, man kann nicht rechnen oder mit Geld umgehen. Ok, Mist, davon gibt es zu viele Menschen ...

Käme es tatsächlich konkreter zu dem Plan "Belohnung für Autoaufgabe", dann käme es bei manchen mathematischen "Genies" eher noch zu Rückhalteeffekten: ich behalte mein Auto, bis ich für die Abwrackung belohnt werde.

Nächster Punkt: käme die Abschaffungsprämie und wird angenommen, dann käme es zu einem Preisverfall bei alten Gebrauchtfahrzeugen. Das schafft Kaufanreize auch für diejenigen, die sich sonst kein Auto kaufen würden. Und/oder es würden zusätzlich noch mehr Altautos ins Ausland exportiert - nur dann verpesten die dort die Luft und nicht hier.

Kurzum: je nach Betrachtungsweise ist so ein Vorhaben sogar kontraproduktiv, wenn man es nicht nur auf die Auswirkungen auf eine Ortschaft hin betrachtet, die so ein Programm aufzieht, sondern in einem größeren räumlichen Kontext sieht.

Besser wäre eine Kampagne wie: "Mein nächster Zweitwagen ist ein E-Roller". Das könnte man mit einer Senkung der KFz-Steuer auf ein Auto im Haushalt verknüpfen.
Mathematisches Beispiel: Ich kaufe mir zum (Erst-)Auto einen E.Roller für sagen wir mal 3000€. Von der Summe sind knapp 600€ Mehrwertsteuer. Die nehmen wir und senken für 10 Jahre die KFz-Steuer um 60€. In der Zeit ist der E-Roller dann auch locker "verbraucht". Das wäre vom Steueraufkommen neutral.
Nun kann es zu zwei Effekten kommen:
a) der Roller wird tatsächlich in nennenswertem Umfang anstelle des Autos gefahren = Ziel erreicht
b) der Roller wird nicht viel genutzt und daher nach kurzer Zeit aus wirtschaftlichen Überlegungen verkauft: die Steuerersparnis für den Verkäufer fällt weg, gebrauchte E-Roller werden wegen höherem Marktangebot preiswerter und landen dann eher bei jemandem, der ihn nutzt, aber nicht das Geld für einen neuen Roller hätte = Ziel erreicht
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Re: Neue mögliche Abwrackprämie

Beitrag von Arthur »

Oha, hier wurden Beiträge gelöscht.
So macht das natürlich keinen Sinn.

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Re: Neue mögliche Abwrackprämie

Beitrag von ThoMadass »

STW hat geschrieben:
Fr 2. Jul 2021, 23:07
Besser wäre eine Kampagne wie: "Mein nächster Zweitwagen ist ein E-Roller". Das könnte man mit einer Senkung der KFz-Steuer auf ein Auto im Haushalt verknüpfen.
Mathematisches Beispiel: Ich kaufe mir zum (Erst-)Auto einen E.Roller für sagen wir mal 3000€. Von der Summe sind knapp 600€ Mehrwertsteuer. Die nehmen wir und senken für 10 Jahre die KFz-Steuer um 60€. In der Zeit ist der E-Roller dann auch locker "verbraucht". Das wäre vom Steueraufkommen neutral.
Nun kann es zu zwei Effekten kommen:
a) der Roller wird tatsächlich in nennenswertem Umfang anstelle des Autos gefahren = Ziel erreicht
b) der Roller wird nicht viel genutzt und daher nach kurzer Zeit aus wirtschaftlichen Überlegungen verkauft: die Steuerersparnis für den Verkäufer fällt weg, gebrauchte E-Roller werden wegen höherem Marktangebot preiswerter und landen dann eher bei jemandem, der ihn nutzt, aber nicht das Geld für einen neuen Roller hätte = Ziel erreicht
Das wäre in der Tat eine gute Alternative, vor allem für ("größere") Familien bzw. (Um-)Landbewohner, welche tatsächlich mehrere Autos haben. Aber für die klassischen (Groß-)Stadtbewohner und vor allem die stetig zunehmenden Single-Haushalte ist das eher schwer anwendbar. Da wäre dann eine E-(Lasten/)Zweirad und (Car)Sharing/ÖPNV Subvention bei Abschaffung des einzigen Autos dann doch sinnvoller.
ÖPNV aber auch Carsharing muss auf dem Land ausgebaut werden, da führt kein Weg dran vorbei. ÖPNV z.B. durch eine Art Postbus: Es fahren ja soweiso viele Post und Paketdienste auf die Dörfer, warum sollten dann nicht auch Passagiere befördert werden? Oder (Autonome-)Kleinbusse auf Abruf, Ausbau/Wiederinbetriebnahme von Bahnstrecken... Ridesharing(-Apps), gut betrifft eher wieder Individualverkehr, aber vom Land pendeln ja einige in Städte ein, ab dem Stadtrand Park+Ride... Carsharing auf dem Dorf dürfte die Zweit- oder Drittwagenquote ebenfalls senken...Steuerliche Förderung von nicht Mobilität ("Homoffice", Fernstudium/lehren etc.)
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Re: Neue mögliche Abwrackprämie

Beitrag von Goggl »

Deutschland ist Autoland, und u. A. die Autoindustrie bestimmt wos langgeht, und wer Förderungen sprich Steuergelder wo zum Fenster rausschmeisst.

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Re: Neue mögliche Abwrackprämie

Beitrag von ThoMadass »

Goggl hat geschrieben:
Sa 3. Jul 2021, 11:52
Deutschland ist Autoland, und u. A. die Autoindustrie bestimmt wos langgeht, und wer Förderungen sprich Steuergelder wo zum Fenster rausschmeisst.
Desshalb ja mein Beitrag von oben:
ThoMadass hat geschrieben:
Fr 2. Jul 2021, 00:30
Fahrräder/E-Zweiräder und Transrapid können wir ja schön in China einkaufen, wozu sollte sowas auch bei uns hergestellt werden ;) ;) ;)
Wenn die Autoindustrie (incl. Zulieferer) bestehen will, sollten diese sich eben auch um alternative Produkte kümmern (Bosch mit E-Bikekomponenten macht es ja z.B.)...
(Hochwertige) E-Bikes/-Lastenräder/-Mopeds/-Roller kosten ja auch aus Ostasiatischer Produktion viel Geld, da wären auch für hiesige Hersteller wohl Gewinnmargen drin...und wenn der VW-Konzern dank der neuen G7 Steuer bald das meiste in China bezahlt, dann ist hier ja eh nichts mehr mit Autolobby ;-)
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